Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Satellitenprogramm Nordkorea
(20.12.2012, 19:19)egkr1 schrieb: @Space3000
Wir müssen zwischen Sendebetrieb und Empfangsbetrieb unterscheiden. Beim Sendebetrieb haben die Amateurfunker sich an den Frequenznutzungsplan zu halten, in dem die Sendefrequenzen für Amateure festgelegt sind. Das niedrigste Band ist das 2,2 km-Band das höchste liegt im 4mm (75,5 bis 81,5 Gigahertz) Band.
Der Empfangsbetrieb umfaßt naturgemäß den gesamten Funkbereich. Die Amateure und jeder interessierte Bürger kann sich Funkscanner zulegen und den gesamten Bereich abhören. Zwar gibt es eine Grauzone, also Militär oder Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sollte nicht empfangen werden aber eigentlich gilt: Du kannst hören, was du willst, der Betreiber muss selber gucken, das nichts abhörbar ist.
Nun kann es in den Ländern staatlich Regelungen geben, die das ganze verbieten. In Nordkorea ist Amateurfunk und wohl auch der Empfang von Frequenzen außerhalb der staatlichen Rundfunkbänder unerwünscht/verboten. Weshalb auch immer. Hier bei uns ist das nicht der Fall. Ein großes Equipment gehört auch nicht dazu. Ich denke, fast jeder empfängt zu Haus den einen oder anderen Satelliten bereits in einem höheren Frequenzbereich als die Nordkoreaner bei ihrem letzten Versuch (470MHz) angaben.

http://www.northkoreatech.org/2012/03/20...nch-plans/

Laut dieser Webseite soll der Satellit auf dem UHF-Band Daten übertragen und Video soll über das X-Band Gesendet werden.

UHF-Band= 300MHz - 3GHz
X-Band= 7GHz - 12GHz

Jedenfalls wurden diese Angaben von Nord Korea an die ITU geleitet.
Zitieren
(21.12.2012, 15:31)micha schrieb: hm, warum ist es zum grinsen, wenn man keinen Erfolg nachweisen kann?

Selbst wenn der Satellit funktionsunfähig wäre, so ist es doch für Nordkorea ein Riesen-Erfolg ihn in eine Erdumlaufbahn gebracht zu haben.
Laut den nordkoreanischen Medien wird weiterhin an der Weltraumtechnik gearbeitet und es wird weitere Satellitenstarts geben.
Aber noch ist ja nicht klar, ob der Satellit wirklich funktionsunfähig im All trudelt oder nicht. Wie du siehst, brodelt die Gerüchteküche. ;-)
Zitieren
Es ist ein riesen Erfolg ihn in die Erdumlaufbahn gebracht zu haben...?
Klingt ja eher nach Raketentest!
Zitieren
(21.12.2012, 16:55)micha schrieb: Es ist ein riesen Erfolg ihn in die Erdumlaufbahn gebracht zu haben...?
Klingt ja eher nach Raketentest!

Ist doch kein Widerspruch ? Sie werden noch einige Test machen müssen bevor das Modell ausgereift ist. Das liegt in der Natur der Sache.
Zitieren
Zitieren
Ich habe den Bericht in den Tagesthemen auch gesehen und habe mich bei der Schilderung der Berichterstattung via nordkoreanischer "Undercover-Filmer" an die Ausführungen Mario Schmidts bei der Nordkorea-Veranstaltung am Hamburger GIGA erinnert (KLICK). Der Mann ist vom NDR und war lange Zeit als Korrespondent für Nordkorea-Berichterstattung zuständig. Zur Herkunft der Obdachlosen in Nordkorea sagte er, dass dies
1. Ausnahmen sind
2. Menschen sind, die einen Verkauf ihres Hauses getätigt haben, weil der geldlose Lohn, den sie vom Staate erhielten nicht zum Leben reichte und sie Geldmittel benötigten, um sich darüber hinaus mit Lebensmittel zu versorgen.
oder: einen (de jure illegalen) Kredit zur Finanzierung eines eigenen Hauses abgeschlossen haben, zu sehr schlechten Bedingungen, und dadurch in die Obdachlosigkeit geraten sind. Herr Schmidt sagte dazu: "Der Kapitalismus kommt von unten."

(Nur ungenaue Erinnerungen)

Mir ist bewusst und es wird auch - wenn man genau liest/zuhört - nicht wirklich geleugnet, dass es über diese Randerscheinungen und Ausnahmen (zur Erinnerung: auch in DE gibt es Obdachlose) hinaus eine weit verbreitete Mangelernährung in den ländlichen Regionen der DVRK gibt, die zwar kein "akuter Hunger" ist (Aussage des UNDP sowie zahlreicher bekannter NGOs), aber auf jeden Fall verbessert werden muss.
Die Verbindung zum Raketenstart ist - wie Rolle schon sagte - abenteuerlich, da dieser Start ein nicht zu umgehendes Faktum für alle Staaten ist, die mit der DVRK diplomatische Beziehungen unterhalten, und als Druckmittel für neue Seschsparteiengespräche - oder vergleichbare Gespräche - eingestzt werden kann und wird. Der Beweis einer gewissen technischen Entwicklungsstufe wurde erbracht, und dies ist ein enormes Druckmittel, auch im Hinblick auf Hilfslieferungen oder Entwicklungshilfe. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob dieser Start tatsächlich ein Waffentest war oder nicht, man hat ein gewisses Level auf diesem Gebiet bewiesen, und damit geht einher, dass die Entwicklung neuer Waffentechnik ebenfalls reibungsloser und effektiver ablaufen kann als noch in der Vergangenheit. Die Unberechenbarkeit und der hohe Militarisierungsgrad ist derzeit - leider - die einzige Lebensversicherung DIESES Nordkoreas (des Kim-Nordkoreas). Mir wäre es auch lieber, wenn Nordkorea diesen Status durch friedliche, sprich wirtschaftliche Stärke kreieren würde. (Ich halte es auch für möglich, bei gewissen Veränderungen). Trotzdem war der Rakentenstart in Anbetracht der Weltsituation strategisch klug. Die neue Regierung im Süden wird auch an der Umsetzung ihrer Versprechungen einer friedlicheren Nordpolitik gemessen werden - Raketenstart hin oder her. Und Japans neue Regierung wurde wegen innerer Probleme gewählt und sollte nicht den Fehler machen, die vorsichtigen diplomatischen Versuche ihrer Vorgängerregierung abzubrechen.

Zum Technischen:
Es ist also wohl nichts aus dem Plan geworden, am 17.12. das Kim Jong Il-Lied zu nudeln?
Zitieren
Nordkoreas Machthaber ordnet Entwicklung größerer Raketen an

Seoul (AFP) Das wegen seiner Atomversuche mit Sanktionen belegte Nordkorea will sein Raketenprogramm deutlich ausbauen. Machthaber Kim Jong Un habe am Freitag bei einem Festessen Wissenschaftler und Techniker angewiesen, größere Raketen zu entwickeln, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KNCA am Samstag. Ziel ist demnach der Bau und Start von Trägerraketen "mit größerer Kapazität", die "eine Vielzahl arbeitender Satelliten, darunter Kommunikationssatelliten" ins All bringen sollen.
Zitieren
Bitte teardown, kannst Du den link für das in #266 genannte Forum senden.

juchhe, #298, Dir ist bekannt, ich durfte die Sprache des Feindes nicht lernen. Nun versuche ich es immer wieder mit goolge-Übersetzer. Da kommt oft echt Quatsch raus. Bei Deinem Artikel hatte ich den Eindruck, google erzählt etwas vom vorherigen Versuch. Ist das so?
Wir haben ja auch schon mal über die in asiatischen Staaten vorhandene Katzbuckelei gesprochen. Ist es nicht möglich, das KCNA und natürlich auch KJU durch Ausnutzung der ganz natürlich nicht vorhandenen Spezialkenntnis mit Falschinformationen versorgt wurden und so einige Enten entstanden sind?

attherton, #301, die von Dir angegebenen Bezüge beziehen sich nicht auf den Satelliten, sondern auf den vom April. Für den jetzigen Satelliten gab es keine Anmeldung. Außerdem werden nicht ganze Bänder, sondern enge Frequenzen geordert. Das und auch das Fehlen des Trägersignals geben der Diskussion nach einem Dummy (ich will nicht von einem vorgetäuschten Satellitenstart sprechen) freien Raum.

rroft, #308, ich bin mir bewußt, es ist OT, aber bist Du verpflichtet, Spiegel Online Berichte dahingehend zu verändern? span style="font-size: medium;">Kim Jong Un</span. Ein Vorschlag, bold statt medium macht mehr Eindruck und beschleunigt Beförderungen.
Zitieren
[Bild: image-441417-galleryV9-peag.jpg]

Zu Ehren der Wissenschaftler, Techniker, Arbeiter und Funktionäre, die zum erfolgreichen Start des 2. Erdsatelliten „Kwangmyongsong-3“ beitrugen, gab das ZK der Partei der Arbeit Koreas am 21. Dezember im Mokran-Haus ein Festbankett, dem Marschall Kim Jong Un und seine Gattin Ri Sol Ju, die Mitglieder des Präsidiums des Politbüros des ZK der PdAK, die Mitglieder des Politbüros Jang Song Thaek, Kim Kyong Hui, Pak To Chun, Kim Yong Chun, Kim Ki Nam, Choe Thae Bok, Kang Sok Ju, Hyon Chol Hae, Ri Myong Su und Kim Won Hong, die Kandidaten des Politbüros Kim Yang Gon, Kim Yong Il, Kim Phyong Hae, Mun Kyong Dok, Ju Kyu Chang, Ri Pyong Sam, Kwak Pom Gi, Ro Tu Chol und Jo Yon Jun, der Minister der Volksstreitkräfte Kim Kyok Sik und der Kandidat des Zentralkomitees Choe Chun Sik beiwohnten.
Als Kim Jong Un im Bankett-Saal erschien, erstattete ihm der Kommandeur der Ehrenformationen der Truppenteile der Koreanischen Volksarmee und der Roten Arbeiter- und Bauern-Wehr die Meldung, dass die Ehrenformationen angetreten seien, um die Wissenschaftler, Techniker, Arbeiter und Funktionäre, die den 2. Erdsatelliten „Kwangmyongsong-3“ erfolgreich gestartet hätten, zusammen mit dem Obersten Befehlshaber Kim Jong Un zu empfangen. Daraufhin erwiderte Kim Jong Un winkend den stürmischen Jubel der Teilnehmer.
Auf dem Festessen hielt er eine bedeutsame Rede, in der er den Ehrengästen herzlich gratulierte.
In seiner Rede hob er hervor, der 2. Erdsatellit „Kwangmyongsong-3“, den die zuverlässigen Wissenschaftler, Techniker und Arbeiter der DVRK diesmal erfolgreich gestartet hätten, sei ein Erdsatellit des Juche – die Konstruktion, der Bau, die Montage, der Start und die Beobachtung nach dem Start seien hundertprozentig einheimisch. Dies sei das größte Geschenk des koreanischen Volkes an Kim Jong Il sowie ein glänzendes Resulat des heroischen Kampfes der Partei und des Volkes der DVRK in diesem Jahr.
Der diesmalige Satellitenstart, bei dem es um die Würde der Nation gegangen sei, sei eine feierliche Erklärung, bei der das souveräne und legitime Recht der DVRK auf die Nutzung des Weltraums zu friedlichen Zwecken vor aller Welt demonstriert worden sei sowie eine historische Tat, die die gesamte Staatsmacht Songun-Koreas zur Schau getragen habe.
Die Genossen, die an jenem historischen Jahrestag, an dem Kim Il Sung die Probeschüsse der ersten in der DVRK hergestellten Maschinenpistole abgefeuert habe, getreu Kim Jong Ils Hinweis den 2. Erdsatelliten „Kwangmyongsong-3“ mit vollem Erfolg gestartet hätten, seien wahre Soldaten und Schüler von Kim Il Sung und Kim Jong Il sowie die größten Helden, die das ganze Land respektieren solle. Dank dieser Patrioten sei unser Heimatland stark und das revolutionäre Werk der PdAK stets siegreich.
Es sei der feste Entschluss und Wille der PdAK, unter dem hocherhobenen Banner des Juche den endgültigen Sieg der Revolution zu erringen und dieses Land, das sich über dreitausend Ri (1. 200 km) erstrecke, in das Paradies und den von der ganzen Welt bewunderten, stärksten Staat des Volkes zu verwandeln. Man solle die Idee und das Vorhaben der Partei tief beherzigen, weiterhin eine stürmische Bewegung zur Erreichung der Hochtechnologie entfalten und dadurch unser Heimatland zu einer von der Welt bewunderten Weltraummacht entwickeln sowie weiter verschiedene kommerzielle Erdsatelliten, einschließlich Nachrichtensatelliten, und mächtigere Trägerraketen bauen und starten.
Kim Jong Un betonte, der Weg der DVRK, die unter den Weihen Kim Il Sungs und Kim Jong Ils kräftig voranschreite, werde nur von Sieg und Ruhm gekrönt. Ihre Sache sei gerecht, und sie werde eine glänzende Zukunft haben.
Auf dem Bankett gab es ferner einen Auftritt des Moranbong-Ensembles zur Gratulation zum erfolgreichen Start des 2. Erdsatelliten „Kwangmyongsong-3“.
Nach dem Bankett nahmen Marschall Kim Jong Un und seine Gattin Ri Sol Ju zusammen mit den führenden Repräsentanten der Partei, der Armee und des Staates von den Wissenschaftlern, Technikern, Arbeitern und Funktionären, die sich zu ihrer Unterkunft begaben, einen herzlichen Abschied.
(nach einem Bericht der Stimme Koreas)
Zitieren
Da es hier diskutiert wurde, ich zitiere mal gekürzt aus einer Militärzeitschrift :

" Das nordkoreanische Trägersystemprogramm: Entwicklung und Export

Der Beginn des nordkoreanischen Raketenprogramms kann auf Ende der 60er-Jahre datiert werden. Zunächst importierte der Norden einzelne FROG-Systeme aus der Sowjetunion die jedoch bald unabhängig hergestellt wurden. Berichten westlicher Geheimdienste zufolge entwickelte Nordkorea seit den 70er-Jahren ballistisch Trägersysteme für das eigene Militär, aber auch für die Ausfuhr, vornehmlich in den Nahen und Mittleren Osten. Ein Grund für den Ausbau des Raketenprogramms dürfte die anlaufende südkoreanisch Produktion von Kurzstreckenraketen des Typs Paekkorn (Eisbär) gewesen sein, die ihrerseits als Reaktion auf die nordkoreanischen FROG-Waffen gelten konnte.
Zu Beginn des Raketenprogramms erhielt Pjöngjang chinesische Unterstützung und sowjetische Kurzstreckenraketen vom Typ Scud-B, die es weiter entwickelte. Nach der Verschlechterung der sowjetisch-nordkoreanischen Beziehungen 1972 erweiterte sich der Kreis der Kooperationspartner. Im Austausch für seine Unterstützung im Krieg gegen Israel wurde der Norden nun von Ägypten mit moderner sowjetischer Raketentechnologie versorgt. Im Zuge eines neuntägigen Staatsbesuches in China sicherte die chinesische Führung dem nordkoreanischen Präsidenten Kim Il-Sung Unterstützung bei der Entwicklung und Produktion einer Kurzstreckenrakete zu, der DF 61. 1978 wurde das DF-61-Programm jedoch von der chinesischer Führung fallen gelassen, und die nordkoreanische Führung entschloss sich kurze Zeit später auf Grund mangelnder Unterstützung aus Moskau und Peking zum Aufbau eines unabhängigen Raketenprogramms.
Technische Schwierigkeiten führten nach kurzer Zeit zu eine engen Zusammenarbeit mit Ägypten, welches Anfang der 80er Jahre einzelne sowjetische Raketen des Typs R-17E an Nordkorea lieferte. Nordkoreanische Ingenieure benutzten die R-17E als Vorlage für die nordkoreanische Hwasong 5-Rakete (Mars), an der im Oktober 1983 erstmalig auch der Iran Interesse zeigte. Prototypen der Hwasong-Rakete wurden erstmals im April und September 1984 getestet. Sie kann als erster „nordkoreanischer Raketentyp" gelten, der in Serie produziert wurde.
Mit der Hwasong 5-Femlenkwaffe etablierte Nordkorea auch ein ernst zu nehmendes Raketenexportprogramm. Neben der engen technischen Kooperation mit Äypten schloss Pjöngjang im Juni 1987 einen Rüstungsvertrag über 500 Mio. USD mit dem Iran, der auch die Lieferung von ca. 100 Hwasong umfasste. Diese wurden im ersten Golfkrieg primär gegen Bagdad und andere bevölkerungsreiche Städte des Irak eingesetzt. Der erfolgreiche Export der Hwasong und die erweiterten politischen Vorgaben beflügelten das nordkoreanische Raketenprogramm zu Beginn der 90er-Jahre.
Bereits im Juni 1990 wurden die neuen Hwasong-6-Systeme (so genannte Scud-C) getestet und wenig später an den Iran und Syrien verkauft. Beide Staaten etablierten mit nordkoreanischer Unterstützung eigene Raketenproduktions- und Teststätten. Von den insgesamt bis heute produzierten 600-1.000 Scud-C sollen etwa 300-500 exportiert worden sein. Neben Vietnam, das Ende der 90er Jahre einige wenige Hwasong-Systeme erhielt, erwarben der Sudan und Libyen nordkoreanische Raketentechnologie.
Dem nordkoreanischen Militär standen nach Angaben des US-Militärgeheimdienstes DIA Mitte der 90er-Jahre mehrere hundert der Hwasong-5/6-Kurzstreckenraketen zur Verfügung. Sie können einen 700 Kilogramm schweren Sprengkopf ca. 500 Kilometer weit - und damit über das gesamte südkoreanische Territorium inklusive der Insel Chejudo - tragen. Ferner ist es möglich, sie sowohl von fest installierten als auch mobilen Abschussrampen zu starten. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums können diese Raketen mit biologischen und chemischen Sprengköpfen bestückt werden.
Ende der 80er-Jahre begann Nordkorea die Entwicklung eines Mittelstreckenraketensystems. Es kann durch eine verbesserte Reichweite sowohl ganz Japan als auch die US-Basen auf Okinawa erreichen und ist in der Lage, einen Atomsprengkopf der ersten Generation zu tragen. Es wurde so konstruiert, dass es in Systeme mit größerer Reichweite eingegliedert werden kann. Um den technischen Schwierigkeiten bei der Entwicklung leistungsfähigerer Antriebs- und Zielerkennungssysteme Herr zu werden, wurden von nordkoreanischer Seite ukrainische, russische und chinesische Raketentechniker hinzugezogen.
Diese Mittelstreckenrakete wurde erstmals Ende Mai 1993 getestet. Da der Antrieb dieser ersten Rakete - sie wird nach dem Ort der ersten Sichtung durch westliche Geheimdienste Nodong genannt - auf der Technologie der Scud-C-Rakete basierte, erreichte die Nodong 1 lediglich eine Reichweite von ca. 1.000 Kilometern. Eine modifizierte Version, die Nodong-2, soll durch eine Verringerung des Eigengewichts eine leicht verbesserte Reichweite von 1.500 Kilometern erzielen können. In Anbetracht der bisherigen nordkoreanischen Raketenexportpolitik wurden durch die erfolgreiche Fertigstellung dieser Waffe nicht nur Japan, sondern durch den Export in den Iran und Pakistan (sowie möglicherweise Libyen und Syrien) auch weite Teile Südostasiens, Israel und die südlichen Mittelmeeranrainerstaaten der EU bedroht.
Mit der im August 1998 getesteten Taepo-Dong-I-Rakete dringt Nordkorea weiter in den Langstreckenbereich vor. Die konventionelle Taepo-Dong-I-Rakete trägt einen etwa 1.000 Kilogramm schweren Sprengkopf zwar lediglich 2.500 Kilometer weit, doch erreicht die im Herbst getestete Taepo-Dong-Rakete mit Space Launch Vehicle (SLV) nach ihrem Wiedereintritt in die Atmosphäre ca. 4.000 Kilometer. Das in der Entwicklung befindliche Nachfolgemodell Taepo-Dong-II soll mit einem Sprengkopf geringeren Gewichts (unter 500 Kilogramm) Reichweiten bis zu 8.000 Kilometer erzielen können.
Während die Zukunft des Taepo-Dong-Programms angesichts der zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Einflussfaktoren schwer prognostizierbar erscheint, ist gewiss, dass Nordkorea in der zweiten Hälfte der 90er Jahre auch Taepo-Dong-I-Systeme bzw. -Technologie in den Iran und nach Pakistan geliefert hat. Derzeit unklar ist ob Ägypten, Libyen und Syrien diese Mittelstreckenraketen zum Stückpreis von 6 Mio. USD erworben haben. "

Quelle : Österreichische Militärzeitschrift nr. 4 / 2002 Seiten 416 ff.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 5 Gast/Gäste