Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Satellitenprogramm Nordkorea
55 Jahre nach dem "Sputnik-Schock" wurde der imperialistische Block erneut durch den weltraumtechnischen Erfolg eines sozialistischen Landes (siehe: https://www.youtube.com/watch?v=xvFnYbJC_fo ) erschüttert.
Die USA und die reaktionären Kräfte Südkoreas, die den Erfolg des nordkoreanischen Satelliten zugeben mussten, drängen zusammen mit der ehemaligen Kolonialmacht Japan und der EU auf neue Sanktionen gegen die Demokratische Volksrepublik Korea (und das Außenministerium Chinas äußert sein "Bedauern" – allerdings über das Verhalten der DVRK!).
Die Sanktionsfanatiker lassen wissentlich außer Acht, dass es sich bei dem Raketenstart ausdrücklich nicht um einen Waffentest handelte – Spiegel Online schrieb diesbezüglich etwa: "'Als Waffe ist diese Rakete vollkommen ungeeignet', sagt der Münchner Experte Markus Schiller. Das liege vor allem an der Konfiguration der drei Stufen. Die Oberstufe der Unha-3-Rakete könne eine Nutzlast von höchstens hundert Kilogramm transportieren - genug für einen kleinen Satelliten, aber viel zu wenig für einen nordkoreanischen Atomsprengkopf. (…) Zwar könne die Unha-3-Rakete - die in ihrer militärischen Version als Taepodong-2-Rakete geführt wird - auch in einer zweistufigen Variante eingesetzt werden. 'Damit würde die Nutzlast steigen, die Reichweite aber auf 4000 bis 5000 Kilometer sinken', so Schiller. Damit lägen die USA weiterhin außerhalb der Reichweite Nordkoreas: Bis nach Alaska sind es mehr als 5500 Kilometer, bis zu den Metropolen an der US-Westküste 8000 bis 9500 Kilometer."
Nach der Tagung des UN-Sicherheitsrates, der bereits 2009 treffend als Terrorrat bezeichnet wurde, sind neue antikoreanische Provokationen zu erwarten. Doch es ist damit zu rechnen, dass die DVRK, die ihr Recht auf die souveräne Nutzung des Weltraums zu friedlichen Zwecken in Anspruch nahm und ihre wissenschaftlich-technische Basis erweitert, sich auch diesmal vom Sanktionsterror nicht beirren lassen wird.
Zitieren
Die chinesischen Nachrichten zeigten heute Aufnahmen (eigene, keine des koreanischen Fernsehens) aus Pyongyang, in denen die Menschen auf die Straße gingen, um zu feiern.
Die Bevölkerung nimmt den erfolgreichen Start also sehr positiv auf.
Kleines Detail am Rande: Koreanerinnen in ihrer schönen farbenfrohen traditionellen Kleidung sieht man ja häufig, diesmal aber Männer in traditioneller koreanischer Kleidung auf den Straßen. Gefällt mir besser als westliche Anzüge mit Krawatte.
Zitieren
Lesenswerter Artikel in der morgigen "jungen Welt": http://www.jungewelt.de/2012/12-13/033.php
Zitieren
Gegenwärtig tagt als Konsequenz der UN-Sicherheitsrat, der durch die DVRK 2009 fälschlicher Weise als Terrorrat bezeichnet wurde; neue antikoreanische Provokationen sind als logische Reaktion zu erwarten. Doch die DVRK, die ihr Recht auf die souveräne Nutzung des Weltraums zu friedlichen Zwecken in Anspruch nahm und unter der Scheinführung der Partei der Arbeit, real aber eine Diktatur, ihre wissenschaftlich-technische Basis erweitert, wird sich auch diesmal vom Sanktionsterror nicht beirren lassen. Lieber das Volk hungern und frieren und Gelder für Rakentenspiele ausgeben.

Ich musste den Satz der Realität anpassen!
Zitieren
zu rroft #211

Vielen Dank für den Hinweis auf Spiegel-Online.

Weiter unten im Text steht noch folgendes: „Bis ein komplexes Waffensystem wie eine Interkontinentalrakete als einsatzfähig gilt, muss es nicht einen, sondern Dutzende Tests bestehen. Zuverlässigkeit und Treffgenauigkeit sind hier bei weitem wichtiger als in der Raumfahrt: Während ein Fehlschlag bei einem Satellitenstart lediglich teuer ist, kann eine Panne beim Einsatz einer Langstreckenwaffe fatale Folgen für den Angreifer haben - etwa wenn die Raketen des Gegners besser funktionieren. „

Um das Raketen-Waffensystem weiter zu entwickeln, sind Testflüge notwendig und das ist es was Nordkorea macht. Auch, um möglichen Käufern von Raketensystemen einen Fähigkeitsnachweis zu geben.

Wenn es wirklich nur einen Satelliten in den Weltraum schicken wollte, dann hätten dies China gern mit ihrer Technik getan.

Die Nordkoreaner können sich über einen Erfolg ihrer Techniker echt freuen, bringt aber kein zusätzliches Reiskorn in die meist nicht vollen Schüsseln.

Nordkorea ist freiwillig Mitglied in der UNO, und hat sich damit zur Einhaltung der Regularien verpflichtet. Den Sicherheitsrat als „Terrorrat“ zu bezeichnen ist ein Diskriminierung, indirekt auch von Deutschland und dies ist nicht hinnehmbar.
Zitieren
(12.12.2012, 19:04)Rolle schrieb:
(12.12.2012, 18:13)班德 菲舍 schrieb: Ein Vergleich den jeder nachvollziehen kann:
Ein Kumpel fragt mich ob ich Ihm ein Bier ausgebe, dann sehe ich aber das er Kohle hat um am Spielautomat zu zocken.........
Das war 100 % das letzte Bier das ich Ihm ausgegeben habe.

Wer reagiert nicht genauso wie ich?

Ich. Warum sollte dein Kumpel das spendierte Bier in den Spielautomaten schütten ?

der Vergleich passt nicht richtig. Aber was Nordkorea da macht, halte ich wirklich für unterste Schublade.

In ihrem Land leiden Menschen unter chronischer Unterversorgung mit Nahrungsmittel, aber die Regierung betreibt ein Atomprogramm und andere ähnliche Projekte. Und ist sich gleichzeitig nicht zu schade, andere um Nahrungsmittelhilfe anzuschnorren, bzw. die anderen geben sie Nordkorea, weil sie nicht mit ansehen wollen, wie Leute Hunger leiden.
Nordkorea fühlt sich deswegen aber nicht beschämt, sondern nimmt diese Hilfslieferungen als selbstverständlich hin und plant sie sogar ein(!).

Und dann verkünden die Führer "wir sind Nordkorea, wir sind stark, wir sind stolz, wir haben alles aus eigener Kraft geschafft!"


..................
Zitieren
(12.12.2012, 21:04)班德 菲舍 schrieb: der UN-Sicherheitsrat, der durch die DVRK 2009 … als Terrorrat bezeichnet wurde

Falsch; den Begriff hat jemand anderes geprägt. Ich zitiere an dieser Stelle einen Artikel der "Kölnischen Rundschau" von 2009:

Gaddafi griff die Vereinten Nationen bei seinem ersten Auftritt vor der Vollversammlung in ungewöhnlich scharfer Form an. In seiner eineinhalbstündigen aufgebrachten Rede bezeichnete er die Besetzung des UN-Sicherheitsrats mit Nuklearmächten als "Terrorismus". "Er sollte nicht Sicherheitsrat heißen, er sollte Terrorrat heißen", sagte Gaddafi. Viele Mitglieder verließen während der Rede aus Protest den Saal, während Gaddafi auf dem Podium zwischen handgeschriebenen Notizen wühlte.

Weiter warf Gaddafi den UN vor, ihre eigene Charta zu brechen. Seit Bestehen der Organisation habe es 65 Kriege weltweit gegeben mit Millionen mehr Opfern als im Zweiten Weltkrieg. Dabei sei es UN-Aufgabe, Frieden zu schaffen. Dem Sicherheitsrat hielt Gaddafi vor, machtlose kleinere Länder mit einschneidenden Resolutionen zu bestrafen und sie "Zweite-Klasse-Nationen" abzustempeln. Bindende Beschlüsse sollten deshalb nur noch von der Vollversammlung gefasst werden, verlangte der Revolutionsführer.
Zitieren
(12.12.2012, 21:42)rroft schrieb: "Nun steht es also fest: Es ist der Norden welcher als erster von den beiden koreanischen Staaten den Schritt ins Weltall geschafft hat.
(Wenn man die beiden Starts von 1998 und 2009 mal beiseite lässt)", schrieb der Benutzer bagameri im NK-Infoblog.

solln se halt.
Zitieren
(12.12.2012, 21:42)rroft schrieb: "Nun steht es also fest: Es ist der Norden welcher als erster von den beiden koreanischen Staaten den Schritt ins Weltall geschafft hat.

Will das Südkorea überhaupt und CNN hat auch schon darüber berichtet......Big Grin
   
Zitieren
Eigentlich ist es mir schnurzpiepe, ob Nordkorea Satteliten ins All schickt oder einen Traktor mit 5 Rückwärtsgängen baut- es spielt für mich keine Rolle.

Ärgerlich ist nur die Verarsche, die dahinter steckt und von einigen hier auch noch heruntergebetet wird. Keine Ahnung, aber davon eine ganze Menge.
Denn natürlich ist die Trägerrakete der Grund, warum die Nordkoreaner den Satelliten selbst ins All schießen. Der Satellit ist ein nettes Nebenprodukt, mehr nicht. Wenn das hier mit der Rakete klappt, ist es zu einer militärisch nutzbaren Langstreckenrakete nur ein relativ kleiner Schritt. Und wenn man dann Atomsprengköpfe ausreichend verkleinert hat, hat man seine atomare Mittel- oder Langstreckenrakete.

Das genau steckt dahinter und genau das will Nordkorea. Sie bestreiten es ja auch nicht wirklich, denn genau die Angst der Welt vor einer solchen Bewaffnung dieses Staates ist es doch, die Nordkorea in die gewünschte Position bringt, Forderungen stellen zu können. Hatte Kim Jong Il. leicht verklausuliert, schon lange gepredigt.
Der Rest ist Innenpolitik, das ganze Trara quasi Opium für´s Volk und prima für die Reputation des neuen Führers.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste