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Coca Cola und KFC in Nordkorea
#1
Sind die US-Multis die neuen Freunde der DVRK?

Die amerikanichen Nachrichtenagenturen AP (Associated Press) und Reuters sind gerade dabe,i in Pyongyang neue Büros zu eröfnnen, da berichtet der südkoreansiche Sender YTN. dass sich vom 5. - 9. Juli Vertreter von Coca Cola und KFC in Nordkorea aufhielten, um auch dort zukünftig ihre Produkte dem gemeinen Volk feilbieten zu können.
Ab Septemeber soll es soweit sein:
(leider nur auf koreanisch)
http://www.ytn.co.kr/_ln/0101_201107140511175334
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#2
@Kuwolsan: Ich hoffentlich handelt es sich hierbei um eine "Presse Ente". Das wäre wie vielerorts der Anfang vom Ende der eignenen, reinen Kultur. Deartige überflüssige, gesundheitsschädlichen, US mainstream Einflüsse sind einfach überflüssig. Ich hoffe die KDVR ist da schneller dabei eigene, neue Produkte zu entwickeln und anzubieten.
Hier würde man sich sonst schnell selbst verraten.
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#3
(14.07.2011, 21:20)Bulungi schrieb: @Kuwolsan: Ich hoffentlich handelt es sich hierbei um eine "Presse Ente". Das wäre wie vielerorts der Anfang vom Ende der eignenen, reinen Kultur. Deartige überflüssige, gesundheitsschädlichen, US mainstream Einflüsse sind einfach überflüssig. Ich hoffe die KDVR ist da schneller dabei eigene, neue Produkte zu entwickeln und anzubieten.
Hier würde man sich sonst schnell selbst verraten.
zwar halte ich auch nicht viel von amerikanischem Fast-Food, unter gesundheitlichen Gesichtspunkten.
Aber das mit der "reinen Kultur", die man "verrät", ist vielleicht die offzielle Doktrin der kommunistischen Partei; mit der Realität hat das wohl nicht viel zu tun.
Wie viele koreanische Wörter sind ursprünglich chinesisch? Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube 30-40%. Überhaupt ist die koreanische Kultur ohne die chinesische überhaupt nicht denkbar. Soweit ich weiß, war zur Zeit der Mongolgenherrschaft die koreanische Königsfamilie nur noch zu 1/16 "rein koreanischer" Abstammung.

Korea war schon immer ein Durchgangsland, z.B. als Sprungbrett nach Japan. Deswegen wird unter kulturellen Aspekten auch ein KFC in Pyongyang nicht umhauen (von politischen Implikationen spreche ich hier nicht).
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#4
(14.07.2011, 22:16)Schwabe schrieb:
(14.07.2011, 21:20)Bulungi schrieb:
zwar halte ich auch nicht viel von amerikanischem Fast-Food, unter gesundheitlichen Gesichtspunkten.
Aber das mit der "reinen Kultur", die man "verrät", ist vielleicht die offzielle Doktrin der kommunistischen Partei; mit der Realität hat das wohl nicht viel zu tun.
Wie viele koreanische Wörter sind ursprünglich chinesisch? Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube 30-40%. Überhaupt ist die koreanische Kultur ohne die chinesische überhaupt nicht denkbar. Soweit ich weiß, war zur Zeit der Mongolgenherrschaft die koreanische Königsfamilie nur noch zu 1/16 "rein koreanischer" Abstammung.

Die Einflüsse der angrenzenden Staaten sind auch in der koreanischen Geschichte Fakt. Dies will ich auch nicht bestreiten und dies bewegt sich meiner Meinung nach auch auf einem ganz anderen kulturellen, urasiatischem Niveau der mit den oberflächlichen US Moden nicht ganz verglichen werden kann.
Es sind Länder bewundernswert die sich den weltweiten US Einheitsmoden eben nicht unterwerfen und eigene Alternativen aufzeigen. Fastfood, Baseballkappen, Coca Cola, Zockergames und Co. etc. sind nun einmal Beispiele der fast weltweiten US Kapitalherrschaft, die viele einzigartige Kulturen nicht gerade positiv beeinflusst haben. Optisch wie geistig.

Die Entwicklung in China hat bspw ganz unabhänig von der Politik gezeigt, wie schnell diese Dinge leider in der Gesellschaft adaptiert wurden. Dieser Weg war sicherlich nicht unbedingt der sinnvollste.

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#5
Zu dem "urasiatischen Niveau" (zählt die japanische Kolonialzeit übrigens auch dazu?) sage ich hier nicht viel, auch wenn ich anderer Meinung bin.

Ich bin gewiss kein glühender Anhänger amerikanischer Pop-Mode. Allerdings bezweifle ich, dass ein KFC in Pyongyang nachhaltige Auswirkungen hat. Und selbst wenn, dann kann ein "Fenster zur Welt" den Nordkoreanern kaum schaden.

Ich halte nichts von dem oberflächlichen materialistischen Individualismus westlicher Prägung. Jedoch frage ich mich, ob der Marxismus-Leninismus da im Kern besser ist. Immerhin versteht er sich explizit als historischer (resp. dialektischer) Materialismus.
Ganz abgesehen davon, dass der Marxismus-Leninismus auch aus dem Westen kommt und für Asien eine "kulturfremde" Ideologie ist...
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#6
KFC ist in Asien sehr beliebt, da dort viel Huhn gegessen wird.

Ich denke, eine Eroeffnung von KFC in Pyongyang muss doch nicht automatisch eine Oeffnung des Landes bedeuten?

Gibt es nicht auch einen Swatch-Store in Pyongyang? Ich bin der Meinung, einen solchen bei Google Earth eingetragen gesehen zu haben. Ich glaube, in der Naehe des Bahnhofs, an einer Strassenkreuzung.

Die Menschen dort koennen doch Swatch-Uhren tragen, mit Samsung-Handies im Intranet surfen, Coca Cola trinken und Eimer mit KFC-Huehnern essen - ohne dass gleich die Ideologie zusammenbricht. Das ist halt Aufgabe der Regierung, die Grenzen weiterhin schoen geschlossen zu halten und den Bewohnern zu erzaehlen, dass KJI am 16. Februar 1942 auf dem Berg Paektu geboren wurde.

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#7
Also meiner Meinung nach, sollte man das ganze etwas einfacher sehen.

Warum sollten die wohlhabenderen Nordkoreaner (die normalen Bürger werden wohl rein aus finanziellen Aspekten schon nicht in den Genuss kommen) nicht auch westliche Produkte genießen können, wie der Rest der Welt ?

Was ich zusätzlich glaube ist, dass die nordkoreanische Regierung die Einführung der Produkte, groß als Anerkennung der westlichen Welt auslegen wird und diese Meinung auch in ausreichend großem Maße an die Bevölkerung weiterträgt Wink

Und mal im ernst, ein politisches System bricht nicht wegen Getränken und Hähnchenschenkeln zusammen.
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#8
(15.07.2011, 14:11)FreightMaster schrieb: Warum sollten die wohlhabenderen Nordkoreaner (die normalen Bürger werden wohl rein aus finanziellen Aspekten schon nicht in den Genuss kommen) nicht auch westliche Produkte genießen können, wie der Rest der Welt ?
Volle Zustimmung!
(wobei man dort wieder fragen muss, ob da überhaupt noch jemand in Frage kommt bzw. ob es gerecht ist. Einfach Leute können sich sowas nicht leisten, sondern nur die Söhne und Töchter von Parteifunktionären - wenn sie es denn aus ideologischen Gründen nicht verwehrt bekommen)

(15.07.2011, 14:11)FreightMaster schrieb: Was ich zusätzlich glaube ist, dass die nordkoreanische Regierung die Einführung der Produkte, groß als Anerkennung der westlichen Welt auslegen wird und diese Meinung auch in ausreichend großem Maße an die Bevölkerung weiterträgt Wink
na, das jetzt wohl eher nicht. Aber man weiß es nicht...

(15.07.2011, 14:11)FreightMaster schrieb: Und mal im ernst, ein politisches System bricht nicht wegen Getränken und Hähnchenschenkeln zusammen.
sehe ich auch so... obwohl es vielleicht ein Einfallstor sein könnte
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#9
Alle, die hier Angst um die nordkoreanische Lebensart haben, können sich beruhigen: Es ist lediglich ein Gerücht, das schon dementiert worden ist. Siehe nknews.org.
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#10
(15.07.2011, 15:47)hgj schrieb: Alle, die hier Angst um die nordkoreanische Lebensart haben, können sich beruhigen: Es ist lediglich ein Gerücht, das schon dementiert worden ist. Siehe nknews.org.

Zum Glück. Gegen Neuerungen oder gar neue Lebensmittel und Restaurants ist überhaupt nichts einzuwenden. Nur müssen es ja keine ausländisches Unternehmen sein. Von den riesigen, geldgierigen US Konzernen ganz abgesehen. Das wäre schon eine arge Abkehr.
Das sich in den letzten Jahren viel ohne das Ausland (oder wenn mit dezenter Hilfe) getan hat, ist in Pyongyang, Wonsan und Hamhung zu sehen. Siehe die vielen neuen koreanischen, modernen Restaurants. Ein Fastfoodladen genügt im Land. Und warum immer US Fastfood? Viele traditionelle Gerichte munden wunderbar und sind auch bei der Jugend beliebt.

Fallem keinem die negativen Auswirkungen der US Moden und Vorgehensweisen der Konzerne weltweit ins Auge?

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