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Mobiltelephone in der KDVR
#41
Auf der Abbildung steht "The first 3G Mobile Network", nicht "The first Mobile Network" Smile In diversen Pressemitteilungen stand aber, dass es sich um das "erste Mobilfunknetz" handelt, was aber nicht stimmt, da es seit 2003 SUN Net gibt.

Die Tatsache, daß sich technischen Anlagen in den obersten Stockwerken des Ryugyong-Hotels befinden sollen, finde ich spannend. Andererseits wäre das ein guter Antennenstandort. So lange es nur wenige Kunden gibt, könnte man vor hier aus die ganze Stadt versorgen. Je mehr Kunde es aber geben wird, und wenn alle gleichzeitig mit ihrem Handy ins Internet gehen, desto langsamer wird es, da sich alle die vorhandene Bandbreite teilen müssen.

EDIT: Anbei ein Foto vom Ryugyong-Hotel.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
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#42
Von vorne schaut das Hotel mittlerweile so aus:

http://www.flickr.com/photos/kernbeisser/3117212145/

Die vielen Photos von "kernbeisser" über Nordkorea und Südkorea gehören m. E. zu den besten, die man im Web findet.
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#43
Einige interessante Informationen eines oftmalig nach Nordkorea reisenden Ausländers zum Mobilfunknetz, Internet und Ryugong-Hotel sind in einer Antwort zum Orascom-Thread bei nkeconwatch nachzulesen:

"It’s been possible to hire mobile phones in Pyongyang (for foreigners of course!) for the last few years, these are the phones running on the previous network installed by Loxley telecom of Thailand, the cost is high however but they do work outside of Pyongyang in other urban areas including those on the east coast far from the capital. Glass-cladding of the Ryugyong is going at a fairly brisk pace with one side of it looking around 20% complete and what I have heard is that the aim is to make the lower 30 or 35 floors usable as a hotel (maybe some offices too) by the all-important big date of April 15th 2012 and to have the top 5 or so revolving restaurants running by then as well while the intervening 70 or so floors will be clad but not operational by then. I have to say it is an odd feeling to see lights on in that building at night, makes it look like Sydney at the end of Mad Max 3 (yes, the one with Tina Turner), interesting times for that building. I’ll be interested to see in February (when I will next visit) if phones are available to buy and how much they cost, if you can use a foreign handset, if calls can be made abroad, rates and tariffs, restrictions on the network, and also if the wireless internet speculated about at the Potonggang hotel will in fact be in existence (wireless existed at the Yanggakdo hotel during the New York Philharmonic trip in February this year but was turned off as soon as the press corps left)"
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#44
@Kuwolsan: Danke für den Link. Wirklich eine tolle Fotosammlung!

Eine ebenfalls schöne Sammlung bietet: http://www.panoramio.com/user/1370661&co...tos_page=1
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#45
Ein Update zu koryolink entdeckte ich via nkeconwatch:

http://www.thestandard.com/news/2009/02/...page=0%2C0

In dem Artikel find ich die folgenden zwei Aussagen des Orascom-Chefs Swairis bemerkenswert:

"Die nordkoreanischen Behörden haben das Recht alle Telefongespräche mitzuhören" und
"die aus China importierten Telefone sind deshalb so teuer, weil sie so hoch besteuert werden"
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#46
Wie sagte der Sekretär Deutschlands doch so treffend am 15.08.2008 22:32:
Erich Mielke würde vor Neid erblassen, wenn er sehen könnte, was andere Geheimdienste so in der Trickkiste haben und völlig ungeniert nutzen!
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#47
Apropos: Telefonieren von NK ins Ausland (speziell USA und Südkorea):

Rund um die verurtielten and amnestierten 2 US-Journalistinnen und den (über 3 Monate) festgehaltenen (und gestern freigelassenen) südkoreanischen Arbeiter, der in Kaesong-Industriezone beschäftigt war, wurde nebenbei gemeldet, dass:

1. die Amerikanerinnen aus ihrem "Gästehaus" nach Hause in die USA telefonieren konnten und

2. dass die Chefin der Hyundai-Firma, die u.a. zwecks Freilassung ihres Mitarbeiters in Pyongyang weilte, von dort aus nach Südkorea telefoniern konnte, um ihre Mitarbeiter dort am Laufenden zu halten.

Technisch gesehen scheint also auch das Telefonieren ins propagierte Feindesland möglich zu sein.

LG, Kuwolsan
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#48
(14.08.2009, 08:43)Kuwolsan schrieb: Technisch gesehen scheint also auch das Telefonieren ins propagierte Feindesland möglich zu sein.

Wenn man nach Nordkorea telefoniert oder aus Nordkorea raustelefoniert, nimmt das Gespraech einen der beiden folgende Wege: entweder geht es zunaechst nach Peking (oder es kommt via Peking), und wird (von) dort "weitergereicht", oder es geht nach (kommt aus) Suedkorea, von wo es dann weiter in die weite Welt geht. Ich wusste mal, ueber welche Telekommunikationsfirma in Suedkorea das geht, habe es aber vergessen. Es war einer der grossen suedkoreanischen Festnetzbetreiber. Dieser hat also entweder Satelliten-Links nach Pjongjang, oder unterirdische Kabel (unterhalb der DMZ? Vielleicht auch Seekabel, Seoul liegt ja recht nach am Meer, und Pjongjang/Nampo liegen auch im Westen des Landes, vielleicht kommt dort das Kabel an). Eine direkte Anbinung Nordkorea's an den Rest der Welt, die nicht via Peking oder Suedkorea geht, gibt es meines Wissens nicht. Die Verbindung via Suedkorea ist etwa gleichermassen ausgelastet (benutzt) wie die ueber Peking. Finde das interessant. Telekommunikationsmaessig ist die Grenze also nicht "dicht".

Natuerlich ist es fuer den normalen Buerger verboten, nach Suedkorea zu telefonieren. Ob es fuer Suedkoreaner eigentlich auch verboten ist, in Nordkorea anzurufen? Zumindest der Empfang von Radio + TV aus Nordkorea ist in Suedkorea ja auch verboten.
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#49
Nachdem ich mal irgendwo im Internet Bilder von den genehmigten Familientreffen gesehen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass es eine normale Komunikation zwischen den Bürgern der beiden Teilstaaten gibt. Wenn dem so wäre, wären die Verwandenten aus dem anderen Teil nicht so überwältigt vom Treffen und nicht so überrascht wenn ihnen vom Tod von Familienmitgliedern berichtet wird, die schon vor Jahrzehnten gestorben sind. Kommunikationswege gibt es sicherlich, wenn man die bedeutende wirtschaftliche Verbindung ansieht, in Nordkorea trifft man gar nicht so selten auf Namen wie Samsung oder LG. Aber den normalen Bürgern sind die Verbindungen offensichtlich nicht zugänglich. Das ist allgemein der größte Unterschied den ich zwischen der deutschen und der koreanischen Teilung sehe. In Deutschland waren immer Verbindungen zwischen den Bürgern (wenn auch mit den bekannten Einschränkungen und Problemen), in Korea wissen die Leute nichts über ihre Landsleute im anderen Teil. Das bedeutet für mich, dass es sicher nicht für den Normalbürger möglich sein wird, von Süd- nach Nordkorea zu telefonieren oder umgekehrt. Wobei es tatsächlich interessant wäre, ob es ein konkretes Verbot gibt.
Dass die Feststellung von Kuwolsan allgemein nichts neues ist, dass es grundsätzlich Verbindungen gibt, kann man aber in vielen Reiseberichten nachlesen. Über die entsprechenden Netze sind die Gespräche schon möglich, viele Touristen berichten von ihren Telefonat nach Hause (selber hab ich es noch nicht probiert weil mir 5 Euro pro Minute zu teuer sind). Aber was würde es schon helfen wenn ein Südkoreaner im Yanggakdo- oder Koryo-Hotel anruft und nach seinen Verwandten fragt, von denen er nicht mal weiß wo oder ob sie leben.
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#50
(14.08.2009, 13:59)sepp811 schrieb: Das ist allgemein der größte Unterschied den ich zwischen der deutschen und der koreanischen Teilung sehe. In Deutschland waren immer Verbindungen zwischen den Bürgern (wenn auch mit den bekannten Einschränkungen und Problemen), in Korea wissen die Leute nichts über ihre Landsleute im anderen Teil.

Das weicht jetzt zwar vom Thema "Mobiltelefone" ab, wuerde aber trotzdem gerne darauf eingehen. Einen weiten bedeutenden Unterschied zwischen dem geteilten Deutschland und dem geteilten Korea ist aber auch der, dass nicht nur versucht wird, den Informationsfluss aus dem Sueden in den Norden zu unterbinden - sondern auch den Informationsfluss aus dem Norden in den Sueden unterbunden wird!

Im Sueden soll es Stoersender geben, die die nordkoreanischen Radiosender stoeren, damit man sie im Sueden nicht hoeren kann. Ein Beispiel ist die Mittelwelle 1080 KHz aus Haeju, die in Seoul eigentlich gut ankommen sollte. Der Empfang ist aber sehr stark "gejammt", gestoert.

In Seoul wurde (wird?) auf dem terrestrischen VHF-Kanal, auf dem KCTV im Norden sendet, ein Testbild ausgestrahlt. Auf diese Art und Weise werden auch noch die letzten Wellen, die aus dem Norden vielleicht in den Sueden dringen koennten, "plattgemacht", damit ja auch niemand in Seoul auf die Idee kommt, KCTV empfangen zu wollen.

In Westdeutschland waren Radio und TV aus der DDR immer frei verfuegbar und nicht im geringsten gestoert. Gestoert wurden die West-Sender (z.B. der RIAS), aber von DDR-Boden aus!

Soweit ich gehoert habe, stoert Nordkorea keine (oder kaum) Sender aus dem Sueden - vielleicht auch weil die Entfernung zum naechsten Ballungsgebiet zu gross ist, und von daher sowieso nicht bis dahin reichen. Seoul hingegen liegt ja recht nah an der Grenze.
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