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Als Tourist nach Nordkorea?
#21
(10.03.2010, 11:34)klaus schrieb: Was wird mit dieser Frage bezweckt? Rein persoenliches Interesse der Guides oder werden diese Informationen weitergereicht, muss man evtl. mit Konsequenzen rechnen, wenn man zugibt, schon mal in Suedkorea gewesen zu sein und wenn man erzaehlt, dass hier in Deutschland/Oesterreich fast nur ueber das Atomprogramm berichtet wird?

Ich war zwar noch nie in der DVRK, doch ich denke man hat dort besseres zu tun, als irgendwelchen Touristen das Leben schwer zu machen, weil die mal in Südkorea waren oder weil in ihrer Heimat schlecht über die DVRK berichtet wird.
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#22
Wenn man das Forum längere Zeit verfolgt, muss man feststellen, dass das eigentlich sehr harmlose Thema "Guides" das interessanteste Thema zu sein scheint. Da kann keine Rakete und kein Atomtest mithalten Wink

@klaus: Ja, das ist richtig, solche Sachen werden öfter mal gefragt. Sehr häufig wird auch nach den persönlichen und allgemeinen Lebensumständen in Deutschland gefragt und was man sonst schon für Reisen gemacht hat (dass ich auch mal in den Süden Koreas reisen möchte habe ich von mir aus erzählt). Und was es zur Zeit für politische Themen in Deutschland gibt ist auch immer eine Sache die interessiert. Ich habe das immer wahrheitsgemäß beantwortet, warum auch nicht... Ich lebe noch und die, die von bereits gemachten Reisen in die USA oder Südkorea erzählt haben, auch noch Smile Es sind zwei sehr unterschiedliche Kulturen, vielleicht kann man sogar sagen "zwei Welten", so sind wir auf Nordkorea sehr neugierig und umgekehrt die Guides auf Deutschland und den Rest der Welt.
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#23
@sepp811
Warum "das eigentlich sehr harmlose Thema "Guides" das interessanteste
Thema zu sein scheint" ist doch klar. Die nordkoreanischen Reiseführer sind nicht ganz das gleiche wie in anderen Ländern, wo man eine Reise mit einheimischem Reiseführer macht, weil man sich in dem Land überhaupt nicht auskennt, Sprache und Schrift nicht versteht, wie z.B. Japan. Dort würde man wohl nicht daran gehindert, auf eigene Faust zu reisen, auch wenn das sehr schwierig wäre. Die Nordkoreaner sind jedoch auch gleichzeitig Aufpasser, so dass man sich schon Gedanken darüber macht, wie das Verhältnis zu ihnen sich gestalten kann.
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#24
Da hast du grundsätzlich recht. Aber es wird übertrieben gesehen bei uns. In der Praxis spielt der von dir angesprochene Unterschied keine große Rolle. Irgendwie haben die Leute bei uns da immer so Horrorvorstellungen, dabei sind die Leute ganz in Ordnung.
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#25
(10.03.2010, 11:34)klaus schrieb: Ich war zwar noch nie in der DVRK, doch ich denke man hat dort besseres zu tun, als irgendwelchen Touristen das Leben schwer zu machen, weil die mal in Südkorea waren oder weil in ihrer Heimat schlecht über die DVRK berichtet wird.

@ml91
Man sollte die Situation in der DVRK nicht unterschätzen. Aufgrund der tagtäglichen Indoktrination durch die Regierung, wähnt sich die gesamte Bevölkerung (nicht nur die Guides) immernoch in der Ära des kalten Krieges.
Zudem sind haben die meisten Nordkoreaner (vielleicht mit Ausnahme der Guides) keinen freien Zugang zu regierungsunabhängigen Informationen.

Natürlich werden einige Guides fragen, ob man schon mal in Südkorea war. Nicht um "Touristen das Leben schwer zu machen", sondern um herauszufinden, wie unvoreingenommmen bzw. wie kritisch man gegenüber der DVRK eingestellt sein könnte.

Ich hätte sicherlich keine Angst oder Bedenken, gegenüber einem nordkoreanischen Guide zuzugeben, dass ich bereits einmal in Südkorea war. Ich würde dann fragen: Und Sie? Waren Sie auch schon mal in Südkorea? Falls nein, warum nicht?

Und falls der Guide wissen möchte, wie wir (in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz) über Nordkorea denken, so würde ich ihm wohl kaum sagen: "Oh, bei uns hat man Angst vor Ihrem Atomprogramm!"
Meine Antwort würde eher lauten, dass wir der Bevölkerung Nordkoreas sehr viel Sympathie und Verständnis entgegenbringen. Man muss dem Guide nicht unbedingt mitteilen, dass ihr geliebter Führer hierzulande eher mitleidig belächelt wird.
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#26
(12.03.2010, 11:25)sepp811 schrieb: Da hast du grundsätzlich recht. Aber es wird übertrieben gesehen bei uns. In der Praxis spielt der von dir angesprochene Unterschied keine große Rolle. Irgendwie haben die Leute bei uns da immer so Horrorvorstellungen, dabei sind die Leute ganz in Ordnung.

@sepp811
Auch ich gebe Dir recht: Bezüglich den Guides in Nordkorea haben die "Leute bei uns" vermutlich einige unbegründete Horrorvorstellungen.
Doch "grundsätzlich" hast Du ja auch "hjg" recht gegeben, welcher behauptet, dass man ohne Guide weder Pjöngjang und schon gar nicht das restliche Nordkorea besuchen kann.
Die Guides sind (wie ich in einem Dokufilm sehen konnte) auch nur Menschen. Sie zeigen sich im Umgang mit westlichen Touristen sehr unkompliziert. Logischerweise sind sie auch sehr stolz darauf, uns Westlern die "Errungenschaften des nordkoreanischen Sozialismus" zu präsentieren.
Doch genauso wie "hjg" bemängle ich die Möglichkeit, Norrdkorea auf eigene faust zu erkunden.
Das Problem sind nicht die Guides und auch nicht die Bevölkerung Nordkoreas, sondern die politische Elite, welche uns Touristen vorschreiben will, was wir sehen dürfen oder nicht.
In der Praxis spielt "dieser Unterschied" sehr wohl eine Rolle.
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#27
Klar, das ist ein Unterschied zwischen Nordkorea und anderen Ländern. Die Reisemöglichkeiten sind eingeschränkt, wobei ich auf 3 Reisen noch nicht alle möglichen Ziele besucht habe, also den Standardtouristen schränkt auch das nicht ein (jemand der Koreanisch kann und deshalb eigentlich sich allein bewegen könnte, mag das vielleicht anders sehen). Was ein bißchen nervend ist, dass selbst ein kleiner Spaziergang in der Hauptstadt nicht gerne gesehen wird, den würde ich auch ab und zu gern machen nach einer längeren Busfahrt, aber damit muss man leben. Ich denke, dass man weiß welche Beschränkungen es gibt, also sehe ich das als abgehakt an, wenn man sich entscheidet eine Reise in das Land zu machen. Deshalb sagte ich, dass das dort keine große Rolle spielt (bezogen auf den Umgang mit den Guides). Man kennt seinen Reiseplan und man weiß dass man nicht allein wo hingehen soll. Und wenn man sich deshalb daran hält, hat man ein gutes Verhältnis zu den Guides, weil es eben wie du auch sagst nicht so komplizierte Menschen sind wie bei uns so angenommen wird. Man muss sie nicht belügen oder Angst haben vor ihnen, sondern sie lieber für ihre gute Arbeit (ja, das machen sie wirklich) mal auf ein Bier einladen wie man das in einem anderen Land auch machen würde. Deshalb habe ich hgj den Rat gegeben, sich zu überlegen, ob er die Beschränkungen einhalten möchte und sich dann keine großen Gedanken über den Rest (wie z. B. die Guides) zu machen. Diese Entscheidung sollte man vorher sorgfältig treffen und das machen auch alle. Ich traue mir zu behaupten, dass von den rund 50 Reisenden die ich kenne, es keiner bereut hat, dass er hingeflogen ist. Sicher ist aber auch Nordkorea nicht ein Reiseland für jedermann. Wer sich mit den Besonderheiten arrangieren kann, bekommt aber viele interessante Eindrücke die es wert sind. Wie ich gerne sage: "Die Busscheiben sind nicht bei der Fahrt durchs Land verhängt", d. h. man sieht bei den vielen Fahrten durchs Land auch viel jenseits der touristischen Sehenswürdigkeiten, also ich empfinde das schon so, dass man nach 2 Wochen einen vernünftigen Überblick über das Land hat. Die Kurzreisen mit 4-7 Tagen finde ich da nicht so gut, da man hier tatsächlich fast nur die offiziellen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt sieht, aber das hat man selber in der Hand bei der Buchung. Im Normalfall beschränkt einem in dieser Hinsicht die zur Verfügung stehende Zeit und das Geld mehr als die offiziellen Beschränkungen der DVRK.
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#28
Meine Fragen an alle mit Reiseerfahrungen in Nordkorea: Wie verhält man sich richtig, was Trinkgelder und kleine Geschenke für die Reiseführer angeht? Sollte man auch Hotelpersonal was geben ? Was ist hier angemessen, ohne geizig oder protzig zu wirken?
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#29
Die Guides und der Fahrer erhalten üblicherweise ein Trinkgeld im unteren zweistelligen Euro-Bereich am Ende der Reise von der Gruppe/vom Einzelreisenden. Je nach Gruppengröße und Reisedauer sollte jeder der Guides und der Fahrer so 20-50 Euro kriegen. Geld kommt in Kuverts, sollte man mitbringen von zu Hause. Man kann auch einen Teil als Sachgeschenk machen, allerdings weiß man vorher nicht ob man weibliche oder männliche Guides hat, deshalb ist das eher schwierig wenn man was mitbringen möchte. Es wird meist gern angenommen wenn man unterwegs bei Gelegenheit etwas ausgibt, z. B. Dosengetränke oder Tee an der Raststätte oder eine Einladung an die Hotelbar.
Hotel- und Restaurantpersonal erwartet kein Trinkgeld und lehnt es oft auch ab wenn man trotzdem eins geben möchte. Insbesondere das Barpersonal im Yanggakdo ist da sehr konsequent. Der Kofferträger im Koryo hat die 10 Yuan gern genommen, war aber eher eine Ausnahme.
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#30
(09.05.2010, 13:09)hgj schrieb: Meine Fragen an alle mit Reiseerfahrungen in Nordkorea: Wie verhält man sich richtig, was Trinkgelder und kleine Geschenke für die Reiseführer angeht? Sollte man auch Hotelpersonal was geben ? Was ist hier angemessen, ohne geizig oder protzig zu wirken?

Trinkgelder für Hotel- oder Restaurantpersonal sind unüblich, den beiden Reiseleitern und dem Fahrer sollte man am letzten Tag ein Trinkgeld geben. Richtwert (insg. für alle 3): 5 EUR pro Reisetag und Tourist.

Kleine Geschenke kann man auch gerne mitnehmen, z.B. Zigaretten (nahezu alle Männer rauchen dort; die Zigaretten kann man aber besser preisgünstig im Hotelshop erwerben, als von hier mitzunehmen). Man freut sich auch über einen kleinen Bildband (bzw. Bildpostkarten) von dem Ort, wo die Touristen herkommen.
www.nordkorea-info.de

Für preisgünstige Nordkorea-Rundreisen: Infos hier.
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