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Koreanisch und andere Sprachen
#11
(29.11.2012, 21:14)NichtHurz schrieb:
(29.11.2012, 20:28)Juche schrieb:
(29.11.2012, 19:33)Schwabe schrieb: mit wem denn? Ich dachte, man soll mit den Leuten auf der Straße nicht sprechen...

Meiner Meinung nach sind genau solche Doppeldeutigkeiten eher unnötiger Natur... Bringen tun sie niemandem was.
Ist doch eigentlich ziemlich eindeutig...

Aber nicht ganz korrekt. Es ist eben nur eines der vielen Vorurteile die immer wieder über die DVRK wiederholt werden.

Die Bevölkerung ist es nicht unbedingt gewohnt mit Ausländern in Kontakt zu treten. Einmal wegen der Seltenheit sind viele bei solchen Begegnungen befangen, desweiteren ist den Menschen bewusst das WestLer eine andere Lebensart und polit. Meinung haben. Sie möchten bei Begegnungen nicht gern in Diskussionen über ihre Lebensart und polit. Meinung verwickelt werden. Wieviele Journalisten haben nicht schon versucht das auf teils ziemlich unhöfliche Weise auszunutzen.
In China war dies vor knapp 20 Jahren ganz ähnlich.

Ich habe jedenfalls wie ja auch andere Reisende hier schon viele schöne und sehr lockere Begegnungen mit der Bevölkerung in der DVRK erlebt. Und das wollen Menschen die noch nie im Land waren anders darstellen?...kopfschüttel

Auf alle Fälle führt das Beherrschen der jeweiligen Landessprache meißt zu ungeahnten Erlebnissen.
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#12
Zur Frage, wie kann man die koreanische Sprache lernen.

Im Internet gibt es viele Möglichkeiten die koreanische Sprache online zu lernen, hier zwei Adressen, ansonsten muß man im Internet suchen. Mit den neueren Computern kann man die koreanischen Zeichen schreiben.

Koreanisch für Anfänger: http://www.schrock.net/tim/hangul/

Let's speak korean: http://www.youtube.com/user/ruthnp75#p/u
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#13
Juche, irgendwie ähneln wir uns. Du willst koreanisch lernen, in der Hoffnung sich mit den Einheimischen dort unterhalten zu können.
Ich will mich im Rahmen einer Brieffreundschaft unterhalten, wenn auch nicht auf koreanisch.
Beinahe das Gleiche, naja beinahe. Ob es uns in diesem Leben noch gelingt?
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#14
(29.11.2012, 19:33)Schwabe schrieb:
(29.11.2012, 08:21)Martin schrieb: Die Mühe lohnt sich, denn so kommt es immer wieder zu schönen Kontakten und Begegnungen, an die man sich im nachhinein gern und auch dauerhaft erinnert und so eine Reise ungemein bereichert.
mit wem denn? Ich dachte, man soll mit den Leuten auf der Straße nicht sprechen...
Bulungi hat die Frage eigentlich dankenswerterweise schon hinreichend beantwortet.
Trotzdem:
Bereits bei der Einreise/Passkontrolle erntete man mit "annyeonghaseyo"
ein breites Lächeln. Auch das Grüßen in Bereichen bei denen nicht so viele Straßenpassanten kreuzten oder insbesondere beim Wandern im Myohyang war es so. Kinder waren mitunter sogar so höflich, dass sie sich beim Zurückgruß tief verbeugten.
Am Taedong auf der Jucheturmseite und auch anderenorts lichtete ich jeweils Jugendliche portraitartig ab, nachdem ich sie fragte. Einem Jungen mit Großvater zeigte ich das Bildschirmfoto, worauf der Großvater erstaunlicherweise mit einem "спасибо!" dankte, worauf ich freudig rief: "ты говоришь по русский?!"
Im Myohyang hatte ich kleine Geschenke mit, die nicht reichten....
@Schwabe
Warst Du schon in Nordkorea?
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#15
Wie baue ich ein chinesisches Zeichen?

Ich finde chinesische Zeichen faszinierend, jedes Zeichen steht für eine Bedeutung, nicht für einen Laut. Eine Bilderschrift eben.
Vor 3000 und mehr Jahren auf alten Orakelknochen waren die Bilder noch sehr offensichtlich, dann wurden sie mehr und mehr stilisiert.

Das heißt in der Konsequenz, das ein chinesisches Zeichen weitgehend losgelöst von der Aussprache ist.
Theoretisch könnte sich die ganze Menschheit schriftlich verständigen, ohne eine Fremdsprache zu lernen, wenn alle Sprachen chinesische Zeichen verwenden würden!!!

Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Vietnamesische verwenden (oder haben verwendet) die gleichen Zeichen, so daß man über Sprachgrenzen hinweg Einiges lesen kann.

Aber: Koreaner, Vietnamesen und Japaner, haben eigene chinesische Zeichen kreiert.
水 (shui) steht im Chinesischen für Wasser, 田 (tian) für ein Feld (in der Landwirtschaft), kann man mit etwas Phantasie nachvollziehen. Die Koreaner haben aus diesen Bestandteilen ein eigenes "chinesisches" Zeichen kreiert: 畓 mit der Bedeutung (Naß-) reisfeld. Einleuchtend, nicht?

Es ist somit in Korea ein chinesisches Zeichen entstanden, das es in China gar nicht gibt. Vergleichbar mit dem deutschen Ä, ein neues lateinisches Zeichen, das es im lateinischen nicht gibt.

Zum Weiterlesen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Hanja

http://www.koreanbook.de/Englische-Buech...:1537.html
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#16
@Martin und Bulungi

OK, gegen einen Gruß hat natürlich niemand etwas. Offensichtlich auch nicht gegen ein Foto. Aber das ist gerade der Anfang von "in Kontakt treten".

Ich könnte mehr sagen, aber es gehört nicht hierher, deswegen belasse ich es dabei.
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#17
(30.11.2012, 12:03)Blauer Apfel schrieb: Das heißt in der Konsequenz, das ein chinesisches Zeichen weitgehend losgelöst von der Aussprache ist.

Also könnte man z.B Bücher mit deutscher oder georgischer Aussprache und chinesischen Zeichen veröffentlichen?
Wenn ja, dann wäre es genial.
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#18
Nein Juche, es geht nicht so einfach. Es ist so: du hast im Chinesischen Silben, die es im Deutschen nicht so gibt, z.b. "shi. Die Aussprache müsste ich dir vorsprechen, die gibt es im Deutschen nicht so. Und du kannst gewisse deutsche Laute im Chinesischen auch nicht darstellen, z.b. kr oder pr .. das wird immer keh oder peh ^^
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#19
(30.11.2012, 12:03)Blauer Apfel schrieb: [...] Eine Bilderschrift eben.
Vor 3000 und mehr Jahren auf alten Orakelknochen waren die Bilder noch sehr offensichtlich, dann wurden sie mehr und mehr stilisiert.
Das ist meines Wissens nicht ganz so. Der Anfang der chinesischen Schrift war eine Bilderschrift. Die überwältigende Mehrheit der Zeichen heutzutage (ich las mal etwas von 90%) bestehen aber nicht aus einem stilisierten Bild, sondern aus einer Kombination aus Kontext ("Bild") und einem Hinweis auf die Aussprache.

(30.11.2012, 12:03)Blauer Apfel schrieb: Theoretisch könnte sich die ganze Menschheit schriftlich verständigen, ohne eine Fremdsprache zu lernen, wenn alle Sprachen chinesische Zeichen verwenden würden!!!
da habe ich meine Zweifel. Nicht alle japanischen und koreanischen Wörter sind chinesischen Ursprungs. Ich weiß nicht, ob allen nicht-chinesischen Wörtern dann ein chinesisches Zeichen "zugewiesen" worden ist. Und im Fall des Vietnamesischen (wie auch des kantonesischen und des Min-Dialekts) ist es so, dass dort eigene Zeichen kreiert worden sind, wie du weiter unten auch das eine aus dem Japanischen oder Koreanischen anführst. Und die sind dann erst recht nicht universell.

(30.11.2012, 18:11)Juche schrieb: Also könnte man z.B Bücher mit deutscher oder georgischer Aussprache und chinesischen Zeichen veröffentlichen?
Wenn ja, dann wäre es genial.

ich glaube, die Frage ist ein bisschen falsch gestellt. Ein chinesisches Zeichen hat eine Aussprache und eine Bedeutung. Die beiden passen nur bei dem chinesischen Wort zusammen.

Man könnte dann chinesische Zeichen nehmen, um nur die Aussprache darzustellen, losgelöst vom Inhalt. Aber das ist relativ sinnlos und auch nicht möglich, weil andere Sprachen ein anderes Lautbild haben, wie "Mitleserin2" ausgeführt hat.

Man könnte chinesische Zeichen nehmen, um den Inhalt zu transportieren, losgelöst von der Aussprache. Das ist in etwa das, was im Japanischen gemacht wird und im Koreanischen z.T. gemacht wurde (ok, bei den Lehnwörtern aus dem Chinesischen ist dann auch die Aussprache entfernt ähnlich).
Aber dafür müsste jedem Wort der Sprache (z.B. des Deutschen) ein chinesisches Zeichen zugewiesen werden. Aber das ist schwierig, weil die Sprachen primär nichts miteinander zu tun haben und sich die Bedeutungsinhalte einzelner Wörter auch nicht notwendigerweise decken.
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#20
Die Sprachen im ostasiatishen Raum haben einige Verwandtschaften. Wie bereits erwähnt entwickelten sie sich aus Piktogrammen und wurden über die Jahrhunderte und Jahrtausende in den vielen Epochen und Dynastien weiter entwickelt und stilisiert. Bis zu den heutigen Schriftzeichen. Auch war die chinesische Schrift gerade durch den großen Einfluss der chinesischen Dynastien auf die angrenzenden Nachbarländer vielerorts eine gängige Amtssprache. Wie bspw. Französisch im 17ten und 18ten Jahrhundert lange Zeit als Amtsprache an den Königshäusern und Behörden früher in Europa verwendet wurde.
Die chinesische Schrift verbreitete sich auch nach Korea und Japan. Länder mit völlig anders gearteten Sprachen und Zeichen. Während es sich bei Chinesisch um eine isolierende Sprache handelt, bei der jedes Wort in jedem Zusammenhang unverändert bleibt, sind Koreanisch und Japanisch agglutinierende Sprachen.
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