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Forstkooperation Deutschland-NK-China
#11
Ich war vor 2 und 3 jahren in Hyesan und Manpo (aber auf der chin. Seite des Amnok-Flusses) und überall dazwischen. 30km flußauf und flußab der größeren Städte war alles abgeholzt.
Dazwischen ist das Gebiet auf nordkoreanischer Seite nur sehr dünn besiedelt.
Zu meinem Schreck mußte ich beobachten, dass da, wo es noch Wälder gab, die Hügel teilweise industriemäßig abgeholzt wurden, die Stämme dann zu Flößen zusammengebunden den Yalu hinuntergtrieben (so wie vor 100 Jahren) und schließlich an die Chinesen verkauft wurden !

Welch ein Kontrast: dicht bewaldete Bergrücken auf der chinesischen Seite, nackte kahle Hügel auf der koreanischen Seite des Yalu. Die erbärmliche Lage der Koreaner springt einem ins Auge, für die sie sich an die Chinesen verkaufen müssen. Die Chinesen bedauerten die armen Koreaner auf der anderen Flusseite, nutzen diese aber nach Strich und Faden aus!
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#12
(22.03.2012, 09:36)Kuwolsan schrieb: Ich war vor 2 und 3 jahren in Hyesan und Manpo (aber auf der chin. Seite des Amnok-Flusses) und überall dazwischen. 30km flußauf und flußab der größeren Städte war alles abgeholzt.
Dazwischen ist das Gebiet auf nordkoreanischer Seite nur sehr dünn besiedelt.
Zu meinem Schreck mußte ich beobachten, dass da, wo es noch Wälder gab, die Hügel teilweise industriemäßig abgeholzt wurden, die Stämme dann zu Flößen zusammengebunden den Yalu hinuntergtrieben (so wie vor 100 Jahren) und schließlich an die Chinesen verkauft wurden !

Welch ein Kontrast: dicht bewaldete Bergrücken auf der chinesischen Seite, nackte kahle Hügel auf der koreanischen Seite des Yalu. Die erbärmliche Lage der Koreaner springt einem ins Auge, für die sie sich an die Chinesen verkaufen müssen. Die Chinesen bedauerten die armen Koreaner auf der anderen Flusseite, nutzen diese aber nach Strich und Faden aus!
Ahja, dann ist das da regional anders. Danke für die Beobachtung. Eine "gewerbsmäßige" Waldnutzung habe ich bis jetzt nur am Paektusan gesehen, war jedoch auch nur ein kleiner Trupp, also nicht in dem von dir geschilderten Umfang. Am Paektusan in der Gegend um Samjiyon wurde der Wald wohl mal kurz nach dem Krieg komplett zerstört, dem Alter der Bäume nach und den großen Baumstümpfen darunter, ist aber wieder gut nachgewachsen und eine tolle Landschaft geworden.
Ansonsten hab ich das bei den Reisen immer vorrangig als Neunziger-Jahre-Problem kennengelernt, wo man sich gut bemüht, die Probleme zu lösen, aber natürlich noch viel zu tun gibt. Schade, dass man das noch nicht überall verstanden hat deinen Beobachtungen nach.
Holztrift gabs in meiner Gegend übrigens noch bis vor 50 Jahren.
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#13
Die Probleme der Entwaldung, also Verlust des Mutterbodens, Verlust der Fruchtbarkeit, Gefahr von Überschwemmungen und Bergrutschen sowie allgemeiner Verlust an Lebensqualität sind den DVRK-Behörden bestimmt bekannt.
Eine Expertengruppe aus Nordkorea besuchte im Sommer 2009 den Fachbereich Wald und Umwelt an der Fachhochschule Eberswalde. In der Presse war damals zu lesen, dass es Überlegungen gibt/gab, dass ab 2010 Studenten aus Nordkorea in Eberswalde studieren. Aber es war nur ein Strohfeuer.
Es hätte mich persönlich sehr gefreut, wenn auch aus reinem Egoismus. Ich breuchte keine Brieffreundschaft anzustreben, sondern hätte Ansprechpartner in meiner Heimatstadt.
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#14
(22.03.2012, 09:36)Kuwolsan schrieb: Ich war vor 2 und 3 jahren in Hyesan und Manpo (aber auf der chin. Seite des Amnok-Flusses) und überall dazwischen. 30km flußauf und flußab der größeren Städte war alles abgeholzt.
Dazwischen ist das Gebiet auf nordkoreanischer Seite nur sehr dünn besiedelt.
Zu meinem Schreck mußte ich beobachten, dass da, wo es noch Wälder gab, die Hügel teilweise industriemäßig abgeholzt wurden, die Stämme dann zu Flößen zusammengebunden den Yalu hinuntergtrieben (so wie vor 100 Jahren) und schließlich an die Chinesen verkauft wurden !

Welch ein Kontrast: dicht bewaldete Bergrücken auf der chinesischen Seite, nackte kahle Hügel auf der koreanischen Seite des Yalu. Die erbärmliche Lage der Koreaner springt einem ins Auge, für die sie sich an die Chinesen verkaufen müssen. Die Chinesen bedauerten die armen Koreaner auf der anderen Flusseite, nutzen diese aber nach Strich und Faden aus!

Ja, dies ist leider symptomatisch für das "neue" recht kapitalistische China.

Gerade dort sah ich gänzlich entwaldete Gebiete in Nordosten der Provinzen Heilongjiangs, Jilins und Liaonings. Hier besuchte ich damals einige Holzabbaugebiete in denen das Holz u.a mit Waldbahnen in rauen Mengen abtransportiert wurde. Lokale Bewohner berichteten mir das es dort einst dichte Wälder mit uralten Bäumen gegeben hat. Mit der eigenen Umwelt geht man da nicht viel besser um. Zwar hat ein langsames Umdenken eingesetzt aber so bedient man sich eben "nebenan" in der Volksrepublik Korea und Russland.

Zumindest betreibt man mittlerweile Wiederaufforstung in China. Aber bis die Schonungen unangetastet herangewachsen sind werden Jahrzehnte vergehen.
Die Wälder in der Volksrepublik Korea sind da im Großen und Ganzen noch recht dicht und intakt, wenn man einmal von jenen beschriebenen Gebieten absieht.

Leider fördert dies weiter die Erosion in den Hanglagen und Tälern.
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#15
Rund 30 nordkoreanische Forstwirte werden zwischen September und November nach Deutschland kommen, um über die Waldwirtschaft in unseren Breiten zu lernen. Finanzieren will/wird das ganze die südkoreanische Regierung?!

http://english.yonhapnews.co.kr/northkor...00320.html
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