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Defilada - The Parade (Dokumentarfilm)
#1


http://www.youtube.com/watch?v=6Y3dkvi0Fek
http://www.youtube.com/watch?v=wVF_enLDFHs

Die Bilder dieses polnischen Dokumentarfilms stammen nach meinen Recherchen aus dem Jahr 1988.
Das Schöne daran ist, dass der Kommentator deutsch spricht und er die Szenen neutral kommentiert.
Bitten nicht an der Überschrift des Youtubers stören.
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#2


Die "Stimme Koreas" hat den Film nun zu einem Teil zusammengefasst. ;-)
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#3
Danke für den Film. Eine polnische Genossin hat mir mal von diesem Film erzählt, sie hat ihn damals in Polen geguckt.
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#4
Genau das ist der Film!! Der Film Defilada des polnischen Regisseurs Andrzej Fidyk war eines meiner Schlüsselerlebnisse zu meinem Nordkorea-Interesse. Diesen Film sah ich zu Anfang der 90er Jahre im Fernsehn, habe mir aber weder Titel noch Regisseur gemerkt und jetzt
darf ich ihn wiedersehen, was ich auch gleich gemacht habe....was für ein Glück! Danke für den Hinweis und die Links!!
Dabei ist man sich beim Ansehen dieser Filmdokumentation zunächst überhaupt nicht sicher, ob es sich nicht um einen einschlägigen Propagandafilm zu Nordkoreas Gnaden handelt.
In der Tat hat das polnische Filmteam nicht nach Hintergründen gesucht und unerwünschte bis verbotene Dinge gefilmt, sondern sich sehr diszipliniert an die nordkoreanischen Vorgaben gehalten, wie sonst kaum ein ausländisches Kamerateam.
Der Film zeigt im Wesentlichen die Feierlichkeiten zum 40. Jubiläum der Staatsgründung im September 1988. Daneben gibt es Bilder über das, was das Filmteam ansonsten noch in Nordkorea sah.
Die einseitige Betrachtungsweise, ohne Kommentare, nur mit Zitaten aus (ins Deutsche übersetzten) nordkoreanischen Quellen unterlegt, führt eigentlich die Verhältnisse und den Personenkult um Kim Il Sung in Nordkorea auf subtile Art und Weise vor.
Die nordkoreanischen Behörden haben dies zunächst nicht bemerkt und den Film wohl lobend "durchgewinkt". Erst als er alle möglichen Preise erhielt ist, man wohl stutzig geworden und hat Fidyk zur Unperson erklärt. (vgl. bei Wikipedia)
Es zeigt sich auch durch die Kameraführung, die neben großformatigen Gesichsmimiken fast unbemerkt solche Dinge abbildet, wie das mächtige Ordensgeklimper auf der Brust eines frenetisch applaudierenden, ein "wichtiges" Telefon auf dem Fußboden in einem Gang des Festsaals oder den beim in Reih und Glied paradierend verlorengegangen liegenden Damenschuh. Auch das Zeigen der Olympiafahne neben der südkoreanischen Flagge auf südkoreanischer Seite in Panmunjom gehört dazu, denn fast parallel zu den nordkoreanischen Feierlichkeiten begannen die Olympischen Sommerspiele in Seoul, an denen Nordkorea nicht teilnahm und es fallen Worte, wie: "Der Große Führer gibt an Ort und Stelle Ratschläge, in dem er die Probleme löst, die für die Wissenschaftler und Techniker zu schwierig sind."
Gestern abend habe ich den Film mit Interesse erneut und mit dem Blick auf das, was ich in Nordkorea selbst sah, angesehen. Vielleicht hat der Film nicht mehr ganz die Wirkung, wie damals, weil wir ja heute mehr darüber wissen. Damals war er, wie gesagt, für mich ein Schlüsselerlebnis. Nebenbei bemerkt: in Panmunjom sieht es heute etwas anders aus, die Freundschaftsausstellung beinhaltet wesentlich mehr Geschenke als damals und der glänzende Ring, an dem einer der 4 Tonnen wiegenden Eingangsportalflügel zum Öffnen gezogen wurde, ist noch mit einem Tuch angefasst worden.
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#5
Im engl.-sprachigen Wikipedia gibt es Inforationen zu dem Film:

http://en.wikipedia.org/wiki/Defilada

(In Japan erschien er übrigens auch als DVD.)

Weiß jemand, warum das mdr-Logo in der Youtube-Fassung zu sehen ist? Wurde der Film vom mdr ausgestrahlt?
www.nordkorea-info.de

Für preisgünstige Nordkorea-Rundreisen: Infos hier.
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#6
Denke das die Doku kurz nach der "Wende" im MDR lief.
Dieses Logo wurde vom Sender in der Anfangszeit benutzt und die Schilderungen von Martin sprechen ja auch dafür.

In sehr guter Qualität, aber ohne deutschen Kommentar gibt es ihn auch hier noch einmal:

http://www.youtube.com/watch?v=ba0C5udTqWI
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#7
Tut mir Leid, aber ich sehe darin keinen systemkritischen Film. Vielleicht will sich der Herr ja nur im Nachinein wichtig machen - frei nach dem Motto "ich hatte nichts mit dem System am Hut".
Klar mag man manchmal einen kleinen kritischen Hauch dabei haben, wie z.B. das merkwürdige Telefon an der Treppe, das reicht aber noch lange nicht für einen kritischen Film. Natürlich mag auch der Fokus des Films stark bei der Verehrung Kim Il Sungs liegen, aber auch das reicht nicht.
Das manche es als anti-DVRK-Film betrachten mag eher daran liegen, dass ihnen das dargestellte generell zuwieder läuft - sprich der eine sieht darin das Paradies, für den anderen ist es nicht gerade schön.
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#8
@ml91
Tja so gehen die Sichtbezüge auseinander. Als ich den Film Anfang der 90er Jahre sah, hatte ich sofort dieses Gefühl da wird so deutlich vorgeführt, dass man schon mit der Nase auf die Skurillitäten und Absurditäten gestoßen wird.
Dass es heute nach über 20 Jahren - wie ich auch oben schon schrieb - nicht mehr diese Wirkung zeigt, liegt an der mittlerweile Bekanntheit dieser Dinge und dass wir uns bereits daran gewöhnt haben.
Die Frage, ob der Regisseur zunächst anderes beabsichtigt hat, stellt sich natürlich. Aber Polen schlechthin in den 80ern....?
Außerdem hätte man genau diese Szenen, die ich oben aufführte, bestimmt nicht verwendet. Das gilt m. M. nach insbesondere für die Flaggen in Panmunjom.
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#9
Bei dem Lied, welches die Pioniere bei ca. 0:26:00 singen, handelt es sich meiner Meinung nach um das Weltjugendlied, das es unter anderem auch auf Deutsch gibt.
http://www.youtube.com/watch?v=hOvWhzLlJ6c
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#10
Ja, es ist das Weltjugendlied: "Jugend aller Nationen, uns vereint gleicher Sinn gleicher Mut..."
ansonsten hört man sehr sehr oft das Lied über General Kim Il Sung
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