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Kim Il Sung in Wonsan
#1
Die diesem Thread diskutierte japanische Lokomotive (uns sagte man, es sei eine russische...vielleicht meinten sie den gesamten Zug) steht in Wonsan auf dem historischen Bahnhof, der zum Historischen Museum Wonsan gehört. Hier noch einmal ein Foto von mir davon:
   
Meine Fragen geht in die Richtung, weswegen dies "Stück Eisenbahn" dort steht?
Der alte Bahnhof wurde zum Museum, weil Kim Il Sung seinerzeit mit der hier ausgestellten Eisenbahn (aus der SU (?)) hierher kam, um sein revolutionäres Wirken in Nordkorea zu beginnen. Einen Raum im benachbarten Nebenhaus nutzte er, um einem dort versammelten Auditorium seine Ideen nahezubringen, was auf einem großen Foto dort auch zu sehen ist. Dies erzählte man uns in einer kurzen Führung.
Wer weiß mehr davon und darüber?
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#2
(04.04.2012, 10:03)Martin schrieb: Die diesem Thread diskutierte japanische Lokomotive (uns sagte man, es sei eine russische...vielleicht meinten sie den gesamten Zug) steht in Wonsan auf dem historischen Bahnhof, der zum Historischen Museum Wonsan gehört. Hier noch einmal ein Foto von mir davon:

Die im Museumsbahnhof Wonsan hinterstellte Lok (Achsfolge 1,C,1) der Baureihe ex jap. SL, ist eindeutig japanischen Ursprungs. Und kam während der unsäglichen japanischen Kolonialzeit nach Korea. Ein anderes Exemplar dieser Baureihe ist übrigens auch im "Uiwang Railroad Museum" in Südkorea erhalten geblieben. Diese besitzt nur keine Windleitbleche mehr wie die in Wonsan.
Die Abdeckung auf dem Kamin hat man der Witterung wegen angebracht.

http://www.google.de/imgres?q=railway+mu...60&bih=656

Abbildungen 8 und 9

http://www.google.de/imgres?q=Uiwang+mus...60&bih=656

Hier noch ein Model dieser Baureihe mit Windleitblechen im gleichen Museum

http://tong.visitkorea.or.kr/cms/resourc...age2_1.jpg

Alte Aufnahmen aus der Betriebszeit aus Nord (sehr wenige Aufnahmen) und Südkorea zeigen jedoch, das diese Maschinen sowie mit als auch ohne Windleitbleche im Einsatz standen.

Ein Traum wenn es davon eine betriebfähige Maschine gäbe mit der man mit einem stilreinen Zug durch die schönsten Landschaften reisen könnte.

Wonsan ist im übrigen auch bekannt für seine großen Eisenbahnwerkstätten in denen früher bis Mitte der 90er Jahre auch Dampfloks ausgebessert wurden.

Immerhin gibt es bis heute noch ganz wenige betriebsfähige Loks der Baureihe JF (1, D, 1). Ein Exemplar steht auch in dem Uiwang Eisenbahnmuseum bei Seoul:

http://www.google.de/imgres?q=Gunpo+Rail...60&bih=656

Bei den Waggons handelt es sich ebenfalls um jap. Lieferungen aus den 30er Jahren.

(04.04.2012, 10:03)Martin schrieb: Meine Fragen geht in die Richtung, weswegen dies "Stück Eisenbahn" dort steht?
Der alte Bahnhof wurde zum Museum, weil Kim Il Sung seinerzeit mit der hier ausgestellten Eisenbahn (aus der SU (?)) hierher kam, um sein revolutionäres Wirken in Nordkorea zu beginnen. Einen Raum im benachbarten Nebenhaus nutzte er, um einem dort versammelten Auditorium seine Ideen nahezubringen, was auf einem großen Foto dort auch zu sehen ist. Dies erzählte man uns in einer kurzen Führung.
Wer weiß mehr davon und darüber?

Ansich hast du deine Frage schon selbst beantwortet. Mehr Fakten sind mir zu dieser Erinnerungstätte auch nicht bekannt. Der Ort gilt als wichtige , symbolische Erinnerungstätte an den Beginn und Aufbau der Republik durch President Kim Il Sung. Vielleicht weiß da aber Kuwolsan mehr Wink?
Kim Il Sung reißte jedenfalls nach seiner Partisanenzeit aus dem Norden her an um ab Wonsan den Aufbau der Republik zu beginnen. Bei unserer Führung erfuhren wir auch nur diese Fakten.
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#3
Laut der "offiziellen" Biographie Kim Il Sungs > "with the century", kam dieser am 19. Sept. 1945 (also mehr als ein Monat nach der Kapitulation Japans) auf einem russischen Schiff in Wonsan an, fuhr am folgenden Tag (am 20. Sept.) mit dem Zug von Wonsan nach Pyongyang weiter, wo er erst am 22. Sept. ankam (warum dauerte die Fahrt soooo lange?).

Warum genau diese Lokomotive und die Waggone augestellt sind ... ?
(Keine Ahnung)


Hier die Zitate aus der Biographie Kim Il Sungs:

"In Vladivostok we boarded a warship and left for the homeland.
A colonel of the 1st Far East Front Headquarters accompanied me as an escort.
The captain assured me that the ship would arrive in Wonsan Port within a day
and a night even at medium speed. ...

We arrived at Wonsan on September 19, 1945.
The members of the headquarters of a Soviet army unit stationed in Wonsan
greeted us at the port.
Among the Koreans who came to the port that day, I remember Han Il Mu, who
was an officer in the Soviet army. Later, he worked as the Chairman of the
Kangwon Provincial Party Committee.
Because the Soviet army had kept our coming a secret, there was no crowd of
people at the port to greet us. ...

On September 20, 1945, I left Wonsan by train for Pyongyang, together with my
comrades who were to work in the west coast area.
The representative of the Soviet army headquarters in north Korea came down
as far as Puraesan station from Pyongyang to meet us. He grasped my hands
warmly, congratulating me on my return home.
My company arrived in Pyongyang on the morning of September 22. ..."
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#4
Ich vermute das der Zug eben symbolisch für den Zug steht mit dem Kim Il Sung von Wonsan aus nach Pyongyang reiste um sich in der Hauptstadt intensiv dem Aufbau der Volksrepublik Republik Korea zu widmen. Der Zug (Lokomotive und Waggon) steht da sicher generell als das Symbol für den Aufschwung, Beginn, Kraft und Fortschritt des so gebeutelten Landes nach Ende der jap. Kolonialzeit. Eben die eigenständige "Aufrichtung" des Landes nach dieser schweren Zeit. Es könnte sich wirklich um jene Originalmaschine + Wagen handeln, die später als Erinnerungsstücke hinterstellt wurden.
Das man auf ex jap. Technik zurück gegeriffen hat lässt sich nur so verstehen, das es damals einfach gar kein anderes Rollmaterial ausser ausländische Importe gab. Ebenso als Sieg über Japan. Die nahen Eisenbahnwerkstätten konnten sicher die passende Maschine und den Wagen zur Verfügung stellen und waren vielleicht dort sogar aufbewart (hinterstellt) worden.

Die ersten eigenen Lokomotivkonstruktionen die in der DVRK gebaut wurden waren erst die ab den 1960er Jahre gebauten Elloks der Baureihe "Rote Fahne".
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#5
Vielen Dank zunächst für Eure Antworten @Bulungi et Kuwolsan

In der Biografie der Seite, zu der unser Forum gehört, steht dazu: (Seite 127)

Zitat:Vor dem Aufbruch ins Heimatland führte Kim Il Sung in kurzer Zeit die
Vorbereitungsarbeit für die Neugestaltung des Vaterlandes durch und traf danach am 19. September 1945 im Hafen Wonsan ein.
An jenem Tag kam er mit militärischen und politischen Kadern der
KRVA und verantwortlichen Funktionären der Organisation der
Kommunistischen Partei in der Stadt Wonsan zusammen und führte mit ihnen ein Gespräch, das zum Thema hatte „Durch den Zusammenschluss der Volksmassen das neue Korea aufbauen“.
Er sagte zu ihnen, es dürfe niemals geduldet werden, dass das befreite Korea den Weg zur Restaurierung des Feudalismus oder den zur Schaffung des Kapitalismus oder auch den sofortigen Weg zum Sozialismus beschreite, wie einige Personen es sehen. Dann fuhr er fort, der Weg, den Korea in der Etappe der antiimperialistischen, antifeudalen demokratischen Revolution beschreiten müsse, sei ein Weg der progressiven Demokratie, und der Staat, der auf dem befreiten Heimatboden entstehen müsse, sei ein souveräner und unabhängiger demokratischer Staat.
Schon am 20. September entsandte Kim Il Sung die für die Bezirke
Nord- und Süd-Hamgyong und für Cholwon zuständigen Politarbeiter in ihre Wirkungsorte und erklärte ihnen den Aufbau des neuen Korea und die aktuellen Aufgaben der Kommunisten. Wonsan verließ er mit der Bahn, begleitet von antijapanischen revolutionären Mitkämpfern, die in Gebieten an der Westmeerküste wirken sollten, und traf am 22. September vormittags in Pyongyang ein.

Dass er per Schiff in Wonsan ankam, steht erst einmal hier nicht konkret drin. ("im Hafen")
Lässt sich der Herkunftsort konkretisieren von dem aus er per Schiff herkam? Oh, ja Wladiwostok...wie ich grad in Kuwolsans Zitat fand...
Ja @Bulungi, der Zug, mit dem er nach Pyongyang fuhr, könnte also (z.T.) der in Wonsan ausgestellte sein....?
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#6
[b]
(04.04.2012, 11:30)Martin schrieb: Dass er per Schiff in Wonsan ankam, steht erst einmal hier nicht konkret drin. ("im Hafen")
Lässt sich der Herkunftsort konkretisieren von dem aus er per Schiff herkam?

Uns berichtete die Führerin das er über Land kam. Also es könnte auch mit dem Zug gewesen sein. Aber wie auch immer. Von Wonsan aus reiste Kim Il Sung nach Pyongyang um dort den eigentlichen Aufbau des Landes zu beginnen. Ein sehr symbolischer Akt.

]
(04.04.2012, 11:30)Martin schrieb: Ja @Bulungi, der Zug, mit dem er nach Pyongyang fuhr, könnte also (z.T.) der in Wonsan ausgestellte sein....?

Es liegt sehr nahe. Da die Eisenbahnwerkstätten (früher mit die größten des Landes die unter den Japanern errichtet wurden und in 50er und 60er jahren erweitert wurden) sowiso Ausbesserungen an Lokomotiven und Waggons durchführten, könnte es gut möglich sein, das die Lokomotive und der Wagen wieder nach Wonsan kamen und dort aufbewahrt wurden. Die "alte" Hauptstrecke in in der Stadt Wonsan wurde später verlegt und neu gebaut inkl. Bahnhof. Deshalb liegt der alte Bahnhof als Museum mit der Lokomotive und dem Waggon heute ganz abseits der Bahn. Sicherlich wurden Lok und Wagen daher schon sehr früh in der Umbauphase dort als Denkmal plaziert.
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#7
(04.04.2012, 11:41)Bulungi schrieb: Die "alte" Hauptstrecke in in der Stadt Wonsan wurde später verlegt und neu gebaut inkl. Bahnhof. Deshalb liegt der alte Bahnhof als Museum mit der Lokomotive und dem Waggon heute ganz abseits der Bahn.

..worüber ich mich schon wunderte....

(04.04.2012, 11:41)Bulungi schrieb: Uns berichtete die Führerin das er über Land kam. Also es könnte auch mit dem Zug gewesen sein. Aber wie auch immer.
Mir war nämlich auch so....aber da ich mit Fotografieren und Filmen immer recht beschäftigt bin, bekomme ich nur die Hälfte mit und muss mir die andere Hälfte aus anderen Quellen besorgen. Big Grin Schließlich bin ich nicht mehrprozessfähig.
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