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Studentenaustausch China - Korea
#1
1959 haben die DPRK und China ein Kulturabkommen geschlossen, seitdem haben 1700 junge Chinesen in Korea studiert, und 5000 Koreaner in China.

Hier ein recht interessanter Artikel (englisch) aus der Global Times (Englischsprachige Zeitung in China), der ein paar Einblicke in das Alltagsleben von Studenten an einer Pjongyanger Uni gibt:

http://www.globaltimes.cn/NEWS/tabid/99/...udies.aspx

Sollte die Moeglichkeit nicht aus westlichen Studenten offenstehen? Es gibt doch bestimmt an deutschen Unis Studiengaenge fuer Koreanistik, gibt es dann die Moeglichkeit ein oder zwei Semester in der DPRK zu studieren?

Wie war das zu DDR-Zeiten? Die haben ihre Koreanistik-Studenten doch wohl eher in den Norden geschickt als in den Sueden?
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#2
(30.01.2012, 10:29)Blauer Apfel schrieb: Wie war das zu DDR-Zeiten? Die haben ihre Koreanistik-Studenten doch wohl eher in den Norden geschickt als in den Sueden?

...wenn es überhaupt Studiengänge Koreanistik gab....

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#3
(30.01.2012, 10:29)Blauer Apfel schrieb: 1959 haben die DPRK und China ein Kulturabkommen geschlossen, seitdem haben 1700 junge Chinesen in Korea studiert, und 5000 Koreaner in China.

Hier ein recht interessanter Artikel (englisch) aus der Global Times (Englischsprachige Zeitung in China), der ein paar Einblicke in das Alltagsleben von Studenten an einer Pjongyanger Uni gibt:

http://www.globaltimes.cn/NEWS/tabid/99/...udies.aspx

Sollte die Moeglichkeit nicht aus westlichen Studenten offenstehen? Es gibt doch bestimmt an deutschen Unis Studiengaenge fuer Koreanistik, gibt es dann die Moeglichkeit ein oder zwei Semester in der DPRK zu studieren?

Wie war das zu DDR-Zeiten? Die haben ihre Koreanistik-Studenten doch wohl eher in den Norden geschickt als in den Sueden?
Im Buch von Peter Schaller geht er etwas auf das Thema ein, dass in seiner Dienstzeit als Botschafter die DDR-Tradition dann mit neuen Studenten weitergeführt wurde, jedoch mit sehr wenig Erfolg, die Studenten aus dem wiedervereinigten Deutschland kamen mit den Bedingungen der DVRK nicht klar und haben den Aufenthalt einer nach dem anderen abgebrochen bis auf einen.

Daniel hat kürzlich ein Video mit dem Hinweis auf eine russische Studentin gepostet: http://www.myvideo.de/watch/8386130/Geheimnis_Nordkorea
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#4
(30.01.2012, 11:10)sepp811 schrieb: Im Buch von Peter Schaller geht er etwas auf das Thema ein, dass in seiner Dienstzeit als Botschafter die DDR-Tradition dann mit neuen Studenten weitergeführt wurde, jedoch mit sehr wenig Erfolg, die Studenten aus dem wiedervereinigten Deutschland kamen mit den Bedingungen der DVRK nicht klar und haben den Aufenthalt einer nach dem anderen abgebrochen bis auf einen.

Daniel hat kürzlich ein Video mit dem Hinweis auf eine russische Studentin gepostet: http://www.myvideo.de/watch/8386130/Geheimnis_Nordkorea

Natuerlich ist Pjongyang fuer deutsche Studenten ein Kulturschock der heftigeren Art. Trotzdem bedauerlich, wie kann man sich sooo eine Chance entgehen lassen?

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#5
2 Erinnerungen zum Thema.

Mitte der 80- iger Jahre studierte an der TU in Dresden eine größere Gruppe Nordkorianer. Was sie studierten und wieviel es genau waren, weiss ich nicht. Für den Fakt kann ich mich verbürgen, da meine Frau damals an der TU arbeitete.
Diese Studenten verschwanden plötzlich von einem Tag auf den anderen und wurden nie wieder gesehen.

Im Hotel, in dem ich damels arbeitete, hatten wir zum gleichen Zeitraum
2 oder 3 Frauen aus Nordkorea, welche in der Küche arbeiteten. Diese waren einestages genauso plötzlich verschwunden.

Tiefere Nachfragen sind zwecklos, mehr weiss ich nicht mehr zu diesem Thema.
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#6
(31.01.2012, 07:58)Blauer Apfel schrieb:
(30.01.2012, 11:10)sepp811 schrieb: Im Buch von Peter Schaller geht er etwas auf das Thema ein, dass in seiner Dienstzeit als Botschafter die DDR-Tradition dann mit neuen Studenten weitergeführt wurde, jedoch mit sehr wenig Erfolg, die Studenten aus dem wiedervereinigten Deutschland kamen mit den Bedingungen der DVRK nicht klar und haben den Aufenthalt einer nach dem anderen abgebrochen bis auf einen.

Daniel hat kürzlich ein Video mit dem Hinweis auf eine russische Studentin gepostet: http://www.myvideo.de/watch/8386130/Geheimnis_Nordkorea

Natuerlich ist Pjongyang fuer deutsche Studenten ein Kulturschock der heftigeren Art. Trotzdem bedauerlich, wie kann man sich sooo eine Chance entgehen lassen?
Tja, dein Artikel zeigt, dass die Zahl der chinesischen Studenten nicht so unbedeutend ist, war mir gar nicht bewusst, das da noch so viel läuft. Ist aber eine ähnliche Erfahrung wie beim Tourismus, die Chinesen leben zwar heute auch in einem ziemlich anderen Land und die Straßen-Meinung in China scheint über Nordkorea nicht wirklich gut zu sein (selbst in Dandong erntete ich nur Kopfschütteln über meine Aussage morgen rüber zu fahren), aber mit den Verhältnissen dort vor Ort kommen sie viel besser klar als die Leute aus dem Westen habe ich in Pyongyang beobachtet, das macht ihnen nichts aus.

Falls du das Schaller-Buch nicht kennst: Laut seiner Aussage kamen im Oktober 1991 sechs Studenten an, welche alle aus den neuen Bundesländern stammten. Der Aufenthalt wurde von Helga Picht vermittelt von der Humboldt-Uni, welche auch schon in der DVRK in der DDR-Botschaft arbeitete und für die Begegnung Erich Honecker/Kim Il Sung Dolmetscherin war. Beschwerden der Studenten gab es wohl über die Verpflegung, Freizeitmöglichkeiten, die Art des Unterrichts, die Isolation, sozialistisch geprägtes Lehrmaterial... Also passte wohl gar nichts. Fünf von Sechs gingen vorzeitig wieder zurück.


(31.01.2012, 14:10)Gorbatz schrieb: 2 Erinnerungen zum Thema.

Mitte der 80- iger Jahre studierte an der TU in Dresden eine größere Gruppe Nordkorianer. Was sie studierten und wieviel es genau waren, weiss ich nicht. Für den Fakt kann ich mich verbürgen, da meine Frau damals an der TU arbeitete.
Diese Studenten verschwanden plötzlich von einem Tag auf den anderen und wurden nie wieder gesehen.

Im Hotel, in dem ich damels arbeitete, hatten wir zum gleichen Zeitraum
2 oder 3 Frauen aus Nordkorea, welche in der Küche arbeiteten. Diese waren einestages genauso plötzlich verschwunden.
Laut Peter Schaller wurden die Nordkoreaner in der DDR 1989 alle zurückgerufen.
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#7
D.h. es ist schon 20 Jahre her, daß deutsche Studenten in Nordkorea waren. Wäre die Frage, ob das nicht reaktiviert werden könnte.
Ich bin mir sicher, daß sich Korea graduell wirtschaftlich öffnen wird, Bedarf an Absolventen wird also bestehen.
Und schließlich braucht Deutschland auch irgendwann einen neuen Botschafter (smiley)

Daß sich chinesische Studenten in Korea nicht so schwer tun, liegt auf der Hand.
1. Die kulturellen Unterschiede sind geringer, das ist grob mit Deutschland und England vergleichbar.
2. Für Studenten ist China immer noch ein Dritte-Welt-Land. Studentenwohnheime mit 4 - 6 Bewohnern sind die Regel. Ich nehme an, daß Korea für ausländische Studenten ein sehr gutes Wohnheim bereitstellt, die Bedingungen sind dann eher besser als in China.
3. Es gibt in China mehr Informationen und Vergleichsmöglichkeiten. Wenn man sagt, Korea ähnelt China Anfang der 80er Jahre, dann kann sich auch ein junger Chinese ein Bild davon machen, zumindest nach Erzählungen der Eltern, und er weiß was ihn erwartet.
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#8
(01.02.2012, 12:14)Blauer Apfel schrieb: D.h. es ist schon 20 Jahre her, daß deutsche Studenten in Nordkorea waren. Wäre die Frage, ob das nicht reaktiviert werden könnte.
Wahrscheinlich, spätere Berichte sind mir nicht bekannt. Tja, Deutschland ist gut angesehen in Korea, wenn ein Student das wirklich möchte, wär das sicher über die Botschaft zu vermitteln denke ich. Das Problem werden die Studenten sein, das erste Experiment nach der Wende scheint ja grandios gescheitert zu sein...

Deine Punkte bezüglich der Chinesen kommen wohl recht gut hin.

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#9
(30.01.2012, 10:29)Blauer Apfel schrieb: 1959 haben die DPRK und China ein Kulturabkommen geschlossen, seitdem haben 1700 junge Chinesen in Korea studiert

1700 Studenten erscheint auf den ersten Blick beeindruckend, dividiert man dieses Zahl durch ~50 Jahre (1959-2011), dann kamen durchschnittlich pro Jahr auch nicht mehr als 35 Chinesen zum Studium nach Nordkorea.

Vergleichsweise studierten 2010 über 53.000 Studenten aus der VR China in Südkorea!

So wie ich die Bürokratie Nordkoreas einschätze, funktioniert ein womöglicher Studentaustausch mit Nordkorea allenfalls auf der Basis von Abkommen zwischen Universitäten beider Länder und an Korea interessierte Studenten könnten nur über das von der eigenen Universität angebotene Programm nach Nordkorea entsandt werden.

Die Möglichkeit für ein auf privater Initiative geplantes (Sprach?)studium (ohne eigene Universität im Rücken) in Nordkorea halte ich für unrealistisch.

Schaller schreibt in seinem Buch, dass die deutschen Studenten materiell bevorzugt waren, weil bei ihnen der Strom meistens lief und sie täglich - wenn auch nur für kurze Zeit - warmes Wasser zur Verfügung hatten; dieser Vorteil wurde aber durch den Nachteil, dass es ihnen unmöglich gemacht wurde, sich mit Nordkoreanern (außer ihrem Grammatik-Lehrer) zu unterhalten, was schließlich zur Frustration führte.

Die sechs deutschen Studenten konnten sich meist nur mit den vietnamesischen, mongolischen oder afrikanischen Studenten unterhalten, selbst die chinesischen Studenten wurden von den übrigen ausländischen Studenten abgeschirmt.

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