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Zerschlagung der parteifeindlichen Clique um Jang Song Thaek
#11
Das Sondermilitärtribunal ist also im Innenministerium (Staatssicherheitsministerium) angesiedelt, in Nordkorea ist Polizei und Militär offensichtlich eins ...

Der nächste Kandidat ist dann wohl der Amerikaner Kenneth Pae; dem wird doch auch der Versuch der Staatssubversion angelastet?

On nun viele Nordkoreaner und Touristen das Grab des Jang Song Thaek aufsuchen wollen, um dort einen Kranz niederzulegen, dem Märtyrer des Landes?
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#12
Der Vorgang zeigt auch, daß es in Nordkorea die absolute Regentschaft eines Führeres nicht gibt.
Die Helfer in der Führungsmannschaft haben auch ihre eigenen Ideen. Ob eine Verjüngung der
Führungselite die Einpersonenherrschaft sichert, ist offen.

Die Verurteilung und Hinrichtung von Jang war ein rein politischer Prozeß, wobei die allgemein anerkannten
Verfahren der Jurisdiktiom missachtet wurden. So könnte ein Märtyrer geboren werden.

Für die Beurteilung der Anwendung der Todesstrafe in Nordkorea empfehle ich diesen Bericht:
"The death penalty in North Korea: in the machinery of a totalitarian State"
zu lesen auf der Seite: http://www.fidh.org/en/asia/north-korea/...tate-13260
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#13
Ein Sondermilitärtribunal des Ministeriums für Staatssicherheit der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) führte am 12. Dezember einen Prozess gegen den Verräter und Verbrecher Jang Song Thaek durch.
Der Angeklagte missbrauchte auf gemeinste und übelste Weise das Vertrauen, welches Präsident Kim Il Sung und der Führer Kim Jong Il in ihn gesetzt hatten, indem er eine konterrevolutionäre, fraktionistische Anti-Partei-Clique bildete, um die Macht an sich zu reißen. Er missbrauchte und verriet ebenfalls das Vertrauen, das Marschall Kim Jong Un zu ihm hatte. Jang Song Thaek war ein machthungriger Karrierist und Streber. Als ihm die Ehre zuteil wurde, Marschall Kim Jong Un bei dessen Vor-Ort-Anleitungen begleiten zu dürfen, spielte er sich arrogant als „wichtige Person“ auf und tat so, als ob er eine „enge Beziehung zum Hauptquartier der Revolution“ habe.
Er versuchte in verschwörerischer Absicht, alle Angelegenheiten des Staates unter seine Kontrolle zu bringen. Er wollte um jeden Preis Ministerpräsident werden. Er beging auch das unverzeihliche und verräterische Verbrechen, den Befehlen des Oberkommandierenden Kim Jong Un nicht zu gehorchen und sich ihnen offen zu widersetzen. Um die oberste Staatsmacht zu usurpieren, stellte er dem Kabinett der DVRK unsterstellte Organe widerrechtlich unter seine Kontrolle. Damit lähmte und sabotierte er die wirtschaftliche Leitungstätigkeit des Kabinetts und fügte der ökonomischen Entwicklung der DVRK und der Verbesserung des Lebensstandards des Volkes ungeheuren Schaden zu.
Jang Song Thaek veruntreute auch enorme Geldsummen, die dem Staat und dem Volk gehörten. Gemeinsam mit seinem Komplizen Pak Nam Gi verschleuderte er im Jahre 2009 Hunderte von Billionen Won, womit er ein wirtschaftliches und finanzielles Chaos anrichtete und das Leben des Volkes verschlechterte. Jang Song Thaek führte auch einen dekadenten kapitalistischen Lebensstil und verbreitete unter seinen Kumpanen pornografische Bilder. Er führte ein parasitäres Luxusleben zum Schaden des Staates und des Volkes. Er nahm mindestens 4,6 Millionen Euro aus seinem Geheimfonds und verprasste diese Summe im Jahre 2009 in Kasinos in einem anderen Land.
Jang Song Thaek gab während der Gerichtsverhandlung offen zu, dass er einen Staatsstreich plante. Er hoffte, dass im Falle einer weiteren Verschlechterung des Lebensniveaus des Volkes einige ihm hörige hohe Offiziere der Koreanischen Volksarmee (KVA) einen Putsch inszenieren würden, der ihn an die Macht brächte. Er gab des Weiteren offen zu, dass der oberste Führer das direkte Ziel des geplanten Staatsstreichs gewesen sei. Alle diese enthüllten Tatsachen beweisen, dass Jang Song Thaek ein Verschwörer, Konterrevolutionär, Putschist und Landesverräter war.
Er steckte mit dem USA-Imperialismus und dessen südkoreanischen Marionetten unter einer Decke. Mit ihrer Hilfe wollte er seine kriminellen Ziele erreichen. Er hoffte, dass er, einmal an der Macht, seinen unter den Imperialisten und Reaktionären verbreiteten Ruf als „Reformer“ benutzen könne, um innert kürzester Zeit die internationale „Anerkennung“ seiner „neuen Regierung“ zu erreichen. Jang wollte die DVRK destabilisieren und ihr sozialistisches System stürzen. Er wollte den Kapitalismus einführen und damit auch die Nordhälfte Koreas der neokolonialen Herrschaft des USA-Imperialismus ausliefern.
Die von Jang Song Thaek begangenen Verbrechen sind einmalig in der Geschichte der DVRK. Er war ein übler und gemeiner Verräter, ein völlig degeneriertes unmoralisches Subjekt und ein Volksfeind. Er verdient die Todesstrafe. Die von ihm begangenen Verbrechen würden in den meisten anderen Ländern ebenfalls mit der Todesstrafe geahndet.
Das Sondermilitärtribunal des Ministeriums für Staatssicherheit der DVRK verurteilte den Verräter Jang Song Thaek unter Artikel 60 des Strafgesetzes der DVRK zum Tode. Das Todesurteil wurde sofort vollstreckt.
Das koreanische Volk war über die ungeheuerlichen Verbrechen Jang Song Thaeks außer sich vor Wut, Zorn und Empörung und begrüßte einhellig das verdiente Todesurteil.
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#14
Zum Beitrag #14

Todesurteile können nie gerecht sein.
Wer Todesurteile befürwortet zeigt seine wahre Gesinnung.
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#15
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#16
Bemerkenswert auch das Wissen der KCNA (oder des Sondertribunals oder des Schweizer Kopisten?) über das Rechtssystem in anderen Ländern:
" ... Die von ihm begangenen Verbrechen würden in den meisten anderen Ländern ebenfalls mit der Todesstrafe geahndet. ..."

Bezüglich der Vorwürfe gegenüber "dem Onkel" waren sich die KCNA (oder das Sondertribunal) auch nicht ganz sicher:
Denn einerseits wurde behauptet er wollte die Macht in Partei und Staat an sich reißen, an anderer Stelle meinte man, er wollte Partei und Staat stürzen. Ja was den nun? Da hätte er, nachdem er zunächst die Macht in der Partei und im Staat übernommen hätte, anschließend sich glatt selber gestürzt?
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#17
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#18
Das Thema ist mal wieder ein neuer, wenn auch sehr diffizieler, Grund, öfters ins Forum zu schauen.

Die Verbrechen, welche der "Onkel" verübt hat, kann ich nicht einschätzen. Wenn alles so stimmt, dann ist es schon ein Grund, ihn aus der Partei auszuschließen und andere disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen. Das ist alles eine innere Angelegenheit des Staates und der Partei.
Die Todesstrafe ist aber sicher sehr speziell, es sei denn, die Sache wird unter militärischen Gesichtspunkten gesehen. Trotzdem, die Sympatiewerte für die DVRK erhöht es nicht.
Das "berühmte" Arbeitslager hätte es auch getan.

Die Kommentare und Einschätzungen, z.B. dieses Schweizer Kommitees können einen zum Teil erschaudern lassen, zum anderen zum Schmunzeln bringen.
Das ist so richtig der Stil der 50er Jahre, an die ich mich hierzulande noch erinnern kann, wenn Verschwörungen der Bonner Ultras aufgedeckt wurden.

Aber wie gesagt, man kann und sollte eine Meinung dazu haben, aber es geht uns im Grunde genommen nichts an.

Gorbatz
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#19
Nordkorea scheint wieder zur Normalitaet zurueckzufinden, jedenfalls hat Kim Yong Un seine Inspektions-Besuche wieder aufgenommen.
http://www.chinadaily.com.cn/world/2013-...174920.htm

China ist besorgt, dass Projekte, die Jang Song Thaek angestossen hat, jetzt erneut auf den Pruefstand kommen, wobei aber betont wird, dass seitdem Kim Yong Un sein Amt angetreten hat, die Aussenpolitik Nordkoreas konsistent ist.
http://www.chinadaily.com.cn/world/2013-...163158.htm
http://www.chinadaily.com.cn/world/2013-...174147.htm

Aus diesem Kommentar kann man zu dem Schluss kommen, das Nordkorea veraergert ist, dass in der chinesischen Oeffentlichkeit die Absetzung von Jang Song Thaek nicht einhellig begruesst wurde
http://www.globaltimes.cn/content/832036...qxTEid41n4

Wahrscheinlich ist dieses Bild auch schon an anderer Stelle veroeffentlicht worden, die koreanische Oeffentlichkeit ist diese Tage jedenfalls sehr an aktuellen Nachrichten interessiert
http://img3.cache.netease.com/photo/0001...BR0001.jpg
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#20
Zu den Vorwürfen an Jang und Implikationen mit China -
das Verleasen von Teilen der Rason-Sonbong Sonderwirtschaftszone an China(?) wird auch dem Onkel angekreidet und ihm deshalb Landesverrat vorgeworfen:
(im KCNA-Erguss steht anstelle von Verleasen "... Ausverkauf des Landes ...")

" ... He instructed his stooges to sell coal and other precious underground resources at random. Consequently, his confidants were saddled with huge debts, deceived by brokers. Jang made no scruple of committing such act of treachery in May last as selling off the land of the Rason economic and trade zone to a foreign country for a period of five decades under the pretext of paying those debts. ..."
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