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Vortrag in Dresden
#1
Für alle die in/um Dresden wohnen:

Ich möchte auf den von tobid auf dessen nordkorea-blog angeführten link hinweisen, dass Gerhard Thiedemann, der deutsche Botschafter in Pjöngjang, am kommmenden Montag (25.3.2013) in Dresden über die "Herausforderung deutscher Diplomatie in Nordkorea" sprechen wird:

http://internationalfriendsdresden.files...resden.pdf
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#2
Oh, danke für diesen Tip @Kuwolsan, aber leider bin ich selbst nicht im Lande, sondern im Urlaub in Westafrika...
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#3
Auch von mir, danke für diesen Tipp.

Findet in einen äußerst interessanten Gebäudekomplex statt, nur sehr weit draußen und abgelegen, um nicht zu sagen, zumindest ohne Auto und um diese Uhrzeit, am A...... der Welt.
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#4
Hallo,

ich war zu besagtem Vortrag nicht, aus den o.g. Gründen.

Heute ist in unserer Zeitung ein Interview mit dem deutschen Botschafter in NK.
Leider in der Onlineausgabe nur im Bezahlteil.

Wenn Interesse besteht, würde ich morgen das Interview mal hier abtippen!?

Schöne Ostern an alle!

Gruß Gorbatz
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#5
(28.03.2013, 15:51)Gorbatz schrieb: Wenn Interesse besteht, würde ich morgen das Interview mal hier abtippen!?

Ja bitte,

und LG, Kuwolsan
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#6
Tönt spannend, ja, ich wäre interessiert :-)
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#7
(28.03.2013, 15:51)Gorbatz schrieb: Heute ist in unserer Zeitung ein Interview mit dem deutschen Botschafter in NK.
Leider in der Onlineausgabe nur im Bezahlteil.

Wenn Interesse besteht, würde ich morgen das Interview mal hier abtippen!?

Schöne Ostern an alle!

Gruß Gorbatz

Gorbatz, Du bräuchtest Dir gar nicht die viele Mühe zu machen, wenn Du den Artikel einfach scannen würdestWink
PS: Ich erwidere Deine Ostergrüße.
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#8
[/quote]

Gorbatz, Du bräuchtest Dir gar nicht die viele Mühe zu machen, wenn Du den Artikel einfach scannen würdestWink
PS: Ich erwidere Deine Ostergrüße.
[/quote]

Das ist mir schon klar, aber ohne Scanner geht das nicht!Big Grin

Außerdem ist das gleichzeitig Schreibübung!

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#9
Sächsische Zeitung vom 28. März 2013, Seite 5

"Es gibt angenehmere Einsatzorte für einen Diplomaten"
Gerhard Thiedemann, deutsche Botschafter in Nordkorea, die Härten des Alltags und die Rätsel um Kim Jong Un.

Herr Botschafter, Nordkorea hat mit seinen verbalen Attacken gegenüber dem Süden und den USA tagelang für Schlagzeilen gesorgt. Wie ernst muss man die Drohunhen nehmen?

Sie sind besorgniserregend. Nordkoreas Führung hat eine lange Tradition extremer Rhetorik. Deshalb rate ich dazu, die Situation mit Nüchternheit zu betrachten.

Die meisten Sorgen machen die Atom- und Raketentests. Welche Chancen geben Sie einer politischen Lösung?

Die Verhandlungen mit Nordkorea sind sehr schwierig. Das Regime betrachtet die atomare Bewaffnung als seine Lebensversicherung.

Wie schwer ist es, Diplomat in einem Land wie Nordkorea zu sein?

Es gibt zweifellos angenehmere Einsatzorte. Für einen Diplomaten ist Nordkorea eine harte Herausforderung. Schließlich herrscht dort über Jahre hinweg eine angespannte Situation. Deshalb braucht ein Botschafter in Nordkorea auch einen langen Atem.

Diplomatie verlangt Zurückhaltung. Wie schwer fällt es Ihnen, sich daran zu halten angesichts der Verhältnisse in dem Land?

Das gehört zur Prodessionalität eines Diplomaten. Doch man bleibt nicht unberührt, wenn man etwa das jüngste Propagand- Video sieht, das die Führung ins Internet stellen ließ. Darin ist zu sehen, wie Südkoreas Hauptstadt Seoul in ein Flammenmeer verwandelt und schließlich erobert wird.

Wie lässt sich das deutsch- nordkoreanische Verhältnis beschreiben?

Die Bundesregierung steht in kritischenm Dialog mit Pjöngjang. Die USA, Südkorea und Japan sind dort nicht mit Botschaften vertreten. Da wir 365 Tage im Jaht vor Ort sind, trägt Deutschland eine gewisse Verantwortung dafür, mit Nordkorea im Gespräch zu bleiben und auf eine Entspannung hinzuwirken.

Mit wem stehen Sie und Ihre Mitarbeiter in Kontakt?

Erster Ansprechpartner für einen Botschafter ist das Außenministerium. Doch es gehört zu den Besonderheiten in Nordkorea, dass auch die internationale Abteilung der kommunistischen Partei wichtig ist. Deren Leiter, Choe Thae Bok hat in den 50er Jahren in Freiberg studiert. Das kann Kommunikation erleichtern.

Kim Jong Un hat nach seinem Amtsantritt Ende 2011 der Welt viel Rätsel aufgegeben. Welchen Eindruck haben Sie von ihm?

Kim Jong Un versucht, einen neuen Stil in Nordkoreas Politik zu bringen. Bei öffentlichen Auftritten geht er auf die Menschen zu. Dass sich auch die Ehefrau in der Öffentlichkeit an seiner Seite zeigt, scheint Gefallen bei jungen Leuten zu finden. Doch politisch gibt es wenig Anzeichen, die auf Reformen oder vorsichtige Änderungen hindeuten.

Dabei hatte Kim Jong Un doch zu Jahresbeginn Hoffnungen geweckt, es könnte Veränderungen geben...

Reformen sind eher unwahrscheinlich. Der Führung in Pjöngjang geht es allein darum, das System zu erhalten.

Im Westen wird viel spekuliert über Kims Position. Ist er nur eine Marionette in den Händen der Militärs?

Nein, das glaube ich nicht. Es ist ein Geflecht enger Verbindungen, das über Jahrzehnte hinweg in der Führung Nordkoreas entstanden ist. Die nunmehr dritte Generation der Familiendynastie ist eminent wichtig für das Land. Der größte Teil der Nordkorianer kennt kein anderes politisches System.

Wie erleben Sie den Alltag in Nordkorea? Was ärgert Sie am meisten?

Es erschwert meine Arbeit ungemein, wenn man nicht frei kommunizieren kann mit Nordkoreanern, denen Kontakte zu Ausländern untersagt sind. Es ist belastend, sich nicht frei bewegen zu können im Land. Und es ist bedrückend, dass viele Bewohner in den großen Hochaussiedlungen in Pjöngjang den Winter über fast ohne Heizung und Strom auskommen mussten. Gleichzeitig suggeriert die Propaganda, dass die Nordkoreaner im besten Land der Welt leben.

Wie steht es um das Verhältnis zu Südkorea?

Nordkoreas Spitzenfunktionäre haben immer über die Wiedervereinigung geredet, allerdings nach ihren Vorstellungen. Die Führung in Pjöngjang würde gern zur sogenannten "Sonnenscheinpolitik" zurückkehren, die für die vorsichtige Annäherung ab Ende der 90er- Jahre steht. Damals besuchte Südkoreas Präsident Kim Dae Jung den Norden. Familien konnten sich begegnen, eine Eisenbahnstercke wurde geöffnet. Doch die Bedingungen für eine Neuauflage der "Sonnenscheinpolitik" hat Pjöngjang selbst verschüttet. Angesichts der Drohgebärden fällt es Südkoreas neuer Staatspräsidentin Pak Geun Hye schwer, daran anzuknüpfen.

Das Gespräch führte Frank Grubitzsch


Gerhart Thiedemann, Jahrgang 1955, trat 1991 ins Auswärtige Amt ein. Nach Posten in Südafrika, den USA, Ägypten und Japan ist er seit 2010 Botschaftere in Nordkorea.
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#10
Ich war auch Diplomat in Nordkorea, wenn man zu seinen diplomatischen Aufgaben " Verständnis erlernen für das Gastland " zuzählt, ist es keine Herausforderung.
Aber verbeamtete Karrierediplomaten haben sicher ein anders Verständnis. Big Grin
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