03.02.2013, 20:19
Was für ein Verhältnis haben denn linke Parteien, wie Die Linke, MLPD und DKP zur Juche Ideologie und zu Nordkorea ?
Frage
|
03.02.2013, 20:19
Was für ein Verhältnis haben denn linke Parteien, wie Die Linke, MLPD und DKP zur Juche Ideologie und zu Nordkorea ?
03.02.2013, 20:27
(03.02.2013, 20:19)Weiterdenker schrieb: Was für ein Verhältnis haben denn linke Parteien, wie Die Linke, MLPD und DKP zur Juche Ideologie und zu Nordkorea ? Kurze und knappe Antwort: Die Linke hat an nichts mit Nordkorea zu tun bzw. lehnt das System ab. Die MLPD hat auch nichts mit dem Land am Hut, weil die Juche-Ideologie für die MLPD nichts mehr mit dem Marxismus-Leninismus zu tun hat. Deshalb sind die Nordkoreaner Revisionisten und die DVRK kein fortschrittlicher Staat in den Augen der MLPD. Bei der DKP gibt es viele Mitglieder die dem Land positiv gegenüber stehen, aber auch viele die es ablehnen. Von einer offiziellen Stellungnahme weiß ich nichts. Ansosnten gibt es noch die ein oder andere kommunistische Splittergruppe die Nordkorea gut findet, wie z.B. die KPD (Ost) oder die Kommunistische Initiative (KI). „Politisch-ideologische Markenzeichen der KPD sind dogmatischer Stalinismus, DDR-Verherrlichung sowie permanente Huldigungen an die ’Koreanische Demokratische Volksrepublik‘ (KDVR) und deren Führung“
Der Erklärung von ml91 ist nur zuzustimmen.
An dieser Stelle möchte ich die Einstellungen wichtiger linker (oder sich als links verstehender) Organisationen zu Nordkorea – hauptsächlich anhand von Nachrufen auf Kim Jong Il – im O-Ton wiedergeben: In der Ablehnung des koreanischen Gesellschaftssystems und der politischen Führung des sozialistischen Korea sind sich Linkssozialdemokraten, Trotzkisten, Maoisten und Anhänger Enver Hoxhas überraschenderweise einig. Für die linkssozialdemokratische Partei DIE LINKE erklärte Stefan Liebich am 19. Dezember 2011: „Der von den politischen Machthabern verfolgte Autarkie-Kurs hat den Menschen in Nordkorea geschadet. Aller Propaganda zum Trotz sind Unterentwicklung, Hunger, Repression, Militarisierung, ein gefährliches Atomprogramm und Unberechenbarkeit für die Region die Ergebnisse dieser Politik.“ Die trotzkistische Partei für Soziale Gleichheit ließ durch ihr Internetorgan „WSWS“ zwei Tage später verlautbaren: „Kim Jong Il war der Führer eines repressiven stalinistischen Regimes, das nicht die Interessen der nordkoreanischen Arbeiter und Bauern vertrat, sondern die einer privilegierten bürokratischen Elite.“ Die ebenfalls trotzkistische Revolutionär-Sozialistische Organisation veröffentlichte schon 2009 ein Machwerk mit dem Titel „Stalinismus in Nordkorea“, in dem es hieß: „Dieses Regime, das mit seiner blutigen Repression, seinem absurden Personenkult und seiner quasi-religiösen Ideologie eine unendliche Verhöhnung des Begriffes ’Sozialismus‘ darstellt, muss gestürzt werden! Gleichzeitig sprechen wir uns entschieden gegen imperialistische Angriffe auf (oder auch Wirtschaftssanktionen gegen) Nordkorea aus.“ In einem Kommentar zum Ableben Kim Jong Ils, den sie in ihrer Wochenzeitung „Rote Fahne“ vom 22. Dezember 2011 veröffentlichte, rechnete die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands Nordkorea zu den „revisionistisch entarteten ehemaligen sozialistischen Ländern“ und kritisierte „den bürokratischen Familienclan der Kims“, hinter dem sie gar eine „Kim-Dynastie“ entdecken wollte. „Die herrschende Klasse Nordkoreas liefert Steilvorlagen mit Erbhöfen für Spitzenämter nach feudalem Vorbild usw. Nach der Abkehr vom Sozialismus ist Nordkorea nicht nur ein Land von gestern, sondern von vorgestern“, urteilte sie. (Im Jahre 1972 hatte der Vorgänger der MLPD, der Kommunistische Arbeiterbund Deutschlands, in seiner Grundsatzerklärung „Vorwärts zum Sozialismus“ noch lobende Worte für Pjöngjang gefunden.) Die Organisation für den Aufbau einer kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands beklagte im April 2011 „die antidemokratisch-feudalen Praktiken in Nordkorea“. Im Oktober desselben Jahres bemerkte eines ihrer Mitglieder in einem Referat auf einem Seminar zum Thema „Grundlagen einer kommunistischen Partei und wie können wir diese schaffen?“: „Der Revisionismus hat hier gründliche Arbeit geleistet und leistet sie auch heute noch weiter, wenn verschiedene Organisationen ständig ’neue‘ angebliche sozialistische Länder entdecken, wie z.B. bei Gaddafis Libyen, in China, in Nordkorea, in Kuba.“ Die Deutsche Sektion der Kommunistischen Internationale (Stalinisten-Hoxhaisten) bekräftigte anlässlich des Todes von Kim Jong Il ihre Erklärung vom 18. Januar 2003: „[D]ie Arbeiterklasse Nordkoreas muss mit einer neu zu schaffenden marxistisch-leninistischen Partei, die begründet ist auf den Lehren der fünf Klassiker, die gewaltsame proletarische, sozialistische Revolution durchführen und die Diktatur des Proletariats in ihrem Land herstellen, und zwar auf den Trümmern des revisionistisch-sozialfaschistischen Regimes. (…) Nordkorea war nie sozialistisch. Es hat seinen Kapitalismus nur mit dem Mantel des Sozialismus getarnt, um die Arbeiter und das Volk zu täuschen. An der Macht befand sich nie die Arbeiterklasse, sondern ein bourgeoiser Familienclan, der die Ausbeutung und Unterdrückung der Werktätigen in Nordkorea mit den antimarxistischen, konterrevolutionären, reaktionären Kim-Il-Sung-Ideen rechtfertigt. (…) Das sozialfaschistische Regime in Nordkorea befindet sich in einer schweren Krise, steht vor dem Zusammenbruch und ist nicht bereit, freiwillig abzutreten. Die sozialchauvinistischen Drohungen der nordkoreanischen Bourgeoisie mit einem Atomkrieg haben einen realen Hintergrund. Sie sind daher nicht nur für den US-Imperialismus gefährlich, sondern vor allem für die Bevölkerung im eigenen Land, sowie für alle Völker der Welt. Es ist durchaus nicht ’proimperialistisch‘, wenn wir die Völker vor dieser Gefahr warnen, und sie auffordern, dem Regime in Nordkorea die Atombombe gewaltsam aus der Hand zu reißen. Das tun wir nicht im Auftrag der US-Imperialisten, sondern im Auftrag der Menschheit. Das macht den Unterschied aus! (…) Krieg dem US-Imperialismus kann niemals heißen: Frieden mit den nordkoreanischen Sozialfaschisten!“ (Ein weiterer Treppenwitz der K-Gruppen-Geschichte: Im Oktober 1975 hatte der Vorgänger der beiden letztgenannten Gruppen, die Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten, die „Partei der Arbeit Koreas mit dem Genossen Kim Il Sung an der Spitze“ noch der Unterstützung der KPD/ML sowie „aller revolutionären und fortschrittlichen Menschen unseres Landes“ versichert.) Die Anzahl der Organisationen, die Nordkorea freundschaftlich verbunden sind, ist deutlich überschaubarer als die der sich links gebenden Nordkoreagegner. Die Deutsche Kommunistische Partei nahm schon früh nach ihrer Gründung Beziehungen zur PdAK auf. Sie „hat z. B. 1993 eine Delegation nach Nordkorea geschickt; diese Kontakte führten aber zu keiner nennenswerten Intensivierung der Beziehungen zwischen der DKP und der Partei der Arbeit Koreas“, heißt es im Buch „Der Kommunismus in Westeuropa: Niedergang oder Mutation?“. Inzwischen bezieht die DKP eher eine wankelmütige Position zu Nordkorea: so kritisierte das Sekretariat des Parteivorstandes 2006 jenen Atomtest, der das Abschreckungspotenzial Koreas den Imperialisten der ganzen Welt deutlich machte. Die Kommunistische Partei Deutschlands setzt die von der ehemaligen SED begründete Tradition der Freundschaft mit den koreanischen Kommunisten stolz fort, wobei sie sogar in engem Kontakt zur Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea steht. „Politisch-ideologische Markenzeichen der KPD sind dogmatischer Stalinismus, DDR-Verherrlichung sowie permanente Huldigungen an die ’Koreanische Demokratische Volksrepublik‘ (KDVR) und deren Führung“, so der thüringische Verfassungs„schutz“bericht von 2010 (viel Feind, viel Ehr!). Die inzwischen moribunde Kommunistische Initiative Deutschland erkannte in ihrem Nachruf auf Kim Jong Il die „Leistungen und Errungenschaften des nordkoreanischen Volkes und Staates“ an. Sie würdigte Nordkorea als „konsequent sozialistischen Staat, dessen Bürger sich der Diktatur des Finanzkapitals, Ausbeutung und Unterdrückung entziehen“ und begrüßte seine „Bereitschaft, den Sozialismus gegen jeden Aggressor zu verteidigen“. Die KI betonte: „Als Kommunisten stehen wir selbstverständlich solidarisch an der Seite des nordkoreanischen Volkes und seiner Führung im Kampf gegen Destabilisierung und Aggression. Bisher haben sie – im Unterschied zu fast allen ehemals sozialistischen Staaten – den Sozialismus erfolgreich verteidigt und seinen Aufbau fortgesetzt. (…) Wir sprechen dem nordkoreanischen Volk unser tief empfundenes Beileid zum Verlust seines großen Führers aus und versichern es für die Verteidigung und den weiteren Aufbau des Sozialismus unserer Solidarität.“ Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend, die als „inoffizieller Jugendverband der DKP“ betrachtet wird, erklärte in einem Artikel, der in ihrer Zeitschrift „Position“, Nr. 4/2010, veröffentlicht wurde: „Dieses Land geht seinen eigenen Weg – mit durchaus auch nennenswerten Errungenschaften – und wir sollten angesichts der imperialistischen Bedrohung solidarisch mit ihm sein.“ In der einflussreichen marxistischen Monatszeitschrift „RotFuchs“ erschien im Juni 2012 ein Artikel des Chefredakteurs Klaus Steiniger, der mit den Worten schloss: „Angesichts fortgesetzter Provokationen – damit meine ich vor allem die Jahr für Jahr abgehaltenen gemeinsamen Manöver der US-Besatzer und südkoreanischer Einheiten mit nördlicher Stoßrichtung – bleibt die Solidarität mit den Bürgern der DVRK auch heute ein internationalistisches Anliegen aller Kämpfer gegen den Imperialismus.“ Ich hoffe, hiermit die eingangs gestellte Frage zur Genüge beantwortet zu haben.
03.02.2013, 23:32
(03.02.2013, 23:15)rroft schrieb: möchte ich die Einstellungen wichtiger linker (oder sich als links verstehender) Organisationen zu Nordkorea – Mit dem Einschub "wichtiger" hast du jetzt meine kurzfristig anstehende Nachtruhe gestört. Ich werde vor lauter Vor-mich-hin-Kichern nicht zur Ruhe kommen. Spaßeshalber habe ich diese WICHTIGEN Organisationen mal gegoogelt, bzw. -meist vergebens- versucht, bei Wikipedia zu finden. Die sind ja fast so gut wie die neulich vorgestellten Winz-Splitterchen aus den 70ern.
03.02.2013, 23:49
(03.02.2013, 23:32)K70-Ingo schrieb:Ich würde auch behaupten, dass einige dieser Vereinigungen nicht sehr viel größer als dieses Forum sind (von der Mitlgiederzahl her). Allein schon wegen teils recht spezieller Richtungen die vertreten werden.(03.02.2013, 23:15)rroft schrieb: möchte ich die Einstellungen wichtiger linker (oder sich als links verstehender) Organisationen zu Nordkorea –
04.02.2013, 10:27
Zumindest war der Überblick von rroft ziemlich komplett, noch unbedeutendere linke Gruppierungen sind ja nicht zu finden oder operieren im geheimen Untergrund.
Und es ist beruhigend, daß selbst diese politischen Irrläufer keine komplett blinde Sicht auf einen Staat haben, nur weil sich der sozialistisch nennt. Gut zu wissen, daß sich in diesem Thema deutsches Bürgertum und linke Extremisten ausnahmsweise nicht ganz uneinig sind. Insofern ist Nordkorea geradezu ein verbindendes Element unserer Gesellschaft.
04.02.2013, 11:19
(04.02.2013, 11:02)rroft schrieb:(04.02.2013, 10:27)Leser schrieb: Und es ist beruhigend, daß … sich in diesem Thema deutsches Bürgertum und linke Extremisten ausnahmsweise nicht ganz uneinig sind.Meines Erachtens eher beunruhigend, vor allem für die "Linksextremisten" selbst (sofern sie denn wirklich welche sind). Warum? Weil sie zur eigentlichen Idee stehen, die sie vertreten und entsprechend argumentieren bzw. werten? Ist das nicht eher erfreulich objektiv und logisch aus Sicht eines überzeugten Kommunisten?
04.02.2013, 11:44
Danke rroft, für diese ausführliche Antwort auf oben gestellte Frage.
Für mich sehr aufschlussreich, dass viele Kommunistische Ströhmungen die Politik der KDVR ablehnen. Das hätte ich nicht gedacht. Ob sie nun wichtig sind oder nicht, oder glauben wichtig zu sein, sei dahingestellt. Gut, dass es sie gibt, aber in dieser unterschiedlichen Form sind sie Wirkungs- oder Einflusslos. Die vielen Ströhmungen schwächen sich nur gegenseitig, aber das ist schon immer das Problem der linken Seite. Die entgegengesetzte Seite und alle anderen Antikommunisten wird es freuen. Die – wie die Organisation… und die Deutsche Sektion… – aus der historischen KPD/ML hervorgegangene Kommunistische Partei Deutschlands (Aufbaugruppe) gab noch unter dem Namen „Kommunistische Partei Deutschlands (Roter Morgen)“ ihren Standpunkt zu Nordkorea bekannt: „Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf, aber: es gibt keinen ’Sozialismus‘ in Nordkorea.“ Zuvor hatte sie in ihrem damaligen theoretischen Organ „Weg der Partei“ konstatiert, „dass diese Ideologie [gemeint ist die Juche-Ideologie] im Gegensatz zu den Behauptungen der nordkoreanischen Führer mit dem Marxismus-Leninismus unvereinbar ist. Kim Dschong Il ist der Sohn des nordkoreanischen Führers Kim Il Sung und wird in aller Form als dessen Nachfolger propagiert (ein mehr als merkwürdiges Verfahren für ein angeblich ’sozialistisches‘ Land!). (…) Gemäß der Dschutsche-Ideologie stellt sich dies freilich völlig anders dar: Ist der Mensch schon von Natur aus ’Herr über alle Dinge‘ und ’entscheidet alles‘, so braucht man natürlich materiell nichts zu ändern, sondern muss sich dieses Zustands nur bewusst werden. Propagieren die herrschenden Kräfte eines angeblich sozialistischen Landes eine derartige Ideologie, so kann man schon allein hieraus den Schluss ziehen, dass sie nicht die Beseitigung der Klassenunterschiede anstreben, sondern ganz im Gegenteil das Ziel verfolgen, die Macht und die Privilegien der von ihnen repräsentierten Schicht in alle Ewigkeit zu behaupten und auszubauen. Die Dschutsche-Ideologie entspricht einer solchen Zielsetzung voll und ganz: Die hierarchische Spitze ’entscheidet alles‘ und dünkt sich daher als ’Herr über alle Dinge‘. Denjenigen, über die ’entschieden wird‘, soll durch die Propaganda der ’allmächtigen‘ Staatspartei eingehämmert werden, es sei bereits alles zum Besten bestellt, ’der Mensch‘ sei ja von Natur aus ’Herr über alle Dinge‘. Die Dschutsche-Ideologie sagt den entmündigten Massen natürlich auch, wie sie sich dieses Zustands bewusst werden können: ’Die Volksmassen brauchen eine kluge Führung, um ihrer Stellung und Rolle als Subjekt der Geschichte gerecht zu werden. … In der revolutionären, kommunistischen Bewegung geht es also um die Lenkung der Volksmassen durch die Partei und den Führer.‘ (…) Die Umstände und darunter auch die unumschränkte absolutistische Herrschaft des ’Erziehers‘, des ’Führers‘, sollen um jeden Preis Verteidigt werden. Dies ist ein wesentlicher Kernpunkt der revisionistischen Ideologie (…) Die Führer der Partei der Arbeit Koreas geben Nordkorea als sozialistisch aus, und sie stellen sich als Marxisten-Leninisten hin. Dafür muss man sie angreifen und als Scharlatane entlarven. Und man muss auch diejenigen angreifen, die diesen Betrug unterstützen. Die unklare Haltung, die manche kommunistische Parteien zum Charakter des nordkoreanischen Regimes einnehmen, ist Ausdruck der revisionistischen Gefahr, die die marxistisch-leninistische Weltbewegung bedroht.“
Die trotzkistische Sozialistische Alternative bezeichnete in einem Artikel, der im Februar 2003 in ihrer Parteizeitung „Solidarität“ veröffentlicht wurde, Nordkorea als „diktatorisches Regime“ und „repressiven stalinistischen Staat“ und fügte hinzu: „Die Kims predigen die selbstgestrickte sogenannte ’Juche‘-Ideologie, eine widerwärtige Mischung aus Stalinismus und Konfuzianismus, die vor allem nationale Unabhängigkeit und Autarkie, einen eigenen Weg zum Sozialismus und die stalinistische Etappentheorie propagiert und dies mit konfuzianischen Elementen von Respekt und Gehorsam gegenüber dem Führer als nationaler Vaterfigur verbindet.“ Die Tageszeitung „junge Welt“ („Wir sind eine multiplurale linke Zeitung“, so Ressortleiter Peter Wolter) nannte Nordkorea schon 1997 „eine sozialistische Monarchie“. Ihr Kommentator Werner Pirker titulierte die Juche-Ideologie als „bizarr“, die typisch nordkoreanische Rhetorik als „etwas überdreht, wenn nicht wahnwitzig“ und charakterisierte den Sozialismus koreanischer Prägung wie folgt: „Das in der KDVR entwickelte Sozialismusmodell ist als misslungen zu bezeichnen; der im Lande herrschende Führerkult wirkt abstoßend. Wie aber kann sich das Land aus den Zwängen seiner deformierten Kommandowirtschaft befreien, ohne sein Recht auf einen eigenen Entwicklungsweg preiszugeben? Nicht der koreanische ’Sozialismus‘ verdient Bewunderung, sondern der unbedingte Wille zur nationalen Selbstbestimmung.“ Am 7. November 2012 legte die jW noch eins drauf, indem sie ein ausführliches Interview mit dem Macher des antikoreanischen Hetzfilms „Camp 14“ in ihrem Feuilleton placierte. |
|