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Auslandssemester?
#11
Seminare auf Englisch werden gar nicht angeboten? Zumindest international ist das ja üblich, allerdings ist mir die Sonderstellung Nordkoreas durchaus bewusst, und ich hätte keine Probleme damit, mir für ein Studium die koreanische Sprache anzueignen. Ganz im Gegenteil.
Und die Kimdä ist was genau? Smile
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#12
Sorry, aber Kim-Il-Sung Universität sagt keiner, abgekürzt " Kimdä". Big Grin

2 Jahre Teilstudium in Phjongjang war obligatorisch für ein Studium der Geschichte Ostasiens / Koreas an der Humboldt Uni in Berlin, Sektion Asienwissenschaften, gibt es heute nicht mehr.
Weiss nicht was heute angeboten wird, habe damals Sprache ( incl. alte und neue Literatur ) sowie Geschichte ( alte und neue Geschichte, Geschichte der PDAK ) und Gesellschaftsentwicklung ( nahe bei Soziologie ) belegt. Alles zugeschnitten auf Ausländer, und sehr intensiv. Zumal die Lehrmethoden sehr ostasiatisch waren, aber wir wollten das ja so Big Grin
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#13
Das klingt vielversprechend. Wurden die Asienwissenschaften komplett eingestellt, oder sind sie einer Umstrukturierung zum Opfer gefallen?
Wenn du zwei Jahre lang in Nordkorea studieren konntest, ist das heute möglicherweise auch noch möglich. In Ludwigshafen existiert meines Wissens ein größeres Ostasieninstitut, ich werde mich dort einmal erkundigen.
Ich gehe davon aus, dass dir während deines zweijährigen Aufenthaltes nicht ständig ein Guide zur Seite gestanden war. Wie schätzt du denn nach deinem Studium dort die Möglichkeiten der selbstständigen (Feld-)Forschung ein? Prinzipiell verwirklichbar?
Vielen Dank für deine Antwort. Das hat mich sehr viel weiter gebracht, als ich beim Erstellen dieses Threads erwartet hätte Smile
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#14
In Berlin wird Koreanistik nur mehr an der FU gelehrt.
(Vielleicht kann man sich dort zwecks eines Studiums in NK informieren?)

Ein Studium in Nordkorea ist - meines Wissens - nur aufgrund eines interuniversitären Abkommens (zwischen einer nordkoreanischen und ausländischen) Universität möglich. Mir ist ein solches derzeit bestehendes Abkommen zwischen einer deutschen und nordkoreanischen Universität nicht bekannt, würde mich aber über mein Irrtum freuen.

"Rolle" sprach über sein Studium an der Kimdä von "damals": ... liegt vermutlich über ein Vierteljahrhundert zurück ...

Zur Frage des Guides für ausländische Studenten?
"Rolle" sprach in einem anderen thread über "mein Tongsuksäng" ...

Der ausländische Student wohnt in der Regel nicht in einem Einzelzimmer im Studentenheim in Pyongyang, sondern in einem Zweibettzimmer, gemeinsam mit seinem Tongsukssäng. Tongsukäng heißt übersetzt in etwa: "der gemeinam in der Unterkunft Lebende". Dieses Wort selbst ist zB in Südkorea unbekannt und muß dort erst umständlich erklärt werden.
Ein nordkoreanischer Tongsuksäng hat während seiner Tätigkeit vor allem zwei Aufgaben: Er/Sie ist einerseits Tutor/Helfer/Freund für den ausländischen Studenten in universitären und privaten Belangen (was nach außen hin sichtbar und hilfreich ist) und er/sie ist gegenüber seinen (nordkoreanischen) Vorgesetzten Aufpasser und Kontrolleur des ausländischen Studenten (er/sie muss regelmäßig Berichte über Tätigkeiten, Einstellungen, Charakter, ... des ausländischen Studenten abliefern), was dem ausländischen Studenten verborgen bleiben soll.
Weiss der ausländische Student diese zweite Funktion und ist der Tongsuksäng in seiner ersten Funktion sehr hilfreich, dann ist er eben keinen Aufpasser, sondern eventuell einen guten Freund in Nordkorea.

Würde mich interessieren, ob "Rolle" nach dem Auszug aus dem Studentenheim In Pyongyang noch Kontakte zu seinem Tongsuksäng hatte, oder dieser aus seinen Augen entschwand ...
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#15
Derzeit gibt es keine deutschen Studenten in Nordkorea, auch keine über den DED (heute GTZ http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/wege...index.html ) entsandten Entwicklungshelfer.

Laut unserem Reiseleiter würde maximal ein Dutzend Deutsche zur Zeit dauerhaft in Nordkorea leben. Abgesehen von den sechs Beamten in der Botschaft, Deutschlehrer, Monteure und zwei, drei ehemalige DDR-Bürger mit nordkoreanischen Ehepartnern, die nach 1990 nicht mehr nach Deutschland zurückwollten. Die Mitarbeiterin der deutschen Botschaft, die wir im Zug nach Peking kennengelernt hatten, bestätigte diese Zahlen.
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#16
FU ist richtig. Aber wenn meiine Infos noch stimmen, kannst du dort Koreanistik nur als Nebenfach belegen. Die Querelen und Machkämpfe zwischen den C4 - Professoren der deutschen Koreanistik sind ja schon legendär Sad Wenn Dr. B. noch kommissarischer Leiter dort sein sollte, kannst du ihn sicher anschreiben, er ist kompetent und hilfsbereit. ( Bitte schönen Gruss von mir Big Grin )

Es ist nur unter besonderen Vorraussetzungen möglich Mitstudenten oder ehemalige Lehrer legal wiederzutreffen.
Noch ein Gedanke ... Ein Tongsuksäng ist kein Spitzel. Wir Deutschen kommen aus dem Stasiwahn ja nicht mehr heraus und denken immer gleich Negativ. Die Gesellschaft in Korea ist militärisch organisiert, eben auch die Studenten. Wenn man das akzeptiert und sich anpasst, gibts auch keine Probleme. Ohne Tongsuksäng lernt man aber kein Koreanisch.
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#17
(17.01.2013, 16:15)Rolle schrieb: Es ist nur unter besonderen Vorraussetzungen möglich Mitstudenten oder ehemalige Lehrer legal wiederzutreffen.

Warum ???
Oder ist diese deine Behauptung (militärisch betrachtet) einfach nicht zu hinterfragen Sad ...

abgesehen davon schließe ich auch aus deiner Antwort, dass du deinen Tongsuksäng nach Beendigung deines Studiums nie mehr treffen/kontaktieren konntest ...?
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#18
@ kuwolsan

Du irritierst mich ? Ich dachte du kennst das " Inminban " - Prinzip ? Es gab Möglichkeiten seinen Sonsängnim oder Tongsuksäng zu treffen, und es hat auch funktionert. Für Koreaner ist eine persönliche Freundschaft sehr wertvoll, den Ausdruck " Hwarang " kennst du ? - sie kann ein Leben lang halten, und für mich tut sie das auch Big Grin Bin eben zu 50 % Koreaner, wie man mir sagte, und ehrlich gesagt, ich bin ein bissl stolz drauf Big Grin Verzeihst du die kleine Eitelkeit ? Big Grin
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#19
@ Rolle,

du bist wahrscheinlich der einzige Forumsteilnehmer, der über einen längeren Zeitraum in Nordkorea gelebt und dort auch studiert hat.
Was du aufgrund deiner langen Erfahrung dort für selbstverständlich und deshalb vielleicht für nicht berichtenswert findest, ist für mich (uns?) teils ganz Unbekanntes, Neues und Interessantes.

Also nicht irritiert sein, wenn ich manchmal nachhake; ...
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#20
Sorry, so habe ich es nicht gemeint.

Ein Nordkoreaner der sich ohne Genehmigung mit einem Ausländer trifft verstösst gegen Gesetze. Die Inminban sorgt dafür dass die Einhaltung dieser auch befolgt wird. Zumindest war das mal so.

Es gibt Ausnahmen, zum Beispiel wenn sich alle zum Feiertagspicknick im Moranbong oder Täsongsan treffen. Die Gastfreundschaft der Koreaner ist ja berühmt.

PS: Hab mal nachgegoogelt, Dr. B. ist nicht mehr kommissarischer Leiter des Seminars an der FU. Aber er lehrt da noch, sein CV ist offen, man findet ihn sofort.
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