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Meinungsverschiedenheiten mit der UN zu Menschenrechten
#41
Frage: ist der Staat oder der Bürger für Glück und Wohlergehen des Einzelnen verantwortlich?

Je weiter links Du wählst, desto mehr wird es der Staat sein.
Demnach sind mindestens 50% der Deutschen ähnlicher Meinung wie umergel. Mehr Regulierung, mehr Staat statt Individualinteressen, mehr Verteilung und Gleichheit, mehr Wohlfahrt, mehr Abgaben und Steuern, mehr Verbote und Gebote.

Auch wenn ich zu den anderen 50% gehöre, kann und muss ich mich mit der Meinung umergels und der politischen Landschaft von Linken bis Teilen der CDU also konstruktiv auseinandersetzen und sie, als Demokrat, akzeptieren. Aber natürlich werde ich ihr auch partiell entgegentreten.

Also: umergel, Du hast meinen Respekt. Zur gleichen Meinung werden wir dennoch nicht kommen und uns weiter streiten. Im Herbst setzen wir an ganz verschiedenen Stellen unser Wahlkreuz und werden uns mit der Mehrheitsmeinung im Ergebnis arrangieren müssen. Demokratie ist doch schön, oder?

Besonders schön: das Thema Menschrechte sehen hier fast alle politischen Parteien ähnlich und agieren entsprechend. Der Standard, als allgemein akzeptierte Basis, ist sehr hoch und daher werden Menschrechtsverletzungen in der Welt einvernehmlich angeprangert. Das, um zum Thema dieses Threads zurückzukommen....
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#42
(15.02.2013, 11:50)Leser schrieb: Frage: ist der Staat oder der Bürger für Glück und Wohlergehen des Einzelnen verantwortlich?

Die Frage, auf die ich anspiele, geht weiter: Bürger oder Untertan? Das ist ein himmelweiter Unterschied, ob man sich als mündiges, selbst denkendes und selbst tätig seiendes Subjekt oder befehlsempfangendes, nur ausführendes Objekt sieht. Ich sehe in umergels Äußerungen ein sehr großes Maß an Untertanengeist.
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#43
(15.02.2013, 12:21)K70-Ingo schrieb:
(15.02.2013, 11:50)Leser schrieb: Frage: ist der Staat oder der Bürger für Glück und Wohlergehen des Einzelnen verantwortlich?

Die Frage, auf die ich anspiele, geht weiter: Bürger oder Untertan? Das ist ein himmelweiter Unterschied, ob man sich als mündiges, selbst denkendes und selbst tätig seiendes Subjekt oder befehlsempfangendes, nur ausführendes Objekt sieht. Ich sehe in umergels Äußerungen ein sehr großes Maß an Untertanengeist.

Naja, das ist natürlich eine logische Folge, wenn man viel Verantwortung und Aufgaben an den Staat gibt. Und generell liegt es in der Natur der Sache, daß ein Staatsangehöriger auch bevormundeter Untertan und Befehlsempfänger ist, denn Regeln gibt es immer. Die Frage ist doch nur, wieviele und wie weitreichend. Dieser Umfang ist strittig- so war meine Einlassung gemeint.

Deutsche hatten übrigens schon immer gerne einen starken Staat und sind geborene Untertanen, das unterscheidet sie unter anderem von Amis oder Australiern.
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#44
Gut, ich kann auch als Untertan meine Sache treu vertreten, ich fühle mich im jetzigen System auch nicht so frei, man hat andere Chefs oder Entscheidungsträger über sich. Und sagen kann man auch nicht alles, was man denkt, das bringt auch heute Nachteile mit sich. Früher war der Bürger oft Untertan einer allein herrschenden Schicht von Funktionären, war Untertan einer Diktatur des Proletariats, aber was ist heute? Ich meine für mich, ich bin jetzt Untertan einer herrschenden Schicht, von Bankern, Wirtschaftsbossen, Lobbyisten, Multifunktionären, oft unfähigen Vorgesetzten, die für sich und ihren Geldbeutel die Zuschauerdemokratie sehr gut nutzen und ausnutzen. Und allein schon das ist schlimm, dass heute in Deutschland über 1,2 Mio Menschen mit normaler fleißiger Arbeit nicht leben können, sondern zusätzliche Leistungen vom Staat erbetteln müssen. Man macht diese mündigen Bürger zu Bettelknaben, Abhängigen des Staates. Damit bleibt der Staat stark, es bleibt beim Untertanengeist.
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#45
(18.02.2013, 08:10)umergel schrieb: Gut, ich kann auch als Untertan meine Sache treu vertreten, ich fühle mich im jetzigen System auch nicht so frei, man hat andere Chefs oder Entscheidungsträger über sich. Und sagen kann man auch nicht alles, was man denkt, das bringt auch heute Nachteile mit sich. Früher war der Bürger oft Untertan einer allein herrschenden Schicht von Funktionären, war Untertan einer Diktatur des Proletariats, aber was ist heute? Ich meine für mich, ich bin jetzt Untertan einer herrschenden Schicht, von Bankern, Wirtschaftsbossen, Lobbyisten, Multifunktionären, oft unfähigen Vorgesetzten, die für sich und ihren Geldbeutel die Zuschauerdemokratie sehr gut nutzen und ausnutzen. Und allein schon das ist schlimm, dass heute in Deutschland über 1,2 Mio Menschen mit normaler fleißiger Arbeit nicht leben können, sondern zusätzliche Leistungen vom Staat erbetteln müssen. Man macht diese mündigen Bürger zu Bettelknaben, Abhängigen des Staates. Damit bleibt der Staat stark, es bleibt beim Untertanengeist.

Diesen Worten kann ich voll zustimmen, wie übrigens allen Deinen Beiträgen.
Vor einiger Zeit wurde ich Zeuge eines Gespräches zwischen 2 Personen. Einer vertrat die Meinung

"Früher hatten wir eine Einparteiendiktatur, heute eine Zweiparteiendiktatur mit 4 bzw. 8- jährigem Wechsel".Big Grin

Finde ich grob gesagt, auf den Punkt gebracht.
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#46
Ich sage immer, früher war es die Diktatur des Proletariats unter Führung einer Partei, heute haben wir als Zuschauerdemokratie eine Diktatur der Banken, der Lobbyisten, der Reichen, die sich der sogenannten Volksparteien gerne im Wechsel bedienen. Was haben heute in der Krise denn Regierungen noch zu sagen? Man nickt nur ab, was Banken, Großkonzerne und wenige Milliardäre für gut empfinden und beschließen. Der Normalbürger hat so oder so immer zu zahlen, natürlich in Freiheit und Demokratie vernebelt und gebettet.
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#47
(18.02.2013, 20:07)umergel schrieb: Ich sage immer, früher war es die Diktatur des Proletariats unter Führung einer Partei, heute haben wir als Zuschauerdemokratie eine Diktatur der Banken, der Lobbyisten, der Reichen, die sich der sogenannten Volksparteien gerne im Wechsel bedienen. Was haben heute in der Krise denn Regierungen noch zu sagen? Man nickt nur ab, was Banken, Großkonzerne und wenige Milliardäre für gut empfinden und beschließen. Der Normalbürger hat so oder so immer zu zahlen, natürlich in Freiheit und Demokratie vernebelt und gebettet.

Gut formuliert. Gerade dies wird von vielen leider nicht erkannt oder will nicht erkannt werden. Das viele Lebensbereiche mehr und mehr schleichend von einer Kapitaldiktatur vereinnahmt werden.
Bspw. in der Werbung werden viele Produkte oder Dienstleistungsangebote als Lebensphilosophie verkauft, die einen überall bis in den privatesten Winkel folgen soll. Dies gehört schon längst zu unserem Alltag. Wer nicht zahlt oder zahlen kann ist "offline" oder eben von einigem abgeschnitten und im "Nachteil". Noch leben wir in einer Zeit des Übergangs. Aber wie wird es bei der derzeitigen gesellschaftlichen und technischen Entwicklung in 30 oder 50 Jahren ausehen? Wie kritisch werden zukünftige Generationen mit dieser Probelmatik umgehen und wie solidarisch werden diese noch denken und handeln? Wie wird es mit unseren Parteien und Menschenrechten aussehen?
Dies hört sich vielleicht etwas pauschal und zu negativ an Wink. Aber sich hier über ein paar Gedanken zu machen ist in meinen Augen durchaus sinnvoll.
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#48
Es wird weiter gehen in der gesellschaftlichen Entwicklung, wir haben alter(n)de Gesellschaften, die Altersarmut wird zunehmen, immer weniger Menschen können vom Geld ihrer Arbeit leben, die Risse werden quer durch die Gesellschaft und auch Familien gehen, die Schere Arm- Reich wird weit geöffnet sein. Es werden auch Spannungen und Unruhen kommen, Rohstoffe werden knapper, man braucht neue Formen des Lebens- Arbeitens- Wohnens in der alter(n)den Gesellschaft mit immer weniger jungen Menschen. Es kann zum Pflegenotstand kommen, da geburtenreiche Jahrgänge plötzlich pflegebedürftig werden, aber noch einige Zeit leben. Und hier sehe ich Nordkorea als ein künftiges mögliches Vorbild in der Organisation und Lösung dieser Probleme, man hat das Potenzial der Menschen, kann was organisieren, auch durchsetzen, hier kann sich dieses Land einen Namen erarbeiten. Vielleicht können diese Fragen und Themen die Menschen und Staaten doch auch wieder etwas zusammen führen.
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