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Sohn von Kim Jong Nam im Interview
#31
(23.10.2012, 19:51)K70-Ingo schrieb:
(23.10.2012, 13:35)asahi schrieb:
(23.10.2012, 12:39)Juche schrieb: Eine Rundreise durch Pyongyang dürfte auch genügen, um ihn von den Qualitäten des koreanischen Sozialismus zu überzeugen.
Woher weißt du das?
Auch das wurde schon tausend mal diskutiert, woher du weißt das Nordkorea besser sein soll. Eine glaubhafte und beweisbare Antwort hab ich bis heute nicht gelesen.

@asahi: er weiß es nicht. Er war noch nie dort.

Außerdem wird der Sozialismus, oder was Juche dafür hält, mittlerweile in erheblichem Maße von modernem, westlichen Lebensstil verdrängt. Nicht schnell, nicht alles auf einmal, aber verglichen mit den Erfahrungen, die dort Gewesene selbst noch vor einem Jahr gemacht haben, wie NGO hier z.B., doch in bemerkenswertem Maße.

Und das findest du als chauvinistischer Wessi natürlich ganz prima oder? War zu erwarten...
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#32
Doch, ich finde ich das gut. Die Betroffenen, also die Nordkoreaner, aber noch viel mehr. Es ist sehr offensichtlich und sie sagen es auch, daß sie diese Veränderungen genießen.
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#33
(23.10.2012, 21:38)K70-Ingo schrieb: Doch, ich finde ich das gut. Die Betroffenen, also die Nordkoreaner, aber noch viel mehr. Es ist sehr offensichtlich und sie sagen es auch, daß sie diese Veränderungen genießen.

die sind alle von westlichen Geheimdiensten manipuliert und Verdorben! Ein echter Nordkoreaner denkt nicht so! Wink
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#34
Ach, die bösen westlichen Geheimdienste wieder... Es sind doch immer dieselben bösen Leute Big Grin

Nö, in der DPRK sind die nicht für die aufkommende Verderbtheit (so wird Juche das sicher sehen) verantwortlich. Wie auch? Die USA hat keine Botschaft und die deutsche Vertretung besteht aus 6 Leutchen (und die sind auch noch Beamte).
Vielmehr sind chinesische Schmuggler die Schuldigen. Die bringen den Westen ins Land.
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#35
Es ist doch unbestreitbar, daß der westliche Lebensstil mit seinen materiellen Segnungen und Verlockungen eine unglaubliche Anziehungskraft auf fast alle Völker der Welt hat. Selbst in den islamischen Ländern wird diese Lebensart nur teilweise verdeckt, im Prinzp aber genau so gelebt.
Das Streben nach dieser bunten, abwechslungsreichen und angenehmen Art zu leben wird besonders von denen herbeigesehnt, die ganz anders leben müssen.
So war es immer und wird es auch in Nordkorea sein.

Man kann aber nicht alles Gute haben, jede goldene hat auch eine Schattenseite. Wir wissen das, die Nordkoreaner noch nicht. Wenn sie es merken, gibt es kein zurück mehr, denn niemand akzeptiert materiellen Rückschritt. Und deswegen wird es dort so weitergehen wie im Moment und irgendwann enden wie in China. Nur auf niedrigerem Niveau und einem Kapitalismus, der sich weiterhin Juche nennt. Bis das dann auch vorbei ist...
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#36
(23.10.2012, 21:55)Leser schrieb: Das Streben nach dieser bunten, abwechslungsreichen und angenehmen Art zu leben wird besonders von denen herbeigesehnt, die ganz anders leben müssen.
So war es immer und wird es auch in Nordkorea sein.

Mit Juches Vorstellungen der reinen sozialistischen Lehre, bzw. seinen Kommentaren hier im Hinterkopf frotzelte ich die Reiseleiter an, daß es im Ausland Leute geben würde, die der Meinung seien, daß der wahre Nordkoreaner nicht an Geld interessiert sei, sondern sein Leben und Streben reinen Herzens und ohne materiellen Wünsche in den Dienst der Ideologie und der Revolution stellt und dies als Erfüllung des höchsten Glücks sieht.

Die beiden kriegten sich vor Lachen nicht mehr ein.

Gewiß, am offiziellen ideologischen Überbau wird nicht gekratzt und nichts in Frage gestellt, auch die Führungsriege ist tabu, aber im realen Leben, bei der Arbeit, in der Familie und unter Freunden, da spielen absolut dieselben Faktoren wie überall auf der Welt die Hauptrolle. Geld gehört dazu und ist sogar ziemlich wichtig.
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#37
(23.10.2012, 18:53)Schwabe schrieb: wo ist da jetzt genau der Unterschied?

Die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen, speziell export-orientiert und dazu angelegt, ausländische Investoren anzuziehen, dabei gleichzeitig die heimische Wirtschaft (die noch nicht konkurrenzfähig ist) zu schützen, ist ein typisch chinesisches Modell.
Wird in Europa wohl gerade für Griechenland diskutiert.

Die starke Regulierung der Wirtschaft, staatliche Lenkung der Wirtschaft (im Sinne von Richtungslenkung, nicht im Detail, wie bei der starren Planwirtschaft).
Z.B. muß jede Unternehmensgründung genehmigt werden, nicht nur formal, sondern mit Business-Plan. Damit wird den "Schweine-Zyklen" westlicher Marktwirtschaften entgegengewirkt.

Starker Anteil (profitabler) staatlicher Unternehmen an der Volkswirtschaft. Insbesondere sind die Banken (wichtig!) weitestgehend staatlich.

Staatlicher Besitz von Grund und Boden.

Das sind die Kernpunkte.

Auch wenn Chinas Wirtschaft jetzt weitgehend eine Marktwirtschaft ist, die häufig verbreitete Aussage, China hätte das westlich-kapitalistische Wirtschaftsmodell übernommen, ist nicht richtig.
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#38
(24.10.2012, 00:44)Blauer Apfel schrieb:
(23.10.2012, 18:53)Schwabe schrieb: wo ist da jetzt genau der Unterschied?

Die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen, speziell export-orientiert und dazu angelegt, ausländische Investoren anzuziehen, dabei gleichzeitig die heimische Wirtschaft (die noch nicht konkurrenzfähig ist) zu schützen, ist ein typisch chinesisches Modell.
Wird in Europa wohl gerade für Griechenland diskutiert.

Die starke Regulierung der Wirtschaft, staatliche Lenkung der Wirtschaft (im Sinne von Richtungslenkung, nicht im Detail, wie bei der starren Planwirtschaft).
Z.B. muß jede Unternehmensgründung genehmigt werden, nicht nur formal, sondern mit Business-Plan. Damit wird den "Schweine-Zyklen" westlicher Marktwirtschaften entgegengewirkt.

Starker Anteil (profitabler) staatlicher Unternehmen an der Volkswirtschaft. Insbesondere sind die Banken (wichtig!) weitestgehend staatlich.

Staatlicher Besitz von Grund und Boden.

Das sind die Kernpunkte.

Auch wenn Chinas Wirtschaft jetzt weitgehend eine Marktwirtschaft ist, die häufig verbreitete Aussage, China hätte das westlich-kapitalistische Wirtschaftsmodell übernommen, ist nicht richtig.

"Schweine- Zyklen" nennt man auch Konjunkturschwankungen. Deren Auftreten gibt es in jeder Wirtschaft, in einer freien Marktwirtschaft sicherlich am stärksten.

Auch China bekommt zunehmend ernste wirtschaftliche Probleme und einen "Schweine- Zyklus" beobachte ich dort jetzt auch.
Du wirst sehen, daß die Chinesen ihre bisher genutzten Lenkungsinstrumente der Wirtschaft teiweise verändern werden. Die Bevorteilung der Staatsbetriebe wird verringert und die Freiheit der Investoren vergrößert (ausser im Bausektor wegen der Immobilienblase)Möglicherweise schon nach dem Wechsel der Parteiführung (wenn die neue Führung den Mut hat, sich mit den Apparatschiks anzulegen), ansonsten erst dann, wenn das Kind in den Brunnen zu fallen droht.
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#39
(24.10.2012, 14:39)Leser schrieb:
(24.10.2012, 00:44)Blauer Apfel schrieb:
(23.10.2012, 18:53)Schwabe schrieb: wo ist da jetzt genau der Unterschied?

Die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen, speziell export-orientiert und dazu angelegt, ausländische Investoren anzuziehen, dabei gleichzeitig die heimische Wirtschaft (die noch nicht konkurrenzfähig ist) zu schützen, ist ein typisch chinesisches Modell.
Wird in Europa wohl gerade für Griechenland diskutiert.

Die starke Regulierung der Wirtschaft, staatliche Lenkung der Wirtschaft (im Sinne von Richtungslenkung, nicht im Detail, wie bei der starren Planwirtschaft).
Z.B. muß jede Unternehmensgründung genehmigt werden, nicht nur formal, sondern mit Business-Plan. Damit wird den "Schweine-Zyklen" westlicher Marktwirtschaften entgegengewirkt.

Starker Anteil (profitabler) staatlicher Unternehmen an der Volkswirtschaft. Insbesondere sind die Banken (wichtig!) weitestgehend staatlich.

Staatlicher Besitz von Grund und Boden.

Das sind die Kernpunkte.

Auch wenn Chinas Wirtschaft jetzt weitgehend eine Marktwirtschaft ist, die häufig verbreitete Aussage, China hätte das westlich-kapitalistische Wirtschaftsmodell übernommen, ist nicht richtig.

"Schweine- Zyklen" nennt man auch Konjunkturschwankungen. Deren Auftreten gibt es in jeder Wirtschaft, in einer freien Marktwirtschaft sicherlich am stärksten.

Auch China bekommt zunehmend ernste wirtschaftliche Probleme und einen "Schweine- Zyklus" beobachte ich dort jetzt auch.
Du wirst sehen, daß die Chinesen ihre bisher genutzten Lenkungsinstrumente der Wirtschaft teiweise verändern werden. Die Bevorteilung der Staatsbetriebe wird verringert und die Freiheit der Investoren vergrößert (ausser im Bausektor wegen der Immobilienblase)Möglicherweise schon nach dem Wechsel der Parteiführung (wenn die neue Führung den Mut hat, sich mit den Apparatschiks anzulegen), ansonsten erst dann, wenn das Kind in den Brunnen zu fallen droht.

Genau deswegen kritisiere ich die Politik Deng Xiao Pings und Hu Jintaos aufs äußerste.
Diese "Freiheit der Investoren" ist nämlich nichts weiter als das provozieren neuer Krisen. Fällt der Schacher des freien Handels, fällt auch der Schein des Kapitalismus.

Ich kritisiere inzwischen auch beide - Mao und Deng. Warum? Mao war kein Marxist-Leninist (jedenfalls nicht ab den 70ern) und Deng war noch viel schlimmer.

Allerdings muss man dazu sagen, dass der Verrat am Sozialismus erst kurz vor Maos Tod wirklich groteske Formen angenommen hat.

Was hat gefehlt? Der harte Besen Marx und Lenins.
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#40
(24.10.2012, 14:39)Leser schrieb:
(24.10.2012, 00:44)Blauer Apfel schrieb: Die starke Regulierung der Wirtschaft, staatliche Lenkung der Wirtschaft (im Sinne von Richtungslenkung, nicht im Detail, wie bei der starren Planwirtschaft).
Z.B. muß jede Unternehmensgründung genehmigt werden, nicht nur formal, sondern mit Business-Plan. Damit wird den "Schweine-Zyklen" westlicher Marktwirtschaften entgegengewirkt.

Starker Anteil (profitabler) staatlicher Unternehmen an der Volkswirtschaft. Insbesondere sind die Banken (wichtig!) weitestgehend staatlich.

Staatlicher Besitz von Grund und Boden.

Das sind die Kernpunkte.

Auch wenn Chinas Wirtschaft jetzt weitgehend eine Marktwirtschaft ist, die häufig verbreitete Aussage, China hätte das westlich-kapitalistische Wirtschaftsmodell übernommen, ist nicht richtig.

"Schweine- Zyklen" nennt man auch Konjunkturschwankungen. Deren Auftreten gibt es in jeder Wirtschaft, in einer freien Marktwirtschaft sicherlich am stärksten.

Auch China bekommt zunehmend ernste wirtschaftliche Probleme und einen "Schweine- Zyklus" beobachte ich dort jetzt auch.
Du wirst sehen, daß die Chinesen ihre bisher genutzten Lenkungsinstrumente der Wirtschaft teiweise verändern werden. Die Bevorteilung der Staatsbetriebe wird verringert und die Freiheit der Investoren vergrößert (ausser im Bausektor wegen der Immobilienblase)Möglicherweise schon nach dem Wechsel der Parteiführung (wenn die neue Führung den Mut hat, sich mit den Apparatschiks anzulegen), ansonsten erst dann, wenn das Kind in den Brunnen zu fallen droht.

China als exportorientiertes Land bekommt natürlich die Auswirkungen der internationalen Konjunkturabschwächung zu spüren.
Mittel- bis langfristig will China die Binnennachfrage stärken, weg von dem Modell "Billige Werkbank".
Wobei langfristig ein Wirtschaftswachstum von 5-7% nachhaltiger ist, als ein überhitztes Wachstum von mehr als 10%.
China ist das Land No. 1 in der Welt, was internationale Investitionen angeht, von daher kein Handlungsbedarf.
Nach den Verträgen zum WTO-Beitritt, muß China aber nahezu alle Bereiche ausländischen Firmen öffnen.
Wenn sich hier internationale Banken etc. breitmachen, finde ich das auch bedenklich.
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