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VA - Nordkorea, Geschichte und Entwicklung des politischen Systems
Meiner Meinung nach hätte die DDR viel konsequenter sein müssen, was die Beseitigung der kapitalistischen Elemente angeht.
Das Fabriken auch ohne Kapitalisten betrieben werden konnten, hat ja unter anderem die UdSSR von '24-'54 eindrucksvoll bewiesen.
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@Gorbatz: Hass nicht unbedingt, da ich nie direkt von der Problematik (alte Seilschaften und so) betroffen war. Auch nicht von Verwirrtheiten à la teardowns soeben verewigten Kommentars. Ich fahre auch nie in den Osten, es sei denn ich muß es aus familiären Gründen. Und wenn, dann halte ich dort meinen Mund (auch weil ich vorher dazu verdonnert wurde). Der Bruder meienr Frau hat in eine überzeugte Ost-Familie eingeheiratet. Ihre Eltern waren schon vor der Wende Lehrer, das sagt ja schon genug aus...
Schadenfreude und Häme schon eher. Ich meine, diese mir aufgrund meiner halbwegs vorhandenen Kenntnisse über die DDR-Geschichte (ich habe eine kleine Literatursammlung dazu, hauptsächlich zum Thema Grenzregime, Transit- und Grundlagenabkommen, KoKo, Außenbeziehungen, StÄV, Häftlingsfreikäufe usw., nichts über ideologische Sachen) leisten zu können.
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Eine kleine Literatursammlung veranlasst ihn also zu glauben, dass Schadenfreude und Häme gerechtfertigt sind?

Ich muss Gorbatz da zustimmen, dieser Satz kam bestimmt von Herzen.
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(03.02.2013, 18:39)Juche schrieb: Eine kleine Literatursammlung veranlasst ihn also zu glauben, dass Schadenfreude und Häme gerechtfertigt sind?

Ich muss Gorbatz da zustimmen, dieser Satz kam bestimmt von Herzen.

Nö, nicht nur die. Auch die realen Erfahrungen meines unmittelbaren Umfeldes.

Bedenklich wäre es, wenn teardowns Kommentar von Herzen gekommen sein sollte. Eine derart unfaßbare gequirlte Schwachsinnskacke ist mir schon lange nicht mehr untergekommen Rolleyes
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(03.02.2013, 16:30)K70-Ingo schrieb: Schadenfreude und Häme schon eher.
Das hört man in jedem deiner Beiträge heraus und im Gegensatz zu deinen "Urlaubserfahrungen" sind meine Erlebnisse vor und nach der "Wende" real.
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Warum sollten meine Urlaubserfahrungen nicht real sein? Meinst du, ich hätte Ghostwriter, -fotomacher und -eindrückesammler losgeschickt?

A propos: für 2013 plane ich einen Besuch in der Höhle des Löwen, im Herzen des Imperialismus - in Washington D.C. Nicht weil ich der totale USA-Fan wäre (dort gibt es übrigens auch genug Grund für Überheblichkeit, angefangen bei Duschköpfen, Brot und Waschmaschinen), aber ich möchte noch zwei Air Berlin-Gutscheine verbrauchen, ehe diese Billigklitsche in die Pleite rutscht. Außerdem hoffe ich *Egoismus- und Zynismusmodus eingeschaltet* ein wenig darauf, daß der Dollar noch ein wenig abrutscht, damit es angenehm preiswert bleibt.
In erster Linie aber, weil ich wenigstens ein paar der legendären Smithsonian-Museen entlang der "Mall" besuchen möchte.

Schönes warmes Wetter ist ein Muß - ich will dort mit meinen "See you in Pyongyang"-T-Shirts herumlaufen (eines im Großen Studienpalast des Volkes gekauft, das andere in Panmunjom) Big Grin Im Kambodscha/Vietnam-Urlaub hat das schon für neugierige Blicke und vor allem für interessante Gespräche mit interessanten Leuten gesorgt.
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(03.02.2013, 23:23)teardown schrieb:
(03.02.2013, 16:30)K70-Ingo schrieb: Schadenfreude und Häme schon eher.
Das hört man in jedem deiner Beiträge heraus und im Gegensatz zu deinen "Urlaubserfahrungen" sind meine Erlebnisse vor und nach der "Wende" real.

Ich bin als Wessie 1992 in die Ex- DDR gekommen und lebe mit meiner Familie bis heute hier. Ich habe in den vielen Jahren mit vielen Gesprächen und vielen Beobachtungen gelernt, die Generaljammerei über die vermeintliche Siegerjustiz und Schlechtigkeit der Welt entsprechend einzusortieren. Genährt wird dieser ganze weinerliche Unsinn vor allem aus enttäuschten Zukunfstperspektiven derer, die sich aufgrund ihrer Systemnähe vermeintlich glänzende Karrierehoffnungen machen konnten und die jetzt im wirtschaftlichen Normalmass leben müssen- so wie die meisten anderen Bürger auch.

Menschen suchen gerne Schuldige zur Relativierung und Entschuldigung ihrer eigenen Unzufriedenheit oder Unzulänglichkeit. Die im Osten so gerne kolportierten "Dolchstoß- Legenden" der Nachwendezeit gehören dazu. Gottlob ist diese unangenehme Art, die Fakten zum eigenen Weltbild passend zu verdrehen und permanent Wehzuklagen, nur bei einer Minderheit offiziell anzutreffen und inzwischen nicht mehr so viel ausgeprägter als im Westen. Mit dem langsamen Rückgang dieser Haltung wird auch die Linkspartei hier an Wahlstimmen verlieren, die ihre hohen Wahlergebnisse im Osten zu einem großen Teil der Förderung dieser Mentalität verdankt. Hinzu kommt die immer wieder überbordende Gerechtigkeitsdiskussion. Da wirkt die alte Indoktrination nach und die aktuelle Medienpropaganda hierzu fällt auf allzu fruchtbaren Boden.

Als Korrektiv zur eigenen, westdeutschen Überheblichkeit ist übrigens die Diskussion über die DDR- Verhältnisse ebenso nützlich wie die über Nordkorea oder andere Entwicklungsländer. Sie darf nur nicht von blinder Faktendreherei ad absurdum geführt werden, sondern muss bei der Wahrheit bleiben. Auch wenn diese manchem, beiderseits, unangenehm aufstösst.
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Laß teardown mal erzählen, wie das war, als die pogromwütige, von CIA und BND gesteuerte Meute sein sächsisches Provinzkaff überrannt hat Big Grin Es soll ja real gewesen sein, sagt er.
Vor allem würde mich interessieren, aus wem sich diese Meute zusammengesetzt hat. Aus Wessis? Wohl kaum, denn wer damals nach "drüben" ging, wollte entweder Geschäfte machen (z.B.maßlos überteuerte Schrottautos verscheuern) oder wurde (ab und zu nicht ganz freiwillig) dorthin versetzt. Dafür gab es dann die "Buschzulage", wie 80 Jahre zuvor in den Kolonien. An der inner-ostigen Nabelschau hatte kein Westler Interesse. Es fehlt auch der Zugang hierzu.

A propos Geheimdienst: mein einziger offizieller Kontakt mit einem "imperialistischen" Geheimdienst datiert vom Herbst 1990, wenige Tage nach der Vereinigung, als ich bei der Bundeswehr zur Funkerausbildung sollte. Zwei Herren vom MAD interviewten mich - wegen meiner vielen DDR-Reisen. Ob ich dort von irgendwelchen Stasis angesprochen worden sei und so weiter. War ich aber nicht, weswegen dann das Thema erledigt war.

(04.02.2013, 10:58)Leser schrieb: Genährt wird dieser ganze weinerliche Unsinn vor allem aus enttäuschten Zukunfstperspektiven derer, die sich aufgrund ihrer Systemnähe vermeintlich glänzende Karrierehoffnungen machen konnten und die jetzt im wirtschaftlichen Normalmass leben müssen-

Im SPIEGEL von vor zwei Wochen, in der Titelgeschichte über psychische Probleme, wurde erwähnt, daß hierfür kürzlich eine eigene Krankheitsbezeichnung kreiert wurde. Den Namen konnte ich mich aber nicht merken.
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(03.02.2013, 23:47)K70-Ingo schrieb: Schönes warmes Wetter ist ein Muß - ich will dort mit meinen "See you in Pyongyang"-T-Shirts herumlaufen (eines im Großen Studienpalast des Volkes gekauft, das andere in Panmunjom) Big Grin Im Kambodscha/Vietnam-Urlaub hat das schon für neugierige Blicke und vor allem für interessante Gespräche mit interessanten Leuten gesorgt.
Typisch! Wohl nach dem Motto "Schaut mal was ich da an habe. Dort habe ich etwas an der Oberfläche kratzen dürfen, so wie damals in der DDR". Big Grin
Wahrscheinlich weiß aber nur ein sehr geringer Prozentsatz der US-Amerikaner etwas damit anzufangen.

@Leser
1992...zu spät.
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(04.02.2013, 13:49)teardown schrieb: @Leser
1992...zu spät.

Wofür? Um das sozialistische Infrastruktur-Elend nicht zu bemerken? Das war noch voll vorhanden.
Oder um sich in Gesprächen und Beobachtungen ein Bild zu machen und in 20 Jahren eine Meinung hierzu zu bilden? Die Leute hier waren nicht erschossen worden und konnten alle noch reden...
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