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Kibun
#1
Manchmal finde ich diesen Blog von Jung Sun-Ming ganz lehrreich.
Auf humorvolle Art versucht sie, Deutschen etwas über koreanische Kultur aufzuklären.

http://www.r2inside.de/horizont/korean-g...ungen.html

Heute ein Begriff, den ich vorher noch nie gehört habe: Kibun

Kibun umfasst Stimmung, Gedankengänge, Gefühle, eben „wie man so drauf ist“. Wird das Kibun des Gegenübers gewahrt, gibt es keine zwischenmenschlichen Probleme und alles ist gut.

Frage: spielt "Kibun" im heutigen Nordkorea eine genauso große Rolle?
In welcher Beziehung sollte man als ausländischer Tourist vielleicht etwas sensibler sein, um bei den Gastgebern nicht unangenehm aufzufallen?
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#2
na ja, inwieweit man in Nordkorea sensibler sein soll, bzw. was man tun oder eben nicht tun darf, wird hier ja lang und breit diskutiert.

Manchmal denke ich aber, es täte den Gastgebern gut, mehr auf das "Kibun" der Gäste zu achten. Ich bin der Ansicht, sich vor irgendwelchen Führern verneigen zu müssen, weckt sehr saure Emotionen und Assoziationen bei den meisten Westlern, vor allem Westeuropäern (ich sage "bei den meisten"; überzeugte Kommunisten explizit ausgenommen).
Dasselbe gilt für die relativ engen Beschränkungen der eigenen Bewegungsfreiheit.
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#3
(12.09.2012, 06:09)Schwabe schrieb: na ja, inwieweit man in Nordkorea sensibler sein soll, bzw. was man tun oder eben nicht tun darf, wird hier ja lang und breit diskutiert.
Genauso ist das.
Wenn es extra "Korea-Knigges" für Koreareisende in Buchform gibt, ist das schon Ausdruck dessen, dass wir von den Eigenheiten der Koreaner mit unseren mitteleuropäischen Verhaltensweisen recht weit entfernt liegen. Ich weiß nur nicht recht, ob es derartige Bücher auch für andere Länder gibt.
Was für Korea allgemein gilt, ist für Nordkorea noch einiges krasser.
Von einem "Kibun" hab ich aber noch nichts gehört, kann ich mir aber vorstellen.
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#4
Das Seelenleben der Koreaner ist für den Ausländer anfangs wohl etwas schwierig zu durchblickem:

Das koreanischen Seelen- und Harmonieleben wird mir sechs Konzepten beschrieben. "Kibun" ist nur eines davon:

die sechs Konzepte sind:
- Chemyeon: das Gesicht bewahren (und nicht verlieren)
- Kibun: das eigene Seelengleichgewicht
- Nunchi: das Augenmaß des anderen, das Kibun seines Gegenübers einschätzen zu können
- Bunwuigi: die Atmosphäre (in der Gruppe, soll harmonisch sein)
- Chong: die eigene positive Affektion, Strömung, Stimmung (gegenüber anderen, anderem)
- Han: die eigene (gruppenmäßige) traurige, bedrückte Stimmung (aufgrund innerer, äußerer Einflüsse)

Gut nachzulesen bei:
http://www.ultkd.net/other/concepts.html

wichtig: diese Konzepte spielen nur innerhalb der sozialen Gruppe, der man sich selber zurechnet (der man zugerechnet wird), eine wichtige Rolle!
(zB Familie, Arbeitsplatz, Vereine, ...)

Dritten gegenüber (also all jenen außerhalb der Gruppen, denen man sich zugerechnet fühlt) spielen diese Konzepte kaum eine Rolle; deshalb ist oft ein rüdes Verhalten von Koreaner in der Öffentlichkeit beobachtbar, weil Gruppenexterne das Kibun sounndso nicht beeinflussen (und umgekehrt) ...
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