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Nordkoreaner in Deutschland
#1
Angeregt durch die Behauptung von "sec germany" nordkoreanische Auswanderer würden in der DVRK als "Landesverräter" angesehen, ging ich der Frage nach, wieviele Nordkoreaner dauerhaft (also keine Touristen oder Kurzfristaufenthalte) in der Bundesrepublik leben und erwartete eigentlich eine sehr geringe Zahl, war aber dann doch etwas überrascht.

Über die Homepage des Bundesministerium des Inneren gelangte ich zum Statistischen Bundesamt Deutschland. Dieses veröffentlichte unter dem Titel
Ausländische Bevölkerung am 31.12.2007 nach Staatsangehörigkeit und ausgewählten Merkmalen
(201020077004[1].pdf) folgende Zahlen:

KOREA, DEM. VOLKSREPUBLIK
männlich: 739
weiblich: 823
insgesamt: 1.562

durchschnittliches Alter: 35,1 Jahre
durchschnittliche Aufenthaltsdauer in D: 10,9 Jahre (!)
in Deutschland geboren: 10,2% (!)

Kommen die wirklich alle aus (dem geographischen) Nordkorea, oder sind darunter auch etliche (Nord-)Koreaner aus China, Japan oder ehem. sowjet. Rep. mit einem Reisepass der DVRK ?

Es wäre auch vergleichsweise auch interessant zu wissen, wieviele Bundesbürger sich zur Zeit längerfristig in der DVRK aufhalten ? Wahrscheinlich eine geringere Zahl ?
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#2
Das schweizer Bundesamt für Statistik meldet für die Schweiz folgende Zahlen:

Ausländische Wohnbevölkerung > Korea (Nord)
2003: 130
...
2005: 100
2006: 99
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#3
Nordkoreaner in Italien:

Laut ISTAT (Staatl. Statistikinstitut)

männlich: 151
weiblich: 189
insgesamt: 340

Italiener in Nordkorea:

Laut Innenministerium und AIRE (Meldeamt der Ital. im Ausland)

insgesamt: 5
Familien: 5

D.h., nach meiner Interpretation, dass jede Person eine Familie bildet.
Also dass es keine verwandte oder zusammen lebende Personen gibt.

Ciao
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#4
Interessant ist auch die Zahl der Nordkoreaner, die 2007 die deutsche Staatsbürgerschaft annahmen.

Das Bundesamt für Statistik gibt für die Einbürgerungen 2007 nach bisheriger Staatsangehörigkeit und ausgewählten Merkmalen folgende Zahlen an:

KOREA, DEM. VOLKSREPUBLIK
männlich 28
weiblich 24
insgesamt 52

durchschnittliches Alter: 33,3 Jahre
durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 19.8 Jahre
ledig: 63,5% (!)
Doppelstaatsbürgerschaft: 1,9%

Im gleichen Jahr (also 2007) erhielten - zum Vergleich - 137 Südkoreaner die deutsche Staatsbürgerschaft.
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#5
Zu Nordkoreaner in Deutschland:

Hier ein Bericht (mit Photos) über ein Treffen des CSU-Parlamentariers Hartmut Koschyk mit nordkoreanischen Ärzten, die an einem mehrjährigen (!) Fortbildungslehrgang in Deutschland teilnehmen:

http://korea-dkg.de/node/135
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#6
@Kuwolsan:

Ich habe gesagt, dass nordkoreanische Flüchtlinge als Landesverräter angesehen werden, nicht generell jeder Auswanderer. Wäre dem so, dann müssten auch alle Auslandskoreaner (z. B. in Japan) als Landesverräter angesehen werden. Nordkorea hat kein Problem mit Auswanderern, eher mit illegalen Flüchtlingen.

Deine Recherche zeigt sehr deutlich, dass es sehrwohl Reisetätigkeiten von Nordkoreanern gibt, was viele ja nicht glauben wollen.
(20.08.2008, 07:02)Kuwolsan schrieb: Das schweizer Bundesamt für Statistik meldet für die Schweiz folgende Zahlen:

Ausländische Wohnbevölkerung > Korea (Nord)
2003: 130
...
2005: 100
2006: 99

Die Zahlen dürften mit den Beschäftigten der dortigen Botschaft übereinstimmen.
(20.08.2008, 21:05)Kuwolsan schrieb: Interessant ist auch die Zahl der Nordkoreaner, die 2007 die deutsche Staatsbürgerschaft annahmen.

Das Bundesamt für Statistik gibt für die Einbürgerungen 2007 nach bisheriger Staatsangehörigkeit und ausgewählten Merkmalen folgende Zahlen an:

KOREA, DEM. VOLKSREPUBLIK
männlich 28
weiblich 24
insgesamt 52

durchschnittliches Alter: 33,3 Jahre
durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 19.8 Jahre
ledig: 63,5% (!)
Doppelstaatsbürgerschaft: 1,9%

Im gleichen Jahr (also 2007) erhielten - zum Vergleich - 137 Südkoreaner die deutsche Staatsbürgerschaft.

Aufgrund der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer in Deutschland läßt sich vermuten, dass es sich hierbei um Nordkoreaner handelt, die nach dem Zusammenbruch der DDR nicht in ihre Heimat zurückgekehrt sind.

Zum Thema Deutsche in Nordkorea:

Die Anzahl der Deutschen die dauerhaft in Nordkorea leben dürfte sich Richtung Null tendieren. Es gibt einige Nordkoreaner, die damals in die DDR Staatsbürgerschaft aufgenommen wurden, z. B. durch Eheschließung. Diese dürften noch im Besitz eines DDR Reisepasses sein und haben somit eigentlich auch die BRD Staatsbürgerschaft, bedingt durch die Wiedervereinigung, aber dies sind sicher Sonderfälle.

Generell kann man derzeit als Deutscher keine dauerhafte Aufenthaltsbewilligung für die DVRK bekommen, noch kann man dort eingebürgert werden. Die dort ansässigen Deutschen arbeiten für Hilfsorganisationen, Firmen, der Botschaft oder sonstigen NGO´s.
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#7
Die KCNA informiert, dass eine Abordnung des nordkoreanischen Roten Kreuzes nach einer Tagung in London auch Deutschland besuchen wird:

Delegation of DPRK Red Cross Society Leaves for Britain, Germany

Pyongyang, June 7 (KCNA) -- A delegation of the DPRK Red Cross Society led by Executive Vice-Chairman Paek Yong Ho left here Saturday to take part in the International Red Cross partnership meeting to be held in London and visit Germany.



So nebenbei:

Laut "wikipedia" soll der Vorgänger von Paek Yong Ho (beim nordkoreanischen Roten Kreuz) in die USA emigriert sein:

Paek Yong Ho (born 1945) is General Secretary to the Central Committee of the Red Cross Society of North Korea. This body is the North Korean affiliate of the International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies.
Paek first served in this capacity from 1994 to 1997, at which time he was the chief delegate to the North-South Red Cross talks held in Beijing in 1997. Thereafter, he held positions as ambassador to Middle Eastern countries including Egypt and Morocco, from 1997 to 2000. He returned to the Red Cross post in 2001 after Secretary Jang Sung-gil defected to the United States.
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#8
Mir ist die Existenz von Nordkoreanern in Deutschland bekannt, allerdings handelt es sich bei den mir bekannten Fällen (bedauerlicherweise) nicht um "richtige" Nordkoreaner, also solche, die aus der DPRK legal ausgewandert sind und über einen Reisepass der DPRK verfügen, sondern um Menschen mit einem Reisepass der Republik Korea welche, räusper, die demokratische Volksrepublik Korea verlassen hatten, weil sie meinten das Leben im Süden des Landes sei besser und die dann irgendwie in Deutschland gelandet sind.... Solche Zeitgenossen gibt es hier in Deutschland durchaus, diese werden aber vermutlich in der Statistik nicht als "Nordkoreaner" geführt?

Interessanter sind da tatsächlich die "richtgen" Nordkoreaner, die über einen gültigen Reisepass der Demokratischen Volksrepublik verfügen und in der Statistik als solche geführt werden.
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#9
Zur Generalversammlung der ISO-Organisation vom 20. bis 22. Sept. 2017 in Berlin reisen auch einige Nordkoreaner an, berichtete die KCNA:

"Pyongyang, September 15 (KCNA) -- A delegation of the DPRK State Commission of Quality Management led by Chairman Ri Chol Jin left here on Friday to take part in the 2017 general meeting of the International Organization for Standardization due in Berlin of Germany."
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#10
Ich bin im Rahmen einer Recherche gerade auf der Suche nach Nordkoreanern in Deutschland. Könnten Sie mir da weiterhelfen?
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