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Ging Kim Jong Un in der Schweiz zur Schule oder nicht?
#21
Hallo Rolle,

gerade du als Koreaexperte weißt doch, welche übergroße Rolle die Ausbildung und die Erwähnung bestimmter Ausbildungstätten in der Biographie eines jeden Koreaners/Koreanerin einnimmt (außer er/sie hat was zu verbergen).
Von Kim Il Sung kennen wir jedes Schülchen, selbst in der tiefsten Mandschurei, das er besuchte. Auch Kim Jong Il war stolz auf seine akademische Ausbildung, ...
... ein Koreaner, der seine schulische/akademische Ausbildung nicht veröffentlicht, gilt in Korea als Mensch ohne Gesicht und Geschichte ... behaupte ich hier mal ... du kannt mich ja gerne korrigieren ...

Bemerkenswert, ja überhaupt das wichtigste Posting in der Gechichte dieses Forums war der obige Beitrag Edgars, wo er uns mitteilte, dass er von seinem Guide gefragt wurde, ob Kim Jong Un tatsächlich eine Schule in der Schweiz besuchte ??!!

Rolle, kannst su dir vorstellen, du wärst hier in Deutschland ein Reiseführer für koreanische Touristen, und du kommst auf die Idee, einen Touristen zu fragen, welche Schule denn die Angela Merkel besucht hätte ? (anstelle dem Touristen das zu erklären!)

Das ist das erste Mal, dass ich öffentlich geäußerte Neugier (oder Skepsis) eines Nordkoreaners zu den Angaben über die eigenen Politiker höre und ich lese jetzt aus meinen privaten Kaffeesatz heraus, dass innerhalb der nordkoreanischen Bevölkerung die Gerüchteküche rund um Kim Jong Uns nicht-juchemäßige schulische Ausbildung im Ausland ordentlich brodelt ...
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#22
Gehe ich ja mit ... aber :

Kim Jong Un hat ( noch ) keine offizielle Biographie, ich gehe mal davon aus dass diese im Prozess des Machtwechsels einfach noch nicht vorbereitet war. Das heisst im Umkehrschluss nun aber wirklich nicht dass er in der Schweiz zur Schule gegangen sein muss. Beweise dafür gibt es nicht, und die Hinweise dafür sehen für mich wirklich nach Kaffeesatz aus .... Wie gesagt, nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich. Zumal mir nicht einleuchten will, warum ein koreanisches Kind auf eine Schweizer Schule gehen sollte. Studium, ja vielleicht, aber Schulausbildung unter anderen Kindern ? Ich hätte da mehr auf einen Privatlehrer getippt ...
Zumal die Familie Kim ein beliebtes Thema für Phantasieübungen bei Bourlevardjournalisten ist, wenn ich alleine an die Story mit der Pilotenausbildung in der DDR denke ...
Ich denke mal, da die Themen Päktusan und antijapanischer Kampf mit Kim Jong Un nun wirklich schlecht verknüpft werden können, muss eine ganz neue Idee für eine Biographie her, die Tradition und Neues neu verbindet.
Bin sicher, es wird bald eine geben.
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#23
Ob die Gerüchteküche brodelt?
Vielleicht handelte es sich auch "nur" um die Verunsicherung einer Dolmetscherin, weil ihr möglicherweise ein Tourist, auf eine von ihr getätigte Äußerung, eben Jenes erwähnte, nämlich das Kim Jong-Un in der Schweiz eine Schulausbildung erhielt.
Zugegeben, dass diese Verunsicherung tatsächlich einem ausländischen Touristen gegenüber gezeigt worden sein soll, ist interessant.
Kann es aber daran liegen, dass die Gute ideologisch nicht so gefestigt war/ist?

Frage an Kuwolsan:
Wäre es denn im Interesse von Kim Jong-Uns Biographen, wenn ein Auslandsaufenthalt zwecks Schulbesuch bekannt würde?
Südkoreaner könnten mit diesem Pfund wuchern.. Aber Nordkoreaner?
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#24
Danke allen Teilnehmern für die rege Beteiligung! Wie man sieht... nichts Genaues weiß man nicht. Aber es ist doch interessant,was da alles an Informationen zusammenkommt.

es ist jetzt zwar OT, vielleicht sollte man dafür eher einen eigenen Thread aufmachen. Aber mich interessiert auch das Schicksal von Kim Jong-Nams Tante Song Hye Rang. Wikipedia schreibt dazu:

Wikipedia schrieb:Song herself defected in Geneva in February 1996, [...] Following her defection, she went into hiding in the European countryside in fear of her life, travelling with an unidentified Japanese woman; her son was shot to death near his home in Gyeonggi-do, South Korea by unknown assailants the following year. She now lives in an undisclosed location in Europe.
irgendwie schon heftig...

(19.06.2012, 10:21)Kuwolsan schrieb: sie schrieb auch eine (nur auf koreanisch erhältliche?) Autobiographie mit dem Titel "Das Glycinien-Haus"!
weiß jemand darüber Genaueres?
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#25
(19.06.2012, 16:14)micha schrieb: Vielleicht handelte es sich auch "nur" um die Verunsicherung einer Dolmetscherin, weil ihr möglicherweise ein Tourist, auf eine von ihr getätigte Äußerung, eben Jenes erwähnte, nämlich das Kim Jong-Un in der Schweiz eine Schulausbildung erhielt.

Denke auch dass es so gewesen sein wird, die Guides treffen doch sicher viele Touristen und es werden wohl einige die neusten Erkenntnisse unserer "Qualitätsmedien" weitererzählen. Es befinden sich ja auch als Touristen getarnte Journalisten unter den Reisenden.
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#26
Zur Leitfrage: Man weiß es nicht.
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#27
(19.06.2012, 18:59)PDPARTEI schrieb: Zur Leitfrage: Man weiß es nicht.
ok, das ist wohl der aktuelle Stand, und man kommt nicht weiter, solange es keine neuen Informationen gibt.

Danke trotzdem allen Beteiligten!
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#28
Das folgende ist etwas off-topic, aber ausgehend von Schwabes Frage nach Song Hye-Rang möchte ich das koreanische Familienbusiness (und dessen Ausstrahlung bis nach Europa) etwas beleuchten:

1. Die Mutter von Kim Jong Nam war also die 2002 verstorbene frühere Schauspielerin Song Hye-Rim. Ihr Grab befindet sich auf dem Trojekurowo-Friedhof in Moskau, nur ein paar Schritte entfernt vom Grab von Stalins Sohn Wassili.
http://theworldnet.info/en/2012/02/song-hye-rim/
Als Song Hye-Rim von Kim Jong-Il schwanger wurde, war sie bereits verheiratet, allerdings mit einem anderen Mann, einem gewissen Ri Pyong.

Der Vater von Ri Pyong war Ri Ki Yong, einer der berühmtesten Schriftsteller Koreas. Ri Pyong hat auch noch einen Bruder namens Ri Jong Hyok. Der besuchte vergangenen November Deutschland. Ri Jong Hyok, der in der Hauptsache Vizevorsitzender des nordkoreanischen Asia-Pazifik-Friedenskomittees ist, führte in Berlin politische Gespräche, sah sich in einem Thyssen-Stahlwerk um und liess sich in einer Vorortanweisung unterrichten, wie man eine Saatgutfabrik effizient betreibt (oder so ähnlich). Ob er im Small-talk seinen deutschen Gesprächspartnern erzählte, dass seine ex-Schwägerin die Mutter von Kim Jong Nam ist.
Infos über Ri Jong Hyok: http://world.kbs.co.kr/english/event/nko...ail_51.htm

2. Weiter mit etwas Kaffeesatzlesen zu den Vorgängen in der Schweiz.
Nächste Frau von Kim Jong Il war Ko Yong-Hee, mit ihr hat er zwei Söhne, die uns schon bekannten Jong Chol (der ältere) und Jong Un.
Wie wir schon hörten, könnten eventuell Jong Chol von 1993 bis 1998 in Gümlingen und Jong Un von 1997 bis 2001 in Liebefeld eine schweizer Schule besucht haben. Und zwar unter den Namen Pak Chol und Pak Un!
Warum der Familienname "Pak"?
Jetzt blicken wir wieder etwas tiefer in den Kaffeesatz:
Ein gewisser Pak Kon soll angeblich Mitte der 90er Jahre an der nordkoreanischen Botschaft in Bern beschäftigt gewesen sein und einerseits dort die finanziellen Transaktionen Nordkoreas überwacht haben und andrerseits rechtlich für die Buben in der Schweiz verantwortlich gewesen sein. Pak Kon war aber nicht alleine in Bern, sondern gemeinsam mit seiner Frau, namens > Ko Yong-Suk. Dieser Name klingt aber dem Namen der Mutter von Jong Chol und Jong Un sehr ähnlich. Das ist nun leicht erklärlich, denn Ko Yong-Suk ist die Schwester von Ko Yong-Hee!
Mitte Mai 1998 scheint es dem Ehepaar Pak/Ko in der Schweiz nicht mehr so gut zu gefallen und sie reisen - oh du Schreck - aufgrund einer Einladung der CIA > in die USA!!
Demnach müßten zumindest die Amerikaner relativ genau wissen, ob die Kim-Buben wirklich in der Schweiz die Schule besuchten. Deren Informationspolitik (die der Amerikaner) ist aber in dieser Angelegenheit genauso zurückhaltend wie die ihres Lieblingsfeindes.
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#29
Das war gut.

Kuwolsan- ich zieh wieder mal den Hut vor Dir.
Du bist eine wirklich scharfsinnige Bereicherung dieses Forums.
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#30
...... mir fehlen die Worte.
R.E.S.P.E.K.T.
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