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Straßenbahnfahrerinnen

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Unter den Straßenbahnfahrern, die in anständiger blauer Uniform und mit dem immer hellen Gesichtsausdruck Fahrgästen zu Diensten stehen, sind Jang Yong Hui, Ri Kum Ryon und Kim Jong Ae, Fahrerinnen des S-Bahn-Betriebs Songsan.

Sie sind im Betrieb als „Blumen“ genannt und von den Fahrgästen, die die S-Bahnlinie Mangyongdae-Pyongyanger Bahnhof benutzen, als „unsere Fahrerinnen“ geliebt und geachtet.

Von Schaffnerin zu Straßenbahnerin

Jang Yong Hui arbeitet mehr als 20 Jahre in diesem Betrieb.

Die Frau von etwas kleiner Größe sieht schwach aus, wenn man sie schnell anblickt.

Sie ist doch eine würdevolle S-Bahnfahrerin und Brigadenleiterin.

Nach dem Abschluss der Mittelschule im Jahr 1992 ist sie immer noch hier tätig.

Als Schaffnerin erlebte sie als Erste den Mangel an Fahrer. So entschloss sie sich, Fahrerin zu werden, und trat in die Schule für Fahrerausbildung ein. Nach der Ausbildung schlug sie vor, aus Frauen eine Brigade zu bilden, und wurde ihre erste Leiterin.

Wenn man die Strecke misst, die sie bis jetzt die S-Bahn unfallfrei gefahren hat, soll sie gleich sein, wie die Erde einige Male umrunden.

Beim Anblick dieser Frau, die sich als Mutter mit einem Kind aber zehn Jahre lang vom frühen Morgen bemüht, um den Verkehr von Fahrgästen zu sichern, fragt man, wie aus ihrem kleinem Körper eine so große Kraft und Kühnheit kommt.

Dann antwortet sie: „Auch wenn ich nicht tue, wird irgendein anderer diese Arbeit machen. Wenn ich aber denke, dass unser Fahrweg dazu beiträgt, wenn es auch wenig, das Zur-Arbeit-Gehen der Fahrgäste, die zu Forschungszentren und Bauplätzen so schnell wie möglich gehen wollen, zu verkürzen und darüber hinaus den endgültigen Sieg im Aufbau eines sozialistischen zivilisierten Landes davonzutragen, fühle ich mich nicht schwer.“

Heute ist ihre Frauenbrigade mit Stolz als ein auch von vielen Fahrern beneidetes Kollektiv erfüllt.

Der gewechselte Beruf

Ri Kum Ryon war eigentlich Näherin in der Pyongyanger Kinderkleidungsfabrik. Sie singt gut, weshalb sie bei der Aufführung von Kunststücken in der Fabrik oft auftrat.

Hier gibt es der Grund dafür, dass die Näherin ihren Beruf gewechselt hat.

Es war an einem frühen Morgen im Winter des ersten Jahres, als in der DVR Korea im Anschluss an dem Schweren Marsch ein Gewaltmarsch begann.

Kum Ryon befand sich früher denn je auf dem Weg nach der Fabrik, aber auf der Linie Mangyongdae-Pyongyanger Bahnhof war kaum noch eine Straßenbahn zu sehen.

Unter den wartenden Fahrgästen sagte jemand: „In letzter Zeit soll die S-Bahn nicht viel fahren, weil die Stromlage gespannt ist, aber mehr noch es an Fahrer mangelt.“

Kum Ryon versank in Gedanken. Wenn ich S-Bahnfahrerin wäre …

Nachdem   sie   sich   tagelang   darüber   nachgedacht   hatte,  fasste  sie  schließlich  den  Entschluss,  S-Bahnfahrerin zu werden.

Die Eltern rieten ihr davon ab mit den Worten: Frauen können nicht eine so großen S-Bahn fahren. Doch setzte sie endlich ihr Vorhaben in die Tat um.

Sie erzählte den Menschen: „In jener Zeit, als das Heimatland Schwierigkeiten erleiden musste, konnte ich als Staatsbürger davor nicht die Augen verschließen.“

So wurde Kum Ryon von Näherin zu S-Bahnerin.

Zehn Jahre hat sie unfallfrei gefahren und auch im Dienst zu Fahrgästen anderen ein ungewöhnliches Vorbild gegeben, weswegen sie unter den Leuten genießt einen guten Ruf, dass die Lenkerin der S-Bahn Nr. 1108 „eine seltene Fahrerin“ sei.

Sie ist Muter mit einem zehnjährigen Jungen.

Das Fahrer-Ehepaar

Kim Jong Ae arbeitet mit ihrem Mann im gleichen Betrieb.

Als sie als Schaffnerin wirkte, schaute sie die Straßenbahn fahrenden Frauen sehr neidisch an.

Wenn sie sich aber einbildete, wie sie auf der weiten Bahn das „schwere Eisenrad“ rollen würde, packte eine Furcht sie. Trotzdem konnte sie den Gedanken nicht leicht verjagen.

Eines Tages stieg sie auf dem Heimweg nach dem Feierabend aus Neugier in die S-Bahn ein und ging zum Fahrerplatz.

Bedienungsknöpfe drückend, machte sie dem Fahrer nach. Da bewegte die auf dem Drehgestell stehende Bahn plötzlich vorwärts. Welcher Knopf sie gedrückt hat, wusste sie auch nicht.

Der zuständige Fahrer, der ihre Handlung beobachtet hatte, kam gleich, sodass der Unfall verhütet werden konnte.

Danach erfüllte sich ihre Hoffnung, Straßenbahnfaherin zu warden.

Sie hat natürlicherweise später ihn zum Mann genommen.

Die beiden Eheleute lösen noch heute gemeinsam Probleme, obwohl jeder seine eigene S-Bahn hat.

An ihren Bahnen ist die Parole „Dem Volk dienen!“ geschrieben.

Heute betrachten sie die Losung als ihren Leitspruch und bemühen sich unbekannt, um die Fahrt der Gäste zu sichern.

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