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Schneckenzucht in Chonsam?
#1
Mit folgender Problematik komme ich nicht ganz klar und hoffe deshalb auf Hilfe des Forums:
Beim Besuch der Vorzeige-Kooperative in Chonsam wurde uns u.a. auch eine Art Gewächshaus gezeigt, das eine Schneckenzucht beherbergte. Unsere Reiseleiter übersetzten die Erklärungen der uns führenden Dame so, dass es mit diesen Schnecken um eine Art biologische Unkrautvertilger auf den Reisfeldern handele. Um mehr darüber zu erfahren, habe ich versucht im Netz zu suchen und fand nichts dazu.
Allerdings schreibt das Internet ganz viel zu Apfelschnecken, die seinerzeit als neue Nahrungsquelle nebenbei auf Asiens Reisfeldern gezüchtet werden sollten, allerdings die Reisernte dramatisch schmälerte, weil ihnen die Reispflanzen zu gut schmeckten. Seitdem ist diese Schneckenart zu einer gefürchteten und nicht wieder ausmerzbaren Plage geworden. Auch mit der Genießbarkeit gibt es Grenzen. Die Schnecken dienen als Zwischenwirt von gefährlichen parasitischen Würmern und Nematoden. Außerdem sollen weibliche Schnecken (Apfelschnecken sind keine Zwitter!) ein Gift enthalten.
Nun weiß ich nicht, ob es sich bei den in Chonsam gezüchteten Schnecken um diese "Gefurchte Apfelschnecke" handelt, oder ob da andere Schneckenarten zu was weiß ich für Zwecken gezüchtet werden. Da ich im Netz nichts zu biologischer Unkrautbekämpfung mittels Schnecken fand, glaube ich nur an ein Missverständnis.
Hier und hier steht mehr zur Apfelschneckenproblematik.
Dieses Flickr-Bild zeigt eine Übersicht aus Chonsam über die dort betriebene Schneckenzucht. Ich weiß nur nicht, ob das für Koreanischkundige, wie Kuwolsan lesbar ist
Wer weiß mehr darüber?
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#2
Es handelt sich um eine Art der Sumpfdeckelschnecken:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sumpfdeckelschnecken

Der Reisanbau benötigt besondere Hege und Pflege.
In Vorzeiten half da die Sumpfdeckelschnecke, bevor sie von chemischen Mitteln abgelöst wurde.
In Südkorea werden zur Produktion von eher seltenem "Bio"-reis nachwievor Sumpdeckelschnecken verwendet: (siehe zB folgende Bilder)
http://daejeontoday.com/xe/26755

In Nordkorea wurde aufgrund des Mangels an geeigneten chemischen Mitteln der Einsatz der Sumpfdeckelschnecken juchemäßig wissenschaftlich wieder-erfunden.

In Südkorea (vermutlich auch in Nordkorea) werden die Sumpfschnecke auch gerne verzehrt:

http://blog.daum.net/havenyour/6
(das Schneckenmahl ist hier in der unteren schwarzen Schüssel)

Hier zahlreiche Bilder zur Sumpfdeckelschnecke aus Südkorea:
http://www.google.at/search?hl=de&cp=3&g...0QXS4bGKCQ

Die Aussprache dieser Schnecke in Südkorea: "U-RONG-I"
Die Aussprache dieser Schnecke in Nordkorea; "U-RÄNG-I"
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#3
Gibt es eigentlich etwas, auf was Du keine gute Antwort hast oder findest? Das ist ja fast beängstigend gut.
Wieder mal von mir: höchsten Respekt!!
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#4
Ich bin nicht nur beeindruckt, ich bin verblüfft.
DAS ist der Vorteil (in diesem Falle) koreanisch beherrschen zu können.
Vielen, vielen Dank @Kuwolsan
Die himbeerfarbigen Gelege der Sumpfdeckelschnecken sehen zumindest denen der Apfelschnecke recht ähnlich.
Bleibt für mich die Frage, ob denn in Nordkorea das Apfelschneckenproblem nicht existent ist?
Ist die Apfelschnecke nicht frosttolerant genug, oder ist sie aufgrund der "Abschottung" (noch) nicht bis Nordkorea vorgedrungen.
Beispiel aus Mitteleuropa:
Das Schmalblättrige Greiskraut (Senecio inaequidens) gab es bis zur deutschen Wiedervereinigung lediglich im (Nord-)Westen Deutschlands, wo es ursprünglich aus Südafrika kommend nach und nach eingeschleppt worden ist. Mit der Grenzöffnung Anfang der 90er Jahre schwappte die Pflanze nach Ostdeutschland über, wo sie auf Bahnhöfen und an Autobahnrändern zuerst nachgewiesen wurde und in der zweiten Hälfte der 90er Jahre in Ostdeutschland regelrecht explodierte. Wer sich näher dafür interessiert: KLICK
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#5
Hhmm, " sampap " ich vermisse es .... Deine Bilder machen Appetit, Kuwolsanssi
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#6
Wie wir ja aus Kim Jong Ils Schriften wissen, erlahmte das nordkoreanische Proletariat im Kampf um die - permanente(?) - Revolution, weshalb Kim Jong Il die Songun-Politik kreierte, welche besagt, dass ab sofort in Nordkorea das Militär die kommunistische Revolution vorantreibe.

Aber hier geht es ja um die Chonsam-Kooperative (bei Wonsan).

Dazu entdeckte ich bei dem Dauer-Nordkorea-Reisenden R. Cunningham folgendes ungewöhnliche Foto (von der Kooperative in Chonsam):

http://www.flickr.com/photos/zaruka/sets...861717556/

Auf dem roten Propaganda-Band steht da (auf der vorderen Hälfte, die zweite Hälfte des Spruches ist von den Blättern des Baumes zu verdeckt):

"Laßt und die "Bauern Zuerst-Politik" der Partei bis zum Ende durchführen ...."

Also, neben - oder nach - der Militär-Zuerst-Politik gibt es in Nordkorea nun auch eine Bauern-Zuerst-Politik der PdAK,

meint ein verwirrter Kuwolsan
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#7
Hier ist der Spruch noch einmal...nur hinten beschnitten...nützt es Dir was?    
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#8
der zweite Teil des Propaganda-Textes müßte in etwa:
"... und laßt und dieses Jahr eine noch reichlichere Ernte einbringen!" lauten, nur mit dem Verb "이툭하자" - falls ich es richtig gelesen habe - kann ich gar nichts anfangen (oben habe ich "einbringen" geraten). Vielleicht kann uns da Rolle weiterhelfen ?
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#9
Könnte es "이룩하자" sein?
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#10
(30.05.2012, 14:07)Martin schrieb: Könnte es "이룩하자" sein?

hast recht, das heißt "zustande bringen, erreichen" und ist daher viel, viel wahrscheinlicher ... danke ... und LG, Kuwolsan
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