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KIM IL SUNG heute
#1
An die politisch-ideologisch Interessierten.

I. Entgegen den Behauptungen, dass die kommunistische Ideologie, somit auch die Juche-Idee, veraltet sei, konnte man besonders im April/Mai dieses Jahres anlässlich des 100. Geburtstages Kim Il Sungs einige Beiträge der KPD, der britischen antiimperialistischen Zweimonatszeitung "Lalkar" und der KP Großbritanniens (ML) finden, in denen die Gedanken Kim Il Sungs präzise und schöpferisch auf die heutigen Umstände angewandt wurden.
Wen's interessiert: hier die Links:
* der bereits verlinkte Beitrag der Ideologischen Kommission des ZK der KPD "Präsident Kim Il Sung - 100 Jahre alt", in: "Die Rote Fahne", April 2012, S. 4 (http://www.drf.k-p-d.org/2012/drf0412.pdf )
* der Artikel "100th Anniversary of the birth of Comrade Kim Il Sung" in der März/April-Ausgabe von "Lalkar" (http://www.lalkar.org/issues/contents/mar2012/dprk.html )
* die Rede der Vizevorsitzenden und internationalen Sekretärin der KPGB (ML), Ella Rule: "Reminding ourselves of Comrade Kim Il Sung's profound teachings on the Juche idea and the importance of Marxist-Leninist theory" in der Mai/Juni-Ausgabe von "Lalkar" (http://www.lalkar.org/issues/contents/may2012/kim.html )
===
Nachtrag vom 3. August: In "Die Rote Fahne" vom Oktober 2011 (http://www.drf.k-p-d.org/2011/drf1011.pdf ) war auf Seite 6 ein Beitrag der Ideologischen Kommission des ZK der KPD "Zum 100. Geburtstag Kim Il Sungs im Jahre 2012: Im Kampf gegen linkssektiererische Strömungen" abgedruckt.
===
Nachtrag vom 9. November: Die Mai/Juni-Nummer des Jahrgangs 2009 von "Lalkar" brachte Ella Rules Vortrag "Kim Il Sung und die Frage des sozialistischen Aufbaus" ( http://lalkar.org/issues/contents/may200...ng_er.html ).
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#2
(06.05.2012, 15:58)rroft schrieb: An die politisch-ideologisch Interessierten.

I. Entgegen den Behauptungen, dass die kommunistische Ideologie, somit auch die Juche-Idee, veraltet sei, konnte man besonders im April/Mai dieses Jahres anlässlich des 100. Geburtstages Kim Il Sungs einige Beiträge der KPD, der britischen antiimperialistischen Zweimonatszeitung "Lalkar" und der KP Großbritanniens (ML) finden, in denen die Gedanken Kim Il Sungs präzise und schöpferisch auf die heutigen Umstände angewandt wurden.

Die Logik erschließt sich mir nicht.
Heißt das, wenn in einer kleiner Splittergruppenzeitung etwas geschrieben wird, ist das ein Beweis für die Modernität einer Iderologie?
Das würde ja bedeuten, daß eine faschistische Ideologie genauso lebt und modern ist, weil in irgendeinem "Stürmer"-Heftchen der rechten Szene was darüber geschrieben wurde.

Die KPGB (ML) hat ca. 50 Mitglieder. Da ist ja unser Schul-Elternverein größer. Wenn das denn Maß der Dinge ist... :-)
Übrigens die Namensgebung "KPGB ( ML)" erinnert mich an den Film "Das Leben des Brian" (Monty Phyton) dort gab es eine „Volksfront von Judäa“ die abgrundtief die "Judäische Volksfront" hasste.
Jeweils mit ca 5 Mitgliedern. Und alle waren die allein seeligmachende Front.
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#3
Du scheibst in Deinem Eingagspost: " entgegen der Behauptungen, daß die kommunistische und Juche- ideologie veraltet sei...".

Soll etwa dieses von Dir verlinkte kommunistische Kader- und NK- Propagandamaterial das Gegenteil bewweisen?

Solltest Du Leute von der Modernität bzw. Aktualität der kommunitischen Idee oder von Juche überzeugen wollen, muss Dir geistig schon mehr einfallen als das Verlinken altbekannter Parteirhetorik- Blasen.

Ich verlinke auch nicht die letzte Enzyklika des Papstes, um Moslems vom Katholizismus zu überzeugen.

@Gutbrod: Dein Beispiel war echt gut- ich liebe "Das Leben des Brian".
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#4
Den Artikel zum 100. Geburtstag in der Roten Fahne habe ich mir nun auch durchgelesen. Ich finde es gut, dass sich die KPD um Kontakte zu Korea und Koreaner bemüht und auch versucht etwas Information zu Nordkorea und seiner Führung zu verbreiten.

Den Artikel zum 100.Geburtstag von Kim Il Sung hat gezeichnetermaßen nicht ein einzelner Autor, sondern ein ganzes Autorenkollektiv (die "Ideologische Kommission des ZK der KPD") verfaßt, was die Gefahr "viele Köche verderben den Brei", in sich birgt.

Ich möchte dem Autorenkollektiv eine Art "feed-back" bieten und einige Denkanstösse für weitere Publikationen zu Korea, seiner Politik und Geschichte liefern:

1. Koreanisch ist für uns eine schwierige Sprache. Offenbar auch für das Autorenkollektiv. Gleich zu Beginn des 2. Absatzes will man dem Leser das politische Selbstverständnis Nord-Koreas, die "Dschuadudschong" (sic!) erklären.
Ui, was für eine Verballhornung! Als ob Koreaner anstelle von Deutschland über ein Dutscheland diskutieren würden ...
Das Wort heißt: 자주성 (kor., bzw. 自主性 auf chinesisch) und wird im Deutschen wie "Dscha-Dschu-Song" ausgesprochen! und bedeutet generell Selbstbestimmung, nicht aber - wie im Artikel behauptet: "herbeizuführende Homogenität der Volksmassen" oder "Selbstliebe des koreanischen Volkes"! (welch romantischer Deutungsversuch ...)
Auch hier im Forum wurde schon darüber gerätselt, was nun die Schöpfer der Juche-Ideologie (Kim1 und Kim2) unter Dscha-dschu-song eigentlich verstanden, doch nicht einmal Genossen von Juche-Studiengruppen vermögen diesen Begriff genau zu deuten:
siehe z.B.: http://www.nordkorea-info.de/forum/thread-504.html

2. Wie unterschiedlich wohl in Nordkorea die Denkweise zwischen dem Führer und dem Volk sein mag ?
In etwa der Mitte der 1.Spalte meint das Autorenkollektiv zu wissen, dass das nordkoreanische Volk den Führer deshalb verehrt, weil das Volk dem Führer all jene Eigenschaften zuschreibt, über die das Volk selber verfügt?! (das Volk verehrt sich quasi selber?)
Kim Jong Il dagegen sieht in seinen Werken einen riesengroßen Unterschied in den Eigenschaften von Führer und Geführten im Juche-Nordkorea:
Der Führer sei das Hirn, die Partei das Herz als Motor, und das Volk - quasi als Gliedmaßen - die abhängigen Ausführenden > nur bei dieser hierarchischen Verständnis würde die sozialistische Revolution in Korea den richtigen Verlauf entlang der Juche-Ideologie nehmen ...

3. Weiter unten in der 1. Spalte:
Anstelle "am 10. Oktober gründete sich die kommunistische Partei Koreas" müßte es heißen: am 10. (oder 13.) Oktober wurde das Nordkoreabüro des kommunistischen Partei Koreas gegründet; denn, technisch gesehen war das Nordkoreabüro in Pyongyang nur eine Unterabteilung der schon vorher gegründeten kommunistischen Partei (Gesamt-)Koreas mit der Zentrale in Seoul unter Park Hon-Yong.
Erster Leiter des Nordkoreabüros der KP Koreas war übrigens nicht Kim Il Sung, sondern ein gewisser Kim Yong-Bom; Kim Il-Sung übernahm erst zwei Monate später das Ruder ...

4. zum Beginn und Ende des Koreakriegs:
über den Beginn des Koreakriegs gibt es ja geteilte Meinungen, aber origenell finde ich die Beschreibung des Ausgangs des Koreakriegs, wo nüchtern festgehalten wird, dass die USA den Krieg nicht siegreich beendeten ... (über das Abschneiden Nordkoreas wird kein Wort verloren ... ein großartiger Gedankenzug!)

5. in der oberen Hälfte der 2. Spalte wird erwähnt, dass Kim Il-Sung irgendwann später auch Staatspräsident der DVRK wurde. Als Frage nur so nebenbei: wer waren die Staatspräsidenten Nordkoreas vor ihm ?

LG, Kuwolsan
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#5
(06.05.2012, 16:58)gutbrod schrieb:
(06.05.2012, 15:58)rroft schrieb: An die politisch-ideologisch Interessierten.

I. Entgegen den Behauptungen, dass die kommunistische Ideologie, somit auch die Juche-Idee, veraltet sei, konnte man besonders im April/Mai dieses Jahres anlässlich des 100. Geburtstages Kim Il Sungs einige Beiträge der KPD, der britischen antiimperialistischen Zweimonatszeitung "Lalkar" und der KP Großbritanniens (ML) finden, in denen die Gedanken Kim Il Sungs präzise und schöpferisch auf die heutigen Umstände angewandt wurden.

Die Logik erschließt sich mir nicht.
Heißt das, wenn in einer kleiner Splittergruppenzeitung etwas geschrieben wird, ist das ein Beweis für die Modernität einer Iderologie?
Das würde ja bedeuten, daß eine faschistische Ideologie genauso lebt und modern ist, weil in irgendeinem "Stürmer"-Heftchen der rechten Szene was darüber geschrieben wurde.

Die KPGB (ML) hat ca. 50 Mitglieder. Da ist ja unser Schul-Elternverein größer. Wenn das den Maß der Dinge ist... :-)
Übrigens die Namensgebung "KPGB ( ML)" erinnert mich an den Film "Das Leben des Brian" (Monty Phyton) dort gab es eine „Volksfront von Judäa“ die abgrundtief die "Judäische Volksfront" hasste.
Jeweils mit ca 5 Mitgliedern. Und alle waren die allein seeligmachende Front.

Es geht aber nicht um die Größe der Gruppen, sondern um die Korrektheit der dahinerstehenden Aussagen. Natürlich muss dieses ganze Abspalten auch irgendwann mal nerven, aber man ja eigentlich auf die Einheit einer Partei bestehen sollte. Wenn aber ein gewisser Teil einer Partei lernunwillig ist, dann geht es halt eben nicht anders.

@Kulwosan: Was hast du gegen die "herbeizuführende Homogenität der Volksmassen"? Deutschland wäre auch einigermaßen homogen, wenn es zum Beispiel nicht die Wanderarbeiter aus bestimmten anderen Kulturen in den 50er/60er Jahren gegeben hätte. Aber andererseits ist Korea natürlich auch wiederrum eine ganz andere Geschichte als Deutschland, wo man nicht gleich als "Rassist" verunglimpft wird, nur weil man patriotisch denkt.
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#6
Hallo Juche,

ich habe überhaupt nichts für oder gegen "die Herbeiführung der Homogenität der Volksmassen" in Nordkorea. Bis zu deiner Reaktion hatte ich diese Aussage noch gar nicht aus dem Blickwinkel des Nationalismus her verstanden ...

nein, mir geht es um das Verständnis (wie es Kim Il Sung oder Kim Jong Il selbst gedacht haben) und die Erklärung von "Dschadschusong".
Wie wir aus den Quellen beider Kims wissen, sind praktische Auswirkungen von "Dschadschusong" in Nordkorea die Autonomie und Unabhängigkeit in Politik, Wirtschaft und Landesverteidigung !
Die beiden Kims versuchten neben der praktischen Anwendung die Idee von "Dschadschusong" wissenschaftlich-philosophisch zu erklären, zu definieren. Dazu diente mein Link in meinem vorigen Beitrag und wollte auf die Schwierigkeiten, Probleme bei diesen Erklärungsansätzen hinweisen.

Wenn Kim Il Sung "Dschadschusong" tatächlich mit "Herbeiführung der Homogenität der Volksmassen" erklärte, bitte schön, man weise mich auf seine Schriften dazu hin ...

mir geht es nicht darum, meine eigenen Wünsche, Ansichten, Einstellungen in (Nord-)Korea hineinzuinterpretieren, sondern interessiere mich dafür, was und wie die Ansichten, Einstellungen und Wünsche der Koreaner selber sind, wie sie fühlen, denken und handeln und versuche, das anhand der Quellen der Koreaner herauszufinden ...
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#7
(20.05.2012, 15:12)Kuwolsan schrieb: Hallo Juche,

ich habe überhaupt nichts für oder gegen "die Herbeiführung der Homogenität der Volksmassen" in Nordkorea. Bis zu deiner Reaktion hatte ich diese Aussage noch gar nicht aus dem Blickwinkel des Nationalismus her verstanden ...

nein, mir geht es um das Verständnis (wie es Kim Il Sung oder Kim Jong Il selbst gedacht haben) und die Erklärung von "Dschadschusong".
Wie wir aus den Quellen beider Kims wissen, sind praktische Auswirkungen von "Dschadschusong" in Nordkorea die Autonomie und Unabhängigkeit in Politik, Wirtschaft und Landesverteidigung !
Die beiden Kims versuchten neben der praktischen Anwendung die Idee von "Dschadschusong" wissenschaftlich-philosophisch zu erklären, zu definieren. Dazu diente mein Link in meinem vorigen Beitrag und wollte auf die Schwierigkeiten, Probleme bei diesen Erklärungsansätzen hinweisen.

Wenn Kim Il Sung "Dschadschusong" tatächlich mit "Herbeiführung der Homogenität der Volksmassen" erklärte, bitte schön, man weise mich auf seine Schriften dazu hin ...

mir geht es nicht darum, meine eigenen Wünsche, Ansichten, Einstellungen in (Nord-)Korea hineinzuinterpretieren, sondern interessiere mich dafür, was und wie die Ansichten, Einstellungen und Wünsche der Koreaner selber sind, wie sie fühlen, denken und handeln und versuche, das anhand der Quellen der Koreaner herauszufinden ...

Mir fallen da auf die Schnelle zwei Quellen ein:

"Zum richtigen Verständis des Nationalismus" von Kim Jong Il, sowie ein Ausschnitt aus der Rede zum 100. Geburtstag von Kim Il Sung, gehalten von Kim Jong Un.

dprk.bplaced.de/Documents

Kann mir mal eben bitte jemand einen Link zur Rede geben? Suche schon elend lange, finde sie aber nicht.
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#8
Das müsste doch diese gewesen sein, oder?

http://naenara.com.kp/de/news/news_view.php?22+1465
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#9
Wo kommt in der von dir verlinkten Rede Kim Jong Ils zum Nationalismus irgenwo ein Hinweis (Kim Jong Ils) vor, dass er damit die "Dschadschusong" erklären oder definieren will ?
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#10
(20.05.2012, 16:18)Kuwolsan schrieb: Wo kommt in der von dir verlinkten Rede Kim Jong Ils zum Nationalismus irgenwo ein Hinweis (Kim Jong Ils) vor, dass er damit die "Dschadschusong" erklären oder definieren will ?

Es kam mir nicht auf den "Dschadschusong" im allgemeinen an, sondern um die "Herbeiführung der Homogenität der Volksmassen". Denn die kann sehr wohl im "Dschadschusong" vorkommen, und sei es "nur" als Nebeneffekt.

"Es ist wahrhaft eine Herz zerreißende Sache, dass unsere Landsleute, die lange Zeit auf ein und demselben Territorium als eine homogene Nation lebten, beinahe 70 Jahre lang das Leid der Spaltung durchmachen."

Hier hab ichs endlich gefunden. Und naja, diesen Zustand möchte man wohl gerne wieder herstellen.
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