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27.03.2012, 13:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2012, 13:09 von Juche.)
Mein Leher hat uns mal dazu "gewzungen", jeden Abend die tagesschau zu gucken, jeder Schüler musste sich dann ein Thema rausnehmen (1x die Woche), und darüber ein kleines Referat halten. Ist das denn nicht auch dogmatisch, denn wenn man es zum Beispiel die Sendung verpennt hat, hat man wegen angeblich "schlechter Leistung" ne sechs kassiert
Oder verwechsel ich da was?
Anmerkung: Den Schwarzen Kanal würde ich natürlich viel lieber schauen als die tagesschau
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(27.03.2012, 13:07)Juche schrieb: Mein Leher hat uns mal dazu "gewzungen", jeden Abend die tagesschau zu gucken, jeder Schüler musste sich dann ein Thema rausnehmen (1x die Woche), und darüber ein kleines Referat halten. Ist das denn nicht auch dogmatisch, denn wenn man es zum Beispiel die Sendung verpennt hat, hat man wegen angeblich "schlechter Leistung" ne sechs kassiert
Oder verwechsel ich da was?
Anmerkung: Den Schwarzen Kanal würde ich natürlich viel lieber schauen als die tagesschau Das ist doch nicht dogmatisch. Du hast einen Fehler gemacht. Ein Dogma ist doch was ganz Anderes! Ansonsten könntest du dich im Internet informieren, Zeitungen, Bücher und was nicht alles. Die tagesschau soll doch nur einen Überblick verschaffen!
Wir haben letztes Jahr genau dasselbe gemacht.
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27.03.2012, 16:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2012, 16:21 von Blauer Apfel.)
Was ich fuer viel interessanter bzw. bedenklicher halte als die Frage wer wann welches Fernsehprogramm sehen sollte oder musste:
1968 hat die USA fuer ihre Spionageaktivitaeten einen fuer alle offensichtlichen Rechtsbruch begangen. Nordkorea hat sich entsprechend zur Wehr gesetzt und das Schiff festgesetzt.
Ich habe die Pueblo besichtigt, aus heutiger Sicht kann man ueber die Ausstattung des Schiffes nur laecheln, das ist schon lange museumsreif.
Heute dagegen haben die USA Spionage-Satelliten, die Bilder mit einer Aufloesung von ca einem Pixel /cm2 liefern. Wenn man sich ansieht, was per Google Earth umsonst frei verfuegbar ist (die Pueblo kann man ganz deutlich erkennen), kann man sich in etwa vorstellen, was heute technisch moeglich ist, und zwar ganz legal.
Wenn sie denn wollten koennten die USA jeden von uns rein optisch per Satelliten auf dem Weg von Zuhause zum Baecker und zurueck verfolgen.
Von elektronischer Ueberwachung ganz zu schweigen. Irgendwie kein tolles Gefuehl, vor allem wenn man gegenueber den USA und ihren Verbuendeten kritisch eingestellt ist.
Nebenbei: nie ist offiziell rausgekommen, wer die Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad zu verantworten hatte. Angesichts der Praezision von Satellitenaufnahmen (auch damals schon) glaube ich jedenfalls kein Wort, wenn die USA sagen, das waere "aus Versehen" passiert.
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27.03.2012, 18:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2012, 18:25 von GG1949.)
1968- da wäre ja selbst Totschlag bereits verjährt. :-)
Aber es ist schon so : ein .....egal - ob Spionage oder Fischereifrevel - fremdes Schiff das ohne Genehmigung in Nationalgewässern unterwegs ist, an die Kette zu legen ist normal. Man könnte es aber nach Abschluß der Untersuchungen verkaufen, zurückgeben, verschrotten-so macht das der Bundesgrenzschutz oder die Zollbehörden.
Daß die KDVR sich nun seit 1968 im Ruhm des Aufbringens einer Rostlaube sonnen muß - nun ja- wenn es weiter keine Erfolge gibt- dann halt die alten Siege von anno dunnemals.
Die Nutzung von Satelliten halte ich für Stand der Technik und legetim.
Unangenehm ist natürlich, daß der Staat mit der besten Technik/Industrie/Forschung dabei am meisten sieht.
(27.03.2012, 13:07)Juche schrieb: Mein Leher hat uns mal dazu "gewzungen", jeden Abend die tagesschau zu gucken, jeder Schüler musste sich dann ein Thema rausnehmen (1x die Woche), und darüber ein kleines Referat halten. Ist das denn nicht auch dogmatisch, denn wenn man es zum Beispiel die Sendung verpennt hat, hat man wegen angeblich "schlechter Leistung" ne sechs kassiert
Oder verwechsel ich da was?
Anmerkung: Den Schwarzen Kanal würde ich natürlich viel lieber schauen als die tagesschau
Juche- du hast nie in einer Klasse gesessen, wo man tagelang dutzende Seiten des letzen Plenums oder Parteitages der einzigen herrschenden SED-Partei durcharbeiten musste.
Das stelle man sich mal vor: Ihr lest jetzt alle Dokumente des Parteitages der CDU und schreibt danach was gutes darüber. Unvorstellbar.
Ich hatte am Ende eine Zufallsmethode des Unterstreichens in den Texten entwickelt-Hauptsache es sah für den Ausbilder wie durchgelesen aus.
Du weißt an dieser Stelle wirklich nicht, worüber du redest.
Mit einer 5 oder 6 als Zensur kann jeder leben. Dann guckt er halt nicht Tagesschau. Ende Allende.
Und ich garantiere Dir sogar- wenn du sagen würdest: "Herr Lehrer ich gucke aus Überzeugungsgründen die Tagesschau nicht"- du würdest ne andere Aufgabe bekommen - so einfach ist Demokratie.
Hattest Du nicht den Mumm dazu, das abzulehnen?
Aber mit einem abendlichen Stasibesuch wegen Sohnemanns offener Verweigerung der Staatsdoktrin lebt es sich wesentlich schlechter.
Dazu kommen berufliche Nachteile für die Eltern und Geschwister und sogar den Lehrer, weil er nicht mit seinen renitenten Schülern klar kommt.
Wie gesagt- lebe in so einem System und Du wirst mehr wissen.
(27.03.2012, 18:13)GG1949 schrieb: Die Nutzung von Satelliten halte ich für Stand der Technik und legetim. Ja, das ist auch die umstrittene Meinung Nordkoreas momentan.
Die Präsentation der Pueblo habe ich generell immer eher als Mahnmal an die Bedrohung und weniger als Ruhmes-Denkmal an diesen Erfolg empfunden. Es ist auch nicht so, dass es seitdem nichts mehr gab, direkt vor der Pueblo wird ein Spionage-Torpedo gezeigt und der zur Landung gezwungene Hubschrauber im Keller des Kriegsmuseums ist auch erst aus neuerer Zeit. Wobei man natürlich an Grenzen stößt, Spionage-Satelliten sind schwerer einzufangen als Hubschrauber und Schiffe :-)
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(27.03.2012, 19:45)sepp811 schrieb: (27.03.2012, 18:13)GG1949 schrieb: Die Nutzung von Satelliten halte ich für Stand der Technik und legetim. Ja, das ist auch die umstrittene Meinung Nordkoreas momentan.
Die Präsentation der Pueblo habe ich generell immer eher als Mahnmal an die Bedrohung und weniger als Ruhmes-Denkmal an diesen Erfolg empfunden. Es ist auch nicht so, dass es seitdem nichts mehr gab, direkt vor der Pueblo wird ein Spionage-Torpedo gezeigt und der zur Landung gezwungene Hubschrauber im Keller des Kriegsmuseums ist auch erst aus neuerer Zeit. Wobei man natürlich an Grenzen stößt, Spionage-Satelliten sind schwerer einzufangen als Hubschrauber und Schiffe :-) Das Problem Nordkoreas ist ihre PR. Wer sich immer ablehnend gegenüber allem und jedem gibt, unbedingt Atomwaffen will und andere Staaten in den Nachrichten beschimpft bzw. verunglimpft während das eigene Land, als das Überland dargestellt wird, der erarbeitet sich nicht gerade das Vertrauen der Anderen. Natürlich sind die anderen Staaten auch ein wenig voreingenommen, aber NK kann mit dieser Haltung nicht erwarten, dass alle juchu rufen wenn sie einen Satelliten starten wollen.
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(27.03.2012, 18:13)GG1949 schrieb: Juche- du hast nie in einer Klasse gesessen, wo man tagelang dutzende Seiten des letzen Plenums oder Parteitages der einzigen herrschenden SED-Partei durcharbeiten musste.
...
Aber mit einem abendlichen Stasibesuch wegen Sohnemanns offener Verweigerung der Staatsdoktrin lebt es sich wesentlich schlechter.
Dazu kommen berufliche Nachteile für die Eltern und Geschwister und sogar den Lehrer, weil er nicht mit seinen renitenten Schülern klar kommt.
Juche, lass Dir nichts einreden, weder musste tagelang das Plenum durchgelesen werden, noch gab es Besuch vom MfS wenn man in der Schule nicht richtig mitarbeitete.
GG hat zu viele schlechte Filme geschaut, dass ist alles.
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Nö, der hat es im Gegensatz zu manchem Schönredner und Theoretiker hier selbst erlebt.
Im warmen Stübchen sitzen und über den Staat maulen ging eben damals nicht- da hättest auch Du Dich entscheiden müssen, ob warm oder kalt...
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(28.03.2012, 16:14)Leser schrieb: Im warmen Stübchen sitzen und über den Staat maulen ging eben damals nicht- da hättest auch Du Dich entscheiden müssen, ob warm oder kalt... Maulen war auch nicht nötig, wir lebten im Sozialismus sehr gut.
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28.03.2012, 18:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2012, 18:23 von GG1949.)
Vielleicht lebtest Du nur sehr gut und hattest Dich eingerichtet im System?
Ausserdem mag es niemand, wenn er hört, daß das Land , was er mochte nicht funktionierte und große Mängel hatte. Das ist verständlich.
Für mich gehört aber zum guten Leben auch Meinungs-und Reisefreiheit- Manche brauchen das ja nicht.
Ich muß aber auch bemerken:
(blöder Spruch) - aber es war nicht alles schlecht.....
Ich war auch halbwegs angepasst.
Und auch meine Jugend war im wesentlichen lustig.
Bei weiterem Bestand der DDR hätte ich mir auch eine halbwegs bequeme
System-Nische gesucht.
Nur mit der Partei hatte ich nicht soviel am Hut.
Ich hätte etwas, aber angemessen genörgelt über Versorgunsgengpässe, fehlende Wohnungen usw. Und ansonsten hätte ich Westfernsehen geguckt, Baustoffe oder Ersatzteile getauscht und versucht, das Beste draus zu machen.
Meinen Kindern hätte ich das Ganze dann erklärt mit der Hoffnung auf ihre bessere Zukunft- das wär´s dann wohl gewesen.
Ich hatte das große Glück, während der Wendezeit noch jung genug zu sein, um zu lernen. Mein Leben war einfach noch nicht ganz vorbei.
Die Gnade der späten Geburt sozusagen.
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