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Anregungen zur April Reise Nr. 2
#1
An der April-Tour (2) hätte ich auch gerne teilgenommen, es ging sich aber aus terminlichen Gründen leider nicht aus.

Auf dieser Tour sollen neben Pyongyang auch Anju, Nampo, der Kuwolsan, Sariwon und Haeju besichtigt werden. Da ich mich besonders für die Kunst, Kultur und Geschichte Koreas interessiere, möchte ich den Reiseteilnehmern einige Anregungen geben, auf dieser Tour die großartige Gelegenheit zu nutzen, um noch mehr über dieses schöne Land zu erfahren.

zu Anju:

neben dem buddhistischen Tempel "Angugk-sa" empfiehlt sich ein Besuch des:

- Militärfriedhofes bei Anju:
anders als beim Märtyrer- oder Heldenfriedhof in Pyongyang, wo die einzelnen Gräber eher den europäischen Grabstil nachahmen, ist der Militärfriedhof bei Anju im traditionellen koreanischen Stil angelegt:
der Name dieses Friedhofes auf koreanisch:
안주시 인민군 묘지
die Aussprache dazu:
An-dschu-shi In-min-gun Myo-tsi
hier ein paar Photos über diesen Friedhof:
http://blog.daum.net/ssac/1324

- Gedenksteins an General Ulchi-Mundok:

jeder Koreaner/in kennt General Ulchi-Mundok (Aussprache: Ultschi-mundok). Nach Admiral Yi Sun-shin (der mit den Schildkrötenpanzerschiffen im 16. Jhdt. die japanische Flotte besiegte) ist Uklchi-Mundok der berühmteste General Koreas. Ulchi-Mundok lebte aber vor schon 1500 Jahren und war ein General des Koguryo-Reiches im Norden der koreanischen Halbinsel.
Nach mehreren Jahrhunderten einer wirren Zeit hatte die chinesische "SUI-Dynastie" im 6. Jhdt. China wieder vereint. Gleich danach wollte sich die Sui-Dynastie auch die kleinen koreanischen Reiche einverleiben und schickte eine große Armee in den Nordosten.
Doch der Koguryo-General "Ulchi-Mundok" konnte die chinesische Militärübermacht in der berühmten Schlacht am "Salsu"-Fluss vernichtend schlagen. Der Salsu-Fluss heißt heute Chongchon und ist der Fluss, der durch Anju fließt.
Sagt eurem Guide, dass ihr den Ulchi-Mundok-Gedenkstein besuchen wollt (auf koreanisch: 안주시 을지문덕비 )
hier ein Photo des Gedenksteins (das 4. von oben):
http://www.ohmynews.com/NWS_Web/view/at_...0000249526


im Kuwolsan:

der Kuwolsan ist das historische Zentrum des Schamanismus in Korea. Ihr werdet den buddhistischen Woljong-Tempel besuchen, doch laßt euch in den Hallen dieser Tempelanlage die schamanistischen Darstellungen (Bilder und Statuen) zeigen und erklären.

In der Nähe des Woljong-Tempels ist die kulturhistorisch bedeutenste Grabanlage Nordkoreas mit wunderschönen Wandmalereien in den Grabkammern. Das Grab nennen die Wissenschaftler das "Anak-Grab Nr.3". Die nordkoreanische Propaganda nennt das Grab fälschlicherweise das Grab des König Kogukwon.
Im Grab ist ein Chinese namens "Dong Suh" mit seiner Gattin bestattet, der aus dem chinesichen Yen-Reich ins ruhigere Gebiet auf der koreanischen Halbinsel geflüchtet war, wo damals rund um Pyongyang die Chinesen die größeren Teil der Bewohner bildeten; er starb 357 n.Chr. (Der richtige Name des Verstorbenen, all seine Amtstitel sind im Grab in chin. Zeichen aufgeschrieben) Das Mehrkammerngrab übetrifft in seiner Pracht und Größe alle anderen Grabanlagen in Nordkorea. Dass darin aber ein Chinese begraben liegt, ärgerte die nordkoreanische Geschichtsschreiber dermaßen, dass sie nun behaupten, es sei das Grab des Koguryo-Königs Kogukwon?!
Fragt die Guides, ob es möglich ist die Grabanlage zu besuchen, aber Vorsicht. Vor ein paar Jahren verlangten die Nordkoreaner eine Eintrittsgebühr von US-$ 100,- und zusätzlich eine Fotogebühr von US-$ 50,- pro Person! Vielleicht ist das in der Zwischenzeit doch billiger geworden?
Infos über dieses Grab:
http://en.wikipedia.org/wiki/Anak_Tomb_No._3

zu Haeju:

der Puyong Pavillion:
eine wunderschöne Anlage mitten in Haeju. Der alte Pavillion wurde im Koreakrieg komplett zerstört. Was man jetzt besucht ist ein moderner Nachbau, kulturhistorisch wertlos, aber ein schönes Photomotiv.
Laut Vorankündigung soll bei Haeju die "Gyenam Goat Farm" besucht werden. Diesen landwirtschaftlichen Betrieb finanzierte und errichtete vor ein paar Jahren die Heilsarmee, die Joghurt-Produktionsanlage leiferten die Schweizer!
Fragt die Verantwortlichen der Kooperative, was sie über die Heilsarmee wissen.
Sokdamgugok:
Das ist wirklich sehenswert und sehr geschichtsträchtig.
In Sokdamgugok liegt die ursprüngliche Hofanlage des Schwiegervaters des bedeutensten koreanischen neokonfuzianischen Philosophen Yi Yulgok. Dieser war auch öfters als Politiker tätig, hielt aber nie mit seiner Meinung zurück, und mußte sich in politisch gefährlicheren Zeiten auf das Anwesen seines Schwiegervaters in Sokdamgugok bei Haeju zurückziehen. Er holte dann auch seine Schüler dorthin, und den früheren Unterrichtsraum kann man jetzt noch besichtigen.
Bevor man Sokdamgugok besucht sollte man zumindest von Yi Yulgok gehört haben:
http://en.wikipedia.org/wiki/Yi_I

zu Sariwon:

fragt die Guides, ob es möglich ist, die Statue vom Kang Kon zu besichtigen;
und fragt die Guides, ob ihr den auf dem nahen Hügel liegenden buddhistischen Tempel "Songbulsa" besichtigen könnt. Dieser überstand den Koreakrieg schadlos, es sind also größtenteils originale(!) Tempelgebäude zu besichtigen, einer der Hallen zählt zu den ältesten(!) Holzbauwerken Koreas!
Hier ein Photo von der Tempelanlage:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Songbu...ariwon.jpg

Ich wünsche eine schöne Reise nach Korea, die tief einprägende Eindrücke hinterlassen möge.
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#2
Es bringt wenig, erst dort zu fragen, sowas überfordert die Planwirtschaft meistens. Vielleicht kann dprk die Vorschläge ja etwas zusammengefasst vorher nach Pyongyang schicken, wenn man vorher fragt, geht doch so manches.

Wobei auf dem Programm bereits einige nicht so einfache Punkte stehen (woran ich nicht ganz unschuldig bin ;-) ), so dass es schon eine tolle Leistung wäre, das Programm so tatsächlich zu schaffen. Wie dir sicher aufgefallen ist, bewegen sich so ziemlich alle Orte jenseits der üblichen Pfade...
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#3
Apropos Grabkammern:
Teil unserer Reise waren auch die Besichtigungen einiger Mausoleen aus der Koguryo-Zeit bei Nampo. Die Grakammern sind mit einzigartigen Fresken geschmückt. Jedoch konnten wir nur "grüne Hügel" besichtigen und hätten für eine Besichtigung der Fresken 100 Euro extra löhnen müssen. Dies wurde zwar immer von den Guides angedeutet, aber vor Ort waren die Reiseteilnehmer sauer und reagierten sogar aufgebracht. Nicht einmal Fotos gab es direkt vor Ort. Die Fresken konnte man zwar als Kopien im Historischen Museum in Pjöngjang ansehen, aber nicht fotografieren. Hier ein Beispiel einer Freske.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei dieser Reise ähnlich sein könnte....

Martin
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