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Öffentl. Personennahverkehr in Pyongyang
#11
Hier erkennt man das nördliche Ende der Straßenbahnlinie in Süd-Chongjin mit den abgestellten Wägen:

http://wikimapia.org/#lat=41.7609747&lon...18&l=3&m=b

Verfolgt man die Strecke Richtung Süden weiter verläuft die aber zweigleisig, ein Gleis am jeweiligen Straßenrand-
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#12
(30.11.2011, 19:16)Kuwolsan schrieb: Hier erkennt man das nördliche Ende der Straßenbahnlinie in Süd-Chongjin mit den abgestellten Wägen:

http://wikimapia.org/#lat=41.7609747&lon...18&l=3&m=b

Verfolgt man die Strecke Richtung Süden weiter verläuft die aber zweigleisig, ein Gleis am jeweiligen Straßenrand-

Danke. Genau das ist der Verlauf an der genannten Hauptstrasse. Auch die Wendeschleife ist gut erkennbar. Ich hatte die Linie nur eingleisig in Erinnerung. Aber wenn ich mich recht entsinne.... Und ja das zweite Gleis ist sichtbar und macht nat. auch Sinn.
Da ich aber mit dem Schauen auf meiner Seite so beschäftigt war, fiehl mir dies wohl auch bei dem Tempo des Busses auf der anderen Seite kaum auf. Dazu goss es in ströhmen (Taifunausläufer). Rote Ampeln wurden in der Stadt wohl mit Sondergenehmigung auch überfahren.

Interessant ist auch der Richtung Norden abbiegende Ast ganz im Südwesten der Stadt. Den befuhren wir aber nicht. Jedoch erinnere ich mich nun wieder an die eindrucksvolle Szenerie an der Kreuzung (Monumente etc.), im äußersten Westen der Stadt, wo die Strecken abbogen. Hier kam in der Ferne u.a auch eine Tram daher.

Im Übrigens existiert in Hamhung, neben der Staatsbahn (Normalspur), anstelle eines Straßenbahnnetzes ein weit verzweigtes, elektrifiziertes Schmalspurbahnsystem. Es könnte sich hier um 785 oder 900 mm Spur handeln. Auf alle Fälle Schmalspur. Dort verkehren putzige, vierachsige Schmalspurelloks mit recht modernen Personenwagen in gelb, oranger Farbgebung. Einige Abschnitte liegen nahe der Straße.
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#13
@ Bulungi,

apropos Hamhung und Schmalspur:

sind das deine Photos bei "flickr" ?
http://www.flickr.com/photos/32681890@N0...otostream/
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#14
Noch ein Frage zur Spurweite der Schmalspurbahn in und um Hamhung:

Könnte die 762mm betragen ?

Amerikanische Soldaten schreiben in ihren Kriegserinnerungen (>1950), dass eine Schmalspurbahn von Hungnam (direkt an der Küste) über Hamhung (liegt etliche Kilometer landeinwärts) , Yongkwang (wo die Bahnstrecke auf einer Brücke den Songchon (Fluss) überquert) über einen hohen, steilen Pass bis zum Chosiin-Reservoir (ein großer Stausee) führt. Die Amerikaner schreiben dabei von einer "2 1/2 feet narrow gauge".
Schon 1933 besuchte der deutsche Geograph Hermann Lautensach ausgiebigst Korea und vefaßte sein opus magnum (Korea). Lautensach schreibt, dass die Schmalspurbahn eine Spurweite von 762mm hat und den Japanern zum Abtransport von Erzen aus dem Kaema-Hochland zur Küste diente.

Die Gleise bis zu den Erzlagerstätten dürften heute auch noch liegen?
Man kann die ganze Strecke auf wikimapia gut verfolgen:

http://www.wikimapia.org/#lat=40.3667544...14&l=5&m=b

Die Schmalspurlinie entdeckt man leicht links von der Landebahn des Militärflugplatzes gleich neben dem Bach.
Folgt man der Strecke in Richtung Norden, windet sie sich am großen Stausee vorbe,i um dann in den Bergen (bei der Erzmine?) zu enden,
Vom Flugplatz aus in Richtung Süden fällt die Strecke nach Überwindung eines Passes steil in Richtung Osten ab, führt dann in einem Flusstal bis Yongkwang (siehe oben), dann weiter nach Hamhung und am Hafen in Hungnam zu enden.

Eine Bahnreise auf dieser Strecke (von Hungnam bis zur Erzmine) wäre wohl seeehr spektakulär ...
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#15
Das ist ein interessanter Fakt zu diesem Kapitel. Es könnte sich sehr gut um 762 mm Spur handeln. Richtigerweise wurde ein Großteil dieser Schmalspurnetze landesweit in 762 mm angelegt und wie beschrieben von Ausländern gesichtet.
Die Frage ist ob diese weite Strecke hinauf in die Berge nicht schon auf Regelspur (1435 mm) umgenagelt wurde und somit, mit dem Netzt der Staatsbahn verbunden wurde.
Vergleicht man die Streckenauslegung im Bereich der Einmündung in den Hbf Hamhung,

http://www.wikimapia.org/#lat=39.9012613...19&l=5&m=b

scheint die einstige Schmalspurstreckenführung heute nur noch südl. des Hauptbahnhofes zu beginnen und anschließend unter der Hauptstrecke nach Wonsan hindurch (Brücken) und weiter Richtung Hungnam zu führen. Der Ast der Strecke Richtung Nordwesten ist vom Profil (Kurvenführung, Oberbau) breiter ausgelegt.

Es gab einst viele Schmalspurnetze in der Volksrepublik Korea. Bspw. nachweislich das einstige Schmalspurnetz auf der Haeju-Halbinsel, das zwischen 1925 und 1965 stetig ausgebaut wurde. In den 80er Jahren wurde dann lt. Berichten dieses Netz zügig umgespurt, elektrifiziert und an die Staatsbahn angeschlossen. Unrentable Äste wurden gänzlich rückgebaut. Auch wurde es bis dahin durchweg mit Dampfloks befahren. Es soll sich um Dampfloks (genau wie auf dem Netz in Hamhung vor der Elektrifizierung) um japanische 1`D1` "Niki-ha" Schlepptender Dampfloks gehandelt haben, welche noch aus der Kolonialzeit stammten. Bilder dieser Baureihe finden sich z.B im Eisenbahnmuseum in Pyongyang oder in Filmsequenzen. Auch wurden mir dort die "einstigen"? Einsatzorte bestätigt.
Ich konnte in der Gegend weder Gleise noch andere Reste ausmachen. Vielleicht fuhr man einmal wieder schnell daran vorbei ohne es genau sehen zu können.
Ob es heute noch irgendwo dampft ist die große Frage. Wenn vermutlich aber nur noch als Reserve oder für Rangierleistungen. Ähnlich wie heute in China, wo es in eigen Kohle und Industrierevieren noch dampft.

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#16
Hier ein Foto von einem Bahnhof in Hamhung aufgenommen noch während der japanischen Kolonialzeit:

http://gall.dcinside.com/list.php?id=tra...e=3689&bbs=


Ein Aussage von mir von weiter oben muss ich korrigieren:
Die Japaner bauten die Schmalspurstrecken um 1933 von Hamhung aus in die Berge nicht, um Erz abzutransportieren, sondern:
Die Japaner bauten damals die Stadt Hamhung allgemein aus, neue Industrieanlagen (die heute noch in Nordkorea viel gerühmten Chemie- und Kunstdüngerwerke) wurden errichtet, die Bevölkerung wuchs rasant, dafür war genügend Strom-Energie notwendig.
So wurden hoch oben im Kaema-Hochland zwei riesige Speicherseen mit enormen Staumauern errichtet, deren Kraftwerke Hamhung mit Strom zu versorgen hatten. Die Bahnen wurden für den Bau dieser Kraftwerke und dann zur besseren Anbindung der (spärlichen) Bevölkerung im Hochland errichtet.
Die Speicherseen gibt es - wie man auf den Karten sieht - heute immer noch und versorgen, wenn Turbinen und Generatoren funktionieren, Hamhung und Umgebung mit Strom.

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#17
Hier noch ein paar historische Aufnahmen zur Straßenbahn von Pyongyang:

der erste Link enthält - neben Fotos aus Seoul und Pusan - ein Foto (etwa in der Mitte) ein Straßenbahnphoto aus Pyongyang aus dem Jahre 1906 (auch wenn man koreanisch nicht entziffern kann, die Jahreszahl 1906 verrät das dazugehörige Foto):

http://www.carlife.net/bbs/board.php?bo_...nd&page=85

und dieser Link (auch aus Südkorea) enthält neben unzähligen Fotos aus Nordkorea zwischen 1945 bis 1960 etwa in der Mitte ein Foto der Straßenbahn von Pyongyang aus dem Jahr 1951 (?!, also mitten im Koreakrieg?!):

http://lsk0234.egloos.com/8282550

Kann wer den Straßenbahnwagen identifizieren?

(PS: Hoffe, die links werden nicht entfernt, speziell der 2te link enthält viele doch interessante Aufnahmen aus der Geschichte Nordkoreas)
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#18
@Kuwolsan: Hochinteressant. Danke! Diese hist. Aufnahme der Schmalspurlokomotive kannte ich noch gar nicht. Wonderful ;-)!

Hamhung war durch die Lage am Meer ideal für den Aufbau von Schwerindustrie. Die Produkte konnten so schnell per Schiff abtransportiert werden. Die Bevölkerung wurde als Arbeitssklaven eingesetzt und ausgebeutet. Ganz wie in den anderen damals japanisch besetzten Gebieten Ostasiens. Die Historie der Werke dort ist schon sehr interessant.

Interessant auch wie stark sich das Bild Pyongyangs gewandelt hat. Gerade auch durch die schweren Kriegszerstörungen. Auch die Bilder aus der Nachkriegszeit teils vom Wiederaufbau sind ebenso interessant. Viele dieser Aufnahmen kannte ich noch nicht.
Auf Bild 34 Bspw. müsste es sich um die Chilsongmun street am Mansu hill handeln. Mit Blick vom heutigen Standpunkt des Chollima Monuments.
Der Blick auf den einstigen Warenmarkt am Taedong Fluß mit den alten Seglern im Hintergrund ist auch sehr sehenswert.

Auch, ich muss mich nochmal korrigieren. Ich vergaß ganz zu erwähnen, das die Straßenbahn in Pyongyang natürlich vor dem Koreakrieg noch alte japanische Triebwagen besaß. Eben ganz ähnlich denen ex japanischen, die in Changchun (Nord Ost China) bis heute, leicht modernisiert fahren. Als Vergleich:

http://sosnov.ini.cz/shanghai/changchun/...hunen.html

Und hier ein paar Motive aus den 80ern.

http://www.world-railways.co.uk/gallery/...php?id=106
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#19
Hallo zusammen,

ich musste mich zunächst neu anmelden, weil ich - der erst einen Beitrag geschrieben hatte als Chonseung - keinen Zugang mehr zu den Daten hatte.

Ob die Bilder aus Pyongyang der anfangs verlinkten Seite nun so toll sind (eher pure Selbstdarstellung), sei einmal dahingestellt, der weitere Verlauf der Diskussion ist es aber auf alle Fälle.

@ bulungi: Wegen Dir werde ich diese Nacht nicht schlafen können, sondern muss mich trommelnd auf dem Fußboden wälzen. Warum? Deine Informationen zu Chongjin sind klasse! Straßenbahn in Betrieb, Obus auch - alles gut soweit? Nun, ich habe bisher Belege für eine blau-weiße Straßenbahn und eine hellblaue Straßenbahn in Chongjin - das war schon schlimm genug. Aber nun auch noch grün? Das wirft alles über den Haufen. Interessant, dass es sich um dieselben Farben wie in der Hauptstadt handelt. Meinen Belegen nach kann es sich aber nicht um die Wagen der Revolutionsausstellung handeln. Es sieht mehr so aus, als ob man aus Tatrateilen Eigenbauten kreiert hat. Wir haben also mehr Fragen als Antworten. Dennoch freue ich mich, dass die Straßenbahn fährt!

Was gäbe ich drum, sie einmal in echt zu sehen...

Viele Grüße
K
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#20
Die folgende Webseite ist eine wikipedia-ähnliche Webseite aus China:

http://baike.baidu.com/view/314419.htm

Unter dem Straßenbahnfoto steht: "Die Straßenbahn von Chongjin".

Darunter in der Erklärung steht: "In Nordkorea gibt es außer in Pyongyang nur in Chongjin eine Straßenbahn. Die Garnituren wurden in China produziert" (?!)

Mein Zweifel: Könnte das Photo eventuell in Pyongyang aufgenommen worden sein und dann plump als Straßenbahn in Chongjin betitelt worden sein?
Bulungi, hast du derart hohe Gebäude neben der Straße in Chongjin gesehen? Bzw. das blitzturmähnliche Riesenmonument im Hintergrund?
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