Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Dandong - Tumen
#1
Hallo Genossen,

Ist jemand schon in Dandong bzw. Tumen gewesen?

Welche Erfahrung habt ihr gemacht, und inwiefern ist eine Koreanische "Community" dort zu finden?

Gruß,

JP
Zitieren
#2
Geh und sieh...
einem angehoerigen einer Volksgruppe, denen es nicht gelingt nach 220 Tagen eine Regierung zu bilden, schreckt nichts mehr....Big Grin
Zitieren
#3
(13.01.2011, 14:54)jperazor schrieb: Hallo Genossen,

Ist jemand schon in Dandong bzw. Tumen gewesen?

Welche Erfahrung habt ihr gemacht, und inwiefern ist eine Koreanische "Community" dort zu finden?

Gruß,

JP

Tumen (Stadt) ist ein kleines verschlafenes Nest, wo es außer der Brücke über den Tumen (Fluß) sonst nicht viel zu sehen gibt.

Interessanter ist m.E. Hunchun (50 km von Tumen flußabwärts). Dort spielt sich der gesamte Handel mit Nordkorea und Russland ab. Die chin. Händler bevorzugen Hunchun, weil bis dorthin die chin. Autobahn führt und von dort es nur mehr ca. 40km auf schlechter nordkoreanischer Schotterpiste bis zum Hafen nach Rason sind. Von Tumen aus ist es doppelt so weit bis Rason.

Interssanter was die Kultur und das tägliche Leben betrifft ist wohl Yanji (kor. Yongil), die Hauptstadt des autonomen koreanischen Distrikts im Nordosten Chinas.
Dort kannst du gemeinsam mir südkoreanischen Touristen in der nordkoreanischen 4-Sterne-Hotels "Ryukong" (heißt genauso wie das Riesenpyramidenhotel in Pyongyang) oder "Golden Star" und dass zu Preisen von etwa Euro 35,- im EZ logieren, andere Hotels sind natürlich billiger.

An Koreaner kannst du dort nicht verbeilaufen, in Tumen sind sogar offiziell 50% der Einwohner Koreaner.

Nimm von Yanji (kor. Yongil) aus den Bus in Richtung Erdobaihe (kor. Idobaekha) vorbei an etlichen kor. Dörfern, wo die Dächer noch mit Stroh gedeckt sind oder fahre von Yanji aus westwärts nach Jilin und besuche die Schule und die Kirche, die Kim Il Sung in jungen Jahren besuchte.
Zitieren
#4
Danke Kuwolsan für deinen wichtigen und hilfreichen Beitrag hierzu! Deinem Tipp werde ich nachgehen, genauso sowas suche ich nämmlich!

Wie oft und wann bist du dort gewesen? Wie oft bist du in "Nordkorea" gewesen?

Gruß,

JP
Zitieren
#5
im Februar 2007 reiste ich etwa 2 Wochen lang:
Yanji - Tumen - Hunchun - Changchun- Tonghua - Erdaobaihe - Paektusan (im Winter!, sehr kalt!, brrrr!) -Jian - Shenyang -Peking

im September 2009 etwa drei Wochen lang:
Yanji - Paektusan - dann praktisch von der Quelle des Yalu den ganzen Fluß entlang immer genau Nordkorea gegenüber hinunter über Changbai, Linjiang und Jian bis Dandong, dann fuhr ich noch nach Dalian, Shenyang und zurück nach Peking

beide Reisen ganz allein und unorganisiert, aber da erlebt man sehr viel; ich kann nicht chinesisch, aber etwas koreanisch und damit kommt man in der Mandschurei ganz gut durch.

ich war noch nicht in Nordkorea, das ist mir bisher zu teuer.
China ist, wenn man wie die Chinesen lebt, sehr billig; auf der 3-wöchigen Reise gab ich für alles, Schlafen, Essen, Trinken, Transporte, Gebühren, kleine Einkäufe vielleicht 300 Euros aus. Teuerste Einzelausgaben zb waren die Zugfahrt Peking-Yanji im Hardsleeper (dauert über 24h) für Euro 25,- oder das Einzelzimmer im IBIS-Hotel in Shenyang um Euro 22,- (es ist dort genauso sauber und modern wie bei uns), alle anderen Einzelausgaben auf den Chinareisen waren sonst noch billiger.
Aber ich bin nicht hingefahren, weil es billig ist, das wußte ich vorher gar nicht so genau; ich interessiere mich für koreanische Kultur, Geschichte und Archäologie und da gibt es besonders viel rund um Jian zu sehen. (Jian liegt direkt am Yalu gegenüber von Manpo, und dort befand sich vor 1700 Jahren die Hauptstadt des koreanischen Koguryo-Reiches; jetzt kann man dort hunderte von Reisengrabanlagen dieses Koguryo-Reiches besichtigen; ist alles bei uns unbekannt, aber für mich ist's sehr eindrucksvoll)
Zitieren
#6
Hallo Kuwolsan!

Hätte noch ein paar Fragen an dich bezüglich der (An)Reise entlang der Chinesisch/Koreanischen Grenze...

In welche Städten hast du dich alles aufgehalten? Welche davon waren lohnenswert bzw um welche kann ich einen Bogen machen?

Hast du dich an den Orten sicher gefühlt? Gab es evtl. Probleme mit Behörden/Anwohnern? Wir ist es mit der Kommunikation?

Sind in den besagten Städten ebenfalls Souvenirs aus Nordkorea zu erwerben wie bsp. Anstecknadeln, Abzeichen, Musik/Filme, Fahnen, ...?

Du hast von einem Nordkoreanischem Hotel gesprochen ... Ist das Personal aus China oder Nordkorea? Wie sieht es mit deren Klamotten aus? Trugen sie auch ein Kim Il-Sung Badge? Wahrscheinlich nicht, oder (da nicht im Lande)?

Ich gehe mal davon aus, dass die Orte nicht sehr touristisch erschloßen sind ... Wie wurdest du wahrgenommen bzw. von den Menschen aufgenommen? Falls du fotografierst hast, hat es dir Probleme bereitgestellt?

Ich bedanke mich bei dir schonmal für deine Antworten, deine wertvollen Tipps werden mir sicherlich bei der Reise helfen!

Gruß,

JP
Zitieren
#7
(17.01.2011, 10:59)jperazor schrieb: Hallo Kuwolsan!

Hätte noch ein paar Fragen an dich bezüglich der (An)Reise entlang der Chinesisch/Koreanischen Grenze...

In welche Städten hast du dich alles aufgehalten? Welche davon waren lohnenswert bzw um welche kann ich einen Bogen machen?

Ich liebe die Natur, und südlich von Linjiang (am Yalu) ist die Landschaft schon beeindruckend, extrem dünn besiedelt, man wandert stundenlang auf einer Schotterpiste entlang des Flusses auf chinesischer Seite dahin, sieht kleine Boote, die ganz gemütlich von der einen auf die andere Seite des Yalu und wieder zurück fahren, man sieht keine Polizei oder Militär, alles wirkt total friedlich, einfach unwirklich.

(Wenn du mir deine e-mail Adresse gibst, kann ich dir ein paar Fotos zusenden)

Hast du dich an den Orten sicher gefühlt? Gab es evtl. Probleme mit Behörden/Anwohnern? Wir ist es mit der Kommunikation?

Hatte in China nie ein unsicheres Gefühl. Chinesen machte mich manchmal darauf aufmerksam, dass ich auf meine - in der Hosentasche steckende - Geldbörse achtgeben sollte (daraus schloss ich, dass es in China schon Diebstahl gibt), aber ich hatte keine schlechten Erfahrungen.
Mit Behörden gibt es auch kein Problem. Man kann hinfahren oder -gehen, wo man will; niemand passt auf einen auf, niemand verfolgt einen.
zur Kommunikation: wie gesagt, ich kann etwas koreanisch und fand, wenn nötig, schnell jemanden, der mir koreanisch/chinesisch dolmetschen konnte.

Sind in den besagten Städten ebenfalls Souvenirs aus Nordkorea zu erwerben wie bsp. Anstecknadeln, Abzeichen, Musik/Filme, Fahnen, ...?

Sah ich nur in Tumen (im Souvenirgeschäft gleich an der Brücke) und in Dandong. Sonst nirgends, es gibt aber sonst auch kaum einen südkoreanischen oder chin. Tourismus mit Bezug zu Nordkorea. Europäer wirst du dort sowieso nicht sehen.

Du hast von einem Nordkoreanischem Hotel gesprochen ... Ist das Personal aus China oder Nordkorea? Wie sieht es mit deren Klamotten aus? Trugen sie auch ein Kim Il-Sung Badge? Wahrscheinlich nicht, oder (da nicht im Lande)?

Man sieht in der Mandschurei immer wieder Personen mit einem Kim Il-Sung-Badge, dass sind dann keine chinesischen Koreaner, sondern Nordkoreaner. In Yanji habe ich mich einmal mit zwei Nordkoreanern gut 2 Stunden lang unterhalten (auf koreanisch), die waren sehr nett (war bisher meine einzige freie Unterhaltung mit Nordkoreanern überhaupt), sie hatten auch ein Kim Il-Sung Badge.

Ich gehe mal davon aus, dass die Orte nicht sehr touristisch erschloßen sind ... Wie wurdest du wahrgenommen bzw. von den Menschen aufgenommen? Falls du fotografierst hast, hat es dir Probleme bereitgestellt?

Außer am Paektusan gibt es kaum Tourismus. Man interessiert sich nicht für dich. Hatte keine Probleme; habe wenig fotografiert.

Ich bedanke mich bei dir schonmal für deine Antworten, deine wertvollen Tipps werden mir sicherlich bei der Reise helfen!

Gruß,

JP

Zitieren
#8
Hi Kuwolsan!

Danke für deine unfangreiche Antwort :-)

Ratest du vom Kauf von Nordkoreanische Souvernirs in China ab oder sind die "in Ordnung"? Sind es originale oder chin. Kopien? Was ist alles zu bekommen?

Gruß,

JP
Zitieren
#9
Hab in Dandong nen Kim Il Sung-Anstecker als Souvenir gekauft. War eindeutig ein Plagiat welches nicht der nordkoreanischen Qualität entspricht, aber den Echten hab ich bis jetzt nicht erhalten :-) Es gab noch Geldschein-Sets und Briefmarken (kA ob echt) und Zigaretten. Mehr hatten die Straßenhändler um die Brücken nicht zu bieten, obwohl ich an dem Tag offensichtlich das einzige Bleichgesicht dort war und mir die Händler entsprechend gefolgt sind :-) Das andere Zeug war für mich natürlich uninteressant, Geld und Briefmarken kriegt man in Korea garantiert echt und Zigaretten billiger (meine Lieblingsmarke dort ist "Kumgangsan", falls mal wieder ausverkauft "Chonji", Schachtel etwa 60 ct).
Zitieren
#10
Hallo Kuwolsan/Sepp!

Könnt ihr mir sagen wie schnell und mit welchen möglichen Transportmitteln ihr zwischen den Städten entlang der Grenze gekommen seit? Mit dem Bus? Waren die Fahrten lang? Und wie lange lohnt es sich in:

Hunchun
Yanji
Dandong
Tumen
Shenyang
Jian

etc. aufzuhalten?

Ich habe in einem Dokumentarfilm gelesen, dass es verboten sei von China aus die Nordkoreanische Grenze zu filmen/fotografieren, und es "Unvercover-Agenten" gäbe die einem u.U. verfolgen bzw. man Probleme mit Ordnungshütter haben könnte.

Journalisten werden wohl "gejaggt" und die Leute bsp. in Dandong oder Tumen seien gegenüber Menschen mit Kameras bzw. westlich aussehend sehr skeptisch!

Stimmt das alles? Worauf sollte ich hier besonders achten?

Ich bin weder ein Spion, noch Journalist oder sonst was. Aber ich mache halt gerne Fotoaufnahmen vom Alltag der Menschen, Porträts und dies auch vernünftig, auch wenn nicht professionell in dem Sinne, dazu gehört aber trotzdem eine Spiegelreflex die nicht unbeachtet bleibt :-/

http://www.photoscala.de/grafik/2009/Nik...+MBD10.jpg (genauso :-D)

Danke für eure hilfreichen Tipps!

Gruß aus Kölle!
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste