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US-Verteidigungsminister: Nordkorea wird zur "direkten Bedrohung"
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Nordkoreas Raketenprogramm kann aus Sicht von US- Verteidigungsminister Robert Gates innerhalb von fünf Jahren eine "direkte Bedrohung" für die USA darstellen. Nach einem Treffen mit Staats- und Parteichef Hu Jintao am Dienstag in Peking verwies Gates auf die Entwicklung von Interkontinentalraketen und Atomwaffen durch Nordkorea. Die Krise auf der koreanischen Halbinsel war ein Hauptthema seiner Gespräche in Peking. Chinas Militär überraschte Gates am Dienstag mit dem ersten Testflug eines selbst entwickelten Tarnkappen-Kampfflugzeuges.
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Präsident Hu Jintao habe ihm aber versichert, der Test sei länger geplant gewesen und habe mit seinem Besuch "absolut nichts zu tun", sagte Gates vor Journalisten. Die Entwicklung des J-20 genannten Tarnkappen-Kampfjets, der von Radar schwer aufzuspüren sein soll, wirft ein Schlaglicht auf die rasante Modernisierung und Waffenentwicklung der Volksbefreiungsarmee, der die Vormachtstellung der USA im Pazifik ein Dorn im Auge ist.

Im Rahmen seiner Asienreise fliegt Gates am Mittwoch nach einer Visite beim Oberkommando der chinesischen Atomstreitkräfte nach Südkorea und Japan weiter. Möglicherweise aus Rücksicht auf Pjöngjang, mit dem China eine historische Freundschaft pflegt, erwähnten Chinas Staatsmedien seine offene Einschätzung der Gefahr durch Nordkorea zunächst nicht. "Nordkorea wird eine direkte Bedrohung der USA und wir müssen das berücksichtigen", zitierte ihn die US-Nachrichtenagentur Bloomberg. Den Zeitrahmen von fünf Jahren bezog Gates auf Nordkoreas Entwicklung von Interkontinentalraketen.

Eine Woche vor seinem Besuch in Washington sprach Präsident Hu Jintao bei seinem Treffen mit Gates von einer "stabilen Entwicklung" in den Beziehungen zu den USA, die im vergangenen Jahr wegen der US-Waffenlieferungen an Taiwan angespannt waren. Zur Wiederaufnahme des Dialogs beider Streitkräfte sagte Hu Jintao, "gesunde und stabile" Militärbeziehungen seien sehr wichtig. Beide Seiten müssten aber jeweils die "wesentlichen Sorgen des anderen respektieren".

Außenminister Yang Jiechi bekräftigte im Gespräch mit Gates die Haltung gegenüber den Waffenlieferungen der USA an Taiwan. Schon am Vortag hatte Verteidigungsminister Liang Guanglie gewarnt, dass China den Militärdialog erneut abbrechen könnte, falls die USA erneut Waffen an die in Peking nur als abtrünnige Provinz betrachtete demokratische Inselrepublik liefern sollte.

Den Test mit dem Tarnkappen-Jet während des Besuchs von Gates werteten Experten als Zeichen, dass die zweitgrößte Wirtschaftsnation China auch militärisch mit großen Schritten aufholt. Das Flugzeug absolvierte nach Berichten in den Staatsmedien erfolgreich einen 18-minütigen Flug. Der Jet sei dabei von Flugzeugen des Typs J-10-S begleitet worden. Der Test vom Flughafen der südwestchinesischen Stadt Chengdu, wo das Flugzeug entwickelt wurde, wurde von einigen hundert Zuschauern gefeiert, die schon vorher davon Wind bekommen hatten. In dem Jubel sei sogar Feuerwerk gezündet worden, hieß es.

Auf Fragen nach dem Flugzeug sagte der Sprecher des Außenministeriums, Hong Lei, lediglich, China verfolge eine defensive Verteidigungspolitik. Mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik modernisierten alle Länder ihre militärische Ausrüstung. "Das ist nur normal."
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