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USA schicken Flugzeugträger nach Südkorea
#1
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...korea.html

Nach Nordkoreas Angriff auf die südkoreanische Insel Yonpyong planen Südkorea und die USA eine gemeinsame Militärübung. Das erste Manöver soll am Sonntag stattfinden. Während Südkorea eine stärkere die Bewaffnung der Insel ankündigte, riefen mehrere Länder zu einer friedvollen Lösung des Konflikts auf und baten China um Vermittlung.

An dem Manöver von Sonntag bis Mittwoch soll auch der US-Flugzeugträger „George Washington“ teilnehmen. Die atombetriebene USS George Washington mit 75 Kampfflugzeugen und einer über 6000 Mann starken Besatzung habe ihren Marinestützpunkt südlich von Tokio verlassen, sagte ein US-Sprecher in Seoul.

Auch das Weiße Haus teilte nach einem Telefonat von US-Präsident Barack Obama mit seinem südkoreanischen Kollegen Lee Myung-bak mit, dass „in den kommenden Tagen“ eine gemeinsame Militärübung stattfinden solle. Das Manöver solle die „Stärke des Bündnisses und das Bekenntnis zu Frieden und Sicherheit in der Region“ unterstreichen, hieß es aus Washington. „Diese Übung ist defensiver Natur“, teilten die US-Streitkräfte in Korea mit. Südkoreas Regierung äußerte sich zunächst nicht, kündigte aber eine Stellungnahme an.

Obama habe Lee in dem Telefongespräch versichert, dass beide Länder in dem Konflikt mit Nordkorea „Schulter an Schulter“ stehen würden. Nach einem Spitzentreffen Obamas mit den US-Sicherheitsbehörden erklärte er zuvor, die Unterstützung der USA für Südkorea sei „unerschütterlich“. Es sollten Wege für „Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel“ gefunden werden. An dem Treffen nahmen nach Angaben der US-Regierung auch Vertreter der Geheimdienste und des Militärs teil.

Militär-Kräfteverhältnis auf koreanischer Halbinsel

Das kommunistische Nordkorea hat Dutzende Artilleriegeschosse auf eine südkoreanische Insel abgefeuert.

Es folgen Einzelheiten zum militärischen Kräfteverhältnis auf der koreanischen Halbinsel.

Nordkorea hat 1,19 Millionen Soldaten im aktiven Dienst und mehr als 7,7 Millionen Reservisten.

Bei einer Bevölkerung von rund 23 Millionen hat es eine der zahlenmäßig größten Armeen der Welt. Südkorea hat 687.000 aktive Soldaten und 4,5 Millionen Reservisten.

Sie werden von 28.000 US-Soldaten verstärkt, die im Süden stationiert sind.

Nordkorea verfügt über rund 4100 Panzer und mehr als 2500 gepanzerte Kampffahrzeuge.

Ein Großteil der Ausrüstung stammt noch aus der Sowjet-Zeit und ist modernisierungsbedürftig.

Südkorea kann auf 2750 Kampfpanzer und rund 2800 gepanzerte Fahrzeuge zurückgreifen.

Die nordkoreanische Luftwaffe besteht größtenteils aus MiG-Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart.

Die Flotte mit rund 620 Flugzeugen gilt als technisch veraltet. Südkorea hat rund 490 Kampfflugzeuge. Experten gehen davon aus, dass Nordkorea an der Aufstockung seiner U-Boot-Flotte aus derzeit rund 70 Booten arbeitet.

Der Süden verfügt über rund ein Dutzend U-Boote. Auch mit seinen rund 420 Kriegsschiffen ist der Norden besser als der Süden mit rund 140 Schiffen gerüstet.

Zu Nordkoreas Arsenal zählen 800 ballistische Raketen und mehr als 1000 Raketen unterschiedlicher Reichweite.

Das Land hat in der Vergangenheit Raketen und Raketentechnologie ins Ausland verkauft, unter anderem an den Iran.

Südkorea hat kürzlich neue Marschflugkörper mit einer Reichweite von 1500 Kilometern stationiert, die ganz Nordkorea erreichen könnten.

Es wird davon ausgegangen, dass Nordkorea rund 50 Kilogramm Plutonium hergestellt hat, das Experten zufolge für sechs bis acht Atombomben ausreichen würde.

Es hat bereits zwei Atomtests ausgeführt. Südkorea verfolgt hingegen kein Atomwaffenprogramm. Die USA haben aber zugesichert, das Land unter seinen „nuklearen Schutzschirm" zu nehmen.

Die in Südkorea stationierten US-Soldaten verfügen unter anderem über 140 Abrams-Panzer, Raketenwerfer und taktische Raketen, ein Patriot-Abwehrsystem und F-16-Kampfflugzeuge.

Die asiatischen Staaten rief Obama zur Geschlossenheit gegenüber Nordkorea auf. Alle Länder in der Region müssten erkennen, dass Nordkorea eine „ernste und anhaltende Bedrohung“ sei, sagte Obama dem dem US-Fernsehsender „ABC“. In dem Gespräch rief Obama insbesondere China dazu auf, Nordkorea zur Beachtung der „internationalen Regeln“ zu bewegen. Der Artillerie-Angriff des Landes auf eine südkoreanische Insel sei „nur ein weiterer provokativer Vorfall von vielen“ in den vergangenen Monaten gewesen, sagte Obama. Die internationale Gemeinschaft müsse nun weiter Druck auf Nordkorea ausüben.

Die südkoreanische Regierung kündigte an, die Bewaffnung der beschossenen Insel im Gelben Meer zu verstärken. „Wir haben sechs Artillerie-Kanonen vom Typ K9 auf der Insel Yeonpyeong und wollen weitere dort stationieren“, sagte Verteidigungsminister Kim Tae Young laut Yonhap im Verteidigungsausschuss des Parlaments in Seoul. Es sollten außerdem Langstreckenwaffen und Panzer auf die Insel gebracht werden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums griff Nordkorea die Insel am Dienstag mit 170 Granaten an. Südkorea habe darauf mit 80 Kanonenschüssen geantwortet.

Auch Japans Ministerpräsident Naoto Kan und der australische Außenminister Kevin Rudd riefen China dazu auf, seinen Einfluss auf Nordkorea geltend zu machen. „Wir sollten China um Anstrengungen bitten, weitere Aktivitäten Nordkoreas zu verhindern“, sagte Kan in Tokio. Rudd sagte dem Fernsehsender „Sky News“, China solle „seinen gesamten Einfluss einbringen“.


Bei dem Artillerie-Angriff Nordkoreas waren am Dienstag zwei südkoreanische Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Wie der südkoreanische Fernsehsender YTN am Mittwoch berichtete, wurden außerdem die Leichen von zwei Zivilisten gefunden. Die Insel Yonpyong liegt westlich der koreanischen Halbinsel im Gelben Meer, unweit der Seegrenze, die von den Vereinten Nationen nach dem Korea-Krieg der Jahre 1950 bis 1953 festgelegt worden war und von Nordkorea nicht anerkannt wird.
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