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Rüdiger Frank in der Süddeutschen Zeitung
#1
Der als Nordkorea-Experte bekannte Rüdiger Frank hat für die Süddeutsche Zeitung einen Gastbeitrag geschrieben, der auch in unserer lokalen Sächsischen Zeitung abgedruckt war.
Heute Morgen habe ich ihn erstmals gelesen und festgestellt, dass ich seine Aussagen im Wesentlichen zum momentanen Konflikt recht treffend finde.
Hier der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung
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#2
Es gibt keinerlei Grund zu der Annahme, Kim Jong Un und seine Führungsriege seien verrückt oder uninformiert. (…)
…es wäre falsch, sich der romantisch-idealisierten Hoffnung hinzugeben, alle Nordkoreaner würden nur auf ihre Befreiung durch den Westen warten. Sie wünschen sich eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse, Frieden, Sicherheit, Aufstiegschancen, eine Zukunft für sich und ihre Kinder, Respekt – aber nicht unbedingt als Import. Sie wollen das selber schaffen, auf ihre Art, mit ihrem Tempo. (…)
Die internationale Verurteilung von Raketen- und Atomtest sieht man als doppelzüngigen Affront. Warum darf Nordkorea nicht, was anderen erlaubt ist? (…) Die Unterstützung des Auslands wäre ein willkommener Bonus, aber es genügt ihm auch vorerst, wenn man ihn einfach in Ruhe lässt. Als harmlos zu gelten, ist gefährlich. Das weiß er spätestens seit Libyen.
Kim Jong Un will dauerhaft die Unabhängigkeit seines Landes sichern: von den USA, von China, von Südkorea. All diese Länder sind auf ihre Art eine Bedrohung… . Atomwaffen sind ein furchtbares, aber wirksames Abschreckungsmittel. Auf absehbare Zeit wird Nordkorea diese Waffen nicht aufgeben, im Gegenteil. Die Armee wird sie so lange verbessern und vermehren, bis es keinen Zweifel mehr an ihrer Existenz und Wirksamkeit gibt.
Was wird die Zukunft bringen? Die einzige wirklich unberechenbare Größe in diesem Spiel ist ein Unfall, der einen Krieg auslöst, den niemand will. Ansonsten hat Nordkorea am Sonntag vor einer Woche bereits seine Lösung der Atomproblematik verdeutlicht: eine Zusicherung, die Waffen nur im Falle eines Angriffs durch eine Atommacht zu verwenden, und der nachdrückliche Verzicht auf Proliferation. Mehr ist nicht drin. Und der Westen sollte versuchen, sich damit zu arrangieren. (…)
Kim Jong Un ist jung, ambitioniert und offenkundig risikofreudig. Den Respekt seines Volkes und der Elite erwirbt er sich gerade. Fehlen nur noch: ein Ende der Spannungen, ein Friedensvertrag mit den USA, und Geduld. Der Rest kommt von alleine.

Prof. Rüdiger Frank wird heute an der Gesprächssendung „Beckmann“ (ARD, 22.45 Uhr) teilnehmen.
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#3
(11.04.2013, 13:30)rroft schrieb: Prof. Rüdiger Frank wird heute an der Gesprächssendung „Beckmann“ (ARD, 22.45 Uhr) teilnehmen.[/align][/font]

Hoffentlich lässt man ihn ausreden!Smile
Denn diese Sendungen sind oft davor geprägt, dass abweichende Meinungen schnell, entweder lächerlich gemacht werden, oder ständig unterbrochen werden.


Wenn alles so ist wie beschrieben, dann besteht also kaum die Gefahr eines Krieges. Wäre ja auch gegen jede kommunistisch/sozialistische Überzeugung.
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#4
Prof. Frank hat es doch bestens beschrieben, Nordkorea ist schon was besonderes, isoliert, abgeschottet, aber man kann sich wehren, droht, traut niemanden in der Welt, fühlt sich verraten..., aber man will vielleicht eigentlich nur Ruhe haben vor der Welt, sein System aufbauen- ausbauen, sich durch niemanden reinreden lassen, will in Nordkorea sein glückbringendes Reich für sich und seine Leute errichten. So sehe ich das jetzt auch, man kann mit normaler Denkweise sonst die Politik der Regierung in Nordkorea nicht verstehen oder deuten. Vielleicht passiert da nun was Großes, es kann lange dauern, aber man hat dann vielleicht sein besonderes System in Nordkorea, zumindest aus Sicht der Führungsschicht in Nordkorea. Die Menschen dort sind in der Masse dafür, sind überzeugt, können so leben und existieren.
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#5
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