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Abschlussarbeit Nordkorea - Fragen
#1
Hallo zusammen,

Ich arbeite gerade an meiner Abschlussarbeit über Nordkorea. Ich bin schon fast fertig, nur bei einigen Themen fehlen mir noch Informationen und ich hoffe jemand kann mir hier weiterhelfen.

1.) Gibt es in Nordkorea eigentlich eine obligatorische Krankenversicherung? Und gibt es so etwas wie ein Gesundheitsministerium? Investiert der Staat in das Gesundheitswesen? Wenn ja, wieviel? (ev. in % des BIP)

2.) Die 11 Jahre Schule, sind die obligatorisch? Weiss jemand die Alphabetisierungsquote in Nordkorea? Oder Analphabetenrate?

3.) Gerne würde ich auch das Thema Arbeitslosigkeit ansprechen. Nach meinen Informationen gibt es in Nordkorea aber keine Arbeitslosigkeit, da ein Recht auf Arbeit besteht und man Gemeinarbeit leistet. Ist das richtig? In einem anderen Forum gab es eine Diskussion das es zwar Arbeitslosigkeit gibt, aber das keine Angaben dazu gibt. Weiss jemand genaueres?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Gruss aus der Schweiz
Larissa
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#2
(11.01.2009, 19:04)Manoux schrieb: Hallo zusammen,

Ich arbeite gerade an meiner Abschlussarbeit über Nordkorea. Ich bin schon fast fertig, nur bei einigen Themen fehlen mir noch Informationen und ich hoffe jemand kann mir hier weiterhelfen.

1.) Gibt es in Nordkorea eigentlich eine obligatorische Krankenversicherung? Und gibt es so etwas wie ein Gesundheitsministerium? Investiert der Staat in das Gesundheitswesen? Wenn ja, wieviel? (ev. in % des BIP)

2.) Die 11 Jahre Schule, sind die obligatorisch? Weiss jemand die Alphabetisierungsquote in Nordkorea? Oder Analphabetenrate?

3.) Gerne würde ich auch das Thema Arbeitslosigkeit ansprechen. Nach meinen Informationen gibt es in Nordkorea aber keine Arbeitslosigkeit, da ein Recht auf Arbeit besteht und man Gemeinarbeit leistet. Ist das richtig? In einem anderen Forum gab es eine Diskussion das es zwar Arbeitslosigkeit gibt, aber das keine Angaben dazu gibt. Weiss jemand genaueres?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Gruss aus der Schweiz
Larissa

Hallo Larissa,

bitte verstehe meine Antworten nur als Anregung, nicht als Fakten:

ad 1) dass es auch in Nordkorea ein Gesundheitsministerium (Ministry of Public Health) und einen Gesundheitsminister (Hr. Choe Chang Sik) gibt, kann man im Interent noch leicht herausfinden.

Schwieriger wird schon die Frage, wie das Gesundheitssystem in Nordkorea funktioniert. Was sind die gesetzlichen Grundlagen, wie werden die interpertiert und durchgeführt, wie wird das Gesundheitssystem finanziert ?

Ein großer Teil des nordkoreanischen Gesundheits- und Sozialssystems wird im "social security law" geregelt. Google mal nach dem "social security law" und "north korea" oder "dprk". Dann kannst du schon erahnen, was das alles umfasst.

Zu den Ausgaben der DVRK für das Sozialssytem:

Schau dir auf dieser Seite: http://www.kcna.co.jp/item/2002/200203/news03/27.htm
den Bericht: "Report on state budget made at DPRK SPA session" an.
(Das ist eine original nordkoreanische Quelle)

Daraus siehst du, dass im Jahr 2002 etwa 35% aller Staatsausgaben der DVRK ins Sozialbudget flossen, und das Militär etwa 15% erhielt.
Die anderen 31 Ministerien der DVRK mußten sich somit die übrigen 50% der Staatsausgaben teilen.

ad 2) Die Alphabetisierung in der DVRK ist sehr hoch.
In Nordkorea beginnt die Schulpflicht früher (mit 4 Jahren ?) und endet dann nach 11 Jahren (also mit 15 ?).

Interessant wäre vielleicht noch eine Grundsatzdiskussion um Schulpflicht, Schulzwang versus Bildungspflicht:
eine Diskussion aus dem Internet dazu:

Schulzwang heißt, daß Menschen gezwungen werden, sich in ein Schulgebäude zu begeben, nach Vorschrift des parlamentarischen Gesetzgebers und Macht seiner staatlichen Exekutivorgane. Diese Forderung wird gesetzmäßig erhoben und gilt inzwischen wieder in allen deutschen Bundesländern, nachdem dieses Ansinnen erstmals von der nationalsozialistischen Regierung unter Adolf Hitler 1938 kodifiziert wurde. So können Heranwachsende, die keine Schule besuchen, gewaltsam mittels Polizei der staatlichen Regelschule zugeführt werden. Aber auch Eltern können mit Buß- und Zwangsgeldern belangt werden, wenn sie ihre Kinder nicht in die Schule zwingen. Außerhalb Deutschlands ist eine derartige Praxis nur in China und Nordkorea bekannt. Grundlage dieser Gewalttaten ist die Annahme einer Schulpflicht. Während in allen anderen zivilisierten Ländern darunter die Pflicht des Staates verstanden wird, Schulen für eine grundlegende Wissensvermittlung vorzuhalten***, wird in Deutschland dies als Pflicht des Besuchs einer staatlichen Schule oder staatlich-beaufsichtigten und geregelten Privatschule verstanden.

ad 3)
außer einigen (Bauern)märkten zur Grundversorgung mit Lebensmittel gibt es innerhalb Nordkoreas kein kapitalistsiches Marktsystem, wo das Spiel von Angebot und Nachfrage einen (Markt)preis für eine bestimmte Ware ergibt.
Nordkorea ist ein sozialistischer Staat. Jeglicher Warenumschlag und Arbeitseinsatz wird im vornhinein von staaatlichen (oder Partei-)Institutionen geplant, bestimmt und durchgeführt (ob das sinnvoll ist, soll hier nicht diskutiert werden).

Dementsprechend gibt es in Nordkorea auch keinen "Arbeitsmarkt" wie bei uns, du kannst deine Arbeit dort nicht anbieten, niemand wird dort eine Arbeitskraft suchen, denn alles wird eben von staatlichen Stellen geplant und eingeteilt !

LG. Kuwolsan
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#3
Hallo Larissa,

Schulpflicht gibt es natürlich auch in Österreich - bleiben Kinder öfter und unentschuldigt der Schule fern, wird das Jugendamt aktiv.

Nun aber zur Gesundheitsversorgung in der DVRK:

Steuern werden in der DVRK ja keine eingehoben, die Kosten werden also aus dem Staatshaushalt gedeckt. Das Recht auf kostenlose gesundheitliche Betreuung haben alle Bürger der DVR Korea. Es gibt das Prinzip der ständigen ärztlichen Betreuung, daher kommt auf ca. 400 Einwohner ein Arzt. Dazu gibt es natürlich Krankenhäuser, Kureinrichtungen etc.

lg
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#4
Für so eine Arbeit ist bestimmt die deutsche Übersetzung der Verfassung interessant: http://www.kcckp.net/de/great/constitution.php
In Abschnitt V findest du das Arbeitsrecht und das Recht auf unentgeltliche medizinische Versorgung.
Probleme im Gesundheitswesen werden im Buch "Hinter dem 38. Breitengrad" von Oliver Mohr beschrieben.
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