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Die 30 heißesten Tage - auch in Korea?
#1
Heute beginnen die heißesten 30 Tage (3 x 10) des Jahres. Die Periode beginnt 20 Tage (3 Wochen) nach der Sommersonnenwende.
In China heißen die 3 x 10 heißesten Tage "san fu" (三伏), wer nach den Regeln der Natur lebt, sollte seinen Lebensstil diese Periode entsprechend anpassen.

Gibt es eine entsprechende Tradition auch in Korea?

Heute, am ersten Tag der san fu soll man kalte Nudeln essen. Die Pjongyanger Variante dieses Gerichts wurde in einem Beitrag unter "Kulinarisches" beschrieben.
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#2
Hallo Blauer Apfel.
Kommt der Begriff von den Temperaturen nach dem Midsommer?
Deswegen die kalten Nudeln? oder sehe ich das falsch.
Was macht denn diesen Lebenstil im Wesentlichen aus?
ich finde das kulturell sehr interessant.
Ich googel das mal.
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#3
Jo, gibt es, zumindestens in Seoul ist es jedes Jahr wieder Gesprächsthema. Die , kleine Hitze " und ein paar Tage später die " grosse Hitze ", die Seouler schwören übrigens darauf, dass eine zünftige Hundesuppe das beste Mittel gegen die Hitze sei. Schmeckt gut, muss sehr heiss und sehr scharf gegessen werden. War jedes Jahr mehrmals in dieser Jahreszeit mit den Managern im " Tankogiship " ( süsses Fleisch Haus ) Wink
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#4
Es gibt wirklich viele kulturelle Ähnlichkeiten zwischen Korea und China

Die "kleine Hitze" (小暑) und "grosse Hitze" (大暑) gibt es in China auch.
In China (und wohl auch Korea) wird das Jahr in 24 Jahreszeiten unterteilt. Die "kleine Hitze" beginnt am 7. oder 8. Juli, wenn die Erde auf dem 105. Grad des Umlaufkreises um die Sonne stett, die "grosse Hitze" am 23. oder 24 Juli, wenn die Erde am 120. Grad angekommen ist.

Die 30 Tage der "San Fu" stehen für eine andere Vorstellung, Beginnende Hitzeperiode (初伏), mittlere (中伏) und späte Hitzeperiode (末伏).
San bedeutet (ich glaube gleichlautend wie im koreanischen) "drei".
Fu bedeutet, "sich verstecken".
Das kühle Yin in der Atmosphäre wird vom warmen Yang niedergedrückt und versteckt sich unsichtbar im Boden (logisch, auch im heißesten Sommer ist es z.B. in einer Höhle kühl).

Man kann also sagen, "kleine Hitze" und "grosse Hitze" sind streng mathematisch-astronomische Bezeichnungen, während "san fu" den Status von Yin und Yang in der Atmosphäre beschreibt.

Nochmal, das war meine ursprüngliche Frage, gibt es die Vorstellung des "san fu" auch in Korea?

Im Sommer soll man "kalte" Gerichte essen, wobei "kalt" nicht für die absolute Temperatur steht, sondern für "wärmeabführend". Z.B. bittere Gurken sind ideal.
Hund im Sommer? Das wundert mich. In China ist Hund (genauso wie Schaf) ein typisches Winteressen, hält den Körper warm.

Außerdem soll man während der "san fu" früh aufstehen (am Besten bei Sonnenaufgang), kann aber abends durchaus etwa später ins Bett.
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#5
(18.07.2012, 23:27)Rolle schrieb: Jo, gibt es, zumindestens in Seoul ist es jedes Jahr wieder Gesprächsthema. Die , kleine Hitze " und ein paar Tage später die " grosse Hitze ", die Seouler schwören übrigens darauf, dass eine zünftige Hundesuppe das beste Mittel gegen die Hitze sei. Schmeckt gut, muss sehr heiss und sehr scharf gegessen werden. War jedes Jahr mehrmals in dieser Jahreszeit mit den Managern im " Tankogiship " ( süsses Fleisch Haus ) Wink

Das erzähl ich lieber nicht meinem Hund :-) und auch nicht meiner Frau.
Hundesuppe- nun ja- ich bin Schweine-Esser- und auch nicht besser.
Das reimt sich
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#6
(19.07.2012, 03:00)Blauer Apfel schrieb: Nochmal, das war meine ursprüngliche Frage, gibt es die Vorstellung des "san fu" auch in Korea?

Im Sommer soll man "kalte" Gerichte essen, wobei "kalt" nicht für die absolute Temperatur steht, sondern für "wärmeabführend". Z.B. bittere Gurken sind ideal.
Hund im Sommer? Das wundert mich. In China ist Hund (genauso wie Schaf) ein typisches Winteressen, hält den Körper warm.

Zu ersten Frage:
Ja, das Konzept des "san fu" gibt es in Korea auch, es heißt dort "bok nal".

Es sind auch in Korea nach dem Mondkalender festgelegte Tage, die deshalb nach unserem Sonnenkalender jährlich wechseln.

Der Unterschied zu China besteht darin, dass in Korea unter "san fu" (auf koreanisch: sam bok) nicht 3 x 10 Tage (also eine Periode von 30 Tage), sondern die drei heißesten Tage (an denen man sich verstecken soll) des Sommers in einem Abstand von 10 Tagen verstanden werden (macht also in Korea nur 20 Tage aus!)

Abgesehen von diesen traditionellen Mondkalendertagen spielen in (Süd)korea - gebunden an das aktuelle Klima - die Begriffe "changma" (chin.: meiyü; deutsch: Regenzeit (im Juli)) und "hanyorum" (anschließender trockener Hochsommer, (im August)) fürs tägliche Leben eine stärkere Rolle!

Zum Essen: wie Rolle schon sagte, typisches "Bok-nal"-Essen ist Hundefleisch (Feuer mit Feuer bekämpfen).
Gibt es in Nordkorea und China auch das traditionelle "Batbingsu" (= Wassereis mit Bohnen)?

Weiterführende Infos zum "san fu = bok nal" in Korea:
http://elwood5566.net/tag/beating-boknal/
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