Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Sabotage-Aktionen gegen Nordkorea
(20.07.2012, 16:14)Juche schrieb: Ich aber nicht. Warum sollten die Nordkoreaner so dumm sein, sich Falschinformationen aus dem Ausland zu holen, wenn sie im Land die Wahrheit erfahren? Spricht da wieder der chauvinistische Wessi?
die nordkoreanische Regierung verbreitet die reine Wahrheit, alle anderen Regierungen nur "Falschinformationen". Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist...
Allerdings habe ich nur gesagt, sie sollen sehen und hören dürfen, was sie wollen, ohne Verbote. Was daran chauvinistisch sein soll, weiß ich nicht. Von westlichen "Falschinformationen" habe ich jedenfalls nichts gesagt.

(20.07.2012, 16:14)Juche schrieb: Außerdem heißt es nicht "Indoktrination", sondern wirklich Schulung. Was hat Lenin nochmal gesagt? Ohne revolutionäre Theorie keine revolutionäre Praxis. Daran darf man keine Sekunde zweifeln.

woran du nicht zweifeln darfst, weiß ich natürlich nicht; ich wüsste aber nicht, warum ich nicht daran zweifeln dürfte.

Und ich bin sehr dafür, dass der menschliche Geist frei denken kann, ohne Verbote und Vorgaben. Wenn es einmal soweit kommen sollte, werde ich mich weigern, mich von ideologischen Zwangsorganisationen dressieren zu lassen. Und meine Kinder will ich auch selbst erziehen und nicht vom Staat.
Zitieren
(20.07.2012, 15:42)Schwabe schrieb:
(20.07.2012, 13:12)ml91 schrieb:
(20.07.2012, 11:48)ml91 schrieb: http://www.nytimes.com/2012/07/21/world/....html?_r=1

Kim Song-min, a North Korean defector in Seoul, said he and fellow defectors formed a “statue demolition society” in late 2010.

“I thought that destroying Kim Il-sung statues was the spark needed to trigger a democracy movement in North Korea,” he said. “But we never put our plan into action.”

He said he only met Mr. Jon once, around last fall, but did not trust him. Mr. Kim suspected that Mr. Jon was one of a growing number of North Korean defectors interested in making money by smuggling information and defectors out of the North.

Ich zitiere mich mal selbst, damit das nicht untergeht.
Die New York Times berichtet, so wie ich es verstanden habe, von einem nordkoreanischen Flüchtling in Seoul der bestätigt, dass es so eine Gruppierung zur Sprengung von Statuen gab/gibt und diese durch ihn mit aufgebaut wurde! Auch berichtet er davon mit dem Vorgeführten in Kontakt gestanden zu haben!

Richtig. Aber er sagt auch, dass solche Pläne nie in die Tat umgesetzt worden seien und die nordkoreanische Regierung lüge. Auch habe es keine Verwicklungen oder Unstützung von Geheimdiensten gegeben.

Das stimmt auch, aber es ist doch interessant. Am Anfang war hier die Rede von einer "kleinen Propagandameldung", dann kam der genauere Bericht und das Video was für viele aber auch nur schlechtes Schmierentheater war/ist. Doch jetzt kommt durch die NY-Times raus, dass doch ein FUnken Wahrheit drin steckt.
Zitieren
(20.07.2012, 16:29)Schwabe schrieb:
(20.07.2012, 16:14)Juche schrieb: Ich aber nicht. Warum sollten die Nordkoreaner so dumm sein, sich Falschinformationen aus dem Ausland zu holen, wenn sie im Land die Wahrheit erfahren? Spricht da wieder der chauvinistische Wessi?
die nordkoreanische Regierung verbreitet die reine Wahrheit, alle anderen Regierungen nur "Falschinformationen". Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist...
Allerdings habe ich nur gesagt, sie sollen sehen und hören dürfen, was sie wollen, ohne Verbote. Was daran chauvinistisch sein soll, weiß ich nicht. Von westlichen "Falschinformationen" habe ich jedenfalls nichts gesagt.

(20.07.2012, 16:14)Juche schrieb: Außerdem heißt es nicht "Indoktrination", sondern wirklich Schulung. Was hat Lenin nochmal gesagt? Ohne revolutionäre Theorie keine revolutionäre Praxis. Daran darf man keine Sekunde zweifeln.

woran du nicht zweifeln darfst, weiß ich natürlich nicht; ich wüsste aber nicht, warum ich nicht daran zweifeln dürfte.

Und ich bin sehr dafür, dass der menschliche Geist frei denken kann, ohne Verbote und Vorgaben. Wenn es einmal soweit kommen sollte, werde ich mich weigern, mich von ideologischen Zwangsorganisationen dressieren zu lassen. Und meine Kinder will ich auch selbst erziehen und nicht vom Staat.

Dann hast du weder den Sozialismus, noch seine politischen und wirtschaftlichen Ziele richtig oder überhaupt verstanden. Was soll so schlimm daran sein, ein Mal die Woche zu einer Schulung zu gehen (oder auch im Politik-Unterricht), wo man gemeinsam die Werke von Marx, Lenin (und anderen) liest und analysiert?
Dogmatismus ist übrigens der schlimmste Feind des Sozialismus/Marxismus-Leninismus. Nicht umsonst gibt es Kritik und Selbstkritik.
Zitieren
(20.07.2012, 16:30)ml91 schrieb: Das stimmt auch, aber es ist doch interessant. Am Anfang war hier die Rede von einer "kleinen Propagandameldung", dann kam der genauere Bericht und das Video was für viele aber auch nur schlechtes Schmierentheater war/ist. Doch jetzt kommt durch die NY-Times raus, dass doch ein FUnken Wahrheit drin steckt.

na ja... aber ein sehr kleiner. Der einzige Funke ist, dass es diese Organisation wirklich gibt, und dass Jon Yong-chol wirklich so heißt.

Ich hatte nie bestritten, dass es so eine "Organisation" geben könnte. Ich hatte aber starke Zweifel an der Verwicklung der Geheimdienste, oder zumindest daran, dass diese Aktionen von den Geheimdiensten generalstabsmäßig geplant waren. Und das wird in diesem Artikel bestätigt.

(20.07.2012, 16:32)Juche schrieb: Dann hast du weder den Sozialismus, noch seine politischen und wirtschaftlichen Ziele richtig oder überhaupt verstanden. Was soll so schlimm daran sein, ein Mal die Woche zu einer Schulung zu gehen (oder auch im Politik-Unterricht), wo man gemeinsam die Werke von Marx, Lenin (und anderen) liest und analysiert?
Dogmatismus ist übrigens der schlimmste Feind des Sozialismus/Marxismus-Leninismus. Nicht umsonst gibt es Kritik und Selbstkritik.

es geht nicht darum, dass man wöchentlich ein oder zwei Stunden opfert. Es geht darum, dass man irgendwelche Ideale oder Lebensziele aufgezwungen bekommt.
Zitieren
(20.07.2012, 16:41)Schwabe schrieb:
(20.07.2012, 16:30)ml91 schrieb: Das stimmt auch, aber es ist doch interessant. Am Anfang war hier die Rede von einer "kleinen Propagandameldung", dann kam der genauere Bericht und das Video was für viele aber auch nur schlechtes Schmierentheater war/ist. Doch jetzt kommt durch die NY-Times raus, dass doch ein FUnken Wahrheit drin steckt.

na ja... aber ein sehr kleiner. Der einzige Funke ist, dass es diese Organisation wirklich gibt, und dass Jon Yong-chol wirklich so heißt.

Ich hatte nie bestritten, dass es so eine "Organisation" geben könnte. Ich hatte aber starke Zweifel an der Verwicklung der Geheimdienste, oder zumindest daran, dass diese Aktionen von den Geheimdiensten generalstabsmäßig geplant waren. Und das wird in diesem Artikel bestätigt.

(20.07.2012, 16:32)Juche schrieb: Dann hast du weder den Sozialismus, noch seine politischen und wirtschaftlichen Ziele richtig oder überhaupt verstanden. Was soll so schlimm daran sein, ein Mal die Woche zu einer Schulung zu gehen (oder auch im Politik-Unterricht), wo man gemeinsam die Werke von Marx, Lenin (und anderen) liest und analysiert?
Dogmatismus ist übrigens der schlimmste Feind des Sozialismus/Marxismus-Leninismus. Nicht umsonst gibt es Kritik und Selbstkritik.

es geht nicht darum, dass man wöchentlich ein oder zwei Stunden opfert. Es geht darum, dass man irgendwelche Ideale oder Lebensziele aufgezwungen bekommt.

Es geht nicht darum, irgendetwas aufgezwungen zu bekommen. Ich bin ja auch dagegen, dass man damals den Ostdeutschen den Kapitalismus aufgezwungen hat.
Mir kommt es eher darauf an, dass sich alle im Sozialismus zurecht finden können, und daher sind nun mal Schulungen, etc. nötig.
Zitieren
(20.07.2012, 11:48)ml91 schrieb: http://www.nytimes.com/2012/07/21/world/....html?_r=1

Kim Song-min, a North Korean defector in Seoul, said he and fellow defectors formed a “statue demolition society” in late 2010.

“I thought that destroying Kim Il-sung statues was the spark needed to trigger a democracy movement in North Korea,” he said. “But we never put our plan into action.”

He said he only met Mr. Jon once, around last fall, but did not trust him. Mr. Kim suspected that Mr. Jon was one of a growing number of North Korean defectors interested in making money by smuggling information and defectors out of the North.

Aber da haben wir auch den möglichen Beweggrund, den ich auch für am Wahrscheinlichsten halte, sollte der "Angriff" tatsächlich von den Geheimdiensten ausgegegangen sein.
Die Sprengung der Statue sollte also zur Bildung einer Demokratiebewegung führen.

Dazu müssten die Nordkoreaner aber glauben/wissen, dass der Angriff von anderen, unzufriedenen Nordkoreanern ausgegangen ist.

Dass sie das nicht tun, ist logisch, weil die staatliche Propaganda ihnen sowieso erzählen würde, der Angriff sei aus dem Ausland gekommen. Diese Art von Sabotage wird nicht zur Bildung einer Demokratiebewegung führen.

Grundsätzlich aber ist es den USA durchaus zuzutrauen, dass sie die Bildung einer Opposition provozieren will (mit welchem Mittel auch immer), um diese dann zu unterstützen, wenn sie erstmal existiert. Dann würde ein Umsturz in der DVRK aussehen, als sei er ausschließlich vom Volk ausgegangen, und die USA müssen den Krieg nicht selbst führen.
Ich halte nicht viel von solchen Aktionen. Entweder eine Opposition entsteht von selbst (was ich angesichts der Propaganda für äußerst unwahrscheinlich halte), oder aber sie entsteht gar nicht.
Es ist zudem unklug und des koreanischen Volkes nicht würdig, ihnen das Schreiben der eigenen Geschichte auf diese Weise aus der Hand zu nehmen und eine Wiedervereinigung so von außen zu erzwingen versuchen. Gerade jetzt stehen die Zeichen auf Annäherung - im Norden steht die Wirtschaft scheinbar wieder mehr im Vordergrund, Mißstände werden dem Volk eröffnet (Freizeitpark z.B.) und die Beseitigung dieser Mißstände angepackt - im Süden wird Lee Myung-bak nächstes Jahr kein Präsident mehr sein - man sollte diesen Prozess sich selbst belassen, denn nur so kann eine "echte" Wiedervereinigung gelingen - mit Übernahme von Politik- und Kulturgütern aus beiden Teilen Koreas.
Ein Volk dass über drei Generationen hinweg eine feste politische Überzeugung hat, kann man nicht plötzlich von Gegenteil überzeugen, selbst wenn sich diese Überzeugung manchmal aus falscher Information speißt.
Zitieren
Ich finde es gut, daß der Täter, oder eventuell der Täter der die Absicht hatte, sich vor der internationalen Presse darlegen kann. Auch wenn bereits von der gegnerischen Partei auf einen Verurteilung mit Todesfolge hingewiesen wird.
Terroristen in kapitalistischen Ländern, ich denke an Norwegen, geniessen diese vorteile nicht.
Zitieren
(20.07.2012, 20:29)egkr1 schrieb: Ich finde es gut, daß der Täter, oder eventuell der Täter der die Absicht hatte, sich vor der internationalen Presse darlegen kann. Auch wenn bereits von der gegnerischen Partei auf einen Verurteilung mit Todesfolge hingewiesen wird.
Terroristen in kapitalistischen Ländern, ich denke an Norwegen, geniessen diese vorteile nicht.
Der koreanische Terrorist hat sich jedoch nicht zu (seinen!) Propagandazwecken äußern wollen.
Zitieren
(20.07.2012, 20:29)egkr1 schrieb: Ich finde es gut, daß der Täter, oder eventuell der Täter der die Absicht hatte, sich vor der internationalen Presse darlegen kann. Auch wenn bereits von der gegnerischen Partei auf einen Verurteilung mit Todesfolge hingewiesen wird.
Terroristen in kapitalistischen Ländern, ich denke an Norwegen, geniessen diese vorteile nicht.

Der Terrorist in Norwegen redet dem Staat, indem er lebt, aber auch nicht nach dem Mund. Bei ihm wäre die Gefahr, dass er durch die öffentliche Darlegung seiner Ideologie womöglich noch Anhänger finden könnte.

Zum Thema: Glaubt ihr wirklich, dass Jon Yong Chol die Todesstrafe bekommt? Er hat zwar schon Andeutungen gemacht, dass er nichts anderes verdient hat, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ihm die nordkoreanischen Behörden diese Strafe aufdrücken werden, nachdem der Fall jetzt medial so präsent gemacht wurde. Bei der älteren Koreanerin letztens, die vom Norden in den Süden geflohen ist und dann wieder zurück war es doch das Gleiche. Sie hat sich öffentlichkeitswirksam selbst kritisiert und wurde dann begnadigt ("through the dear respected Kim Jong-Un")....
Zitieren
@Arirang
Da der Anschlag gescheitert ist, könnte er evtl. auch mit einer Haftstrafe davonkommen. Mal schauen, wie lange der Fall durch die Medien der DVRK noch öffentlich verfolgt wird.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste