05.01.2013, 20:42
(04.01.2013, 16:31)Kuwolsan schrieb: @ PDPARTEI,
wer war denn Kim Dae Jungs Nachfolger, wo stand der politisch und wie agierte der gegenüber Nordkorea?
sodass sich Nordkorea (wie von dir behauptet) betrogen und zum ersten Atomtest bemüßigt fühlte ...
nach diesem Atomtest reiste dann der gesuchte Politiker nach Pyongyang, um fröhlich mit Kim Jong Il zu plaudern ...
... sorry fürs OT!
Natürlich hat Roh die Linie Kim Dae Jungs fortsetzen wollen und dies auch zum Teil getan, jedoch war er nicht mehr der Erfinder der Sonnenscheinpolitik höchstselbst, und war deshalb phasenweise nicht so konsequent. Des Weiteren hat die USA während Kim Dae Jungs Amtszeit seine Position Nordkorea gegenüber gelinde gesagt "verdeutlicht". Das war der entscheidende Faktor, denn das Nordkoreanische Atomprogramm war und ist vorallem Anti-USA-Politik, und die USA bot unter Bush II einiges an Angriffsfläche. Auch hat Kim Jong Il stehts im Hinterkopf behalten, dass die ROK nun einmal ein demokratisches Land ist, und dass es eines der wenigen demokratischen Länder ist, in dem die Außenpolitik (bzw. die Nordpolitik) eine so gewichtige Rolle im Wahlkampf spielt. Deshalb sind mittelfristig immer Umschwünge in der Nordpolitik möglich. All dies bot Nordkorea Gründe, das Atomprogramm voranzutreiben. Zumal die DVRK 1992 noch am Anfang des "schweren Marsches" stand, also noch nicht ganz absah, dass man innerhalb kurzer Zeit seine Existenz als Kim-Nordkorea nur noch durch militärische Abschreckung wahren konnte, weil man nach dem Zusammenbruch der übrigen sozialistischen Länder in allen anderen Bereichen ins Hintertreffen geriet. Zu Beginn war das Atomprogramm noch eine Art Prestigeprojekt, mit der Zeit wurde es immer notwendiger.
@Eugen613:
Ich fang mal hinten an:
Ich habe keinen Versuch gemacht, irgendetwas zu entschuldigen.
Da muss ich mich missverständlich ausgedrückt haben.
Zum zweiten Punkt(von unten):
Es gibt meiner Ansicht nach besser geignete Threads dazu, z.B. hier oder hier. Aber von mir aus können wir auch hier weitermachen, es war nur eine gutgemeinte Anregung.
Zum dritten Punkt (von unten):
Das ist korrekt, das war aber erstens zur Amtszeit konservativer Präsidenten in ROK (keine Entschuldigung, aber von Nordkorea immer gern angeführt), zweitens in der Zeit der schrittweisen Machtübernahme von Kim Jong Il (der in solchen Punkten manchmal "forscher" war als sein Vater) und drittens erhielten geschlossene Verträge für Nordkorea angesichts der neuen Situation (s. o.) einen immer niedrigeren Stellenwert.
Nochmal: ich will die Vertragsbrüche seitens der DVRK nicht verteidigen, sondern ausschließlich Beweggründe dafür darstellen, und sie so begründen. Es besteht ein großer Unterschied zwischen "verteidigen" und "begründen".