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Naturschutzgebiete und Verbeitungsgebiet Amurtiger
#3
Oho, richtig objektive Fragen :-) Dann nehme ich mein "und tschüs" mal zurück und sage doch Willkommen :-) Vor allem weil ich mich mit beiden Themen schon beschäftigt habe, wenn auch nicht sooo erfolgreich.

Tiger: Naturschutz spielte meiner Ansicht bisher in der DVRK keine so große Rolle, durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Neunziger waren andere Schwerpunkte angesagt bisher (es wird interessant ob man im jetzigen Aufschwung diesen Punkt im Blickfeld behält oder nicht), jedoch wie Bulungi richtig sagte gibt es in der DVRK geografisch bedingt größere recht naturbelassene Räume, so dass die DVRK hier trotzdem bestimmt besser da steht als der Süden vermutlich. Historisch war der Tiger wohl in ganz Korea verbreitet und wichtig. Aktuell gibt es vor Ort wenig zu erfahren, ich konnte rauskriegen, dass der Tiger im Myohyangsan schon lange weg ist (ein Tigerfell aus der Revolutionszeit kann im Revolutionsmuseum Hyangsan besichtigt werden, ein Geschenk an Kim Il Sung wenn ich mich recht erinnere) und im Kumgangsan noch in jüngerer Vergangenheit vorhanden war. Die Internetrecherche bringt den Schwerpunkt in Rußland im Grenzgebiet zur DVRK und ganz interessant zunehmende (!) Probleme in China im Bereich Hunchun, das ist der Grenzübergang (auch für Touristen offen) zur SWZ Rason; somit ist der Grenzbereich vom Paektusan bis zur SWZ Rason als Tigerlebensraum zu sehen. Das Internet spricht nur von Zahlen im untersten zweistelligen Bereich, da es jedoch keine echten Infos aus der DVRK gibt ist das mit Vorsicht zu genießen. Dass in den dichter besiedelten Gebieten landeinwärts noch Tiger vorhanden sind, halte ich eher für Illusion; die Halbinsel als Ganzes ist sicher schon lange kein Tiger-Gebiet mehr, auch wenn noch viele andere Naturschätze dort bekannt oder auch versteckt sind. Kumgangsan war wohl noch lange Tigergebiet vielleicht heute noch. Die Grenzzone ist 4km breit, also im Westen ist da sicher auch kein Tiger mehr; jedoch im Osten im Kumgangsan sind die Berichte bestimmt glaubhaft. Das Gebirge ist aus eigener Beobachtung sehr unzugänglich und bestens bewacht; hier ist noch viel unbeeinflusste Natur. Von daher ist es durchaus denkbar, dass hier ein paar Tiere überlebt haben, aber diese Tiere sind sicherlich von der russischen Hauptpopulation abgeschnitten, in Wonsan oder Hamhung läuft schon lange kein Tiger mehr rum traue ich mir zu behaupten. Da könnte auch im Einzelfall dann mal einer ins Seoraksan-Gebirge rüberlaufen in den Süden; wenn auf den Gebiet Südkoreas mal ein Tiger auftaucht ist sicher gerade die Grenze der Grund dafür.

Angeln: Wurde mir angeboten, jedoch bedingt durch das System halte ich das eher für nicht lohnenswert. In Pyongyang wird viel geangelt, kleine Weißfische, vor allem die auch bei uns als Futterfische eingeführten Blaubandbärblinge, die kommen dann gleich auf den Grillspieß. Ansonsten gibt es viele schöne Flüsse, die mich als Forellenangler ansprechen, jedoch ist kaum was rauszukriegen ob da wirklich was geht. Die Guides kommen aus der Stadt und wissen da auch recht wenig. Ich hatte bis jetzt nicht die Motivation für einen Tagessatz von 250 EUR irgendwohin gefahren zu werden mit jemanden der keine Ahnung hat. Im Internet gibt es Hinweise auf eine Gruppe die das Fliegenfischen im Myohyangsan ausprobiert hat, aber nichts ob was dabei herauskam. Beobachten konnte ich bis jetzt noch nie größere Fische, kleine Fische ähnlich Elritzen konnte ich häufig in den Bächen sehen, auch kleine Krebse. Im Sijung-See auch Süßwassergarnelen und seltsame Fische wie Dorsche aber an der Oberfläche, keine Ahnung was das war, aber auch klein. Da ich nach 4 Reisen keinen Fisch über 15 cm gesehen habe, ist die Idee eines Angelurlaubs in Nordkorea eher nicht aktuell :-)
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RE: Naturschutzgebiete und Verbeitungsgebiet Amurtiger - von sepp811 - 15.03.2012, 17:05

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