15.08.2012, 16:44
ich bin nun kein Koreanist, sondern nur allgemein ein Asien-Interessierter. Aber ich würde mal sagen:
Bei allem Verständnis für die Angst vor einer Überfremdung der Sprache, halte ich die Aussagen Kim Il Sungs aus linguistischer Sicht für Humbug.
Sicherlich strömen in Südkorea relativ viele englische Wörter in die Sprache ein. Ob sie dadurch zu einer "Mischsprache" wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Man muss auch fragen: Was für eine "Mischsprache" denn? Wenn, dann wohl ein Gemisch aus dem Koreanisch vor 1945 (oder gar vor 1910) und Englisch.
Nur: Vor 1910 war "Koreanisch" keineswegs eine "reine" Sprache. Sie war stark mit chinesischen Lehnwörtern durchsetzt und wurde ja auch großenteils mit Hilfe chinesischer Schriftzeichen geschrieben (wie heute noch Japanisch). Nun sagte Kim Il Sung, er wolle auch die sino-koreanischen Wörter eliminieren. Die Frage ist: Was bleibt dann noch übrig?
Bei allem Verständnis für die Angst vor einer Überfremdung der Sprache, halte ich die Aussagen Kim Il Sungs aus linguistischer Sicht für Humbug.
Sicherlich strömen in Südkorea relativ viele englische Wörter in die Sprache ein. Ob sie dadurch zu einer "Mischsprache" wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Man muss auch fragen: Was für eine "Mischsprache" denn? Wenn, dann wohl ein Gemisch aus dem Koreanisch vor 1945 (oder gar vor 1910) und Englisch.
Nur: Vor 1910 war "Koreanisch" keineswegs eine "reine" Sprache. Sie war stark mit chinesischen Lehnwörtern durchsetzt und wurde ja auch großenteils mit Hilfe chinesischer Schriftzeichen geschrieben (wie heute noch Japanisch). Nun sagte Kim Il Sung, er wolle auch die sino-koreanischen Wörter eliminieren. Die Frage ist: Was bleibt dann noch übrig?