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Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische
#5
Einen guten Überblick, was bei den 6-Parteien-Gesprächen alles passierte und vereinbart wurde, zeigt:

http://en.wikipedia.org/wiki/Six-party_talks

Als Gegenleistung für den Abbau nordkoreanischer Atomanlagen schickten bisher Russland, China und Südkorea ihre vereinbarten Hilfsgüter (Öl bzw. Reis und Dünger) nach Nordkorea, da gibt es keine öffentlich diskutierten Probleme. Japan versagte Nordkorea jegliche Hilfeleistung, weil es zuerst seine Entführungsfälle gelöst haben will.

Bleibt die USA:

Der USA - so wird in den Medien angeführt - begründet ihre Verzögerung der Hilfeleistung in etwa folgendermaßen:

North Korea agreed to "provide a complete and correct declaration of all its nuclear programs" and reaffirmed its "commitment not to transfer nuclear materials, technology or know-how" to other countries, under a list of actions for implementation of the joint statement, agreed on during the talks in October.

2 offene Punkte gibt es aufgrund dieses Abkommens nach Meinung der USA:

1. Die USA haben nach eigenen Angaben Beweise, dass Nordkorea Syrien beim Aufbau einer Atomanalge unterstützte (man erinnere sich an die Bombardierung einer Baustelle in der syrischen Wüste durch israelische Kampfbomber). Die USA sagt, Nordkorea solle zugeben und dokumentieren, wie es Syrien beim Bau der Atomanlage unterstützte. Nordkorea antwortete, es habe mit dem Bau einer solchen Anlage nichts zu tun.

2. Nordkorea verpflichtete sich, wie oben angeführt, eine komplette und korrekte Erklärung seines Atomprogrammes darzulegen. Nordkorea tat das auch im Falle seiner Atomanlage in Yongbyon, wo Plutonium abfiel (anfiel), welches zum Bau von Atombomben verwendet werden kann (verwendet wurde).
Neben sonstigen Abbauarbeiten müssen auch die Brennstäbe entsorgt werden und hier läßt sich Nordkorea momentan Zeit und führt als Grund dafür noch nicht vollständig eingelangte amerikanische Hilfssendungen an.
Nun weiter zur Argumentation der USA:
Technisch basiert die Zündung von Atombomben auf zwei komplett unterschiedlichen Verfahren: entweder mittels Plutonium oder HEU (Highly Enriched Uranium). Die von Nordkorea gezündete Bombe war eine Plutoniumbombe. Plutoniumbomben sind einfacher zu bauen, aber auch leichter nachzuweisen.
Die USA meint nun , dass Nordkorea parallel zur Plutoniumbombe still und heimlich auch an einer HEU-Bombe arbeitet (arbeitete) und die USA verlangt entsprechend dem 6-Parteien-Vertrag auch eine vollständige Dokumentation der HEU-Anreicherung in Nordkorea. Nordkorea sagt, es könne nichts dokumentieren, weil es in bezug auf HEU eben nichts zu dokumentieren gäbe (Nordkorea betrieb nach eigenen Angeben nie ein HEU-Programm).
Das führt zum medialen Patt des Prozesses.

Tatsächlich trafen sich in den vergangen Monaten immer wieder Atomunterhändler der USA und Nordkoreas in Peking und Genf, um den Prozess voranzutreiben, beide Seiten legen gegenseitig Unterlagen vor, die aber dann erst wieder verifiziert oder verworfen werden. Es ist also kein totaler Stillstand.

Abgesehen von obigen technischen Fragen wünscht sich Nordkorea auch eine Streichung von der US-Schurkenstaat-Liste, was die USA schon in Aussicht stellte, bisher aber noch nicht vollzog.

LG, Kuwolsan
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RE: Atomanlagen: Stellungnahme des Sprechers des nordkoreanische - von Kuwolsan - 07.04.2008, 07:53

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