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Hana, dul, sed .. ein Film über das nordkoreanische Frauenfussballteam
#13
Zuerst möchte ich Lisine fragen, welche Umstände es ermöglichten, der "geschlossenen" Premiereaufführung im Wiener Stadtkino beizuwohnen und, ob auch Nordkoreaner anwesend waren ?

Ich habe mir den Film auch schon angesehen, nicht aber aus "Pflicht", sondern aus Interesse an Nord-Korea.
Mein Gesamteindruck über den Film: wäre zB das weissrussische oder mazedonische Frauenfußballteam portraitiert worden, ich wäre vermutlich während der Vorstellung eingeschlafen, da es aber um das nordkoreanische Team ging, verfolgte ich den Film interessiert bis zum Schluss.

Ich fand - ehrlich gesagt - die Interviews mit der Regisseurin über ihren Film, die man in zahlreichen Zeitungen lesen konnte, spannender (wie zB: da im Film auch Niederlagen des nordkoreanischen Teams gezeigt wurden, kam es zum Bruch mit dem offiziellen nordkoreanischen Stellen, der Film durfte dann beim Filmfestival nur unter Ausschlus der Öffentlichkeit gezeigt werden, die Kopie wurde dort vor der Aufführung qualitativ absichtlich einer Verschlechertung unterzogen; oder, bei den Aufnahmen sagten die Protagonistinnen in jedem zweiten Satz "dank/von/für ... den großen General ...", nach den Aufnahmen bei Privatgesprächen änderte sich dann die Wortwahl jeweils stark).

Als ich die Vorstellung besuchte, war der etwa 160 Personen fassende Saal zu gut 1/3 besetzt, darunter zwei Süd(?)-Koreaner/innen.

Auch ich fand die Natürlichkeit der Protagonistinnen beeindruckend. Bei der Musik gefiel mir am besten das Bach-C-Dur-Präludium der Schlusssequenz, sowie dazwischen das "Arirang".

Was mir sonst beim Film auffiel:

- die "Fila" bzw. "Adidas"-Aufkleber auf den Trikots fielen mir viel stärker (beinahe zu stark) ins Auge, als etwa die Kim Il Sung-Anstecker.

- bei einem Spiel in Pyongyang schwenkte die Kamera auch einmal kurz über eine Werbetafel mit koreanischer Schrift; dort stand zu lesen: Che-il Shinyong Unhaeng (übersetzt: Erste Kredit Bank). Ist das eine nordkoreanische Bank? Die Werbung richtete sich an wohl an das lokale Publikum.

- beim Spiel gegen Taiwan meinte eine der Protagonistinnen bedauernd, dass Taiwan vor Beginn des Spieles nicht die Nationalflagge zeigen konnte/durfte. Ob sie die politischen Hintergründe dazu kannte?

- Im Nachspann des Films, der schnell herunterlief, wurde "Nicholas Bonner" ein großer Dank für seine Unterstützung zur Entstehung dieses Films ausgesprochen. Ohne den geht in Nordkorea (filmisch gesehen) wohl gar nichts.?

- die Protagonistinnen verwendet für die Anrede von Kim Il Sung den Ausdruck: "Aboji wuidehan Kim Il Sung daewonsunim" also in etwa "unser Vater großer Groß-Feldmarschall Kim Il Sung" ?!

- verstörend wohl für etliche Filmzuseher, wie die ganz kleinen Mädchen im Kindergarten gebetsartig die Hände hoben und den auf einem Bild dargestellten Kim Il Sung begrüßten.

- (nebensächlich): in den Interviews wurde als nordkoreanicher Partner eine Agentur "Korfilm" erwähnt; im Nachspann stand "Rifilm" ?

Meine Gratulation dem Pruduzenten- und Regieteam für das Resultat ihrer geduldigen Arbeit unter "ungewöhnlichen" Bedingungen.

Und dem nordkoreanischen Frauenfußballteam wünsche ich schöne Spiele und ein erfolgreiches Abschneiden bei der Frauen-Fußball WM.






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RE: Hana, dul, sed .. ein Film über das nordkoreanische Frauenfussballteam - von Kuwolsan - 14.06.2011, 09:09
TV-Dokumentationen über Nordkorea - von dprk - 25.06.2011, 05:21

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