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Touristen dürfen bald Handys mitnehmen
#24
(21.01.2013, 12:32)K70-Ingo schrieb:
(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Ein Handy ermöglicht eine ganz enorme Vereinfachung des Alltags. Jederzeit an jedem Ort mit jedem bekannten Menschen telefonieren zu können - das ist doch eine wahnsinnig gute Sache.

Nö. Es kann überaus lästig werden.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Ein bewusster Verzicht auf diese Möglichkeit und die regelmäßige Betonung einer grundlegenden "Lästigkeit" dieses Kommunikationsmittels drängt doch einige ganz deprimierende Gedanken auf. Warum wollen die Menschen denn nicht erreichbar sein?

Andersherum wird ein Schuh daraus: es ist ganz deprimierend, Kommunikation über etwas (ein Geschehen, ein Erlebnis, andere Menschen, einen selbst, etc.) als derart wichtig anzu sehen, daß das Objekt der Kommunikation unwichtig wird.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Ist das uns umgebende soziale Beziehungsnetz inzwischen so eng geworden, dass Beziehungen zu anderen Menschen nur noch aufgrund von sozialem Druck aufrecht erhalten werden?

Genau andersherum ist es: durch den Druck der ständigen Erreichbarkeit will man sich einreden, daß man irgendwie wichtig ist, daß man Freunde, soziale Beziehungen hat. Weil man sich im realen Leben dessen nicht sicher ist und Angst vor der Bedeutungslosigkeit hat - die tatsächlich meistens der Fall ist.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Oder sind unsere Leben einfach so langweilig geworden, dass wir uns ständig selbst belügen müssen, indem wir uns immer wieder vorsagen: "So, jetzt aber Urlaub! Hier soll mich keiner erreichen!"?

Wiederum ist das Gegenteil zutreffend: das Leben eines Kommunikationsjunkies ist so langweilig, daß er sich mittels der eingebildeten Notwendigkeit der ständigen Erreichbarkeit belügen muß, wichtig zu sein und Freunde zu haben.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: Persönlich bin ich perfekt eingewoben in den Kommunikationsdschungel des 21. Jahrhunderts. Ich bin ein Informationsjunkie, und mir bereitet es größtes Unbehagen, wenn mir der Zugang zu Kommunikation und Information einmal verwehrt ist.

Das ist bedauerlich und ein wenig traurig obendrein. Du fokussierst dein Leben auf die Kommunikation, aber nicht auf das Leben an sich. Schade.
Die Informationen, nach denen du süchtig bist, sind zu 99,9% völlig unerhebliches Blabla und es ist verschwendete Lebenszeit, sich damit zu befassen.

(21.01.2013, 00:22)Sonnentanz schrieb: und mir bereitet es größtes Unbehagen, wenn mir der Zugang zu Kommunikation und Information einmal verwehrt ist.
...
Stellt euch einmal vor, ihr seid wirklich in Nordkorea. Würdet ihr nicht sofort allen Leuten mitteilen wollen, was ihr so erlebt? Nordkorea ist ein überaus interessantes Land, und gerade aufgrund der sehr speziellen Informationssituation in und um Nordkorea wäre so ein Anruf (den Kostenaspekt jetzt einmal außen vor gelassen Wink ) etwas ganz Besonderes Smile

Dann darfst du auch nicht woanders hin verreisen. Es gibt reichlich Gebiete ohne Mobilfunkempfang. Etwa Kanada. Als wir 2011 dort unterwegs waren, gab es Handyempfang nur in und um Ortschaften herum. Dasselbe in Chile, selbst in Schottland. Eigentlich überall, schon Täler in deutschen Mittelgebirgen reichen aus.

Das kann ich fast alles unterschreiben, und das bei K70-Ingo...na manchmal gibt es doch Gemeinsamkeiten. Big Grin
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RE: Touristen dürfen bald Handys mitnehmen - von teardown - 21.01.2013, 14:15

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