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Sohn von Kim Jong Nam im Interview
#39
(24.10.2012, 14:39)Leser schrieb:
(24.10.2012, 00:44)Blauer Apfel schrieb:
(23.10.2012, 18:53)Schwabe schrieb: wo ist da jetzt genau der Unterschied?

Die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen, speziell export-orientiert und dazu angelegt, ausländische Investoren anzuziehen, dabei gleichzeitig die heimische Wirtschaft (die noch nicht konkurrenzfähig ist) zu schützen, ist ein typisch chinesisches Modell.
Wird in Europa wohl gerade für Griechenland diskutiert.

Die starke Regulierung der Wirtschaft, staatliche Lenkung der Wirtschaft (im Sinne von Richtungslenkung, nicht im Detail, wie bei der starren Planwirtschaft).
Z.B. muß jede Unternehmensgründung genehmigt werden, nicht nur formal, sondern mit Business-Plan. Damit wird den "Schweine-Zyklen" westlicher Marktwirtschaften entgegengewirkt.

Starker Anteil (profitabler) staatlicher Unternehmen an der Volkswirtschaft. Insbesondere sind die Banken (wichtig!) weitestgehend staatlich.

Staatlicher Besitz von Grund und Boden.

Das sind die Kernpunkte.

Auch wenn Chinas Wirtschaft jetzt weitgehend eine Marktwirtschaft ist, die häufig verbreitete Aussage, China hätte das westlich-kapitalistische Wirtschaftsmodell übernommen, ist nicht richtig.

"Schweine- Zyklen" nennt man auch Konjunkturschwankungen. Deren Auftreten gibt es in jeder Wirtschaft, in einer freien Marktwirtschaft sicherlich am stärksten.

Auch China bekommt zunehmend ernste wirtschaftliche Probleme und einen "Schweine- Zyklus" beobachte ich dort jetzt auch.
Du wirst sehen, daß die Chinesen ihre bisher genutzten Lenkungsinstrumente der Wirtschaft teiweise verändern werden. Die Bevorteilung der Staatsbetriebe wird verringert und die Freiheit der Investoren vergrößert (ausser im Bausektor wegen der Immobilienblase)Möglicherweise schon nach dem Wechsel der Parteiführung (wenn die neue Führung den Mut hat, sich mit den Apparatschiks anzulegen), ansonsten erst dann, wenn das Kind in den Brunnen zu fallen droht.

Genau deswegen kritisiere ich die Politik Deng Xiao Pings und Hu Jintaos aufs äußerste.
Diese "Freiheit der Investoren" ist nämlich nichts weiter als das provozieren neuer Krisen. Fällt der Schacher des freien Handels, fällt auch der Schein des Kapitalismus.

Ich kritisiere inzwischen auch beide - Mao und Deng. Warum? Mao war kein Marxist-Leninist (jedenfalls nicht ab den 70ern) und Deng war noch viel schlimmer.

Allerdings muss man dazu sagen, dass der Verrat am Sozialismus erst kurz vor Maos Tod wirklich groteske Formen angenommen hat.

Was hat gefehlt? Der harte Besen Marx und Lenins.
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RE: Sohn von Kim Jong Nam im Interview - von Juche - 24.10.2012, 15:36

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