(05.08.2012, 01:52)NichtHurz schrieb: Ausländerfeindlich würde ich Japan nicht nennen. Allerdings sind besonders die außerstädtischen Gebiete in den Verhaltensformen für ein derart entwickeltes Land noch sehr traditionell. Die Gesellschaftsstruktur ist noch sehr hierarchisch geprägt und äußerst fest. In Kombination mit persönlicher Reserviertheit führt dies zu einem sehr schwierigen Einstieg in dortige Gruppen. Umso städtischer es wird, desto lockerer der Rahmen und umso jünger die Leute desto einfacher und besser der Einstieg. Eine direkte Fremdenfeindlichkeit würde ich nicht unterstellen.
Doch, ich schon. Ich habe schon mehrere Reiseführer gelesen, und will mal ein Beispiel zitieren:
Zitat:"Gaijin! Ein Ausländer!", stöhnt der Fahrer. Sein Blich spricht Bände: Schreckensvisionen mit endlosen Schwierigkeiten mit dem fremden spiegeln sich dort. Dann löst er sich aus seiner Erstarrung - ganz japanisch - den eingebildeten Problemen. Er gibt Gas und prescht davon.
Zitat:Das Fehlverhalten des Landesmannes ist für sie kein Thema. Und niemand verschwendet einen Gedanken daran, dass der Gescholtene verstehen könnte, was man da über ihn redet, denn dass ein Ausländer ihre Sprache versteht, halten immer noch die wenigsten Japaner für möglich
Quelle: Japan zwischen Mythos und High Tech
Natürlich kann man das nur als Einzelbeispiele nehmen (und der Autor scheint auch ein wenig voreingenommen zu sein, wenn er "ganz japanisch" schreibt), aber da frag ich mich doch, warum solche Beispiele überhaupt vorhanden sind. Es kann sein, dass sich dieses Bild in den letzten Jahren geändert hat, aber es nicht umsonst wird zum Beispiel die koreanische Minderheit diskriminiert.