(26.10.2012, 17:29)PDPARTEI schrieb: Ich habe nichts dagegen, wenn sich jemand, der es sich leisten kann, von seinem eigenen Geld ein Auto kauft, das mehr ist als nur ein fahrbarer Untersatz, sondern ein Luxusprodukt. Auch wenn dieser Jemand in einem Land lebt, in dem sich die meisten überhaupt keine Individualmobilität leisten können.
Tja, das ist der Knackpunkt. Echte Privatfahrzeuge -die mit den gelben oder orangefarbenen Kennzeichen- haben wir vereinzelt entdecken können. Von einem relativ neue Lexus-Geländewagen abgesehen waren es meist ältere japanische oder US-Fabrikate - und erstaunlicherweise alle fünf gesichteten Tatra 613:
Hier die Privatnummer 47. Die Privatnummern 25, 33, 45 und 99 hängen auch an schwarzen 613ern. Zur Information: in Vorwendezeiten war das überall im Ostblock und anderen sozialistischen Ländern ein Nomenklatura-Fahrzeug, nicht erhältlich für den Normalbürger.
Was echte Privatwagen angeht, so waren die erhaltenen Informationen nicht eindeutig, bzw. z.T.nicht nachvollziehbar.
Nordkoreaner, die sich für 3 oder 5 Jahre als Gastarbeiter im Ausland verpflichten können von ihrem dort verdienten Geld ein dort gekauftes Auto mit nach Hause bringen, sagte unser Reiseführer. Das erklärt immerhin die älteren Import-Gebrauchtwagen mit gelbem Nummernschild.
Angeblich soll es für jeden im Lande lebenden Bürger möglich sein, ein Privatfahrzeug zu kaufen. Er müsse nur das Geld dazu haben. Außerdem sei es verpflichtend, ein Fahrzeug aus nordkoreanischer Produktion zu wählen. Ab ca.8000 EUR sei der kleinste Wagen erhältlich (dieser Fiat-Palio-Lizenzbau) Desweiteren dürfe man nur Reifen aus heimischer Produktion kaufen.
Komisch nur: kein einziges der wenigen gesichteten Privatfahzeuge war aus nordkoreanischer Produktion! Alles Importmodelle. Die vor Ort montierten Fahrzeuge (von dem Hwiparam-Fiat sahen wir nur wenige, weniger als von den legendären 1000 1974er Volvos) hatte ausschließlich weiße oder schwarze, also staatliche Nummern.