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UN 2011 Entwicklungshilfe in der DVRK
#69
(13.06.2012, 11:05)Leser schrieb:
(13.06.2012, 09:11)heinrich_find schrieb: okay jetzt muss ich doch aus dem Artikel zitieren:

"Die Weltorganisation appellierte an die internationale Gemeinschaft, in diesem Jahr zusätzlich etwa 158,5 Millionen Euro bereitzustellen, um auf "wichtige humanitäre Prioritäten" zu reagieren. Im Vorjahr hatten die Vereinten Nationen um Spenden in Höhe von 218 Millionen Dollar gebeten. Allerdings ging nur etwas mehr als ein Drittel ein."

Wenn ich mir überlege, dass in der Euro-Krise Milliarden rumgeschoben werden, sind die Summen lächerlich.

Meiner Meinung nach so lächerlich, dass die Politik wirklich außer Acht gelassen werden kann.

Das sehe ich, aus geschilderten Gründen, etwas anders. Warum sollten Hilfslieferungen gesteigert werden, wenn zum einen die eigenen Anstrengungen eines Landes, die Zustände massiv zu verbessern, nicht ersichtlich sind und zum anderen von dort auch extern nur ein "weiter so, wir gegen Euch" kommuniziert wird?

Die von der UNO und vielen anderen beklagten Zustände in Nordkorea werden sich weder wirtschaftlich noch politisch ändern, wenn trotz allem die Hilfe auch noch aufgestockt wird, ohne daß Nordkorea eigene Maßnahmen und Veränderungen voran stellt. Es bringt nichts, Länder fast zwangsweise zu alimentieren, wenn sich dadurch dauerhaft keine Veränderung abzeichnet. Hinzu kommt das sehr menschliche Verhalten, dem Sympathischen mehr zu helfen als dem Unfreundlichen.

Sollte es natürlich vor dem Hintergrund eines drohenden Massensterbens notwendig sein, mehr Nahrungsmittel kurzfristig zur Verfügung zu stellen- dann teile ich aus humanitären Gründen Deine Einstellung. Aber auch nur dann, für die äußerste Not. Ausserdem frage ich mich, was der große und reiche Freund und Beschützer sowie Profiteur Nordkoreas, nämlich China, macht? Haben auch die nicht genügend Geld bei der UNO eingezahlt, obwohl sie im Geld schwimmen?

Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, welche Haltung und Hilfe des Westens zu Nordkorea geopolitisch Sinn macht. Aus deren Beantwortung könnte sich natürlich auch der Sinn einer deutlich höheren Hilfeleistung des "Westens" an Nordkorea ergeben.


Diese Frage hat im übrigen nichts mit den Milliarden zu tun, mit denen Banken und Staaten in Europa zu stützen sind. Oder allerhöchstens insoweit, alsdass dies die Bewahrung der eigenen Wirtschaftskraft und den Wohlstand sichern soll, der Hilfen in Nordkorea und andern Ländern überhaupt erst möglich macht.

Ich kann deine Gedanken nicht ganz nachvollziehen. Die DVRK unternimmt durchaus eigene Anstrengungen, die Nahrungssituation seines Volkes zu verbessern - zumindest offiziell. In anderen Ländern, zum Beispiel auf dem afrikanischen Kontinent, ist dies nicht anders. Die tatsächlichen Bemühungen der dortigen Regierungen sind auch nicht größer als die der DVRK, trotzdem spielen dort politische Gründe bei der Vergabe von Entwicklungshilfegeldern keine Rolle. Hier wird also durchaus mit zweierlei Maß gemessen.

Ein "Weiter so, wir gegen Euch" wird nicht aus der DVRK kommuniziert, auch wenn es manchmal so wirkt. Die politische Führung des Landes differenziert schon zwischen Staaten, und so beschränkt die aggressive Haltung auch auf militärische und wirtschaftliche Streitpunkte, während ansonsten zumindest eine kleines Maß an Diplomatie bewahrt wird. Regelmäßig kann man auf der Seite der Rodong Sinmun von Glückwünschen und Ähnlichem lesen, das europäischen Staaten gesandt wird. Vertreter der DVRK besuchen regelmäßig die Botschaften anderer Staaten in Pjöngjang, ab und zu macht Kim Yong-Nam Staatsbesuche. Die genannten Streitpunkte haben jedoch nichts mit der Entwicklungshilfe und der Nahrungssituation der Bevölkerung zu tun, so dass ich hier Heinrich Recht gebe, diese Konflikte sind keine Gründe für eine reduzierte Entwicklungshilfe.
Die Entwicklungshilfe soll außerdem ausschließlich die humanitäre Lage der Bevölkerung der DVRK ändern, nicht die Politik des Landes. Solange nicht bewiesen ist, dass zum Beispiel die Planwirtschaft die beabsichtigte Verbesserung der Ernährungssituation unmöglich macht, darf die Abschaffung dieser nicht Bedingung für Entwicklungshilfe sein.
Natürlich ist es menschlich, dem Symphatischen mehr zu helfen als dem Unsymphatischen, aber die Entwicklungshilfe kommt ja nicht den nordkoreanischen Politikern, die der UNO unsymphatisch sind, sondern den Bedürftigen, also der Zivilbevölkerung, zugute.

In Einem allerdings muss ich dir Recht geben; der Vergleich mit der sogenannten "Euro-Rettung" passt nicht.
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RE: UN 2011 Entwicklungshilfe in der DVRK - von 班德 菲舍 - 31.05.2012, 17:36
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