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Rätselhafter Riese von Pjöngjang
#1
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...03,00.html

Wer ist der Riese, der bei der Trauerfeier für Nordkoreas früheren Machthaber Kim Jong Il zu sehen war? Viel spricht dafür, dass es sich um Ri Myong Hu handelt - der frühere Basketballspieler misst 2,35 Meter.
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Pjöngjang - Er überragt die meisten Menschen, die neben ihm stehen, um einen halben Meter, ist beinahe doppelt so groß als manche der Soldaten in Uniform: Ein Foto vom Staatsbegräbnis für Nordkoreas langjährigen Diktator Kim Jong Il hat zu heftigen Spekulationen geführt - wer ist der Riese? Eine Fotomanipulation, wie so häufig bei Material aus dem streng abgeschotteten Land, lautete eine Theorie. Groß gewachsene Menschen sind in Nordkorea ausgesprochen selten.


Doch die Fälschungsvariante schied schnell aus, weil das Bild nicht von nordkoreanischen Medien stammt, sondern von der Nachrichtenagentur AP aufgenommen wurde. Es dauerte deshalb nicht lang bis zu ersten, naheliegenden Erklärungsversuchen: In Dutzenden Berichten - etwa im britischen "Telegraph", dem "Mirror" und der "New York Daily News" - wird gemutmaßt, dass es sich bei dem Mann, der auf dem Foto lediglich von hinten zu sehen ist, vermutlich um Ri Myong Hu handelt.

Ri galt in seiner Zeit als aktiver Sportler als größter Basketballer der Welt, das Guinness-Buch der Rekorde führte ihn eine zeitlang sogar als größten Menschen der Welt. Ris Körperlänge wird mit 2,35 Metern angegeben. Auf Videos im Internet ist zu sehen, dass der Nordkoreaner einen Basketball ohne großen Aufwand in den Korb stecken kann, er muss dafür nicht einmal springen. Ein Foto von einer Trainingseinheit zeigt, wie ein Mann mit unkonventionellen Mitteln versucht, Ris Wurfversuch zu blocken: mit nach oben gestrecktem Arm und Tennisschläger in der Hand. Und dennoch überragt Ri den Trainingspartner.

Michael Ri träumte vom Einsatz im US-Basketball

Der 44-Jährige hatte einst den Traum, in der legendären NBA zu spielen, der US-Basketballliga, die als die stärkste der Welt gilt. Seinen Namen hatte er bereits geändert und nannte sich Michael Ri - Ausdruck seiner Verehrung für den Basketballstar Michael Jordan. Ende der neunziger Jahre lebte und trainierte Ri sogar für eine kurze Zeit in Ottawa. Kanada hatte ihm ein auf 90 Tage befristetes Besuchervisum gewährt.

Einem CNN-Bericht zufolge war das Interesse der US-Klubs an Ri groß, sechs Vereine wollten den nordkoreanischen Hünen verpflichten. "Es ist einfach phänomenal, wenn du den Burschen triffst. Du kommst und guckst entgeistert", sagte damals ein Basketballer aus dem kanadischen Toronto.

Aber Ris Pläne scheiterten. Das US-Außenministerium knüpfte ein mögliches Engagement des Nordkoreaners in der NBA an klare Bedingungen: Kein Cent seines Gehalts dürfe nach Nordkorea fließen. Das Regime in Pjöngjang wollte diese Bedingungen nicht akzeptieren. "Geld und Politik interessieren mich nicht", sagte Ri damals. Er sei Sportler und wolle sein Glück in der NBA versuchen. Es wurde nichts daraus, er ging zurück nach Nordkorea.

Er lebe in der Hauptstadt Pjöngjang und sei Mitglied der nordkoreanischen Armee, berichtete CNN damals. Ein Auftritt in Uniform des früheren Basketballspielers bei der Trauerfeier für Kim Jong Il wäre deshalb nicht ungewöhnlich. Die nordkoreanische Botschaft in Berlin wollte sich nicht zu der Frage äußern, ob Ri an der Trauerfeier teilgenommen habe. Die knappe Antwort: "Wir beschäftigen uns mit dieser unwichtigen Frage nicht."
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Rätselhafter Riese von Pjöngjang - von jperazor - 02.01.2012, 16:11

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