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Reise-Bericht - Teil 1/2
#1
Hallo Genoßen, anbei den ersten Teil des Reiseberichts. Sorry vorab für eventuelle grammatische Fehler. Ihr könnt mir diese gerne aufsummieren :-p

Ich hoffe es ist verständlich und interessant. Gruß aus Peking!

Der Belgier.

Am 13.04 traffen wir uns Touris um 15 Uhr an der Air-Koryo Niederlassung im Swiss-Hotel in Peking. „Tourist-Card“ Übergabe, samt Flugticket (ausgedruckt) und Restzahlungen in Bar der 50% übrigen Reisekosten. Herr Ham macht uns dabei darauf aufmerksam, daß am Flughafen nicht fotografiert werden darf! Wir sollen warten bis wir die Guides treffen. Ich frage ihm, ob es wirklich nicht ginge, schließlich hätte ich was anderes gehört, und schon Aufnahmen von Besuchern gesehen! Nein, geht nicht. Naja, werde ich mich wohl dran halten müßen...
Nach dem Verlassen (ca. 30 Minuten war ich da) des Gebäudes, fragt mich Tom, der Ami, ob ich nicht Lust hätte mit ihm zu Nordkoreanischen Botschaft zu fahren, um Fotos zu machen... Ich sage dankend ab! 

Am nächstem Tag fahre ich zum Terminal 2 am Pekinger Flughafen. Eine Deutsche Studentin, deren Meinung über Peking sich mit meiner 1:1 gleicht, wartet bereits in der Nähe des Check-In Schalters C11. Es stehen nur zwei Bänder/Schalter zur Verfügung. Die Koreaner laden bereits fleißig Kisten ein. Fraglich was da alles drin ist!  Nach einer Weile werde wir „Westler“ gebeten, ebenfalls rüberzukommen. Es geht relativ flott voran. Ein Koreanische Dame in den 50ern schleicht sich an uns vorbei. Beim späterem Ausfüllen der „Immigration Card“ stelle ich mich neben ihr und gucke diskret auf ihrem Paß. Sie scheint vom Ministerium zu sein. Zumindest hat sie einen Vermerk „Ministry“ im Paß. Zumal sie sich im Verhalten als „ich bin VIP“ gibt und ungeniert mit ihrem Koffer sich den Weg frei macht. Wie viele Koreanische Frauen, trägt sie auch die typischen schwarzen Schuhe. Interessant zu sehen.

Einmal im Flieger Platz genommen, beobachtet ich wer so alles reinkommt. Genauso viele Touristen wie Koreaner. Naja vielleicht doch ein paar Koreaner mehr! Alle habe grozügig im Duty-Free Shop eingekauft. Zigaretten, Spirituosen und sonst was alles! Bei einigen kann ich die goldene Uhr am Handgelenk bewundern. Das ist wohl die Elite des Landes denke ich mir. Die Anzüge unterscheiden sich jedoch nicht. Alle tragen zu 99% den gleichen. Was sich allerdings unterscheidet sind die Anstecker vom ewigen Präsidenten. Sie sind größer als die Fälschungen die es in Dandong zu kaufen gibt. Außerdem gibt es auch kleine, runde Anstecker. Die kleinen Runden ebenfalls mit Kim Jong-Il Porträt. Hatte ich vorher nie gesehen, geschweigen davon gewusst!
Abgesehen vom turbulentem Start, wurde ich sagen, daß sich die russische Maschine von einem Airbus nicht viel unterscheidet! Es ist Platz genug vorhanden, daß Essen schmeckt, und die Bedienung ist sehr zuvorkommend, wie alle anderen Koreaner wie sich später herausstellen wird...

Nach knapp 1 ½ Stunden Flug, und einer netten Unterhalten mit einem „Researcher“ aus der Mongolei, landen wir in Pyongyang. Der Himmel ist grau, ein paar Maschinen sind auf dem Flughafengelände „geparkt“, Militär,- und Sicherheitspersonal nehmen die Fluggäste in Empfang. Trotz der knapp 100m zur Flughafenhalle, werde wir mit üblichen (wie bei uns) Schuttelbussen dorthingefahren. Von der Halle aus sehe ich, daß die „VIP-Dame“ als eine der letzten den Flieger verläßt und mit ein Dutzend Koreaner in einem Schuttelbus einsteigt. Das obwohl im Prinzip noch Platz genug gewesen wäre im Bus der 5 Sekunden vorher mit Koreanern abgefahren war...

Am Flughafen ist alles hektisch. Paß,- und Gepäckkontrolle. Die Koreaner schieben 2-3 neu gekaufte Flachbildschirme über den Flur. Überall Kisten gleicher Größe und unbekannten Inhalt. Nachdem mich der Offizier „gecheckt“ hat, und meine Reisetasche durch den Deutschen Scanner durch ist, werde ich gebeten meine Kameratasche, und Reisetasche zu öffnen. Kontrolle auf die schnelle. „Ja ok, Jacke, Klamotten – Kannste zu machen“. Kontrolliert wurde zwar, aber nicht bis ins kleinste Detail. Andere Besucher mußten sich solch´ einer Untersuchung nicht unterziehen. „Che“ (If you don´t remember think about Che Guevara), unsere weibliche, knapp 35 jährige Guide heißt uns herzlich willkommen und nimmt erstmal unsere Handys ab. Als wir dann vollständig sind (7 Touris) und im kleinem Reisebus eingestiegen sind, warte wir noch knapp 10 Minuten bis zur Abfahrt. Draußen stehen eine Frau (evtl. Um die 40) mit einer jüngeren Lady (mitte 20) und warten abgeholt zu werden. Die ältere Frau telefoniert mit ihrem Handy. Wenig später kommt ein Mercedez angerast, und sie fahren mit Höchstgeschwindigkeit davon.

Die Reise geht weiter, wir fahren los. Fahren entlang riesigen Feldern. So schlimm sieht es alles nicht aus. Hab schlimmere Zustände gesehen! Viele Menschen gehen zu Fuß stelle ich fest.
„Che“ erzählt uns ein wenig über Pyongyang. Fläche, Anzahl der Bewohner, etc. Niemand ist an Fotos machen zu diesem Zeitpunkt interessiert. Wir erreichen Pyongyang, es ist ca. 17:30-18:00. Nicht mehr sehr hell, aber noch ausreichend Licht um Aufnahmen zu machen nachdem sie uns gesagt hat: „You can take pictures if you like“. Ich frage „Everything, everywhere?“, sie antwortet „Yes“. Wow! Überraschung bei uns Westlern! Wir können aus dem fahrendem Fahrzeug alles aufnehmen was nur geht! Einige unter uns knipsen ununterbrochen. Ich eingeschloßen 
Wir erreichen das Yanggakdo-Hotel. Internationales Flair, einiges an Koreaner anwesend. Guides, Gäste (?), Mitarbeiter, Portiers, etc. Wir sind wie gesagt zu 7. Ein Pärchen aus England, zwei Franzosen, ein Spanier, eine Deutsche und ich. Der Spanier und ein junger Franzose haben Einzelzimmer gebucht. Bleiben 5 Leute im Doppelzimmer. Das Pärchen, der Ami + ein Franzose, und die Deutsche Dame verschwindet alleine auf ihr Zimmer. Mit wem soll ich mir jetzt was Zimmer teilen? Damit hatten die Guides nicht gerechnet. Sie dachten sie könnten beide Mädels in ein Zimmer unterbringen. Nur blöd, daß die eine mit ihrem Freund da ist! Der französischsprachiger Guide, Lee, ist etwas ratlos. Ich schlag ihm vor hochzugehen, im 38. Stock, und bei jedem anzufragen ob sie wirklich Einzelzimmer gebucht haben oder nicht. Die Guides wissen es nicht wirklich. Wir fragen bei jedem einzelnen an. Der junge Franzose, Stéphane, erklärt sich bereit sein „Einzelzimmer“ mit mir zu teilen um allen weitere Komplikationen zu ersparen. Es mache ihm nichts aus, schließlich hätte er nur Einzelzimmer gebucht, da er vor der Reise keinen kannte! Sina, aus Bayreuth, wird von der Sache nichts erfahren, und sicherlich nichts gemerkt haben. Einzelzimmerzuschlag auf Kosten anderer ^^

Immerwieder treffen wir Touris aus unterschiedlichen Ländern. Aber zum Abendessen sind wir 7 alleine im „Restaurant No. 2“. Im Hintergrund läuft Koreanische Musik. Das Essen ist reichhaltig, schmeckt, und es ist genug für alle da. Zum Schluß bleibt immer etwas übrig. Die nette Bedienung, immer weiblich, sorgt dafür, daß es uns an nichts fehlt! Das leckere Bier wird nachgeschenkt, nach und nach neue Speißen zu Tisch gebracht bzw. leere Teller abgeräumt. Alles in einem fast perfektem Takt, als ob die Bedienung den Rythmus bestimmen würde! 
Nach dem Abendessen treffen wir uns mit den Guides zu einem Bier an der Hotelbar. Die Preise sind günstig (1,50 Euro für ein 0,5 L Bier), es gibt reichlich Auswahl! Che erklärt uns das Programm für die kommende 4 Tage. Sie hat ein paar Jahre in Kuba gelebt, und spricht noch besser Spanisch als ihr schon sehr gutes Englisch. Sie war als Austauschstudentin in Kuba. Damals durften die Koreaner allerdings nur einmal pro Woche in die Stadt fahren. Ansonsten waren sie nur unter sich. Kontakt mit Ausländern ausgeschloßen. Lediglich mit dem Koch gab es persönlichen Kontakt.

Sie fragt ob wir noch weitere Fragen hätten. Ich frage ihr, ob die Situation mit der Maul,- und Klauenseuche im Griff sei? Sie guckt mich überrascht an, weiß nicht wovon ich spreche. Nachdem der Engländer ihr Verständlich macht um welche Krankheit es sich handelt, sagt sie sie wüßte nichts davon. Ich fühle mich bei der ganzen Sache etwas unwohl, und denke mir, daß ich solche Fragen besser unterlassen sollte. Um die peinliche Ausgangslage zu besänftigen frage ich eine etwas einfachere Frage. Ich frage Che ob die 120 Tage Kampagne zu Ende sei. Sie fragt sich: „120?“ Nach etwas hin und her sagt sie die richtige Zahl. Ich weiß es nicht mehr. 130? Naja egal. Sie sagt mir, daß die Kampagne zu ende sei. Stéphane fragt was erreicht wurde. Sie findet kaum eine Antwort, weißt auf den Erfolg von CNC auf. Ich sage ihr, daß mir das Lied darüber bekannt sei. Sie ist überrascht, daß Ausländer sich so sehr mit dem Thema Nordkorea beschäftigen. Wir fragen ihr was jetzt noch komme nach den 120 Tagen. Sie sagt: „Another campaign“ und grinst. Also ob sie selbst glauben würde, daß diese Kampagnen nur Propaganda seien! Auf einem anschließenden Rundgang durch die Hotelanlage stelle ich ihr trotzdem eine Frage über die Anstecker „I have a question about...“ (Zeige dabei auf den Anstecker), sie guckt mich mit einem bedrückten Blick an, und Schüttelt dabei den Kopf von wege „Nee besser nicht!“. Ich sage ihr, es sei nichts schlimmes, reine Neugierde. Ob sie denn Zuhause mehrere Anstecker habe, und diese nach Tageslaune wechsle? Sie stimmt dem zu. Am nächstem Tag hat sie einen anderen Anstecker an ... An dem Abend hatte ich ihr auch gefragt, ob eine bestimmte Person im Haushalt (bsp. die jüngeren) die Porträts sauber machen müßte? Sie sagte nein. Jeder würde jeden Tag die Porträts der zwei Kims sauber machen. Unabhängig davon, ob jemand es schon gemacht hat oder nicht. Stéphane, die zwei Engländer und ich gehen noch in einem der Souvenir-Shops vorbei. Es ist vieles an Literatur zu erwerben aber ebenfalls Anstecker, Musik CD´s, DVD´s, Poster, Landkarten, und und und. Die Preise sind vollkommen in Ordnung. Die Werke Kim Il-Sung´s, Kim Jong-Il´s sind in verschiedenen Sprachen erhältlich.
Gegen 23:00 gehen wir auf unsere Zimmer. Der Ami hat derweil bereits der 5. Etage einen Besuch abgestattet wir wie am nächsten Morgen erfahren werden. Pyongyang ist nachts sehr ruhig und kaum beleuchtet. Es ist so ruhig, daß der bellende Hund auf der anderen Seite des Ufers so laut klingt, als wäre er 10 Meter von mir. Trotzdem denke ich nicht an eine „gespenstigen Stadt“. Ich denke es ist sehr angenehm solch eine ruhe zu genießen, besonders mit Blick auf dem erleuchteten Juche-Turm. Ab und zu fahren ein paar PKWs in den Straßen, aber eher selten. Ich kann die ersten zwei Stunden nicht schlafen. Die Eindrücke, und der Gedanke in Nordkorea zu sein jaggen wir durch den Kopf. Aber auch der Gedanke daran, daß irgendwo in Tälern versteckt Menschen mißhandelt werden bzw. Sklavenarbeit verrichten. Dabei denkt der normale Tourist nicht an sowas, und alles erscheint so iddylisch...

Tag 1

Wir haben keine Handys mehr, Gott sei Dank hat mein Französischer Zimmergenosse, Stéphane, einen Wecker dabei! Auf dem Weckruf haben wir für die erste Nacht verzichtet. Stéphane schläft immer schnell ein... Nichtdestotrotz wacht er um 08:30 überraschend auf, und sagt mir „08:30, wir müßen uns beeilen!“ Treffpunkt ist 09:15! Zack zack, schnell fertig machen, frühstücken, und los geht´s! Das Frühstück ist sehr gut. Es gibt Koreanisches, wie Europäisches zur Auswahl. Warmes und kaltes, frische Omelettes, guten Kaffee und süßes Gebäck! Zum frühstück trifft man am meisten auf Touristen.

In der Empfangshalle warten bereits alle nur noch auf unseren Spanier „Miguel“. Wir fahren los, zum Glück ist das Wetter schön. Sonne und blauer Himmel! Die Fotos werden sich bedanken!  Wir fahren in die Innenstadt. Die Verbeugung vor der Kim Il-Sung Statue steht an. Wir erreichen einen Ort wo Frauen Blumen verkaufen. 5 Euro kosten die Blumen. Ich meine es wären die Begonien (Kim Il-Sungia?) mit ein paar Zusatzblümchen und Grünzeugs. Auf dem Weg zum Mansu Hill macht mich der Amerikaner darauf aufmerksam, daß ein Koreaner sich hinter einem Gebüsch versteckt! Und tatsächlich! Der stand wohl etwas vor als ihn jemand aus der Gruppe gesehen hat. Anschließend ist er zurückgetretten, aber wir konnten trotzdem seine Schuhe sehen unterm Busch! Ein Bild davon folgt noch :-p
Wir benutzen einen „Seitenweg“. Viele Menschen strömen zum Platz, alle in bester Kleidung und mit Blumen bzw. deren Kinder/Enkelkinder. Es ist interessant zu sehen. Kurz vor dem Platz halten wir an. Viele Menschen warten. Alles schön der Reihe nach. Es sind ebenfalls Chinesische Studentinnen mit von der Partie. Sie sehen anders aus als die Koreaner, tragen keine Anstecker. Sie studieren in Pyongyang Koreanisch.

Nach ca. 15 Minuten Wartezeit dürfen wir passieren. Wir stehen vor der großen Kim Il-Sung Statue! Die Menschen stellen sich nach und nach in Reih und Glied, und verbeugen sich nachdem eine Frau vorne am Mikrofon einen bestimmten Satz ausgesprochen hat. Als wir Touristen von „Che“ aufgefordert werden die Blumen zu niederlegen, stehen schon alle Koreaner und warten darauf sich zu verbeugen! Die Touris machen es wieder falsch! ;-) Wir beeilen uns, stellen uns nebenan und verbeugen uns. Anschließend können wir 20 Minuten frei auf dem Platz herumlaufen und Fotos machen. Es wir von allem ein Foto gemacht! Von den grüßenden Soldaten, von der Statue, von den Menschen ... Unsere Bilder prüfen tut keiner, und dies bis am Ende der Reise! Trotztdem nehme ich den Genoßen Kim nur in Ganzkörper Aufnahme auf!

Auf dem Weg zurück zum Fuß halte ich mehrere Male vor den Koreaner und mache eine Foto. Gefragt wird nicht, es sind immer mehrere Leute vor mir, meine Intention ist denen klar, viele schmunzeln und lächeln. Sie lassen es sich gefallen und strahlen positives aus. Von diesem Moment an ist mir klar, daß der von den westlichen Medien angepriesene graue und triste Altag völliger Blödsinn ist! Das werde viele meiner Aufnahmen belegen, und dies wird mir immer mehr bewusst! Dem Volk sei mein ganzer Respekt gegönnt! Trotz eines einfachen Lebens, zeige diese sich von ihrer bester Seite! Da würde ich fast die Behauptung machen, daß wir Menschen in Deutschland, trotz Wohlstand, grimmiger durch die Gegend laufen! ;-o
Für die Reise habe ich vom 1. Tag an einen Anzug an. Anzugshose, feine Schuhe und Hemd. Das reicht. Viele Touris tragen Jeans, Rocker T-Shirts und sonst was. Unter alle Touris komme ich mir wie eine Ausnahme vor, vielleicht overdressed, aber diese Anpassung gilt dem Land und sein Volk, und nicht den restlichen Touris die keinen Anstand bzw. Anpassung an den Tag legen können! Letzlich bin ich stolz meine beste Seite dem Volk entgegenbringen zu können!

Nachdem wir den großen Führer gewürdigt haben, fahren wir zu einem nahe gelegenem Park. Wir gehen friedlich durch die Gegend, unterhalten uns und genießen den Spaziergang. Koreaner tun das gleiche, ältere Herren sitzen im Schneidersitz im Kreis und spielen Karten. Von Inszenierung keine Spur, auch nicht später in der U-Bahn! Ein ganz normaler Alltag in Pyongyang.
In den Parks, sowie in der Innenstadt, sind öfters kleine Verkaufsstände zu sehen. Es ist nicht viel Ware vorhanden, aber trotzdem stehen die Menschen schlange um Güter zu kaufen. Getränke, Eis, Bonbons, etc. Wie kleine Kioske.
Als wir das Ende des Parks erreichen stehen viele Koreaner auf einer Wiese, unterhalten sich, genießen diesen Ausflug, und sind über westliche Gesichter überrascht, aber stehts freundlich und respektvoll. Als Außerirdische oder unbekannte Wesen fallen wir in Nordkorea niemals auf. Also so schlimm ist es mit den „unbekannten“ auch nicht! Mal wieder ein Vorurteil untergraben. Mir wird, wie bei den Reisen im Iran bzw. Vietnam, immer mehr klar was für ein Blödsinn unsere Medien schreiben, und wie sehr ein bestimmtes Bild immer und immerwieder abgeliefert wird! So langsam aber sicher verliere ich das Vertrauen in unsere „freie Presse“!
Von ganz oben im Park haben wir eine wunderbare Sicht über Pyongyang. Aufnahmen vom Mai Stadium werden gemacht. Unter auf einem Platz haben sich Menschen versammelt und tanzen bei Koreanischen Volkslieder. Immer wieder beflügelt mich das Gefühl, daß im Prinzip jeder, ob jung oder alt, ein „Aufpasser“ sein könnte. Die sind auf jeden Fall präsent! Ab und zu ist es für alle offensichtlich, manchmal weniger, aber eventuelle Aufpasser sind einfacher ausfinding zu machen. Sie verhalten sich nicht wie das normale Volk. Man sieht wie sie uns beobachten, wahrscheinlich ist es denen klar, aber uns ist es auch egal, da wir uns vernünftig verhalten und nicht aus der Reise tanzen!

Nach dem Spaziergang steht die Blumenausstellung auf dem Programm. Es ist brechend voll! Armee-Angehörige, Zivilisten, Touristen; alle Klassen kommen zur Ausstellung. Wir können Fotos machen, eine nette junge Dame stellt sich uns vor und macht mit jedem von uns ein Foto. Ich kaufe Knollen der beiden ausgestellten Blumen und verspreche den Koreanern diese erfolgreich zu züchten, schließlich wachsen und gedeihen seit ca. 5-6 Jahren Orchideen mit Erfolg in meiner Wohnung. Später stellt sich heraus, daß die junge Frau auch Deutsch spricht! Sie hat in Österreich eine Zeit lang gelebt und Deutsch gelernt. Ihr Vater war Botschatsmitarbeiter. Sie entschuldigt sich für ihr gebrochenes Deutsch, sie habe es länger nicht mehr gesprochen. Ich sage ihr es sei nicht schlimm, schließlich könne sie es wenigstens, und wir verstehen uns. Sie fragt mich woher ich komme, was ich beruflich mache, und ob ich eine Visitenkarte habe. Eine Sekunde lang denke ich mir „Überprüft sie mich etwa?“. Aber der Gedanke schwindet. Ich sage ihr, daß ich nächstes Jahr wiederkommen werde, und frag ob sie eventuell eine Adresse oder Telefonnummer habe. Sie fragt mich in welches Hotel ich übernachte, und daß sie dorthin kommen können... Nach knapp 15 Minuten Unterhaltung ist der Flirt vorbei, ich mache noch ein Foto von ihr und verabschiede mich dankend. Die anderen warten bereits im Bus und machen witzige Bemerkungen. Ich wäre gerne länger mit der jungen Dame geblieben, und wieder ist ein Vorturteil untergraben: Unterhaltungen bzw. Gespräche mit Koreaner sind nicht möglich -> Blödsinn!

Wir fahren zum Mittagsessen im Botschaftsviertel und betretten ein Lokal gegenüber der Ägyptischen Botschaft. Sina, die Deutsche Studentin, geht erst im Erdgeschoß aufs Klo. Ich bekomme es nicht mit, und frage sie, ob dort der Eingang sei. Sie sagt: „Ja“. Als mir dann ein Koreaner auf Englisch sagt, das Restaurant sei im 1. Stock, lachen sich alle Koreaner kaputt, wir Touris auch! Die Koreaner haben einen leichten und guten Humor!
Oben, im 1. Stock sitzen noch ein paar andere Touristen-Gruppen. Das Essen wir schnell serviert, schmeckt, ist immer abwechslungsreich und es ist genug Zeit, meistens um die 45 Minuten. Die Koreaner sitzen nie mit uns am Tisch, aber ein paar Tische weiter. Sie kriegen das gleiche Essen serviert wie wir, aber nicht im gleichem Umfang. Heißt, eventuell bekommen sie nicht soviel von den teureren Zutaten, dafür aber mehr an Reis. Gut essen werden sie allemale tun!

Die Gruppe mit der ich unterwegs bin ist super. Verständnisvoll, tolerant und offen. Alle unterhalten sich mit allen. Die Guides sind ebenfalls sehr locker drauf. Viel über beide Führer erzählen sie nicht, nur das nötigste. Generell habe ich den Eindruck, daß die zwei Kims nicht im Fokus der Reise sind. Auch sind keine Porträts von beiden in den Hotelzimmern, und das Radio welches man nur leiser stellen kann, gibt es auch nicht, schade eigentlich. Nur einmal komme ich in den genuß an einem Morgen Propaganda Lautsprecher vom Hotelzimmer aus zu hören, aber sie sind weit entfernt und kaum zu hören.
Nach dem Essen fahren wir zum Denkmal aus Gestein. Ach wie heiß es nochmal. Die drei Fäuste auf Stein, ihr wisst schon! Ich bin mehr damit beschäftigt Fotos von den Straßen bzw. Gebäuden zu machen. Es ist ziemlich frisch und windig. Viele Menschen fahren mit dem Rad, aber es sind ebenfalls Bahnen und Busse maßlos überfüllt, aber sie laufen! Die Menschen warten oft an den Haltestelle. 5 Won kostet eine Fahrt, unabhängig von der Entfernung, dies werde ich später von Che erfahren. 140 Won sind einen Euro wert.

Anschließend fahren wir zum Juche Turm. Wir steigen aus dem Bus aus und warten vor dem Turm. Ein Koreaner kommt von der anderen Straßenseite auf mich zugerannt, ich denke mir „Was ist jetzt los?“, er läuft aber an mir vorbei, hoch die Treppen zum Fuße des Turmes. Hmm komisch, warum so hastig? Ich denke mir schmunzelnd „Das war wohl ein Aufpasser der zu spät ist“! 
Von einem Seiteneingang aus betretten wir den Turm. Eine junge Dame,ende 20, begrüßt uns in akzenztfreien Englisch! Sie hat den gleichen Dialekt wie Engländer drauf, spricht langsam und deutlich. Sie hat große und schöne Augen, ich denke mir, daß sie als Frau bestimmt das Sagen hat :-p Bei den paar Sekunden die es bis obenhinauf dauert, schaue ich sie mir diskret vom Augenwinkel an. Die Frisur sitzt 1A, das Gesicht perfekt symetrich, einfach verblüffend wie hübsch die Koreanischen Frauen hier sind!

Fünf Euro kostet es um den Aufzug nach oben zu nehmen. Die Sicht ist 1A von oben! Fotografieren alle wie die wilden! Es ist aber kalt und sehr windig dort oben. Nach ein paar Aufnahmen verkrieche ich mich mit der Turm-Guide im Aufzug, und frage sie wo sie denn so gutes Englisch gelernt habe? Sie sagt: „At the university of foreign languages“. Genauso wie Che, Lee (fr. Guide) und vielen anderen. Blöderweise komme ich nicht dazu von ihr ein Foto zu machen.
Kurz vor 15 Uhr! Ein Konzert wurde uns am Vorabend für 20 Euro angeboten! Alle nehmen das Angebot an. Es ist rein instrumentell, dauert ca. 60 Minuten und klingt wunderbar! Wir müßen vorher Kameras usw. an der Garderobe abgeben. Die Klänge sind nicht zu übertreffen, ein Genuß für die Ohren! Der Saal ist voll, es sind auch viele Touristen anwesend. Che setzt sich neben mir. Es scheint sie zu langweilen, wahrscheinlich war sie etliche Male schon bei diesem Konzert! ;-)

Oben links, in den VIP Plätzen von Opern (von wo die meisten Menschen mit Fernglas gucken), sitzen zwei Soldaten. Sie gucken ab und an zu den Gästen rüber. An einem Moment hören wir wie jemand in einem Walkie-Talkie spricht. Wie in den Filmen. Walkie-Talkie läuft auf höchster Lautstärke und der eine sagt: „Hey James hörst du mich? Melde dich!“. War klar, es sind Sicherheitsleute im Saal. Nichts neues 
Auf dem Rückweg fahren wir an das neue Hotel vorbei. Stéphane hatte gefragt, ob wir nicht näher rankönnten. Lee, hat es möglich gemacht. Wir halten an, sind nichtmal 500 vom Hotel entfernt, mitten auf einer Hauptstraße die dorthin führt! Stéphane und ich stelle uns mitten auf der Straße, um ein perfekt zentriertes Bild zu haben!  Soviel Verkehr ist nicht vorhanden, daß es zu einem Umfall kommen könnte. Aber es ist Verkehr vorhanden, mehr als ich erwartet hatte! Mit meinem 200mm Objektiv hole ich das Prachtgebäude näher ran. Die Fassaden sind komplett aus Glas, aber wie gesagt, bis 2012 sollen lediglich 30 Etagen fertig werden. Lee gibt an, daß der Bau in den 80ern angefangen hatte, und dann wegen finanziellen Schwierigkeiten gestoppt wurde. Er weist auf die Raketenform des Bau auf. Auf dem Weg zu Massentänzen halten wir an einem Souvenirladen in der Stadt an. Ich will nocht nichts kaufen, lieber im Hotel, am letzten Tag. Ich gehe frühzeitig raus und mache Fotos der bekannten Traffic Girls! Ja die gibt es noch!!!  Allerdings stehen sie meist an Kreuzungen, in einer Ecke, und nicht mehr im Kreis. Ampel regeln den Verkehr. Ich frage der jungen Frau ob ich ein Foto von ihr machen kann, sie lächelt und sagt „nein“. Wahrscheinlich würde sie gerne. Es hindert mich nicht daran 5 m von ihr die Aufnahmen zu machen, schließlich merkt sie es und dreht sich um. Später wird die „Übergabe“ mit einer Kollegin gemacht. Von ihr mache ich auch ein paar Aufnahmen. Und siehe da, der Lacher des Tages, die nette Verkehrspolizistin trägt weiße Adidas Socken! :-D

Wir gehen zu Fuß bis zum Kim Il-Sung Platz! Einfach super der Platz! Leider verhindern Oberleitungen und die viele Menschen perfekte Panorama Aufnahmen des Platzes, aber egal! Viele Kinder fahren an diesem Tag Inliner auf dem Platz, sie haben Spaß! Ich bin überrascht, daß auf diesem Platz Inlineskates gefahren werden kann. Auf dem Boden sind weiße Punkte und Ziffern. Zwecks Markeirung wenn die Menschen zu einem wichtigem Event hierher kommen. Die roten und rosa Plastikblumen die auch auf Militärparaden vom Volk gehalten werden entsprechen der Kimjongilia bzw. Kimilsungia. Eine Überraschung mehr in Nordkorea! Es werden viele Fotos gemacht. Menschen sitzen auf Treppen entlang des Flußes mit Blick auf dem Juche-Turm.
Wir fahren weiter, zu einem Platz wo Menschen sich zu Massentänzen versammelt haben! „Gleich tanzen wir“ sagt der 62 jährige Rentner Martin aus Frankreich der seit den letzten 5 Jahren nichts anderes macht als jeden Monat ein Land zu berreisen, und bereits mehr als 140 Ländern in den letzten 15 Jahren bereist hat!

Wir kommen an einem, aus KCNA Videos, bekannten Platz wo Massentänze vorkommen. Laut Musik ertönnt, viele, wohl Studenten, tanzen. Männer im Anzug, Frauen im Hanbok, oder Chosun-Ot wir er in Nordkorea genannt wird! Alle Touristen, es sind mehrere Gruppen, stellen sich an der Seite und Filmen bzw. machen Fotos. Keiner traut sich wirklich tanzen zu gehen, ich auch nicht. Blöd eigentlich! Che fragt mich ob ich tanzen gehen will. Ich sage ihr „Vielleicht später“. Ich stelle mir die Frage ob es eine generelle Frage war, oder eine persönliche Aufforderung. Falls es das zweite ist, dann bin ich richtig blöd gewesen :-/
Wir bleiben ca. 30 Minuten dort. Auf eine etwas höher gelegenen Bühne ist eine riesen Box, aus der die Musik ertönnt, sowie ein Mikrofon auf Dreibein. Später ergreift ein Mann das Mikrofon, und gibt „Kommandos“ ab. Die Massen bilden Formationen, gehen anschließend in die Hocke. Perfektes Gehorsam denke ich mir. Wir verlassen den Ort, ich gehe in die Knie, auf Augenhöhe mit den Koreaner und mache Fotos von ihnen. Sie finden es lustig und lachen. Genau solche Aufnahmen brauche ich! Fröhliche Koreaner, das Bild des angeblich tristen Alltags wiederlegen! Mir fällt eine Koreanerin auf die fleißig mit dem Handy am telefonieren ist. Ich denke, daß sie sich ziemlich aus dem Fenster lehnt bzw. besondere Rechte nimmt. Alle folgen den Anweisungen, und Madame telefoniert mit dem Handy  Davon habe ich einige Aufnahmen gemacht.

Wir steigen wieder in den Bus ein, die Massen lösen sich und verschwinden fast so schnell wie wir. Naja gut, etwas inszeniert. Aber indirekt. Ich betrachte es so, daß diese Aufführung mehrere Gründe hat. Es ist der 99. Geburtstag des ewigen Präsidenten und Touristen sind ebenfalls da. Abgesehen von Flaggen die ein Nationalfeiertag bekunden, frischen Blumen auf den Fensterbänken, und festlich gekleidete Menschen, ist nicht viel an Party-Stimmung zu sehen, etwas ernüchternd finden auch die anderen aus der Gruppe.
Wir fahren ansclhießend zurück zum Hotel und essen im „Revolving Restaurant“, ganz oben. Es dreht sich, das Essen schmeckt, wie immer, und wir haben nie gleiche Mahlzeiten bekommen! Abends kann ich wieder nicht sofort einschlafen. Ich mache eine paar Nachtaufnahmen von Pyongyang. Volkslieder sind vom Kim Il-Sung Platz aus zu hören.
Am 2. Tag stehen Stéphane und ich frühzeitig auf. Das Wetter ist mal wieder blendend! Das Weitwinkel Objektiv wird ausgepackt und eine fast 180° Aufnahme von Pyongyang gemacht! Morgens, wenn die Sonne nocht nicht ganz auf ist, liegt noch ein schwacher Nebel über Pyongyang, es sieht super aus! Die Plattenbauten ragen auf dem Nebel heraus. Die Bild-Redaktion würde dazu sicherlich sagen, daß es „gespenstisch“ aussieht! Ich finde es sieht super aus und mache einige Aufnahmen davon. Entlang des Flußes sind ein paar Schiffe. Sand wird aus dem Fluß genommen, wahrscheinlich als Baumaterial. Ich geheaus dem Zimmer raus und mache vom Flur aus aufnahmen der Stadt. Und siehe da! Die von der Welthungerhilfe berücksitigen Gemüse-Plantagen sind zu sehen! Allerdings nur eine! Trotzdem, eine interessante Entdeckung die auf dem Fotosensor festgehalten werden muß 

Wir treffen uns um 08:45 unten in der Lobby. Der Ami „Tom“ ist seit 6 Uhr auf, hat schon um das Gelände einen kleine Jogging gemacht. Wie für den 5. Stock, hat er auch hier versucht seine Neugierde zu befriedigen und wollte die „Insel“ auf die sich das Hotel befindet, verlassen. Aber viel weiter als einem Außenposten kommt man nicht.
Wir fahren zum Geburtshaus von Kim Il-Sung. Es sind kleine Armee Baracken zu sehen. Aufnahmen können wir in Pyongyang während der Fahrt machen wie wir wollen, dies hat mir Che nochmal auf Anfrage bestätigt. „Auch Nahmaufnahmen von Gebäuden, oder Industrie-Anlagen?“ frage ich sie. „Ja“, sagt sie!
Wir kommen am Geburtshaus an. Es sieht etwas künstlich und „im nachhinein“ dahingestellt. Jack, der Engländer, fragt wo den die anderen Gebäude sind, ob es früher ein Dorf war. Aber ja doch sagt die Guide die uns in Empfang nimmt auf Koreanisch. Man habe allerdings später die anderen Gebäude entfernt, um ein Park drauß zu machen, zu Ehren an den verstorbenen Präsidenten. So richtig war haben will ich es nicht. Ich glaube eher, daß es hier aufgebaut wurde, zwecks der Geschichte die dem Volk erzählt wird.

Auf einmal taucht eine Kompanie weiblicher Soldatinnen auf! Ich bin positiv überrascht! Soldatinnen sehen einfach hammer aus in deren Uniform! Ich frage Che ob wir von denen Fotos machen können. Sie sagt, nein, allerdings aus der Ferne, mit unseren Zoom, wäre es ok. Später fragt Lee nochmal bei jemanden nach. Wir dürfen die Soldatinnen aufnehmen, sie seien schließlich noch Studentinnen, also wäre es ok. Sie tragen keine Dienstgrade. Ich mache fleißig Fotos, allerdings überstrahlen die Gesichter durch die starke Sonne etwas. So ein Mist! Die Soldatinnen bekommen einen Befehl eine Formation zu Bilden. Ich stehe genau vor ihnen als sie beginnen zu marschieren! Ich mache noch 2-3 Frontalaufnahmen bevor ich überrannt werde ;-o
Wir steigen wieder in den Bus ein und fahren wieder Richtung Innenstadt. Uns kommen ca. 200 junge Soldaten entgegen. Sie marschieren alle in perfekter Formation Richtung Geburtshaus und singen dabei Lieder. Leider sind Fotos nicht erlaubt, daran will ich mich auch halten, so sehr ich gerne den Augenblick festgehalten hätte!
Die Menschen in den Straßen nehmen uns in unserem Reisebus war. Wenn man denen zuwinkt, winken sie zurück, und lächeln. Die Kinder laufen dann kichernd zu ihren Eltern und zeigen auf dem Bus. Ich setze mich ganz hinten im Bus. Das Fenster kann nämmlich geöffnet werden, ich halte meine Kamera raus und mache Fotos. Alles kein Problem! Wir erreichen die Pyongyanger Metro. Jeder von uns bekommt ein Ticket in die Hand gedrückt. Wir fahren runter, es geht sehr tief unter der Erde! Es sind viele Leute unterwegs, gestellt kann es nicht sein! Hinter mir, auf der Rolltreppe, steht ein kleines Mädchen, 4-5 Jahre alt würde ich sagen, mit ihrem Großvater. Ich drehe mich zu denen um, dann wieder nach vorne. Dann überlege ich ihr eine Packung „Cadburry“ Schokolade (so groß wie eine „Rollos“ Packung) zu geben. Die Guides und der Rest der Gruppe sind alle vor mir. Ich drehe mich um und will dem Kind die Schokolade geben. Ihre Augen werden größer, wie halt Kinderaugen sind beim Anblick von Süßes oder Spielzeug, aber sie greift nicht zu, der Großvater lächelt und winkt netterweise ab. Wahrscheinlich dürfen sie von Ausländern nichts annehmen. Schade eigentlich. Unten angekommen erzähle ich Che davon, und frage ihr, ob es wirklich so sei, daß sie nichts annehmen dürfen, sie sagt, daß wir den Leute nichts geben sollten. Die Metro ist voll. Bahnen kommen und gehen. Menschen steigen ein und wieder aus. Wir machen mal wieder Fotos. Dank der vorher aufgesetzten 1.4 lichtstarken Linse, gelingen mir Aufnahmen ohne Blitzlicht. Manche Bahnarbeiterinnen wollen nicht aufgenommen werden, und drehen sich um sobald man auf die fokussiert... Andere sind da toleranter. Wir steigen in die Bahn ein. Gleicher Abteil wie Koreaner. Alle Plätze sind belegt, aber es stehen auch welche. Keine Unregelmäßigkeit ist festzustellen. Nach einer Station steigen alle Touris und die zwei Guides von hinten aus. Nachdem ich ein Foto von den zwei Kim Porträts in der Bahn gemacht habe, möchte ich vorne aussteigen, es steigen allerdings bereits Koreaner ein! Ich stecke also noch in der Bahn fest, wobei meine Gruppe bereits draußen ist. Im Prinzip hätte ich weiterfahren können :-p Als die Koreaner draußen mich Westler sehen, bleiben sie stehen, und lassen mich erstmal aussteigen.
Wir gehen raus und dort gelingen noch ein paar Aufnahmen der anzutreffenden Menschen. Sie lassen sich fotografieren, besonders Kinder finden es amusant.

Nächste Station „Pueblo“ Schiff. Eine uniformierte, jedoch keine Armee-Angehörige, Dame mitte der 30er Jahre nimmt uns in Empfang. Lee sagt mir, daß sie Französisch könne, jedoch kein Englisch. Nachdem uns ein Video gezeigt wurde, unterhalten wir Französischsprachigen mit ihr. Sie spricht gutes Französisch, ist aber etwas zurückhaltend. Auf dem Deck machen wir alle ein Foto mir ihr.
Beim Verlassen des Schiffes gebe ich ihr zwei Cadburry Rollen. Sie sagt erstmal ab, nimmt sie aber dann doch.
Wir fahren nun zur Statue des Soldaten des sich für den Koreakrieg geopfert hat. Quasi ein Märtyrer. Das neue Hotel steht im Hintergrund, und erlaubt perfekte Aufnahmen von Plattenbauten und Moderne vermischt.
Auf dem Rückweg halten wir noch am Triumphbogen. Am Akunftstag, war es schon zu dunkel und vernünftige Aufnahmen zu machen. Mal wieder zeigen sich die Guides flexibler als wir erwartet hatten! Auf der gegenüber liegenden Straßenseite machen Kinder Späßchen mit uns und lachen. Der Alltag der Koreaner hautnah zu erleben, fragt sich allerdings wie sich der Rest deren Tage sich gestallten ...

Bevor wir nach Nampo fahren, machen wir 40 Minuten Mittagspause im Yanggakdo Hotel, im „Chinese Restaurant“. Wir müßen uns zwar beeilen sagen uns die Guides, allerdings reicht die Zeit locker um in Ruhe zu essen!
Auf der Fahrt nach Nampo fahren wir an eins der zwei Kinderpaläste vorbei. Ja richtig gelesen, es gibt zwei Kinderpaläste! Leider werden diese, aus Zeitgründen, nicht auf dem Programm stehen. Wir verlassen Pyongyang und halten ganz kurz an einem Wachposten an. Papiere der Guides werden kontrolliert. Wie sich später herausstellen wird, so gibt es tatsächlich Wachposten zwischen einzelnen Städten. Allerdings sind diese nur für Fahrzeuge bestimmt gehe ich mal von aus. Zu Fuß, oder mit dem Rad, gibt es zig Möglichkeiten dran vorbeizufahren. Zumal die Posten wirklich nur auf Hauptverkehrsstraßen zu finden sind. Ich mache keine Fotos, wie mit der Guide besprochen. Es hindert einige aber nicht davon welche zu machen, besonders Stéphane hat es angetan. Als ich ein paar Traktoren bei der Arbeit sehe, mache ich schließlich auch ein paar Fotos. Allerdings für die schönes Landschaft mit den Traktoren im Vordergrund. Der Zollbeamte in Sinuiju wird mich später auch nicht auffordern diese zu löschen.

Wir erreichen den Staudamm in Nampo und fahren hoch auf einer Übersichtsplattform. Eine Koreanerin erwartet uns bereits und heisst uns herzlich willkommen. Wir werden ins zwei Gruppen getrennt. Ein Saal mit einem Englischsprachigem Film, einen für die Französischsprachigen unter uns. Die Dame macht den DVD Player an, alle wollen Fotos von ihr machen. Mir ist dann klar, warum Koreaner, oft nicht lächelnd zu sehen sind. Wenn sie 10 mal gebeten werden Stellung zu nehmen um wie im Zoo aufgenommen zu werden, dann können sie auch nicht dauerhaft lächeln, vielleicht fühlen sie sich dabei unwohl. Das gleiche ist bei uns in Deutschland der Fall. Ich kenne wenige die auf Kommande ehrlich und unverkrampft lächeln können. Ich versuche unabhängig von der Gruppe ein Foto der Menschen zu machen, aus einer lockeren Situation heraus. Nett fragen, dabei selbst freundlich gucken, dann klappt es schon ;-)
Nach dem etwa 15 minütigem Film, gehen wir alle raus, und schauen uns den Staumdamm aus der Ferne an. Das Wetter ist 1A, und die Sicht auch! Unten am Staudamm haben sich Soldaten versammelt und singen Lieder. Ob dies so gewohlt ist? Ich mache davon Aufnahmen, in der Hoffnung, daß diese später nicht gelöscht werden. Kurz bevor wir in den Bus einsteigen, gelingen mir noch vernünftige Bilder der Guide die uns geführt hat.
Wir fahren weiter zur Kinderkrippe. Die Gegend ist etwas schäbig, aber es ist in Ordnung. Eine normale Koreanische Siedlung halt. Die Leitung der Kinderkrippe wartet schon draußen aus uns. Es sind ebenfalls zwei Aufpasse anwesend die als letzte reingehen. Wir gehen im 1. Stock, die Wände sind mit netten Kinderbildern bemahlt. Es sind mehere Räume vorhanden. In jedem Raum sitzen Kinder im Kreis mit einer Mitarbeiterin, die Musik spielt. Als wir durch das kleine Fenster gucken, winken alle brav zu. Die jüngsten müßen 2 Jahre alt sein. Ganz am Ende des Gangs ist ein etwas größerer Saal „präpariert“. Viele Kinder spiele auf Schaukelpferden, Autos, und sonst was es alles gibt. Auf Anfrage erfahren wir, daß sie zwischen 3 und 6 Jahre alt sind. Die etwas kräftigere „Lehrerin“ fängt an mit ihr Akkordeon zu spielen. Ein Gruppe bestehend aus 4 Mädchen und 1 Jungen singen dazu und tanzen. Sie lächeln andauernd, es ist aber diese verkrampfte, anerlernte Lächeln. Viele von uns sind überrascht, teilweise entsetzt. Es ist alles so schön inszeniert. Wenn es Inszenierung in Korea gab, dann wohl das!

Nach einer Weile übernimmt der kleine Junge das Kommando und stellt sich vor der Gruppe hin. Er gestikuliert, und hat alles im Griff. Irgendwie kommt das Verhalten der Kinder so erwachsen vor, obwohl sie erst ein paar Jahre alt sind. Einige wollen nicht auf´s Dreirad und fangen an zu heulen. Die Erzieherin versucht die Kinder zu besänftigen, ob wohl sie gar keine Lust haben. Ich kann mich nicht davon abhalten mich kaputt zu lachen! Zu lustig sieht es auf der einen Seite aus, zu Inszeniert auf der anderen! Sina findet es gar nicht so zu lachen, sie findet es furchtbar.
Wir hatten süßes mitgebracht, für die Kinder, sollen aber alles der Obeleitung geben. Die bedankt sich kurz bei uns, ich frage mich, ob die Kinder jemals was davon abbekommen werden, zumal wir alle zusammen nie soviel gespendet haben als Kinder anwesend wahren, also müßten so oder so manche Kinder leer ausgehen. Martin, der Französisch Rentner, drückt der 50 jährigen Leitung 10 Euro in die Hand. Er sagt, daß habe er auch damals beim Besuch von Waisenhäusern in Afrika gemacht. Ich denke mir nur, wie blöd der ist, bei der aktuellen Lage wird die Chefin bestimmt nicht als erstes an die Kinder denken! Beim Verlassen der Krippe, winken alle Kinder aus dem Fenster, die Erziehrin spielt weiterhin Akkordeon und lächelt breit. Tolles Spektakel denke ich mir!

Wir fahren weiter zur Farm-Kooperative. Angeblich die beste in der Gegend. Es sind Gemälde von Kim Il-Sung, sitztend zwischen Farmern, zu sehen. Daß er sie besucht hat zweifle ich nicht an, aber zu wissen was es heißt als Farmer zu arbeiten, wir es bestimmt am wenigsten! Trotzdem müßen wir uns noch vor einer Statue von ihm verbeugen. Im Hintergrund läuft ein 10 Sekunden langer Musikausschnitte in Schleife. Der Klang ertönnt im „MIDI-Sound“ Modus. Als quasi wie die Musik aus dem Game-Boy. Ohne Witz. Ich kann mich nicht zusammenreißen und lache mich nach der Verbeugung kaputt. Die anderen aus der Gruppe machen lutstige Bemerkungen.
Sina kann nicht verstehen, wie die Koreaner sich solche Musik antun können. Ich sage ihr, daß sie und ich beim Besuch des Leichnamms Kim Il-Sung´s besser nicht naheinander gehen. Zu groß ist die Gefahr, daß einer von uns lacht, und der Funke überspringt! Ich will mir gar nicht vorstellen was in solch einem Fall passieren würde...
Ebensolche Lachanfälle passieren mir auf der Arbeit während Team-Meetings immerwieder, eine enge Kollegin kann sich dann ebenfalls nicht im Griff halten. Jojo-Effekt ist angesagt. Besonders ernstzunehmen Situationen bringen mich zum lachen, da sie eigentlich nicht so ernst genommen werden sollten, aber jeder presst die Arschbacken zusammen, also ob wir vom oberstem Gericht verurteilt werden  Naja, dies nur am Rande der Geschichte...

Die hübsche Dame die uns vor dem „Farm-Museum“ empfängt sieht nett und freundlich aus. Die Guides und verschiedenen Führer kennen sich bereits alle. Sie halten mal immerwieder einen kleinen Plausch. Sie führt uns im Takt durch die einzelnen, beheizten, Räume. Die Übersetzung folgt sehr schnell. Die machen das alle nicht zum ersten Mal. Sie gehören zu den glücklichen, als „spazierende“ Museen-Guides, andererseits sind sie bestimmt Gelangweilt auf der Dauer! Ich frage Che was sie überhaupt macht, wenn sie mal keine Touristen führt. Sie sagt, sie bekäme dann andere Arbeit zugewiesen.
Wir gehen zu Fuß weiter zur eigentlichen Farm, wobei wir nur einen „normalen“ Haushalt zu sehen kriegen. Eine junge Frau und ihr Kind warten vor der Türe. Wir gehen rein, beheizt wird über das traditionelle „Ondol“ (Fußbodenheizung), es fühlt sich angenehm an. Wir bekommen die Küche zu sehen, das Wohnzimmer, einen Abstellraum. Alle Räume sind allesamt relativ klein, ca. 15 m². Der Fernseher läuft und wir von einer Autobatterie mit Strom versorgt. Die Pflichtporträts hängen im Raum, sie sind allerdings nicht sehr groß (A4 Format). Um die Situation authentisch wirken zu lassen, wobei ich mir vorstellen kann, daß die Frau dort wohnt, alle anderen Häuser ähneln sich, von außen zumindest, bitte ich sie doch mit dem Kind auf der Couch Platz zu nehmen um ein Foto zu machen. Die Aufnahme reflektiert eine ganz normale Alltagssituation.

Wir gehen nach knapp 10 Minuten raus, winken den beiden zu, und laufen ein bisschen durch´s Dorf, Anbauflächen entlang. Menschen sind dabei auf´s Feld zu arbeiten. Es hängen rote Fahnen im Feld.
Ein kleines Mädchen holt derweil aus dem nahegelegenem Brunnen etwas Wasser. Sie guckt beängstigt und versteckt sich hinter Brunnen sobald wir zu ihr gucken. Später traut sie sich doch raus. Wir fahren zurück ins Yanggakdo Hotel und nehmen dort das Abendessen.
Am letzten vollen Tag unserer Reise sind alle schicker angezogen. Kravattenpflicht für die Männer. Wir fahren als erstes zum Kim Il-Sung Mausoleum. Es gibt Touristen die trotzdem in Jeans rumlaufen, mit Sneakers, aber wenigstens Krawatte  Der Palast, ehemals Arbeitsplatz des Präsidenten, ist riesig! Wir benutzen einen speziellen Eingang, wie übrigens die Koreaner auch. Leerung der Hosentaschen, Abgabe der Kameras und Handtaschen. Lediglich Münzen dürfen wir behalten. Wir Touristen dürfen eher durch die Gänge. Alles in feinstem Marmor. Wir sehen viele Koreaner die dem ewigem Präsidentem ebenfalls die Ehre erweisen wollen. Manche kommen mit uns, andere gehen schon wieder. Tränen in den Augen sehe ich keine. Auf dem Weg zum Mausoleum fällt mir ein „Westler“ auf der ein Kim Il-Sung Badge trägt. Ich frage Lee, wie es käme. Er sagt mir, daß Ausländer, die den Präsidenten würdigen, und respektieren, nach einer 2-tägigen Überprüfung, ebenfalls den Anstecker tragen dürfen. Ich frage ihn, ob sie ihn nur in Korea, oder auch in der Heimat tragen. Er sagt, dies sei jedem selbst überlassen. Als mir am 1. Tag ein Kim Jong-Il Badge Träger auffiel, hatte ich Che drauf aufmerksam gemacht, sie hat mir nur geantwortet: „Manche mögen Kim Il-Sung nicht“, deshalb tragen sie einen Anstecker des Sohnes. Ich weiß nicht ob ich der Aussage glauben soll oder nicht ...

Die Rolltreppe beschleunigt unseren Gang durch die endlos langen Flure. Ich habe fast den Eindruck eine kleine Weltreise zu machen. Schließlich kommen wir zum Security-Checkpoint an. Wir werden überprüft wie am Flughafen. Links, rechts, wir gehen durch viele lange Flure, aber verlaufen könnte man sich nicht. Es führt nur eine Weg rein, und wieder raus. Kurz bevor wie die eigentlichen Hallen (!) betretten, gehen wir über elektrische Schubürsten, und nasse Schwämme. Es wird darauf abgezielt die Schusohle zu reinigen, schließlich wollen wir den glänzenden Marmorfußboden nicht beschmutzen...
Wir nehmen den Aufzug um ein Stockwerk höher zu gelangen. Alle sind still. Die ernste Stunde hat geschlagen. Ich distanziere mich von Sina, aus den bekannten Gründen. Bloß keine Lachanfall bekommen! Wir gehen durch den „Windkanal“ der jeden Staubkorn wegblasen soll. Bei der alten Technik frage ich mich, ob wir nicht noch mehr Staub abbekommen... Jeder der durchgegangen ist, auch die Koreaner, richtet seine Haare erstmal zurecht, da fange ich wieder an zu Schmunzeln, und der Saal mit dem Körper des Präsidenten ist genau vor uns!
Der Saal ist schwach belichtet. Es ist ein rotes Licht. Genau wie in der Dunkelkammer der ehemaligen Analogfotografen. Es läuft leise Musik. An jeder Ecke des Raumes ist jeweils ein Soldat der Stramm steht. Es sind noch ein paar Sicherheitsleute im Anzug im Saal, die das Geschehen beobachten.
Wir stellen uns alle in einer Reihe und verbeugen uns insgesamt dreimal. Nur nicht zum Kopf hin. Ich bin überrascht wie einfach es doch wäre den Glassarg zu erreichen. Es sind nur ein paar schicke Kordeln drumherum. Die Wachposten stehen weiter hinten. Also im Prinzip könnte jeder von uns rüberspringen und den Kasten berühren. Der Leichnamm sieht aus wie eine Wachsfigur aus Madame Tussaud. Ob es noch der echte Körper ist frage ich mich?

Anschließend verlassen wir das Gebäude 5 mal so schnell als wir gebraucht haben um es zu betretten ... Wir dürfen noch ein paar Gruppenfotos machen vor dem Mausoleum. Es haben sich Armee-Angehörige, Studenten, und andere Touristen für Gruppenfotos versammelt. Ich nutze die Gelegenheit aus um Aufnahmen der Menschen zu machen, und selber mit einer Gruppe junger Studentinnen ein Bild zu schießen. Als ich ein Foto mit Soldaten machen will, also alle gemeinsam, hindert mich ein Aufpasser daran, und sagt, daß es nicht ginge. Schade, so eine Erinnerung hätte ich gerne gehabt!

Wir fahren weiter zur demilitarisierten Grenze. Die Fahrt dauert etwas über zwei Stunden. Genau die Zeit die ich brauche um Che die bereits angekündigten 400 Fotos aus Deutschland, Frankreich, Südkorea, Vietnam und dem Iran zu zeigen. Sie nimmt im Bus neben mir Platz.
Sie ist von der Qualität der Ausdrück total fasziniert, und das obwohl ich den günstigstens Anbieter ausgesucht habe. Ich sage ihr wieviel es ca. kostet pro Bild. Sie geht sanft mit der Hand über einzelne Bilder. Beim Anblick meiner Wehrdienst Fotos fragt sie mich, ob ich denn auch wüßte wie eine Waffe gehandhabt wird. Ich sage ihr: „Natürlich“. Ich zeige ihr viele unterschiedlich Fotos aus dem Deutschem Alltag und der Natur in Deutschland. Korea ist ein schönes Land. Die Gebirgsketten sehen prächtig aus. Allerdings würde es viel schönes aussehen, wenn nicht alles abgeholzt wäre! Bäume, sofern es welche gibt, sind sehr jung und klein. Ab und an sind Menschen entlang der Autobahn zu sehen, die Gräser sammeln und in dünnen Plastiktüten einstecken.

Ich habe alles erdenkliche ausgedruckt. Fotos der Familie, der Landschaften in Deutschland, unserer Hauskatze, meiner Wohnung, und vieles mehr! Sie ist überrascht, daß wir Katzen und Hunde als Haustiere behalten, und fragt mich warum. Ich sage ihr, es sei ein Begleiter im Leben des Menschen, zum streicheln, und einfach als zusätzliches Familienmitglied. Als sie das Foto vom gedecktem Tisch einer Sylvesterfeier sieht, fragt sie mich beim Anblick von Oliven, was es sei. Ich erkläre es ihr, und mir wird begreifbar, daß die Menschen nicht im Genuß von allen möglichen Früchten bzw. Gemüse kommen.
Als ich ihr Bilder aus dem Iran zeige, fragt sie mich ob die Leute arm seien. Ich sage ihr, daß sie materiell nicht viel haben, aber trotzdem ein zufriedenes und glückliches Leben führen. Um ein Akzent zu setzen, zeige ich ihr Bilder von prächtigen Moscheen, und sage ihr, daß die Menschen durch ihren Glauben den Lebensmut bewahren, und es ihnen an nichts fehlt um ein normales Leben zu führen. Sie haben einen Dach über den Kopf, genug zu essen, und manche auch ein PKW. Die Bilder der Menschen und Behausungen im Iran verdeutlichen die einfache Lebensweise, gleichzeitig sind die glücklichen Gesichter klar auszumachen. Ich hoffe damit ein Signal gesetzt zu haben!

Ich zeige ihr Bilder von der Grenze aus Südkorea. Die Zollabfertigung bzw. die Gebäude dazu stehen schon im Süden bereit. „Bereit sobald beide Länder sich vereinen“ sage ich ihr! Ich sage ihr, daß die USA das sagen an der Grenze haben. Sie guckt dann etwas grimmig.
Bei weiterem betrachten von Fotos aus Vietnam, Europa, etc. hat sie einen tristen Blick drauf. Ich frage sie ob denn alles ok sei? Sie antwortet mir nicht. Als wir alle 400 Fotos durch haben, erreichen wir die Grenze – perfektes Timing!

Teil zwei wird noch folgen. Das für´s Lesen bis hierhin ...
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Reise-Bericht - Teil 1/2 - von jperazor - 23.04.2011, 13:15
RE: Reise-Bericht - Teil 1/2 - von ml91 - 23.04.2011, 14:37
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RE: Reise-Bericht - Teil 1/2 - von Dangun - 25.05.2011, 15:50
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RE: Reise-Bericht - Teil 1/2 - von jperazor - 08.05.2011, 17:38
RE: Reise-Bericht - Teil 1/2 - von domako - 18.05.2011, 22:58
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RE: Reise-Bericht - Teil 1/2 - von Dangun - 07.06.2011, 01:43

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