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Unsere Verpflegung während der Reise
#5
(12.11.2012, 11:46)Gorbatz schrieb: 2 Fragen, Ingo:

Wenn man sich mal einen Tag krank fühlt, ist es dann möglich sich aus den Programm auszuklinken und im Bett/Hotel zu bleiben?

Essen die Reiseleiter/Begleiter bei den Pickniks mit, oder halten sie sich seperat auf?

Danke für die Beantwortung.

Das erste Problem hatten wir zum Glück nicht, aber das ist schon möglich. Unser Reiseleiter hatte schon ein paar erkrankte Touristen betreut. Bei uns wäre das Problem gewesen, daß wir meist unterwegs waren, zwei Nächte hintereinander an einem Ort waren die Ausnahme.
Als ich meine Stimme verloren hatte, half die besagte Knofi-Bohnenpaste-Mischung. Bis die Medizin wirkte, kommunizierte ich mittels Zettel und Stift. Das ging auch.
Am Tag davor hatte ich Magenprobleme, so daß ich mich bei der zweiten "Muschelei" nicht beteiligt hatte (Fotos und Erklärung folgen) und am folgenden Tag mittag nur wenig und nichts Magenreizendes aß.
Die Probleme hatten aber nicht mit dem Essen zu tun, sondern waren den Erkältungsunterdrücker-Medikamenten à la Grippostad geschuldet, die ich mir die vorherigen Tage, schon zuhause, reingepfiffen hatte. Ich nehme sonst nie Medikamente und reagiere daher empfindlich speziell auf fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel.


Zur zweiten Frage: generell essen Touristen und Reiseleiter getrennt, das ist (noch?) eine der eisernen, von ganz oben erlassenen Bestimmungen. Das Abendessen in dem Enten-Restaurant mit dem Tischgrill war die Ausnahme. Für Picknicks, Grillabende und auch Kneipen- und Karaokebarbesuche gilt die Regel nicht.

Zu der "Muschelei" (ein vom Reiseleiter selbstkreierter Begriff, den ich so gut finde, daß ich ihn in meinen Sprachschatz übernommen habe Smile )

Dies sei eine koreanische Grillspezialität, auch was die -zugegebenermaßen ein weng rustikale- Zubereitung angeht. Die Reiseleiterin als begeisterte Meeresfrüchteliebhaberin überzeugte uns davon, daß wir sowas mitmachen müßten. Zu ihrer großen Freude war der Busfahrer ein begeisterter "Muschelei"-Zubereiter, so daß der Sache nicht im Wege stand.

Version 1, durchgeführt am Strand vor dem Majong Beach Guesthouse (Koreanisches Ostmeer), ohne meine Mitwirkung, weil ich da Bauchweh hatte und dachte, daß Grillmuscheln und Schnaps nicht so bekömmlich sein dürften.

[Bild: img2303e.th.jpg] [Bild: img2304et.th.jpg] [Bild: img2310an.th.jpg]

Ein kleines Grillfeuer wird mittels Benzin entzündet, die Muscheln auf ein Blech gepackt und durchgegrillt. Geöffnet werden sie, wenn sie sich während des Grillens nicht von selbst öffnen, mit einer anderen Muschelschale, oder (als etwas distinguiertere Version) mit einem Speisemesser. Eine Muschelschalenhälfte nimmt man als Löffel.

Generell wird dazu Schnaps getrunken, der 25%ige Klare aus Eicheln oder der 30% "Wodka" (Gänsefüßchen, weil aus Reis und Mais gebrannt und nicht wie das Original aus Kartoffeln).

[Bild: img2308aw.th.jpg]


Version 2, ein wenig kerniger in der Machart. Wir hatten diese beim Ryonggang Hot Spa Hotel.

[Bild: img1973hd.th.jpg] [Bild: img1974p.th.jpg]

Die Muscheln werden auf eine auf einem Betonklotz liegende (Reis-?)Strohmatte gelegt, mit Benzin übergossen(!) und angezündet. Es wird solange Benzin nachgegossen, bis alle Schalen schwarz verrußt sind, wasr heißt, daß die Muscheln "durch" sind. Gegessen wird wie gehabt, mit einer Schalenhälfte als Öffner und Löffel. Auch wenn ds Benzin verbrannt ist, verbleibt doch ein gewisser sprittiger Nachgeschmack. Aber da wir mit genug Schnappes nachgespült haben, hatte niemand Folgen zu beklagen. Gut, die Reiseleiterin wurde ein wenig krank. Aber das lag daran, daß es ihr erster Alkoholgenuß nach 3 Jahren war. Während Schwangerschaft und Stillzeit hatte sie überhaupt nichts getrunken und ohnehin keine Zeit für Parties und Kneipenbesuche gehabt.


@Gorbatz: nochmal zu deiner zweiten Frage: bei den wenigen gemeinsamen Mahlzeiten, außer den beiden Muscheleien, mochte der Busfahrer nie dabei sein. Er setzte sich lieber mit seinen Kollegen oder alleine abseits zum Essen. Die Reiseleiter sagten, daß er sich unwohl fühle, weil er keiner Fremdsprache mächtig sei. Auch sie konnten ihn nicht überzeugen, daß das niemanden von uns stören würde.

(11.11.2012, 18:07)Blauer Apfel schrieb: Koreaner scheinen sehr besorgt, daß "Westlern" ihr Essen nicht schmecken könnte.
Manchmal ist es erstaunlich, daß sich Nord- und Süd nach soviel Jahren strikter Trennung in einigen Punkten noch so ähnlich sind.

Diese Sorgen sind unberechtigt, da man ja eigentlich andere Länder bereist, um neue Erfahrungen zu machen. Zumal die Touristenkategorie, die überall alles wie zuhause haben muß, üblicherweise nicht nach Asien und erst recht nicht nach Korea, egal, ob Nord- oder Süd-, reist.
(Laut unserem Reiseleiter seien Italiener in der Hinsicht am anstrengensten. Die müßten immer Pizza oder Pasta haben).

Außerdem: das kann/wird meistens ohnehin schiefgehen, weil man es nicht so hinkriegt, wie es die Fremden von zuhause gewohnt sind.
Pommes, Bratkartoffeln (je einmal bei einem Mittagessen) und die Wurst (einmal zu einem Frühstück gereicht) waren auch nichts, also nichts, was dem deutschen Standardgeschmack nahe kommt.
Nett gemeint, aber bei so einer Idee kann man nur verlieren.
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RE: Unsere Verpflegung während der Reise - von K70-Ingo - 12.11.2012, 20:25

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