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VA - Nordkorea, Geschichte und Entwicklung des politischen Systems
(02.02.2013, 20:12)Juche schrieb: Tja, so funktioniert der Kapitalismus eben.

Unsinn. Sowas passiert immer, wenn der Wind sich dreht. Immer und überall wurde, wenn neue Herrscher an die Macht kamen, der Staatsapparat durch- und die Mitarbeiter aussortiert.
Dein Avatar geörte in dieser Hinsicht übrigens zu den aktivsten und radikalsten Aufräumern der Menschheitsgeschichte.

(02.02.2013, 23:10)Leser schrieb: Allerdings, oft sogar leider, haben fast alle dieser nicht im Staatsdienst Angenommenen in der Wirtschaft gute Jobs, denn dort zählt die Moral weniger als die Kompetenz. Und die konnten die Systemnahen ja viel besser erwerben als die, die in der DDR unbequem waren.

Das kann ich aus meiner Branche -ich arbeite in einer Versicherung- voll bestätigen. Die, die zu DDR-Zeiten allzu staatsnah waren, um in den bundesdeutschen Staatsdenst übernommen zu werden, suchten ihr Glück in der Privatwirtschaft. Weil das oft die Aktivsten in den alten Seilschaften waren und umfangreiche Beziehungen hatten, wurden sie oft Versicherungsvertreter. In diesem Job ist eine gute Vernetzung sowie eine gewisse Prominenz vor Ort überlebenswichtig. Oder sie eröffneten ein Autohaus. Dafür sind dieselben Voraussetzungen notwendig.

Weil die alten Seilschaften weiterhin im öffentlichen Dienst existent waren und sind, wurde dank Genossenhilfe alles beim neuen Arbeitgeber versichert. Wir -die anderen Versicherungsunternehmen aber auch- haben zum Teil komplette Landkreise, vom öffentlichen Wohnungsbestand über die Altersvorsorge der Bediensteten bis hin zum Landstraßenblitzkasten im Bestand. Wie es dazu kam, war übrigens nie ein Geheimnis. Die meisten Vertreter haben ganz offen gesagt, daß das über die Seilschaften möglich war.

Wobei das eigentliche Versicherungswesen aber so gut wie "ossifrei" ist (bei Banken ist es ähnlich). Weil die Zentralen weiterhin im Westen geblieben sind. Soweit ich weiß, gibt es überhaupt keine Hauptsitze von Versicherungen in den neuen Bundesländern. Sehr groß ist die Allianz-Niederlassung in Berlin-Treptow (wegen der Übernahme der Staatlichen Versicherung der DDR blieb man dort, bzw. baute dort neu. Ein Hauptsitz ist es trotzdem nicht) und es gibt die Sparkassenversicherung in Leipzig (die aber nur regional tätig ist). Mehr nicht.
Der Anteil der Ostdeutschen, die in den Zentralen der Versicherungen arbeiten, ist minimal, weitaus geringer als im produzierenden Gewerbe.


umergels Gejammer entnehme ich, daß er das Pech hat, eine Tätigkeit ausgeübt zu haben, die nach dem Ende der DDR keine Bedeutung mehr hatte. Das hat aber nichts mit "Berufsverbot" zu tun, sondern schlicht und einfach damit, daß niemand mehr eine Verwendung dafür hat. Vielleicht kam noch ein bißchen zu große Staatsnähe dazu.
So ehrlich sollte man schon sein, das Pferd von dieser Seite aus aufzuzäumen.
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RE: VA - Nordkorea, Geschichte und Entwicklung des politischen Systems - von K70-Ingo - 03.02.2013, 13:29

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