30.06.2012, 07:38
(29.06.2012, 21:09)Leser schrieb: @gutbrod: Die Erläuterung der Probleme nordkoreanischer Flüchtlinge finde ih sehr aufschlussreich und logisch.
Ein Aspekt, den ich für sehr wesntlich halte, kommt noch hinzu. Wer sein ganzes Leben in einem völlig anderen System verbracht hat, die dortigen Sichtweisen, Denkweisen, Verhaltensweisen und Abläufe verinnerlicht hat, ist komplett anders sozialisiert als ein Südkoreaner und wird auch deshalb große Probleme mit der Assimilation haben. Ausnahmen bestätigen die Regel, dennoch ist dies neben dem Mißtrauen und der Arroganz der Umwelt für viele Flüchtlinge ein Grund, sich im neuen Umfeld nicht zurechtzufinden und nicht in der Gesellschaft anzukommen.
Bemerkenswert ist die Haltung Nordkoreas, sich ihrer lediglich zur Propaganda zu bedienen statt sie zu bestrafen oder einzusperren. Ist dies ein Zeichen neuer Milde oder ein Einzelfall? Bisher wurde anscheinend anders mit Flüchtigen verfahren.
Oder war es, weil sie freiwillig zurückkam und vorher etwas ausgehandelt hat? Aber wie könnte so etwas funktionieren- Garantie der Straffreiheit gegen Propagandabeiträge müsste ja von ziemlich weit oben abgesegnet sein? Von wem und über wen? Und wer ist auf wen zugegangen?
Das dies ein Einzelfall war, glaube ich nicht. Es war nur der erste Fall, der öffentlich präsentiert wurde. Also, es ist klar, dass es dadurch nicht auch nicht soo viele gegeben haben wird, aber mehr als einer muss es wohl gewesen sein.
Außerdem waren "schlechte Behandlungen und Repressionen nach der Rückkehr" immer ein beliebtes Klischee westlicher Medien. Da hat sich die DVRK wohl wahrscheinlich gedacht, "machen wir es anders rum, und behandeln sie gut".