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Gründet Kim Jong Un Familie?
#1
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/f...78798.html

P. K. Tokio ⋅ Kim Jong-Un, Sohn und designierter Nachfolger von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Il, soll im letzten Jahr eine Familie gegründet haben. Nach unbestätigten Berichten aus Nordkorea, die von der in Südkorea ansässigen Organisation «Daily NK» veröffentlicht wurden, hat der 28 Jahre alte Kim Jong-Un im letzten Jahr eine junge Frau, die an der renommierten Kim-Il-Sung-Universität promoviert, geheiratet. Die Verbindung soll vom Vertrauten des Machthabers Kim Jong-Il, Jang Song-Taek, eingeleitet worden sein. Dieser habe eine Frau mit guten Leistungen an der Universität für Kim Jong-Un ausgesucht.

Es wird auch verbreitet, dass an jedem Feiertag mehrere schwarze Mercedes-Limousinen vor der Wohnung der Auserwählten vorführen und Geschenke brächten und dass ihre Mutter, eine Gynäkologin, in ihrem Spital bereits mehr Macht habe als der Parteisekretär. Die Nachricht von der Heirat werde in Nordkorea, wo jede inoffizielle Äusserung über die regierende Familie potenziell gefährlich ist, nur hinter vorgehaltener Hand verbreitet. Nach anderen Berichten hat die Ehe bereits ein Kind hervorgebracht. Nordkorea-Beobachter glauben, dass durch Heirat und Familiengründung Kim Jong-Un zu besserem Ansehen im Volk verholfen werden soll. Beobachter in Südkorea gehen davon aus, dass Kim Jong-Un im kommenden Jahr offiziell als Nachfolger seines Vaters eingeführt wird.
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#2
Wenn das zu besserem Ansehen verhelfen soll, warum wurde es propagandistisch nicht ausgenutzt? Oder weiß jemand mehr darüber? Wird die "Familiengründung" in NK eher still und leise "gefeiert" ?
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#3
Obwohl es nicht das Thema hier ist, wollte ich mal folgenden Satz erklärt bekommen:

"Beobachter in Südkorea gehen davon aus, dass Kim Jong-Un im kommenden Jahr offiziell als Nachfolger seines Vaters eingeführt wird."

Ersetzt der Sohn also schon zu Lebzeiten den Vater, oder wird er wieder "nur" vorgestellt?
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#4
natürlich wird er nur vorgestellt.

Oder glaubst du, dass ein fast gottgleicher Führer einfach aufs Abstellgleis geschoben wird?
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#5
Ok, du hast Recht. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass die beiden das Land für eine gewisse Zeit "gemeinsam" führen werden. So wie Kim Jong Il damals als Nachfolger vorgestellt wurde.
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#6
Kim Jong Il hat sich doch als Ziel gesetzt, 'aeltester Fuehrer' der Welt zu werden, das heisst er moechte noch lange nicht aufgeben. Ob seine sichtlich angeschlagene Gesundheit dieses zulaesst, ist eine andere Frage. Beim Parteitag 2010 musste er sich doch - oben auf der Empore, von wo zum Volk gesprochen wird - beim Laufen am Gelaender festhalten. Das ist fuer ein Alter von 69 Jahren ungewoehnlich (na ja, eigentlich ist er ja bereits dieses Jahr im Februar 70 Jahre alt geworden, aber laut offizieller Geschichtsschreibung wird er erst naechstes Jahr in Februar 70 (so dass der Unterschied zum Vater genau 30 Jahre betraegt). Bei Kim Jong Un wurde das Geburtsjahr ja auch auf 1982 festgelegt, so dass der Unterschied zum KJI 40 Jahre und zu KIS 70 Jahre betraegt (obwohl KJU in Wirklichkeit juenger ist).

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#7
(07.11.2011, 11:49)klaus schrieb: Kim Jong Il hat sich doch als Ziel gesetzt, 'aeltester Fuehrer' der Welt zu werden, das heisst er moechte noch lange nicht aufgeben. Ob seine sichtlich angeschlagene Gesundheit dieses zulaesst, ist eine andere Frage. Beim Parteitag 2010 musste er sich doch - oben auf der Empore, von wo zum Volk gesprochen wird - beim Laufen am Gelaender festhalten. Das ist fuer ein Alter von 69 Jahren ungewoehnlich (na ja, eigentlich ist er ja bereits dieses Jahr im Februar 70 Jahre alt geworden, aber laut offizieller Geschichtsschreibung wird er erst naechstes Jahr in Februar 70 (so dass der Unterschied zum Vater genau 30 Jahre betraegt). Bei Kim Jong Un wurde das Geburtsjahr ja auch auf 1982 festgelegt, so dass der Unterschied zum KJI 40 Jahre und zu KIS 70 Jahre betraegt (obwohl KJU in Wirklichkeit juenger ist).

Woher hast du die Info, dass er ältester Führer der Welt werden wolle ? und woher die Info, wie alt Kim Jong Un sei ?

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#8
Leider bewahrheitet sich auch hier leider wieder, wie stark das Nordkoreabild doch durch unsere hiesigen Medien geprägt ist.

(07.11.2011, 11:49)klaus schrieb: Kim Jong Il hat sich doch als Ziel gesetzt, 'aeltester Fuehrer' der Welt zu werden, das heisst er moechte noch lange nicht aufgeben.

Bei Kim Jong Un wurde das Geburtsjahr ja auch auf 1982 festgelegt, so dass der Unterschied zum KJI 40 Jahre und zu KIS 70 Jahre betraegt (obwohl KJU in Wirklichkeit juenger ist).

Es tauchen in solchen Äußerungen und Fragen immer wieder genau jene Schlagworte und Gerüchte auf, die in hiesigen Artikeln div. Boulevardzeitungen und oberflächlichen Reportagen über die DVRK erschienen. Nicht alles ist rosig dort, wie wohl in kaum einem Land der Welt. Jedoch sollten die üblichen, durchweg negativen Phrasen so mancher Berichte kritisch überdacht werden. Das beste was da als Aufklärung hilft ist einfach dorthin zu reisen und sich das Land mit eigenen Augen anzusehen!
Fantasiegerüchte und zig. Vermutungen aufgrund geringerer Informationen blühen zu hauf. Die moderne Mediengesellschaft kommt mit der Politik und Position der DVRK wenig klar und spekuliert so wild herum. Ein Nährboden für Spekulationen.

Dies kann sicherlich jeder der Nordkorea einmal bereist hat hier nur bestätigen. Das hat auch nichts mit Gehirnwäsche etc zu tun sondern nur mit sachlicher Betrachtung. Man muss sich dafür natürlich Zeit und Ruhe nehmen und von Vorurteilen dem Land gegenüber gänzlich frei machen. Nur so erschließt es sich einem.



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#9
wer bringt hier "Schlagworte und Gerüchte" aus Boulevardzeitungen? Und noch dazu in diesem Thread? Rolleyes

Wenn man nach Italien, Kanada oder China reist, dann kann man sich ein einigermaßen objektives Bild von dem Land machen. Weil man (fast) überall hinreisen kann, wo man will.
Bei Nordkorea ist das aber nicht möglich. Dort darf man nicht auf eigene Faust das Hotel verlassen, die Route wird primär vom Veranstalter festgelegt und die Guides erklären dir das Land.
(sind das jetzt auch "Schlagworte und Gerüchte aus Boulevardzeitungen"? Es ist jedenfalls das, was diverse Forumsmitglieder erzählt haben...)

Dass man dabei ein unbeeinflusstes Bild von dem Land gewinnt, ist damit m.E. nicht gewährleistet.
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#10
(08.11.2011, 19:02)Schwabe schrieb: Wenn man nach Italien, Kanada oder China reist, dann kann man sich ein einigermaßen objektives Bild von dem Land machen. Weil man (fast) überall hinreisen kann, wo man will.
In Italien und Kanada mag das so sein. In China habe ich ein Praxisproblem, dass das ohne Chinesisch-Kenntnisse (wer hat die schon bei uns...) sehr, sehr schwierig ist. Von daher halte ich mein Nordkorea-Bild für objektiver als mein China-Bild, hier sind die Guides tatsächlich manchmal eine Hilfe. Als Europa-Beispiel: Glaubst du das die japanischen Touristen bei uns ein objektives Bild kriegen? Ich nicht. In einer völlig anderen Kultur mit einer Sprache wo man nicht mal die Schrift lesen kann ist das manchmal sehr schwierig, ich glaube das viele Bilder die man da kriegt nicht wirklich objektiv sind.
(08.11.2011, 19:02)Schwabe schrieb: Bei Nordkorea ist das aber nicht möglich. Dort darf man nicht auf eigene Faust das Hotel verlassen, die Route wird primär vom Veranstalter festgelegt und die Guides erklären dir das Land.
(sind das jetzt auch "Schlagworte und Gerüchte aus Boulevardzeitungen"? Es ist jedenfalls das, was diverse Forumsmitglieder erzählt haben...)
Das sind objektive Tatsachen. Aber es dürfte dir aufgefallen sein, dass die, die tatsächlich dort waren das vor Ort als weitaus weniger schlimm empfunden haben, als die anderen. Das ist auch eine Tatsache, die aber in absoluter Sturheit von denen die eh nie hinfahren geleugnet wird.
(08.11.2011, 19:02)Schwabe schrieb: Dass man dabei ein unbeeinflusstes Bild von dem Land gewinnt, ist damit m.E. nicht gewährleistet.
Was ist schon unbeeinflusst? Haben die Deutschen in Deutschland unbeeinflusste Meinungen? Auch als Nordkorea-Fan gebe ich dir allerdings recht, dass es in Nordkorea durch diese Regeln schwierig ist sich ein eigenes Bild zu erarbeiten, anderseits stelle ich mir genauso die Frage für mich selbst, ob es dem europäischen 1-bis-2-Wochen-Touristen ohne Guides und mit nem Spaziergang durch Pyongyang in diesem Land besser gelänge ins echte Leben einzutauchen. Die Japaner bei uns können das theoretisch, das finde ich einen guten Vergleich, aber letztendlich ist das für die in der üblichen Urlaubszeit auch unmöglich, so würde es das für uns in der Praxis auch sein. Ich glaube aus meiner Reiseerfahrung, dass es eher eine "gefühlte Objektivität" wäre, wenns anders wäre. Ich habe auch schon Arabien, Kuba und Rußland ohne "Partei-Guide" bereist, vom Leben dort habe ich eher weniger verstanden dadurch (obwohl ich gerne abseits der Touristen-Pfade spazieren gehe). Aber da gehen vielleicht die persönlichen Erfahrungen auseinander.

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