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VA - Nordkorea, Geschichte und Entwicklung des politischen Systems
Du wolltest doch nicht mehr oT...
Was sagt Trotzki denn damit aus und wie bewertet er es und wie wäre seine Haltung dazu, wenn es eintrete?
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(01.12.2012, 13:26)micha schrieb: Du wolltest doch nicht mehr oT...
Was sagt Trotzki denn damit aus und wie bewertet er es und wie wäre seine Haltung dazu, wenn es eintrete?

das frage ich mich auch...
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Ich finde es wichtig, Nordkorea sachlich und fair wie andere Staaten und deren Politik zu bewerten, man kann ein Land nicht allein nur in die schlechte Ecke rücken und immer wieder drauf hauen. Nordkorea hat seine Entwicklung genommen, die koreanische Halbinsel ist geteilt, hier haben auch Großmächte teilweise ihr Spiel mit den Menschen getrieben und tun das bis heute. Man kann Nordkorea nicht isolieren und meinen, man tut dem Weltfrieden damit gutes oder es dient der Völkerverständigung. Das Gegenteil ist der Fall, man schadet den Menschen dieses Landes zuerst, weniger der Regierung oder dem Präsidenten. Man sollte Ängste beider Seiten abbauen, Nordkorea geht seinen Weg, das tut auch Südkorea, da redet ja auch niemand hinein. Nordkorea sollte selber lernen u.a. am deutschen Beispiel, was es bedeutet, wenn ein Land- ein System plötzlich verschwindet, in ein anderes System übergeht, was das für viele Menschen bedeuten kann, eben auch politische und wirtschaftliche Folgen. Deutschland und die deutsche Einheit sind nicht unbedingt Vorbild für glänzende oder glanzvolle Modelle einer Einheit, wo ein System ganz verschwindet, untergeht und das andere sich zum Sieger erklärt. Hier haben die Politik und Verantwortlichen auch in Nordkorea eine wichtige Zukunftsverantwortung für sich und ihr Volk. Es gibt vor allem in der ehem. DDR- Neue Bundesländer viele Verlierer der Einheit, politisch nun Benachteiligte wegen ihrer DDR- Vergangenheit und kein Geheimnis, 80% der DDR- Intelligenz wurden nach der Einheit ausgeschaltet.
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Das ein Systemwechsel friedlich möglich ist und den Wohlstand der Menschen mehren kann haben wir ja erlebt.
Und die 80% ausgeschaltete Intelligenz muß mir mal einer zeigen.
Was bedeutet übrigens "ausgeschaltet"?

"Ausgeschaltet" im Sinne : Politische Gegner in Lager verfrachtet?
Oder was heißt das genau?
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Hallo, ausgeschaltet bedeutet aus Berufen entfernt, faktisches Berufsverbot in Deutschland, im Ausland oft begehrt, aber im eigenen vereinten Land keine Chance mehr. Das betrifft Universitäten, Hochschulen, öffentliche Einrichtungen, Ministerien, Polizei, Justiz, staatliche Stellen, Ämter und Behörden ...da war plötzlich keine Verwendung mehr für systemnah und angeblich belastete Menschen, es gab da viele Selektierungen nach DDR- Vergangenheit, das hat man im Ausland nicht so wahr genommen und wurde auch gerne verschwiegen oder als nicht so bedeutend dargestellt. Friedlich war sicher die Wende, aber beide Seiten, alte und neue Verantwortliche, haben das ermöglicht, danach aber ging es eben lt. Einigungsvertrag um die neuen Strukturen und auch Verantwortungsebenen in den Neuen Bundesländern. Sicher fielen auch viele Stellen weg im neuen System, dafür kamen viele neue Stellen hinzu, aber friedlich in Sachen berufliche Perspektiven und Zukunftschancen für viele Menschen ging es nun wirklich nicht zu, besonders auch für die ehem. DDR- Intelligenz. Es wurde oft da nur politisch entschieden. Hier kann ähnliches sicher auch bei einer Einigung in Korea dann für Nordkorea passieren. Man kann Menschen ausschalten, auch wenn man sie nicht einsperrt, man grenzt sie lebenslang beruflich aus, das geht wunderbar. Das könnte im Fall einer Deutschland- ähnlichen Einheit auch ganzen Berufsgruppen in Nordkorea drohen, wenn man das vorher nicht anders vertraglich sichert.
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Tja, so funktioniert der Kapitalismus eben.
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(02.02.2013, 20:12)Juche schrieb: Tja, so funktioniert der Kapitalismus eben.

Eine unglaublich kenntnisreiche und tiefschürfende Bemerkung, Juche.

Im übrigen ist die "DDR- Intelligenz" natürlich nicht per se ausgeschaltet worden, sondern blieb meist in Lohn und Brot. Nur in besonderem Maße systemnahe Führungskräfte wurden nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt.

Das gilt auch für ehemalige Stasispitzel (IM´s) , auch wenn sie nicht in führender Funktion waren.
Bis hierher war das Vorgehen des Staates nur logisch und konsequent, da man einen Saulus nicht über Nacht zum Paulus machen kann, zumindest nicht glaubhaft.

Allerdings, oft sogar leider, haben fast alle dieser nicht im Staatsdienst Angenommenen in der Wirtschaft gute Jobs, denn dort zählt die Moral weniger als die Kompetenz. Und die konnten die Systemnahen ja viel besser erwerben als die, die in der DDR unbequem waren.

Letztere sind dann oft die Verlierer der Wende gewesen, die sie mit herbeiführten. Weil sie nämlich in der Diktatur des Proletariats nicht die Chance auf gute Ausbildung oder Berufserfahrung hatten.

Es ist voller Tragik und Ungerechtigkeit, daß die Verfolgten häufig auch die Verlierer unter neuen Verhältnissen sind, während die Verfolger auch unter neuen Herren fröhlich weiterverdienen. Und an dieser Stelle stimme ich in umergels Wehklagen über die Ungerechtigkeit der Welt kurz mit ein.
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(02.02.2013, 20:12)Juche schrieb: Tja, so funktioniert der Kapitalismus eben.

Unsinn. Sowas passiert immer, wenn der Wind sich dreht. Immer und überall wurde, wenn neue Herrscher an die Macht kamen, der Staatsapparat durch- und die Mitarbeiter aussortiert.
Dein Avatar geörte in dieser Hinsicht übrigens zu den aktivsten und radikalsten Aufräumern der Menschheitsgeschichte.

(02.02.2013, 23:10)Leser schrieb: Allerdings, oft sogar leider, haben fast alle dieser nicht im Staatsdienst Angenommenen in der Wirtschaft gute Jobs, denn dort zählt die Moral weniger als die Kompetenz. Und die konnten die Systemnahen ja viel besser erwerben als die, die in der DDR unbequem waren.

Das kann ich aus meiner Branche -ich arbeite in einer Versicherung- voll bestätigen. Die, die zu DDR-Zeiten allzu staatsnah waren, um in den bundesdeutschen Staatsdenst übernommen zu werden, suchten ihr Glück in der Privatwirtschaft. Weil das oft die Aktivsten in den alten Seilschaften waren und umfangreiche Beziehungen hatten, wurden sie oft Versicherungsvertreter. In diesem Job ist eine gute Vernetzung sowie eine gewisse Prominenz vor Ort überlebenswichtig. Oder sie eröffneten ein Autohaus. Dafür sind dieselben Voraussetzungen notwendig.

Weil die alten Seilschaften weiterhin im öffentlichen Dienst existent waren und sind, wurde dank Genossenhilfe alles beim neuen Arbeitgeber versichert. Wir -die anderen Versicherungsunternehmen aber auch- haben zum Teil komplette Landkreise, vom öffentlichen Wohnungsbestand über die Altersvorsorge der Bediensteten bis hin zum Landstraßenblitzkasten im Bestand. Wie es dazu kam, war übrigens nie ein Geheimnis. Die meisten Vertreter haben ganz offen gesagt, daß das über die Seilschaften möglich war.

Wobei das eigentliche Versicherungswesen aber so gut wie "ossifrei" ist (bei Banken ist es ähnlich). Weil die Zentralen weiterhin im Westen geblieben sind. Soweit ich weiß, gibt es überhaupt keine Hauptsitze von Versicherungen in den neuen Bundesländern. Sehr groß ist die Allianz-Niederlassung in Berlin-Treptow (wegen der Übernahme der Staatlichen Versicherung der DDR blieb man dort, bzw. baute dort neu. Ein Hauptsitz ist es trotzdem nicht) und es gibt die Sparkassenversicherung in Leipzig (die aber nur regional tätig ist). Mehr nicht.
Der Anteil der Ostdeutschen, die in den Zentralen der Versicherungen arbeiten, ist minimal, weitaus geringer als im produzierenden Gewerbe.


umergels Gejammer entnehme ich, daß er das Pech hat, eine Tätigkeit ausgeübt zu haben, die nach dem Ende der DDR keine Bedeutung mehr hatte. Das hat aber nichts mit "Berufsverbot" zu tun, sondern schlicht und einfach damit, daß niemand mehr eine Verwendung dafür hat. Vielleicht kam noch ein bißchen zu große Staatsnähe dazu.
So ehrlich sollte man schon sein, das Pferd von dieser Seite aus aufzuzäumen.
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Unabhängig von den Fakten, welche sicherlich zum größten Teil stimmen,
habe ich bei Deinen Zeilen zu diesen Themen immer den Eindruck, eine gewisse Schadefreude, sogar Hass und Häme zwischen den Zeilen zu erkennen.

Sicher wirst Du das bestreiten und auch begründen können, aber der Eindruck bleibt, besonders der Ausdruck "Ossifrei" ist unverschämt, aber es kommt bestimmt von Herzen.
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Nach der Konterrevolution gab es in der DDR eine Hexenjagd auf Genossen in leitenden Positionen.
Es herrschte Pogromstimmung, angefacht durch BRD-Medien, CIA und BND.
Es wurden Menschen in den Selbstmord getrieben.
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